Kleine Einsteins

Hextina

KrisenmanagerIn ;-)
Teammitglied
Psychologen vermelden einen Ansturm von Eltern, die ihre Kinder für hochbegabt halten. Selbst schlechtes Benehmen wird dabei gern in überdurchschnittliche Intelligenz umgedeutet.

Die "Blaue Lehmkuhle" in Eutin ist eines dieser typisch deutschen Neubaugebiete voller rotgeklinkerter Häuser, geräumiger Familienvans und gepflegter Gärten mit Sandkasten und Plastikrutsche. Nichts deutet darauf hin, dass die Menschen hier deutlich klüger sind als anderswo.

[.....]

weiter geht es --> hier <--

Lg,

Tina *die jetzt einfach mal abwartet ;-)*
 

Liliki

Mensch
Schöner Artikel ...

... deckt sich mit meinem persönlichen Empfinden, dass das Etikett "hochbegabt" für etliche Menschen eine Art "Freifahrtschein" für ungenügendes Sozialverhalten der Kinder darstellt und einer seltsamen Erhöhung des eigenen "Status" dient, als sei es eine Art "Leistung", ein hochbegabtes Kind zu "haben" ...


Behandlungsbedürftig wären in meinen Augen allenfalls die Eltern, aber gerade die erreicht man ja gar nicht, weil sie keinen Leidensdruck haben - für die ist die Sache mit der dummen Welt klar und rund.


Und: wie helfen wir diesen Kindern jetzt am besten?


Gruß, Lili
 
C

Coleman

Guest
Danke für den Beitrag, Tina.

Nutzen wird's allerdings leider nix, denn es sind ja immer die anderen, die ihre Kinder nur für hochbegabt halten, während sie in Wahrheit unerzogen sind. Das eigene Kind dagegen......
 

Venka

Aktives Mitglied
Intelligenz als Segen? Ich seh sie eher als Fluch.

Und was den "Trend" betrifft, immer mehr HB-Modediagnosen zu stellen:
Vielleicht liegts daran, dass unter Blinden der Einäugige König ist. Und je mehr Blinde es gibt...
 
U

UserC

Guest
früher hiessen solche mütter/eltern bei uns "eislaufmütter" - getreu dem motto: du MUSST das und das tun - weil ICH es WILL!

zu mir wurde auch schon gesagt: ihre tochter ist hochbegabt - von einer kinder- und jugendpsychologin. Und? ich halte sie für ein ganz normales kind - mit stärken und schwächen. sprachliches stärken - naturwissenschaftlichen schwächen. genau so wie millionen anderer kinder....
 

Liliki

Mensch
Hallo Venka,

Ich halte überdurchschnittlich hohe Intelligenz nicht für einen Fluch und nicht für einen Segen, sondern für beides ... und zwar exakt gleichzeitig ;-)

Das macht einen ziemlichen Spannungsbogen ... und den wiederum kann man vermutlich besser handeln, wenn man schnell schalten und vernetzen kann.


Kann man außerdem ja weder beeinflussen noch aussuchen - ist wie mit Sommersprossen :gap


Trotzdem muss es eine Motivation geben, warum Menschen gerade in so hoher Menge versuchen, bestimmte Verhaltensweise ihrer Kinder mit HB zu erklären, oder ?( ?(

Aber: kommt bestimmt bald irgendwann was anderes, was sich im (Hirn-)Stoffwechsel abspielt und einen dollen Namen bekommt und dann haben wir das eben alle ... :rofl


Gruß, Lili
 
I

IlkaM.

Guest
Ja nu ... man kann sich halt entweder einen Rassehund halten oder ein Kind. :engel
 

Liliki

Mensch
Stimmt, beim Rassehund kann man sich Vater und Mutter aussuchen und so klingende Namen wie "Edle von der Waldschlucht" wählen ... :gap
 

Liliki

Mensch
Lass mich raten, Coleman: dein Hund kann zwischen dem inhaltlichen Teil der Tageszeitung und der Werbebeilage unterscheiden und apportiert nur den "richtigen" Teil, während Du gemütlich mit Puschen und Pils auf dem Sessel sitzt ...

Oh Mann - wir haben keine hochbegabten Meerschweinchen :wand


Lili
 
C

Coleman

Guest
Nur dumme Hunde apportieren die Zeitung. Die hochbegabten lassen apportieren. :-D
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Na ja, nicht alle frechen, ungezogenen Kinder können ADS/H haben. Sie teilen sich diese Schublade mit den Hochbegabten.

LG :bye: Cordu
 
C

Coleman

Guest
Also ich finde das Etikett "Hochbegabt" einfach schicker als "ADS" oder "ADHS". Wenn ich mir das also schon aussuchen darf, dann hätte ich doch lieber ein hochbegabtes Kind als ein ADHS-Kind. Lässt sich das einrichten?


Die Diskussion erinnert mich fatal an die "Better Baby Clubs", die vor Jahrzehnten in Amerika aus dem Boden sprossen. Da waren nur die Vorzeichen etwas anders:
Hier und heute glaubt man an die Hochbegabung seines Kindes - und will es dann adäquat gefördert sehen.
Dort und damals glaubte man, dass man mit entsprechenden Methoden und Techniken kleine Kinder in kleine Genies verwandeln könne.

Gottseidank sind die Better Baby Clubs praktisch ausgestorben. Das lässt auch für die Modeerscheinung Hochbegabung hoffen - zum Nutzen derjenigen Kinder, die WIRKLICH hochbegabt sind und daher besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, um keine Probleme zu bekommen. Denn es dürfte wohl ausser Frage stehen, dass es sie wirklich gibt, die hochbegabten Kinder. Nur: wenn eines der Kriterien ein IQ von mindestens 130 ist, der Durchschnitt definitionsgemäss bei exakt 100 liegt und nur rund 2% einen Wert von 130 und darüber haben, dann kann es eben nur ungefähr jedes 50. Kind "treffen", und nicht jedes 3.
 

cordu

Namhaftes Mitglied
Original von Coleman
Also ich finde das Etikett "Hochbegabt" einfach schicker als "ADS" oder "ADHS". Wenn ich mir das also schon aussuchen darf, dann hätte ich doch lieber ein hochbegabtes Kind als ein ADHS-Kind. Lässt sich das einrichten?


Wer was auf sich hält hat beides :baeh:

LG :bye: Cordu
 

Liliki

Mensch
Naja, eines von 50 heisst immerhin eines in jeder zweiten Grundschulklasse ... sooo wenig ist das auch nicht 8)

In dem anderen Thread ging es ja darum, was es für die Kinder selbst bedeutet und dass Testung Sinn macht, um denen bestmöglich helfen zu können. Hier besteht also prinzipiell eine Art Leidensdruck durch Symtome beim Kind, während die geschilderten Fälle in dem Artikel mehr auf "Symptome bei der Mutter" schließen lassen.

Leider alles ziemlich eng verwoben ...

Zum Glück regelt sich manches im Leben mit der Zeit und es ist manches Mal nur unsere Ungeduld ;-) ...

Gruß Lili (deren zweiter Vorname aus alten Zeiten "Ungeduld" hiess)
 

Liliki

Mensch
Und außerdem werfe ich noch mal als Diagnose "Asperger" in die Runde ... DAS entwickelt sich gerade sagenhaft zur vermuteten Modediagnose 8)


:baeh: Lili
 
I

IlkaM.

Guest
Original von Coleman

Gottseidank sind die Better Baby Clubs praktisch ausgestorben. Das lässt auch für die Modeerscheinung Hochbegabung hoffen - zum Nutzen derjenigen Kinder, die WIRKLICH hochbegabt sind und daher besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, um keine Probleme zu bekommen.

... wie meins :schuettel

Ich glaube übrigens, dass diese Fixierung auf die Hochbegabung noch einen anderen Grund hat: Uns (Eltern und dem ganzen Rest) wird doch ständig eingeredet, dass die heutige Kindergeneration nix mehr taugt. Alle verfettet und verblödet, hängen nur noch rum oder machen wahlweise ihrer Umwelt das Leben zur Hölle.

Wenn ich dann ein nettes Kind sehe, das richtig gut sprechen kann und auch ansonsten einen cleveren Kopf zu haben scheint ... das neugierig ist und wissbegierig ... das Fragen über die Welt stellt, die mir nie in den Sinn kommen würden ...

Ja - was soll das denn sonst sein als total aus der Art geschlagen?? :whatever
 

Venka

Aktives Mitglied
Original von IlkaM.


Ich glaube übrigens, dass diese Fixierung auf die Hochbegabung noch einen anderen Grund hat: Uns (Eltern und dem ganzen Rest) wird doch ständig eingeredet, dass die heutige Kindergeneration nix mehr taugt. Alle verfettet und verblödet, hängen nur noch rum oder machen wahlweise ihrer Umwelt das Leben zur Hölle.

Wenn ich dann ein nettes Kind sehe, das richtig gut sprechen kann und auch ansonsten einen cleveren Kopf zu haben scheint ... das neugierig ist und wissbegierig ... das Fragen über die Welt stellt, die mir nie in den Sinn kommen würden ...

Ja - was soll das denn sonst sein als total aus der Art geschlagen?? :whatever

Das meine ich mit den Einäugigen unter den Blinden.
 

Liliki

Mensch
Ja Ilka ... ich hatte gerade tatsächlich drei ganz-normale-lebendige-gut-erzogene Kinder zu Besuch und das ist wirklich eine Wohltat ;-) ... die hab ich mit der Empfehlung nach Hause geschickt, sie mal auf HB testen zu lassen :banane:



Allerdings wäre konsequenterweise aus meiner Sicht die Abschaffung der > 32 Privatfernsehsender die nächste Tat auf dem Kalender ... :weg

Lili
 
C

Coleman

Guest
Also die Argumentation hat durchaus was für sich: wenn die Masse der Kinder verblödet, sinkt die durchschnittliche Intelligenz. Vielleicht hätte also ein Kind, das heute in einem Test einen IQ von 130 bescheinigt bekommt, in einem Test von vor ein paar Jahrzehnten nur 110 oder 120 erzielt? Weil damals halt einfach die durchschnittliche Intelligenz höher war?

Ne, war jetzt nicht wirklich ernst gemeint. Ich bin eh kein Freund von Intelligenztests - noch nie gewesen. Ich halte Intelligenz einfach nicht für quantifizierbar. Und wenn ich schon höre, dass eine Sharon Stone mit ihrem sagenhaft hohen IQ hausieren geht, verliere ich auch noch den letzten Glauben an die Aussagekraft dieses schnöden Zahlenwerts.
 

cde

**verwirrt**
1. Finde ich es ganz, ganz schlimm für Eltern die wirklich Hochbegabte Kinder daheim haben!

2. Empfinde ich die Entwicklung der Erziehung dahingehend, dass "Eltern" einfach keine Lust und keine Zeit mehr haben zu erziehen...

3. Diese Modekrankheiten sind keine Modekrankheiten, sie werden dazu gemacht!
 

Anoula

glückliche Mami
es ist schon sinnvoll bei einem kind das probleme mit sich und seinem leben hat nach der ursache zu suchen und das kann unter umständen an hoher intelligenz hängen oder an ADHS! denn es gibt fälle in denen es wirklich angebracht ist zu helfen!
andersrum gibt es genauso fälle in denen solche kinder glücklich sind mit allem un d gut zurecht kommen warum brauch man in solch einem fall die diagnose HB? nur als eine art statussymbol? kuck mal mein kind ist soooo schlau!? als wenn das ein garant dafür ist das dieses kind was tolles erreicht! das ist es nämlich nicht es gibt sehr viele junkies und psychisch gestörte unter den HBlern.

die frage ist wie definieren wir HB, mit dem klassischen bild von dem überflieger der schon mit 3 jahren picasso ähnliche gemälte malt oder der mit 14 zum studium zugelassen wird ist eben nicht das ganze spektrum der HBler gedeckt!
z.b. gibt es auch menschen mit einer aussergewöhnlich hohen emotionalen intelligenz... HB heisst ja einfach nur das der oder die jenige eine besonders ausgeprägte begabung hat.

in erster linie finde ich diese riesen flut von müttern auch schrecklich die denkt ihre kinder seinen HB davon treffe ich auch jeden tag welche und es nervt mich! vorallem nervt mich daran das durch dieses "welches kind ist das tollste und schlauste?" sprachprobleme abgetan werden nach dem motto "ach pass auf der spricht bald ganze sätze!" ect. es gehen kinder unter die wirkliche probleme anderer art haben weil die mütter angst haben dazu stehen zu müssen das ihr kind keines der tollen HB-überflieger-kinder ist. schrecklich.

ich finde es aber genauso bescheuert menschen in genau diese schublade zu stecken denen die diagnose HB wirklich hilft bzw helfen könnte, intelligenz ist nunmal manchmal ein fluch
 
U

User8

Guest
Also, ich sehe den Trend "Hochbegabt"auch als ein Problem an. Einfach weil die Höhe des IQ's nicht aussagt was aus dem Knd später mal wird. Das hängt in jedem Fall von der Förderung der Eltern ab- und selbst dann bedeutet doch ein hoher IQ nicht das jemand eine Super- Karriere hinlegt. Möglicherweise muß jemand aufgrund seiner Begabung weniger arbeiten- das bedeutet aber nicht das er eines Tages jemanden der sich seinen Abschluss hart erarbeitet hat bevorzugt wird. Und dann gibt es auch sehr viele Formen von Intellegenz, die emotionale wird sehr oft völlig vergessenen.
Ich finde es sehr schade das man nicht mehr "nur" die Kleidung, das eigene Haus, das Auto, die Urlaube, das Aussehen, das Gewicht, den Job, den Sport als eine Art Statussymbol benutzt--- nun geht es auch noch mit der "gemessenen Intelligenz" los.
Und dabei wird das menschliche miteinander völlig vergessen , und das es unsere Aufgabe ist unsere Kinder den Weg ins Leben zu zeigen.
Da wird sich nämlich immer mehr rausgehalten....
Sie sind ja intelleigent, also muß man nichts tun????
 

Venka

Aktives Mitglied
Original von Rebecca
und selbst dann bedeutet doch ein hoher IQ nicht das jemand eine Super- Karriere hinlegt. Möglicherweise muß jemand aufgrund seiner Begabung weniger arbeiten- das bedeutet aber nicht das er eines Tages jemanden der sich seinen Abschluss hart erarbeitet hat bevorzugt wird.

Im Gegenteil. Die erbrachte Leistung wird dann meist geringer geschätzt. "Ja siehst du, das hast du erreicht ohne zu lernen, was glaubst du, was für eine Leistung du erst erbracht hättest, wenn du dich hingesetzt und gebüffelt hättest!"
Auf der anderen Seite hat man die Neider, und die machen einem das Leben so madig, bis nichts mehr übrig ist, auf das irgendjemand neidisch sein könnte.
 
Oben