Kompliziert -  Eine offene Beziehung

T

tuvalu

Guest
Dies ist ein Thema aus dem Jahr 2004:


Die im Thread "Gehe zu Prostituierten" entstandene Diskussion über offene Beziehungen hat mich veranlasst dafür mal ein separates Thema aufzumachen.

Seit 3 Jahren habe ich mit meiner Freundin eine offene Beziehung. Wir waren uns von anfang an einig, dass wir Sex außerhalb der Beziehung nicht ausschließen möchten. Diese Entscheidung fällten wir durch die Erkenntnis, dass Monogamie für uns eine Art Selbstbetrug wäre, da man den Wunsch mit jemand anderem Sex zu haben ohnehin nur "künstlich" unterdrücken müsste.

Unsere Beziehung ist äußerst intensiv, wir sind nur sehr selten getrennt und in unserer Freizeit meistens zusammen. Wir waren uns immer einig, dass eine Beziehung auf Vertrauen basiert, das bedeutet natürlich auch über alles zu sprechen. Das schließt den Sex mit anderen ein.

Leider musste ich aber immer wieder feststellen, dass diese Art von Zusammenleben von außen auf verschiedenste Arten angezweifelt wird. So wird argumentiert, dass ein Fehlen von Eifersucht gleichzusetzen ist, mit einem Fehlen von Liebe. Paradox an diesem Argument: Es kam meist von Leuten deren Beziehung nach eigenen Aussagen im Falle eines Seitensprungs abrupt zu ende gewesen wäre.
Andere dagegen erklärten, dass wir uns gewissermaßen in einem unreifen Zustand befinden und die Wahrheit (Nämlich das wir uns selbst betrügen) schon irgendwann erkennen würden. Nur ist es eben so, dass wir gerade die sexuelle Monogamie als Selbstbetrug betrachten würden.


Worin liegt das Problem eine solche Lebensform zu akzeptieren?
Warum sollte Liebe automatisch Eifersucht erzeugen?
Und warum wird das Vorhandensein von Liebe in solchen Beziehungen immer
wieder angezeifelt?
Wieso wird überhaupt dem sexuellen Teil der Beziehung eine so fundamentale
Bedeutung zugeschrieben (wenn gemeinhin von Betrug die Rede ist, bedeutet
das in 99% aller Fälle sexuellen Betrug)
 

Joyannee

Aktives Mitglied
Tuvalu, du sprichst mir aus der Seele.

Sex ist etwas sehr intimes, vielleicht sogar das intimste, was es im körperlichen Bereich gibt. Es kann durchaus sein, dass ein sexueller Betrug deshalb so heftig angesehen wird, weil man plötzlich nicht "die einzige" oder "der einzige" ist. Es kann auch sein, dass man denkt "ich bin nicht gut genug für meinen Partner" oder "ich reiche ihm wohl nicht".
Und genau derartige Gedanken haben im Endeffekt mit zu wenig Selbstliebe zu tun. Wenn ich selbst weiss, wer ich bin und was ich möchte, was ich meinem Partner zugestehe, dann komme ich gar nicht auf solche Ideen.

Andererseits hat es mit den moralischen Vorstellungen zu tun. Die Kirche hat natürlich ihren Teil dazu beigetragen, uns ein derartiges Verhalten einzuimpfen. Eine Monogamie gab es vor den kirchlichen Vorträgen nicht, es hätte wahrscheinlich zum Aussterben der Menschheit geführt, wäre es so gewesen.
Die Gesellschaft legt uns gewisse Verhaltensregeln nahe, die wir alle doch bitte beachten sollen. Lebt plötzlich jemand gegen diese Verhaltensregeln, dann zerbricht er wohl das Ego der Gesellschaft und der Moralisten.

Dann kommt natürlich die Erziehung dazu. Je nachdem, was hier gepredigt oder vorgelebt wurde, ein grosser Teil geht an die Kinder weiter.

Viele denken, dass eine offene Beziehung mit "poppen" zu tun hat, mit "mir ist der partner scheissegal" und mit viel Egoismus. Doch das ist falsch, es wirkt vielleicht für Aussenstehende so, aber in Wirklichkeit hat eine gesunde offene Partnerschaft mit sehr viel Gefühl zu tun. Meist sind die Gefühle sehr intensiv ebenso die Verbindung zueinander.
Viele glauben, dass eine offene Beziehung soetwas wie ein "Swingerclub", eine Art "Freischein" ist. Das ist auch falsch, im Gegenteil. Auch hier gibt es Regeln, an die man sich halten muss.
Viele glauben, dass eine offene Beziehung ein Selbstbelug ist, eben weil sie es sich selbst nicht vorstellen können, so zu leben.
Nein, man belügt sich nicht selbst, nur weil man den Partner mit anderen Menschen im sexuellen oder auch in anderem Sinne teilt.

Ich finde, dass dies den eigenen Horizont sehr erweitert.

Liebe Grüße
Joy
 
E

Elchen

Guest
Eine andere Frage......

wieso braucht ihr eine "Beziehung",wenn es noch andere sexuelle Partner in eurem Leben gibt???
 

Joyannee

Aktives Mitglied
Eine Beziehung ist ja nicht nur etwas sexuelles oder auf sexueller Basis aufgebaut.
Beziehung ist sowieso ein falsches Wort, denn es bedeutet, dass beide aneinander ziehen.

Ich brauche keine Partnerschaft, ich habe eine. Ich habe vor meinem Mann gut gelebt und werde nach ihm, auch wenns am Anfang vielleicht wehtut, auch gut leben. Es ist nicht so, dass meine Partnerschaft der Inhalt meines Lebens ist, und es ist nicht so, dass der Inhalt meiner Partnerschaft Sex ist. Ebensowenig ist es so, dass der Inhalt meines Sexuallebens wechselnde Partner sind.

Es gibt unterschiedliche Arten der offenen Beziehung. So ist es zum Beispiel spannend, mal etwas zu dritt zu machen. Oder einen Partner als Voyeur einzubinden.
Es geht nicht um den "Marathon des Poppens", sondern darum, im sexuellen Bereich frei zu sein, frei zu entscheiden, ob man mit jemanden schlafen will oder nicht und frei zu sein auch "Nein" zu sagen.

Liebe Grüße
Joy
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
Hallo Tuvalu!

Ich habe die Diskussion auch verfolgt.
Ich gehöre zu den monogamen Leuten, nicht aus moralischen Gründen, sondern aus Veranlagung. Um 19 herum habe ich experimentiert mit immer neuen sexuellen Partnern, fand ich aber etwas öde für mich. Ich habe zwar technisch gesehen viel Erfahrung gesammelt, aber ziemlich schnell mit dem Experiment schluß gemacht. Ich hae eingesehen, daß es nix für mich ist. Bei mir ist es so, das ich sexuelle Bezihung eigentlich nur bei dem einen "Auserwählten" richtig genießen kann. Ich kann andere Formen von "Liebe" für andere Menschen anbieten. Und ich habe versucht einen Mann zu finden, dessen Einstellung ähnlich ist. So müßen wir nicht uns überwinden, es läuft natürlich ab. Aber dadurch gewinnt natürlich schon die sexuelle treue auch an Bedeutung.


Aber ich denke nicht, das es bei jedem gleich abspielen soll. Meine beste Freundin war zu allen ihren Geliebten treu. Ich fand ihre Einstellung auch schön. Und da sie immer ehrlich gewesen ist, kein Mann kann sich betrogen fühlen. Bei ihr änderte es irgendwann, und seit 5 Jahren lebt sie aus freiem Entscheidung in einer monogamen Beziehung. Würde aber, glaube ich, großeres Verständnis haben als ich, wenn ihr Mann mal eine Affäre hätte.

Wie auch immer, ich glaube nicht an eine Patentlösung, hauptsache jede ist glücklch mit dem was er hat. Man sollte sich und den Partner einfach nicht belügen
 
B

binie

Guest
Hallo,
tja wenn du mit deiner offenen beziehung klarkommst und deine freundin auch,ist doch alles in butter. Damit müsst ihr ja leben und anscheinend klappt das ja bei euch .
Fakt ist wohl das es bei 98 % aller anderen menschen nicht klappt, warum? :bldgt
Bei mir ist es so , das ich nach dem seitensprung meines mannes sehr eifersüchtig bin (es meinem mann aber auf gar keinen fall zu sehr spüren lasse).Warum die sexuelle form des betruges besonders wehtut, hm..
Vielleicht dadurch das wir so erzogen sind , scham zu empfinden(scham vor der nacktheit), und mit einem partner endlich auch diese versteckte seite zeigen kann und dadurch ein vertrauensverhältniss entsteht.Etwas das man nur mit dem geliebten partner teilt.
Ich persönlich würde aber auch bei der platonischen form des betruges eifersüchtig sein, allein aus angst ihn dann auch sexuelle zu verlieren.
Alles sehr kompliziert und darüber sind und werden auch millionen bücher geschrieben , auch eine form der leidenschaft.

gruss BINIE : :tasty
Ps; Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht und leiden schafft. : :wand
 
T

tuvalu

Guest
@ Elchen

Eine Gegenfrage: Definierst du deine Beziehung nur durch Sex?

Eine Beziehung bedeutet für mich: Liebe, Vertrauen und natürlich Sex.
Sex auch außerhalb zu haben stellt weder Liebe noch Vertrauen in Frage.


@ Joyannee

Deine Beiträge brachten micht überhaupt erst dazu, das Thema zu eröffnen :)

Für uns stellte sich heraus, dass gerade Vertrauen die Basis für unsere Beziehung (Partnerschaft/Liebe/Zusammensein, wie auch immer) ist. Ein grundsätzliches Misstrauen dem Partner gegenüber fällt dadurch weg. Wie du es schon gesagt hast geht es nicht darum "in der Gegend rumzupoppen" sondern um eine prinzipielle Einstellung. Wenn ich meiner Freundin so etwas unterstelle, vertraue ich ihr dann?
Beim Sex mit jemand anderem gewisse Sicherheiten einzuhalten versteht sich von selbst, dafür braucht es keine speziellen Verbote oder Regeln.
Und das weder ich noch meine Freundin dem anderen wehtun will ist versteht sich genauso von selbst. Das bedeutet eben auf Vertrauen gebaut.

Ich finde eure Partnerschaft faszinierend, allerdings wären getrennte Wohnungen bei uns ausgeschlossen. ;-)
 
S

silentsmile

Guest
Original von Joyannee
Beziehung ist sowieso ein falsches Wort, denn es bedeutet, dass beide aneinander ziehen.

Wer sagt das? Für mich bedeutet eine Beziehung, dass man einen inneren Bezug zueinander hat, mehr oder weniger tief. Freundschaften sind z. B. auch eine Beziehung, eine Liebesbeziehung aber ist wesentlich intensiver.

Und ich frag mich, genau wie Elchen, immer wieder, weshalb man überhaupt eine Partnerschaft eingeht, wenn man schon damit rechnet, dass sie irgendwann vorbei ist.

Original von JoyanneeEs geht nicht um den "Marathon des Poppens", sondern darum, im sexuellen Bereich frei zu sein, frei zu entscheiden, ob man mit jemanden schlafen will oder nicht und frei zu sein auch "Nein" zu sagen.

Das ist jedesmal eine freie Entscheidung, ganz egal, ob man in einer traditionellen oder einer sogenannten offenen Beziehung lebt. Es ist immer MEINE Entscheidung, ob und mit wem ich Sex habe.

Und ich könnte mir gar nicht vorstellen, mit jemandem, den ich nicht liebe, Sex haben zu wollen. Das wäre dann doch ein rein körperliches Bedürfnis und - sorry - aber das hat für mich dann einen eher niedrigeren Stellenwert.

Du kannst mir jetzt wieder vorwerfen, dass ich zu alt bin, um Dich zu verstehen. Dann behaupte ich aber im Gegenzug, dass Du zu jung bist, um MICH zu verstehen. Ich bin 25 Jahre verheiratet, immer mit demselben Mann und und ich erkenne gerade auch in den letzten Monaten mehr und mehr, WIE tief meine Gefühle für ihn sind. Wir hatten nicht nur gute Zeiten und er hatte es mit mir bestimmt auch nicht immer leicht, aber wir haben IMMER zusammengehalten und dafür bin ich ihm unendlich dankbar.

Ich kann heute zurückschauen auf ein Vierteljahrhundert ehrlicher und tiefer Liebe....... das können heute nicht mehr viele Menschen. Und wir haben damit auch unseren Kindern ein festes Fundament gegeben, sie wussten immer, wo sie hingehören. Hätten wir eine offene Beziehung geführt, ich bin mir absolut sicher, dass wir dann längst nicht mehr zusammen wären. Und worauf würde ich zurückschauen, wenn wir eine offene Beziehung geführt hätten? Auf ein paar Männer mehr? Auf ein paar sexuelle "Erfahrungen"? Sorry........ das was ich habe, das bedeutet mir sehr viel mehr.
 
S

silentsmile

Guest
Original von tuvalu
Für uns stellte sich heraus, dass gerade Vertrauen die Basis für unsere Beziehung (Partnerschaft/Liebe/Zusammensein, wie auch immer) ist. Ein grundsätzliches Misstrauen dem Partner gegenüber fällt dadurch weg.


????? Heisst das, dass eine traditionelle Beziehung grundsätzlich von Misstrauen geprägt ist? Ganz sicher nicht!
 

Joyannee

Aktives Mitglied
Natürlich ist es immer eine freie Entscheidung, ob ich mit jemanden schlafen will oder nicht.
Der Unterschied ist nur der, dass uns dann kein schlechtes Gewissen plagt oder die Angst, der Partner könnte verletzt und enttäuscht sein.

Ich habe nicht gesagt, dass du zu alt bist, sondern lediglich, dass ein Altersunterschied auch ein grosser Unterschied in der Gesellschaft sein kann. Und das kannst du nicht verleugnen, denn der Altersunterschied zieht nach sich, dass man in unterschiedlichen Perioden gross wurde, mit ganz unterschiedlichen Prinzipien und eine anderen Erziehung.

Für mich ist das körperliche genauso wichtig wie das seelische Bedürfnis. Beides möchte ich befriedigen.
Es heisst nicht, dass wir deshalb eine einfachere Partnerschaft führen, wir haben auch unsere Krisen, wir stehen auch eine ganze Menge durch.

Ich denke, das liegt auch an dem eigenen Gemüt. Ich weiss zB. dass unsere Partnerschaft zerbrochen wäre, hätten wir uns gegenseitig sexuell eingeschränkt, denn Sex ist für uns beide sehr wichtig, miteinander genauso wie mit anderen.

Ich liebe meinen Mann und er liebt mich. Aber im sexuellen Bereich wollen wir einfach keine feste Bindung eingehen. Dafür haben wir eine enorme seelische Bindung zueinander.

Liebe Grüße
Joy
 
T

tuvalu

Guest
@ yoricko

Wie auch immer, ich glaube nicht an eine Patentlösung, hauptsache jede ist glücklch mit dem was er hat. Man sollte sich und den Partner einfach nicht belügen

Genau das ist der Punkt, denke ich. Eine Patentlösung ist bei der Vielzahl von unterschiedlichen Menschen völliger Unsinn.
Wenn sich beide Partner einig sind steht dem eigentlich nichts im Wege...

@ binie

Du hast recht. Ich würde niemals jemandem eine bestimmte Art von Beziehung vorschreiben.
Warum es bei 98% aller Paare nicht klappt weiss ich auch nicht. ;-)
Allerdings gibt es auch viele Paare die sich für die monogamie entscheiden, dann aber etwas ganz anderes leben. Sonst gäbe es das Seitensprungforum ja nicht ;-)
Da haut dann anscheinend auch etwas nicht hin.
 
T

tuvalu

Guest
Orginal von Silentsmile

Und ich frag mich, genau wie Elchen, immer wieder, weshalb man überhaupt eine Partnerschaft eingeht, wenn man schon damit rechnet, dass sie irgendwann vorbei ist.

Moment, Moment. Elchen hat etwas ganz anderes gefragt, nämlich warum man eine Beziehung eingeht, wenn man auch andere Sexpartner hat. Deine Frage geht in eine ganz andere Richtung. Wenn ich aber Yoyannee richtig verstanden habe, dann geht es nicht eine Beziehung beenden zu wollen. Warum sollte sie eine glückliche Partnerschaft auch beenden?


Heisst das, dass eine traditionelle Beziehung grundsätzlich von Misstrauen geprägt ist? Ganz sicher nicht!

Das hab ich nicht gesagt :)
Ich hab eigentlich nirgendwo von der tradionellen Beziehung im allgemeinen gesprochen, oder mir zumindest Mühe gegeben es zu tun ;-)

Aber wenn in einer Beziehung ein Partner ständig überwacht und misstrauisch beobachtet wird, kann man doch wohl kaum von Vertrauen sprechen, oder?
 
S

silentsmile

Guest
Original von tuvalu

Aber wenn in einer Beziehung ein Partner ständig überwacht und misstrauisch beobachtet wird, kann man doch wohl kaum von Vertrauen sprechen, oder?

Ja, aber wer sagt denn, dass das in einer monogamen Beziehung so sein muss?
 
F

flower100

Guest
@Hi tuvalu

Für uns stellte sich heraus, dass gerade Vertrauen die Basis für unsere Beziehung (Partnerschaft/Liebe/Zusammensein, wie auch immer) ist.

dieses Vertrauen ist in eurem Fall die Gewißheit dass der Partner es mit einem anderen treibt...


Ein grundsätzliches Misstrauen dem Partner gegenüber fällt dadurch weg.

Das fällt auch weg, wenn ich weiß ich habe jemand der soviel Charakter hat dass er auch tut was er sagt..

Wie du es schon gesagt hast geht es nicht darum "in der Gegend rumzupoppen" sondern um eine prinzipielle Einstellung.

Um was dann? Denn wenn nicht...wozu dann dieses Prinzip?


Wenn ich meiner Freundin so etwas unterstelle, vertraue ich ihr dann?

Heißt das, jeder der monogam lebt unterstellt dem Partner dass er fremdgeht oder wird?

Beim Sex mit jemand anderem gewisse Sicherheiten einzuhalten versteht sich von selbst, dafür braucht es keine speziellen Verbote oder Regeln.
Körperflüssigkeiten werden trotzdem ausgetauscht...oder macht ihr es mit einem Ganzkörperkondom? Die Vorstellung mein Partner wurde grade von einer anderen abgeschleckt verursacht mir Würgereiz...

Und das weder ich noch meine Freundin dem anderen wehtun will ist versteht sich genauso von selbst. Das bedeutet eben auf Vertrauen gebaut.

Das ist nichts anderes als: Gleich und Gleich gesellt sich gern.....ihr könnt darauf Vertrauen dass es der Andere tut.....na, ja.... ?(

:bye: Flower
 
S

silentsmile

Guest
tuvalu,

eingentlich ist es doch gar kein Vertrauen. Ihr umgeht das ja praktisch....... schon mal drüber nachgedacht? Oder versteh ich das jetzt falsch....
 
T

tuvalu

Guest
@ flower100

Kein Grund sich angegriffen zu fühlen. Ich habe an keiner Stelle meines Beitrages die Qualität von monogamen Beziehungen heruntergespielt.
Ich habe kein Problem mit einer monogamen Lebensweise. Hast du vielleicht eins mit Polygamie?

dieses Vertrauen ist in eurem Fall die Gewißheit dass der Partner es mit einem anderen treibt...

Wie ich bereits zu Elchen sagte würde diese Aussage nur dann zutreffen, wenn
man die Beziehung nur über Sex definiert. Tust du das etwa?
Unser Vertrauen bezieht sich auf unser gesamtes Leben und nicht auf eine lächerliche Gewissheit. Allerdings habe ich genau diese Gewissheit, nämlich dann, wenn meine Freundin es "mit einem anderen treibt", wie du so schön sagst.

Wenn wir nuneinmal nichts Negatives an Sex mit dritten finden können, sondern nur Positives, warum sollten wir es dann eigentlich nicht tun. Gibt es einen logischen Grund es zu lassen?

Körperflüssigkeiten werden trotzdem ausgetauscht...oder macht ihr es mit einem Ganzkörperkondom? Die Vorstellung mein Partner wurde grade von einer anderen abgeschleckt verursacht mir Würgereiz...

Da diese Vorstellung in mir keinen Würgereiz auslöst erübrigt sich die Antwort.
Zudem hab ich noch nie ein Ganzkörperkondom gesehen. ;-)
Den Austausch von Körperflüssigkeiten nehme ich sozusagen billigend in Kauf. ;-)

Und nochmal zum "in der Gegend rumpoppen". Es geht nicht darum um jeden Preis ständig neue Sexpartner zu suchen, sondern nicht grundsätzlich auszuschließen, dass man Sex mit jemand anderem macht.

as ist nichts anderes als: Gleich und Gleich gesellt sich gern.....ihr könnt darauf Vertrauen dass es der Andere tut.....na, ja....

Ich geh mal davon aus, dass in dieser Aussage keine Wertung steckt (und schon gar keine schlechte). Und zum Vertrauen: s.o.
 
T

tuvalu

Guest
@ silentsmile

Was umgehen wir praktisch?
Meinst du damit wir sind schurkische unmoralische Bösewichter, die schlitzohrig ein Naturgesetz umgehen, um sich ungerechterweise einen Vorteil zu verschaffen?

Und wieso ist es kein Vertrauen. Was ist Vertrauen? Meinem Partner ein Verbot auszusprechen?
 
S

silentsmile

Guest
Original von tuvalu
Für uns stellte sich heraus, dass gerade Vertrauen die Basis für unsere Beziehung (Partnerschaft/Liebe/Zusammensein, wie auch immer) ist. Ein grundsätzliches Misstrauen dem Partner gegenüber fällt dadurch weg.

Das meinte ich mit "praktisch umgehen".

Ausserdem unterstellst Du damit denen, die in einer monogamen Beziehung leben, grundsätzliches Misstrauen. Wo dieses Misstrauen herrscht, da ist kein wirkliches Vertrauen und somit auch keine Liebe.

Und wer spricht wem gegenüber ein "Verbot" aus?

Meinetwegen soll jeder leben, wie er möchte........... aber ich sehe wirklich schwarz, denn für mich ist es auch eine Frage der Verantwortung...... für mich selber, meinen Partner, gegenüber der Beziehung und auch gegenüber der Gesellschaft.
 
F

flower100

Guest
Original von tuvalu

Hast du vielleicht eins mit Polygamie?

Nein, solange mich keiner dazu zwingt auch so zu leben....

Wie ich bereits zu Elchen sagte würde diese Aussage nur dann zutreffen, wenn
man die Beziehung nur über Sex definiert. Tust du das etwa?

Eben nicht, darum brauche ich die Gewißheit nicht, ES jederzeit mit JEDEM tun zu können.


Da diese Vorstellung in mir keinen Würgereiz auslöst erübrigt sich die Antwort.
Zudem hab ich noch nie ein Ganzkörperkondom gesehen. ;-)
Den Austausch von Körperflüssigkeiten nehme ich sozusagen billigend in Kauf. ;-)

Aber für MICH wäre DAS eine echtes Problem....aber ich weiß...manchem graust es vor gar nix..... :kotz:

as ist nichts anderes als: Gleich und Gleich gesellt sich gern.....ihr könnt darauf Vertrauen dass es der Andere tut.....na, ja....

Ich geh mal davon aus, dass in dieser Aussage keine Wertung steckt (und schon gar keine schlechte). Und zum Vertrauen: s.o.

Wertung? Nein! Es ist nur komisch für mich in diesem Zusammenhang das Wort Vertrauen zu lesen. Für mich ist es der falsche Ausdruck...

:bye: Flower
 

Joyannee

Aktives Mitglied
@Flower

Vertrauen bedeutet doch im Endeffekt, sich komplett auf den anderen Verlassen zu können und nicht von ihm verletzt zu werden.

Gut, mich kann man mit sexuellem Betrug nicht verletzen, es ist faktisch für mich kein Vertrauensmissbrauch.
Wenn mein Mann eine andere Frau küsst, finde ich das geil.

Es ist okay, wenn es für andere ein Problem ist. Das bedeutet aber nicht, dass man deswegen ausfallend werden muss (mit dem Spruch "Manchen graust es vor gar nichts")

Ihr könnt unsere Art von Partnerschaft nicht nachvollziehen, was ja ganz okay ist. Ich kann eine monogame Partnerschaft zwar nachvollziehen, würde mich darin aber gefangen fühlen und ausbrechen, sprich eine derartige Partnerschaft beenden.

Die Basis einer offenen Partnerschaft ist ebenfalls Vertrauen und Ehrlichkeit. Für mich wäre es Betrug, wenn mein Mann es mit einer anderen Frau tut und ich es nicht von ihm erfahre, sondern von jemand anderes. Das wäre schlimm für mich.
Ebenso schlimm wäre es, wenn ihm der Gummi platzen würde und er würde es mir verschweigen oder mich in einer Gefahr bringen.
Schlimm wäre es auch, wenn er absichtlich keinen Gummi verwendet.
Keiner von uns soll aufgrund der sexuellen Freiheit des anderen sich irgendwelche Krankheiten einfangen.

Ich find es geil, allein der Gedanke, dass mein Mann mit anderen Frauen schläft, finde ich toll. Weil ich genau weiss, dass er mir sagt "Ich liebe dich" und dass er bei mir ist, weil er es mir erzählen will und wir uns dann gemeinsam daran erfreuen.

Liebe Grüße
Joy
 
T

tuvalu

Guest
@ silentsmile
Das meinte ich mit "praktisch umgehen".

Versteh ich nicht. Wir umgehen doch nicht das Vertrauen. Es sei denn du gibst mir jetzt eine universelle Definition von vertrauen die das bestätigt. So geht das aber nicht.

Ausserdem unterstellst Du damit denen, die in einer monogamen Beziehung leben, grundsätzliches Misstrauen. Wo dieses Misstrauen herrscht, da ist kein wirkliches Vertrauen und somit auch keine Liebe.

Einspruch. Es gibt keinen Punkt an dem ich grundsätzliches Misstrauen unterstellt habe. Meine Eröffnung bezog sich nur auf UNSERE Beziehung. Wenn das missverständlich war tut es mir leid. Dem zweiten Satz stimme ich zu.

Und wer spricht wem gegenüber ein "Verbot" aus?
Meinetwegen soll jeder leben, wie er möchte........... aber ich sehe wirklich schwarz, denn für mich ist es auch eine Frage der Verantwortung...... für mich selber, meinen Partner, gegenüber der Beziehung und auch gegenüber der Gesellschaft.
Das mit dem Verbot war nur theoretisch gemeint, also (wieder) kein Grund sich angegriffen zu fühlen.
Das mit der Verantwortung stimmt vollkommen, nur weiss ich nicht was das (besonders die Verantwortung ggü. der Gesellschaft) mit dem Thema zu tun hat. Oder willst eventuell du sagen, dass unser Verhalten verantwortlos ist? Das wir mit unserem "schlechten" Vorbild die armen Kinder verderben? ;-)

@ flower100

Aber für MICH wäre DAS eine echtes Problem....aber ich weiß...manchem graust es vor gar nix.....
Was ist das echte Problem? Das mit dem in Kauf nehmen oder das mit den ekligen Körperflüssigkeiten?
Ich habe da nuneinmal grundsätzlich kein Ekelgefühl, es sei denn es handelt sich um einen ekligen Menschen. Allerdings wäre in diesem Zusammenhang Sex ausgeschlossen. Schließlich spring ich ja nicht mit jeder in die Kiste. ;-)
Aber warum findest du das eigentlich so abartig?

Nachträglich eingefügt und dann nochmal editiert wegen meiner Unfähigkeit etwas schnell und trotzdem richtig zu schreiben:

Es ist aber klar das Kondome benutzt werden, oder?

Wertung? Nein! Es ist nur komisch für mich in diesem Zusammenhang das Wort Vertrauen zu lesen. Für mich ist es der falsche Ausdruck...

Wieso ist es der falsche Ausdruck?
Gibt es irgendwas was ich verpasst habe?
 
F

flower100

Guest
Original von Joyannee
@Flower


Es ist okay, wenn es für andere ein Problem ist. Das bedeutet aber nicht, dass man deswegen ausfallend werden muss (mit dem Spruch "Manchen graust es vor gar nichts")

Ausfallend? Es ist das was ich denke...und das schreibe ich auch....es IST einfach widerlich!!
Kindern bringt man bei nicht aus fremden Gläsern zu trinken oder in fremden Körperöffnungen zu bohren....und da soll das auf einmal normal sein? Nein...also wirklich nicht :kotz:

Die Basis einer offenen Partnerschaft ist ebenfalls Vertrauen und Ehrlichkeit. Für mich wäre es Betrug, wenn mein Mann es mit einer anderen Frau tut und ich es nicht von ihm erfahre, sondern von jemand anderes. Das wäre schlimm für mich.
Ebenso schlimm wäre es, wenn ihm der Gummi platzen würde und er würde es mir verschweigen oder mich in einer Gefahr bringen.

So gesehen hast du recht mit dem "Vertrauen"....aber du musst es ja glauben, denn dabei bist du ja nicht immer.
Und siehst du, diese Gedanken muss ich mir nicht machen....Monogamie schließt das von vornherein aus.

:bye: Flower
 
T

tuvalu

Guest
Ausfallend? Es ist das was ich denke...und das schreibe ich auch....es IST einfach widerlich!!
Kindern bringt man bei nicht aus fremden Gläsern zu trinken oder in fremden Körperöffnungen zu bohren....und da soll das auf einmal normal sein? Nein...also wirklich nicht .

Oh Mann. Das tut mir leid, dass dich diese Vorstellung so anekelt. Aber das ist sicherlich auch nicht bei der Mehrheit der Bevölkerung so.
Was dein sehr bildlicher Vergleich mit aus fremden Gläsern trinkenden Kindern angeht, der erscheint mir nun sehr unpassend.
Was glaubst du, womit ein Mensch im Laufe eines Tages so alles in Berührung kommt. Und dann soll ich mich ausgerechnet davor ekeln, das meine Freundin abgeleckt wurde?
Ist für dich Sex mit einem Fremden (oder losen Bekannten) also auch ausgeschlossen, wenn du keinen festen Partner hast?

So gesehen hast du recht mit dem "Vertrauen"....aber du musst es ja glauben, denn dabei bist du ja nicht immer.
Und siehst du, diese Gedanken muss ich mir nicht machen....Monogamie schließt das von vornherein aus.
Was ist denn in diesem Fall bei einer monogamen Beziehung anders? Auch in diesem Fall musst du an deinen Mann glauben, da du nicht immer dabei bist?
Garantiert ausgeschlossen ist es nur offiziell, wie das Seitensprungforum zeigt.
 
F

flower100

Guest
Original von tuvalu
@ flower100


Aber warum findest du das eigentlich so abartig?

Ich nehme mal an dass die meisten möglichen Partner es genau so sehen....der Eine mehr der Andere weniger. Das heißt, es kann durchaus sein dass derjenige grade kurz vorher von jemandem Anderen kommt oder Zwei.oder Drei...weil so eng sieht man das ja nicht..z.B. Swingerclub. Was da für ein Sammelsurium auf oder in so einem Körper zusammen kommt (trotz waschen) möchte ich mir gar nicht ausmalen.

:bye: Flower
 
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