Langsam hab ich keine Lust mehr...

A

Astrid68

Guest
Hallo,

ich muß nun an euch meinen Frust ablassen weil wahrscheinlich nur ihr mich verstehen könnt.
Wie haltet ihr es nur nervlich durch ,einem Kind (bis jetzt ist nur der Verdacht auf ADS da), alls 100 mal und noch mer zu erklren, daß er dieses oder jenes nicht machen darf und dann genau Beschwerden kommen, daß er eben dieses ode jenes gemacht hat :angryfire
Mein Sohn saß fast das ganze erste Schuljar allein, weil er seine Banknachbar ständig ärgerte (STifte wegnehmen etc.). ER war natürlich völlig ahnungslos und sich keiner Schuld bewußt.
Jetzt im 2. Schuljahr bekam er wieder einen Banknachbarn. Ich sag schon immer, laß ihn Ruhe, ärgere ihn nicht,versteck keine Stifte usw. "Ja Mama, das mach ich nicht." Und was war gerade. Die Mutter seines Banknachbarns stand bei uns vor der Tür, mein Sohn verschmiert seine Blätter, schmiert Popl an seine Kleidung :firedevil . Ich könnt ihm sonst was tun. Wie kann man mit 7 1/2 Jahren so völlig dämlich sein. Ich halt das nicht mehr aus. Das macht vielleicht ein 2 oder 3 jähriger, aber doch kein fast 8 jähriger. "Ja der Junge würde ihn schlagen." Ihn schlagen ? Der ist 2 Kop kleiner als er und ein total netter und ruhiger. Meiner ist sich keiner Schuld bewußt, daher kapiert er auch nicht, daß es so nicht geht. Ich dreh durch !! Und ich hab echt langsam keine Lust mehr. Ich hab einfach keinen Bock drauf, ständig wegen so was, zur Lehrerin zu müssen oder irgendjemanden vor der Tür zu haben. Bis jetzt hatte sich noch nie jemand über ihn beschwert. Wenn das jetzt auch noch los geht. Na Danke.

Sorry für´s zutexten, aber mir steht es heute echt über. Hatte mittag auch noch nen Autounfall und dann noch das. BEsser kann ne Woche nicht anfangen.

LG
Astrid
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo Astrid 68!!
Schon als ich die Überschrift gelesen hatte, dacht ich mir, der guten gehts wie mir.
Ich bin zur Zeit auch mit den Nerven total am Ende!
Grad hatte ich eine Endlosdiskussion mit meinem Sohn, weil ich ein Loch fein sauber geschnitten, ca. 15 cm lang im Sofa entdeckt habe, und er ewig nicht zugeben wollte, das er es war, es waren ja die Katzen.
Bei Opa hat er ne Hose zerschnitten, und ebenfalls, das Sofa!!!!!!!Gut, das ist schon länger her, aber das mit unserem hat er nach ner halben stunde endlich zugegeben.
Dazu erzählt er mir ständig, es wäre in der Schule alles Ok, aber ich merk, da ist schon noch was, aber er rückt nicht raus damit.
Wärend dieser Zeit, als er jetzt nachgedacht hat, wie das Loch ins Sofa kommen könnte, war ich am Küchentisch gesessen, und mich gefragt, ob ich Junior vielleicht aussetzten sollt, mist dacht ich mir, geht nicht, da er die Strasse und alles weiss :wand
Naja, spontan hab ich dann gedacht, naja vielleicht ins Ausland, aber bei genauerem überlegen musst ich zugeben, ist wohl auch nicht.
Heute waren wir auf der Kirchweih,und ich hatte mich nur 3 Minuten mit ner Frau unterhalten, die ich kenne, und schon ewig net mehr gesehen habe, was macht er hält sich die Ohren zu, und Brüllt in einem Ton"mach endlich, ich will endlich weiter"! DAbei hatten wir gestern erst regeln durchgekaut, die erste lautete, wenn ich mich unterhalte, dann ist ruhe!!!!!!! :firedevil
Ich habe das Gefühl, das ich selber dadurch auch so isoliert werde, weil ich mich in der Gegenwart meines Sohnes nicht ein paar minuten unterhalten kann,ohne aufzufallen.Das mit den Idiotischen Sachen kenn ich auch, da fragt man sich echt manchmal, was geht jetzt ab!!!!Das mir dem schlagen ist original mein kind, er hat ja nieeee was gemacht!!!!und das schlimme dran ist, wenn er wirklich mal unschuldig ist, wer glaubts ihn denn?????
Hm ja jetzt ist der restliche text wech, aber wenn du lust hast, kannst mir ja schreiben, dann können wir weiter lästern!!
:angel

Gruss sandra
 
A

Astrid68

Guest
Hallo Sandra,

ja genau , wer glaubt ihm dann noch.

Ich sag ihm oft, er darf sich wehren,aber nicht gleich körperlich. Er muß sich nichts gefallen lassen. Aber sich sprachlich auseinandersetzen kann er nicht, dazu ist er nicht spontan genug, also haut er dann auch oft mal zu. Natürlich sieht es immer so aus, als wäre er derjenige der.......

Ach ja unterhalten.......meiner hat genau dann, wenn ich Besuch habe immer tausend Fragen, braucht tausend Dinge, will tausend Dinge erzählen usw.

Hätte er nicht diesen sensiblen und lieben Kern in sich , ich gaub ich hät aufgegeben. Aber da ich weiß, daß er Hilfe braucht halt ich auch zu ihm, so schwer wie es manchmal ist.

Wünsch dir starke Nerven

LG
Astrid
 
Oje.....

Hallo Ihr Lieben!
Ich bin heute zum ersten Mal in diesem Forum. Ich war auf der Suche nach Hilfe bei einem zur Zeit akutem Problem mit meinem Hypilein....
Gleich am Anfang bin ich über Euch beide gestolpert und erkenne mich und unsere Probleme gleich wieder.....
Ich hatte bisher nicht geglaubt das vielleicht meine Erfahrung auch ein wenig helfen kann. Ich scheine schon einige Schritte weiter zu sein als Ihr. Mein Sohn hat seine Diagnose nach ewigem Hin und Her mit Psychologen und Kinderärzten. Ich bin öffentlich von dem üblen Ruf der unfähigen Mutter befreit worden und habe endlich Tips und Anleitungen bekommen die wirklich helfen, allerdings harte nervenaufreibende Arbeit bedeuten und (zumindest für eine Zeitlang) noch mehr von einem als Mutter verlangen!
Mir und meinem Renè geht es miteinander heute viel besser! Auch im Umfeld hat sich einiges verändert und diese ekelige soziale Isolation kenne ich zu genüge. Auch bei uns ist noch lange nicht alles optimal und es wird auch noch ne Weile dauern bis sieben Jahre lang trainierte negative Verhaltensmuster durch positive ersetzt sind, aber wir haben immer wieder kleine Erfolge und die machen unendlich viel Mut! Schweißen zusammen! Ermöglichen eine liebevolle Beziehung!
Es gibt einige Zutaten die in dieses Erfolgsrezept gehören! Unter anderem:
Grenzen setzen!
Absolute Konsequenz!
Positive Verstärkung!
Die Umsetzung ist alles andere als leicht! Aber es ist auch nicht leicht dieses komplexe Thema kurz und präzise auf den Punkt zu bringen (merke ich gerade...) deshalb, werde ich, sobald ich die Zeit finde, mal ausführlich über unsere Geschichte schreiben ich glaube dass es vielleicht für einige hier nützlich sein kann.....
Eines will ich aber jetzt schon sagen ICH VERSTEHE EUCH VOLL UND GANZ!
0) Das Leben ist SO wirklich zum heulen!

Kopf Hoch und viel Kraft wünscht Euch

MerlinsDaughter
 
A

Astrid68

Guest
Hallo Merlins Daughter,

würde mich sehr interssieren, wie du damit umgehst und deine ERfolge usw. Ich muß noch dazu sagen, daß mein Sohn sicher nicht Hyperaktiv ist. ER fällt wohl eher in die Kategorie ADS das Träumerchen.
Gestern der Themenabend auf Arte, war ganz interessant, jedoch hab ich dort dann auch nochmal gesehen,daß mein SOhn so gar nicht ist.
Im Elterngespräch gestern im Kindergarten, haben wir auch ganz interessante Dinge über meinen Sohn rausgefunden (sollte eingeltich um meine Tochter gehen :ablachen ). Ich muß sobald wie möglich diesen Test machen lassen und warte und warte und warte. Aber ich werd mich mal zur ERziehungsberatung anmelden.

LG
Astrid
 
S

Stöpsel

Guest
Hallo zusammen,

immer daran denken, die Kids machen es nicht extra um uns zu ärgern. Ist leicht gesagt, ich weiß und auch ich klebe oft genug an der Decke. Aber mir hat im Frühjahr der Psychologe gesagt AD(H)S Kinder haben einen Faktor 40. Das heißt man muss ihnen alles 40 mal öfter sagen wie Nicht AD(H)S-Kids. Daran versuche ich immer zu denken, auch wenn ich eigentlich der Meinung bin bereits beim Faktor 500 angekommen zu sein. :whatever

Kopf hoch.
 
A

Astrid68

Guest
Hallo Stöpsel,


das ist ja gut erklärt mit dem Faktor 40. Hab ich auch noch nicht gehört. Trifft´s aber voll. Der Faktor könnte nur ruhig höher angesetzt werden :rofl .

Ich muß mich einfach langsam darauf einstellen, daß sich das auch nicht großartig ändern wird und es als normal ansehen. Dann bringt es mich wahrscheinlich auch nicht mehr so auf die Palme wenn man 100 Mal am Morgen sagt, zieh deine Socken an.


LG
Astrid
 
M

mcminni

Guest
Hallo

Mir geht es genau so seid dem 2sep.03 geht Leon zur Krappelgruppe. Er ärgert auch die Kinder nimmt ihen alles weg haut sie und so weiter.
Heute war es am schlimsten er hat fast alle Kinder gebissen und gehauen so das er nur noch bei der erzieherin aufen arm bleiben mußte die hat er aber nicht gebissen sie kuckt sich das nächste woche noch mal an wenn er dann nicht Lieb ist darf er nicht wieder kommen . Ich habe eigendlich gedacht er wird sich ändern inne Krappelgruppe .Zuhause ist es aucch nicht besser ich weiß gar nicht mehr was ich machen soll.Am liebst würde ich alles Liegen und stehen lasen und in denn Urlaub fahren .

Liebe Grüße mcminni
 
Hallöle Astrid! :)

Also erstmal ist das allerwichtigste sich nicht provozieren zu lassen!
Weil ich bei meinem Sohn mit den Nerven so am Ende war hat er ziemlich schnell gewußt wo bei mir der Punkt ist an dem ich nachgebe und sich dementsprechend aufgeführt.
Die Psychologen in der Klinik in der ich war haben mir erklärt das zwischen Renè und mir ein einziger Machtkampf herrscht den ich ganz locker gewinnen kann wenn ich mir darüber klar werde wieviel Kraft ich daraus schöpfen kann einfach die Oberhand zu behalten. Immer gegen die Kinder zu verlieren (und nachgeben ist verlieren!) schwächt unser Selbstvertrauen, die logische Folge ist das wir uns nicht mehr viel zutrauen Erziehungstechnisch und aus diesen Versagergefühlen heraus die Kinder zuviel gewähren lassen.
"Ach mach doch was Du willst ist mir jetzt auch egal." usw.
Es ist schwierig zu erklären was für Tips mir allgemein mitgegeben wurden, denn sie bezogen sich ja ausschließlich auf Renès Probleme ich versuchs mal mit einem Beispiel....
Renè hatte es unheimlich drauf sich bei Tisch wie die allerletzte S.. auf zu führen. Er provorzierte ständig. Permanentes Quatschen mit weit geöffneten vollgestopften Mund, Echtes und gestelltes Rülpsen, Blähen.... auf den Tellern anderer rumstochern, essen aus dem Mund auf den Tisch fallen lassen... usw.
Woher er das hatte war uns völlig unklar. Mein Mann und ich haben von Anfang an Wert auf Tisch manieren gelegt! Dieser "Faktor 40" (hab ich auch noch nicht gehört, aber wie wahr wie wahr.. :) ) hat uns zur Verzweiflung gebracht. Wir haben überhaupt niemanden mehr bei uns essen lassen weil Renè nicht aufhörte und wir uns für sein benehmen so schämten. Jedes gemeinsame Essen endete in Brüllerei.
Die Therapeuten haben herausgefunden das Renè all das tut um uns zu provozieren, denn wenn wir ihn anbrüllen und uns über ihn ärgern hat er unsere volle, ungeteilte Aufmerksamkeit!
Wir haben folgende Vorgehensweise nahe gelegt bekommen.
Gleich zu Beginn der Mahlzeit sollten wir Renè sagen was wir von ihm erwarten.
Das er manierlich isst, mit vollem Mund nicht spricht, die ekeligen Geräusche unterlässt, seine Lautstärke allgemein herabschraubt, unsere Teller in Ruhe lässt und sitzen bleibt. Er darf sonst nicht mit uns essen weil uns sein Benehmen stört und das essen verdirbt.
Wir sollten ihm sagen das er zwei Verwarnungen bekommt, (Renè das ist jetzt die Eins und dabei einen Finger zeigen, Renè das ist die zwei und zwei Finger zeigen) müssen wir die dritte aussprechen schicken wir ihn ohne Diskussion in sein Zimmer und dort muss er zwei Minuten (zwei Minuten weil er da erst fünf war, die Zeit sollte so bemessen sein das er dem Alter entsprechend die Mahlzeit noch mit den anderen beenden kann) auf einem Stuhl in der Mitte sitzen,(Alternativ ein Stühlchen in die Küche oder Esszimmer stellen denn man muss das Kind sehen können damit man die Kontrolle hat ob es sich auch an die Regeln hält) ohne spielen ohne Theater und wenn er trotzdem meinte dieses Strafsitzen zum Clownspiel oder Vergnügungstheater zu machen, wurde die Strafe mit Ansage um jeweils eine Minute verlängert.... Wenn er es schaffte einige Zeit auf dem Stuhl zu sitzen ohne seine üblichen Faxen zu machen haben wir ihn wieder an den Tisch geholt und die Sache nicht mehr erwähnt bis zum nächsten anzählen....
Mussten wir Renè zum dritten Mal auffordern in sein Zimmer zu gehen um dort zu sitzen ist die Mahlzeit für ihn beendet (Teller alle oder nicht!) und ein Entschuldigunsbild malen weil er uns das essen mit seinem Benehmen verdorben hat!
Das klingt hart, kostet Nerven und welche Eltern schicken ihr Kind gern mit Hunger vom Tisch, aber gerade ADDler lernen nur aus Erfahrungen die so deutlich sind das auch sie, sie wahr nehmen!
Renè hat natürlich gleich versucht zu testen, wenn er in seinem Zimmer war stand er auf und began zu spielen oder sang laut vor sich hin usw.
Wir haben ihn dann die Zeit auf dem Stuhl festgehalten und die Zeit laut mitgezählt, nicht grob aber doch nachdrücklich damit er merkt das WIR die Regeln machen an die er sich zu halten hat und nicht ER!
Es hat lange gedauert, aber irgendwann reichte das Anzählen und heute ein "Renèeee? Möchtest Du in Dein Zimmer?" um ihn bei den Mahlzeiten an angemessenes Verhalten zu erinnern.
Wichtig! Wenn die Kinder auf ihren Stühlen Spökskes machen, nicht schreien, oder schimpfen! Ruhig bleiben und das Kind auf die Konsequentzen aufmerksam machen...ihm klar machen das er die Verantwortung für sein handeln trägt zB.
"Du kannst jetzt aufhören mit dem Mist und Dich benehmen, dann sitzt Du gleich wieder am Tisch und kannst mit uns weiter essen, oder Du machst jetzt weiter, bleibst in Deinem Zimmer und bleibst hungrig weil wir gleich fertig sind!"
Ich habe anfangs gedacht das bringst Du nie im Leben, aber es hat so gut getan endlich etwas tun zu können! Die Hilflosigkeit ihm gegenüber zu überwinden war ein großartiges Gefühl. Die Kleinen kämpfen wie die Löwen denn natürlich wollen sie nicht einfach ihre Machtposition aufgeben! Aber irgendwann merken sie das sie Vorteile haben dadurch das sie ihr Verhalten korrigieren und werden. Das ist ziemlich nervig uns in unserem Fall hatten wir Anfangs überhaupt keine ruhige Mahlzeit mehr, später habe ich mich gefragt warum ich mir so lange das essen von ihm hab verderben lassen obwohl es sooo einfach war etwas dagegen zu tun...
Vielleicht hilfts Euch ja was?
Ich bräuchte vielleicht mal ein konkretes Beispiel von einer Situation mit der Du nicht klar kommst bei Deinem, vielleicht kann ich ja wirklich etwas dazu sagen!

Gruss

MerlinsDaughter
 
A

Astrid68

Guest
Hallo Merlins Daughter,

also mal ein paar Beispiele:

- ich telefoniere, genau in dem Moment fragt er mich 100 Sachen und will mir erzählen. Das ist nicht immer, aber ich hab ihm schon 1000 mal gesagt, er braucht mich beim telefonieren nichts fragen.

- bekomm Ich Besuch, gerade wenn es alte Freundinnen sind ohne Kinder, bekomm ich ihn nicht raus. Dann muß er meiner Freundin alles mögliche erzählen. ER geht dann schon irgenwann, aber mir ist das zu spät.

- sein immer lautes, teilweise, gerade wenn es dann noch jüngere Kinder sind kindisches Verhalten. Wo ich oft sage, hei du bist 7 !! Wie vorgestern als ich im Kindergarten Gespräch hatte und ihn ja mitnehmen mußte weil er sonst allein ist. Ich sag noc, schrei nicht rum und lauf nicht. Wen hörte man unter den Kleinen am lautesten raus....meinen Sohn.

- alles, aber auch generell alles, FAktor 40 mäßig wiederholen !!! NAch ca. 10 mal Aufforderung geht er dann endlich, vorher registriert er es irgendwie gar nicht.

-bei den Hausaufgaben, bei jeder REchnung einzeln immer nachfragen ob es auch stimmt, anstatt mal einen Block fertig zu machen. Aber ich hab ihn gester allein in sein Zimmer gesetzt und es klappte besser.

Ich denke mir fast schon, daß er sich einfach wenn ich da bin, zu sehr auf mich verläßt. Ist er allein, kommt er mit allem wunderbar zurecht. HInder ich ihn etwa :angst

LG
Astrid
 
`Nabend Astrid! :)

Manches von dem was Du erzählst kommt mir sehr bekannt vor... :(
Z.B. das stören beim telefonieren, oder den Besuch für sich beanspruchen.
Die Methode mit dem Entschuldigungsbild hat auch hier bei Renè gezogen.
Wenn Besuch kam habe ich Renè vorher gesagt er soll sich ganz genau überlegen WAS er dem Besuch erzählen möchte. Wenn dann die Gäste kamen hatte er zehn Minuten Zeit um seine Sachen los zu werden und wurde danach in sein Zimmer geschickt zum spielen, oder wir haben uns in die Küche gesetzt und er durfte ein Video sehen. Ich habe ihm die Konditionen, zu denen er das Gespräch stören durfte genannt und zu welchen nicht. Nach ner Zeit kriegen die raus was von ihren Anliegen die Eltern als wichtig betrachten und was nicht....
Hielt er sich nicht daran musste er ein Entschuldigungsbild malen und zwar ein schönes! Nicht son Krikelkrakel 30 Sekunden Geschmiere, man sollte schon sehen dass das Kind sich Mühe gegeben hat! Wenn nicht, noch einmal neu malen lassen, solange bis man zufrieden ist...
Beim telefonieren ist es ja öfter so das man mit Ämtern und so weiter telefoniert wo es total unangebracht ist das Kind aus zu schimpfen weil es einfach peinlich ist wenn andere das mithören...
Ich habe Renè gesagt das ich ein wichtiges Telefonat führen muss und keinen Ton von ihm hören will, weil wichtige Dinge nicht geklärt werden können wenn er dabei stört...
Nun das anzählen kannte er ja schon.. :)
Wenn ich dann telefoniert habe und er quatschte dazwischen habe ich nur den Finger gehoben zur eins und ihn warnend angeguckt, aber nichts gesagt, störte er weiter kam die zwei und wieder ein warnender Blick. War die drei fällig habe ich meinen Gesprächspartner gebeten einen Moment zu warten, habe Renè geschnappt und in sein Zimmer gebracht. Ich habe gesagt Du kannst scheinbar nicht aufhören, aber dann quatscht und störst Du in Deinem Zimmer und nicht neben mir am Telefon. Du bleibst jetzt so lange hier bis ich fertig bin und malst ein Entschuldigungsbild. Dann habe ich die Tür zugemacht (weil Renè dann meistens tobte ;-) ) und mein Telefonat zuende gebracht. Dann bin ich zu ihm ins Zimmer, das er erst verlassen durfte wenn das Bild fertig war und habe ihn gefragt ob er weiss warum er in sein Zimmer musste, am Anfang wusste er es nicht, einige Zeit später konnte er aber schon sagen "Weil ich beim telefonieren gestört habe.."
Wichtig ist lass Dich auf keine Diskussion ein! Wir diskutieren viel zu viel mit unseren Kindern. Sie müssen auch nicht jede unserer Anweisungen verstehen. Wenn Renè mich bei manchen Dingen fragt warum oder weshalb er dieses oder jenes tun oder lassen soll bekommt er oft die Antworten "Weil ich Dir das sage!" oder "Weil das eben so ist!". Das klingt erst einmal mies und überheblich ist in der passenden Situation aber ganz und gar nicht so! Wir sind als Eltern nicht verpflichtet unseren Kindern alles bis ins kleinste Detail auseinander zu setzen, wenn es ihrem Alter noch nicht angemessen ist kommen aber immer wieder in die Versuchung weil sie einem mit ihren Fragen den letzten Nerv rauben. Ich meine damit nicht die Fragen "Warum ist die Welt rund" usw.... Wenn ich z.B. Renè bitte sein schmutziges Geschirr in die Küche zu bringen und er fragt mich warum? Soll ich ihm erzählen das ich möchte das er als erwachsener Mann Ordnung halten kann, sich für seinen eigenen Dreck verantwortlich fühlt und nicht Freundin oder Ehefrau als Putzfrau missbraucht? Nein, ich sage dann, "Weil ich das so sage!" Das gleiche gilt für Zimmer aufräumen, schmutzige Wäsche in den Wäschekorb, Schuhe vor der Tür ausziehen und beim pinkeln sitzen... kannst Du damit was anfangen Astrid? ;-)

Wenn er auf der Couch hüpft wie Rumpelstilzchen und ich es ihm verbiete, erkläre ich ihm nicht das die Nachbarn sich beschweren könnten weil sie glauben das gesamte Stockwerk über ihnen kommt gleich runter... ich sage auch nicht das die Polster darunter leiden, sondern ich sage "Weil das so ist!" Die meisten Kinder fordern zwar diese endlos Diskussionen übers warum und weshalb von uns, sind aber mit unseren Erklärungen schlichtweg überfordert, weil sie das Treiben auf unserer Welt und all die Zusammenhänge noch gar nicht verstehen. Da sind klare kurze Sätze das beste um Grenzen zu setzen. Was interessiert denn Renè die Nachbarin unter uns die er vielleicht noch nicht mal mag und der ruhig das ganze Stockwerk auf den Kopf fallen kann und welch einen Materiellen Wert eine Couch hat kann er auch noch nicht ermessen, also alles keine Gründe für ihn auf zu hören
Vermeide Sätze wie "Man tut das nicht!" Wenn man etwas haben will muss man anständig fragen!" Sage Sätze wie "Ich möchte/will/will nicht das Du das tust!"
und "Wenn Du etwas haben möchtest musst Du anständig fragen!"
Spreche in der direkten Form, denn "Man" kennen Kinder nicht und was "Man" tut oder nicht tut ist ihnen schnurz egal! ;-)
Benutze kurze klare Anweisungen wenn Du willst das Dein Sohn etwas tut oder sein lässt!
Sage nicht "Könntest Du bitte damit aufhören?" oder "Könntest Du bitte Dein Zimmer aufräumen?" denn er "könnte" das sicher tun hat aber keine Lust dazu! :mua
Sage "Ich möchte das Du jetzt Dein Zimmer aufräumst!" "Ich möchte das Du jetzt Hausaufgaben machst!" usw. wenn er sich nicht bewegt benutze die Steigerung "Ich will das Du das und das tust...."
Wenn Renè bei einem Erwachsenengespräch unterbricht muss er der Person die er unterbrochen hat ein Entschuldigungsbild malen und es der oder demjenigen bei der nächsten Gelegenheit übergeben, aber das kommt kaum noch vor, weil es ihm unheimlich peinlich ist kaum bekannten Personen Bilder zu geben. Ich denke da an den Briefträger, die Frau am Bahnschalter, Nachbarn, so was halt! Was den Kindern fehlt ist Respekt vor Erwachsenendingen im allgemeinen und der muss ihnen langsam beigebracht werden...
Wenn Renè sich wie ein wilder aufgeführt hat z.B. die Situation im Kindergarten die Du nennst.... Renè bekommt dann die eins, die zwei.. und bei der drei sitzt er mit dem Satz "Ich glaub Du musst Dich erst mal beruhigen!" auf einem Stuhl und darf nicht mehr mitspielen!
Das alles kostet Nerven.... versuche Dich von seinem unmöglichen Verhalten zu distanzieren, so das er allein die Verantwortung dafür trägt wenn es zu angedrohten Konsequenzen kommt.
Wenn Du ihm eine Konsequenz androhst, seih auch sicher das Du sie durchziehen kannst! z.B. "Hey wenn Du jetzt nicht aufhörst darfst Du am Wochenende nicht mit in den Zoo gehen!" Zum einen ist am Montag für einen siebenjährigen dieser Zoobesuch noch so weit weg, das er Deinen Worten kaum Beachtung schenken wird, zum anderen...brächtest Du es wirklich übers Herz in nicht mit zu nehmen?! ;D
 
Konsequenzen sollten immer auf den Fuß folgen, Jungs in dem Alter lernen nicht daraus wenn sie für Unsinn den sie am Morgen anstellen erst am Abend, wenn Zeit dafür ist, die Konsequenzen zu spüren bekommen!
Die Zeit muss einfach sein, sofort, in aller Ruhe und angemessen zu reagieren.
Sich nicht provozieren lassen und klar machen "Manche Dinge sind einfach so. Basta!"
Was aber auch wichtig ist, die Augen und Ohren offen halten für Dinge die das Kind dann gut macht! (Positive Verstärkung) Wenn Dein Junge dann das erste Telefonat nicht oder weniger gestört hat sich freuen, loben!
"Das find ich super toll von Dir das ich das Gespräch führen konnte! So habe ich jetzt auch schneller wieder Zeit für Dich...!" "Mensch super das Du Deine Klamotten weggeräumt hast, da hast Du mir ja richtig Arbeit abgenommen!"
"Hey erst musste ich Dir ja die eins geben (die zwei, Dich auf den Stuhl setzen, in Dein Zimmer schicken...usw.usw) aber danach war das ganz toll!" "Frau Soundso hat bestimmt nicht damit gerechnet das sie mal in Ruhe mit mir reden kann, da hast Du sie ja richtig überrascht! Klasse war das!"
;D
All diese kleinen Dinge haben uns soooooo weit nach vorn gebracht! :gap
Wenn man erst mal damit anfängt verselbständigt sich das und es fallen einem immer mehr Dinge ein die bei seinem eigenem Kind greifen. Man muss nur lernen die Energie die man bis dahin fürs brüllen, schimpfen und sich ärgern vergeudet hat, für sich nutzt um die Ruhe zu bewahren, sich nicht provozieren zu lassen, cool zu bleiben und den Mum auf zu bringen sein Kind auch mal vor anderen doof da stehen zu lassen. Z.B. Ich hatte mal so eine Situation mit Renè zum Thema selbst die Verantwortung tragen.... :rofl
Wir standen im Blumenladen, brechend voll, und die Verkäuferin lahmte da so vor sich hin beim binden. Renè wurds zu langweilig und er begann sein übliches Affentänzchen, rannte kreischend durch den Laden, rempelte andere Kunden an
und schrie die ganze Zeit "Kacka-Blum Kacka-Blum Ssseisse-Blum Ssseisse-Blum!" Die Leute sahen mich ziemlich vorwurfsvoll an und früher war das sone Situation in der ich mein Kind geschnappt hätte um schleunigst das Weite zu suchen. Ich habe mich umgedreht und gesagt "Was sehen sie mich so an, das hab ich ihm nicht beigebracht das denkt er sich selber aus!" Danach hat mich keiner mehr angesehen, dafür Renè mit bösen Blicken gestraft und das war ihm so unangenehm das er kurze Zeit später an meiner Hand stand und keinen Mucks mehr sagte! :)
Das war ein erzieherisch sehr erfolgreicher Tag sag ich Dir! :)
Distanziere Dich von den schlechten Dingen die er tut, mach ihm deutlich das Du nicht für ihn einstehst wenn er sich damit in Schwierigkeiten bringt, sich unbeliebt macht usw. das ist ganz wichtig damit er lernt ein zu schätzen wie weit er bei wem gehen darf und wann die Grenzen erreicht sind!
Mensch jetzt hab ich schon wieder Blasen an den Fingern, dabei sind die von heute Mittag noch nicht mal verheilt! ;-)
Ich hoffe damit geholfen zu haben!
Für uns waren all diese kleinen Dinge anfangs furchtbar anstrengend, weil wir ja unser Verhalten, unsere Erziehungsmethoden vollkommen ändern mussten, aber auf lange Sicht alles Wert, weil überaus erfolgreich und das trotz ADSH!
Renè hat sich auch in der Ritalin freien Zeit am Nachmittag in seinem Verhalten um 180 Grad gedreht und das lässt hoffen das wir die Tabletten irgendwann weg lassen können und er es allein schafft klar zu kommen! :wow
Es gibt für Euch noch die Möglichkeit mit dem Sohn gemeinsam einen Regelkatalog zu erstellen, aber darüber schreibe ich heute nicht mehr! Puuuh! :sn7
Wenn Dich das auch interessiert meld Dich noch mal dann reich ich`s morgen nach...wahrscheinlich qualmt Dir jetzt schon der Kopf!

Was mir so auffällt ist das kaum jemand die Namen seiner Kinder erwähnt hier im Forum... warum ist das so?!

Tüssi und schönen Abend noch bis morgen oder so.... :bye:

Ps: Ich hoffe das ganze klingt nicht zu schulmeisterlich oder belehrend, ich möchte niemanden unsere Erfahrungen aufdrängen, ich weiß nur nicht wie ich es anders formulieren könnte! :sn7
 
J

jadzia

Guest
Hallo MerlinsDaughter!

Dein Bericht war für mich recht informativ. Am besten fand ich die Episode im Blumenladen. Solche Situationen kenne ich mit meinem Sohn Danny auch nur zur Genüge. Habe bisher mir immer meinen Pappenheimer geschnappt und gezwungen an meiner Hand neben mir stehen zu bleiben. Leider immer nur mit mäßigem Erfolg. Und die böse Blicke der Anderem brannten immer auf meiner Haut. Schön, werde deinen Tipp mal ausprobieren.
Sag mal, woher genau hast du diese Tipps. Ich vermisse hier (bei Berlin) Kostenfreie oder -günstige Elternhilfe. Sind zwar in psychiatrischer Behandlung, aber wirklich weiterhelfen mit wirklich funktionierenden Tipps konnte uns hier noch keiner.
Und ja es ist sehr schwer, die Tipps durchzuhalten. Haben den Tipp aus einem Buch mit diesem Punktesystem und der Belohnung, aber wir halten es immer nur 2Wochen durch. 0)
Hatten auch noch keine Zeit um künstlerisch darzustellen, wie der Tag abzulaufen hat, mit Zähneputzen usw.
Wäre sehr interssiert an deinen erwähnten Regelkatalog, bitte tacker ihn trotz Blasen an den Fingern ein.

Danke,
jadzia :bounce2
 
J

jadzia

Guest
@astrid68: kann dich sehr gut verstehn, wollte meinen Sohn Danny auch einfach auf der Strasse stehen lassen und wegrennen, als er 4 war. Heute ist er 8 und jetzt rennt er schneller als ich, (so'n Mist, Zeitpunkt verpasst! :rofl )
Danny wurde mit 4 auch diagnostiziert als ADHS und er bekommt seit er 5 ist auch Medikinet. Seitdem hat sich vieles gebessert und man merkt genau, wann die Wirkung nachlässt. Ich kann nur sagen: Zähne zusammen beißen und durch, bis der Test gelaufen ist und dann weitere Schritte gegangen werden können. Aber glaube nicht, daß mit der Diagnose allein das Leben leichter wird, wir wussten da zwar, daß wir nicht zu doof sind, ein Kind zu erziehen, aber es der Familie klar zu machen.... :argue und dann sämtliche Termine für Ergo und andere Tests.... :sn7
Ich wünsche dir auf jeden Fall eine Portion starke Nerven.

Wir arbeiten auch viel mit auszählen: wenn wir etwas sagen, das nicht befolgt wird, z.B. etwas weg machen, was er oder auch meine Tochter Jessy (Verdacht auf ADS) gerade erst umgeschmissen und dreckig gemacht haben, kündigen wir an: ich/wir zählen bis drei, wenn du bis drei nicht angefangen hast, das weg zu machen, dann gibts ... etwas was gerade noch anstand wird dann gestrichen.
Das klappt dann auch, obwohl ich auch der Meinung bin, daß der Faktor deutlich nach oben korrigiert werden müsste.

LG jadzia :bounce2
 

annerada

Mitglied
Elternhilfe

Hallo, jadzia,

schau mal bei www.bv-ah.de vorbei, dort kann man nach Eltern-Selbsthilfegruppen suchen. Da dort alle persönlich betroffen sind, bekommt man bei den Treffen Tipps, Ratschläge und meistens auch persönliche Hilfe.

Liebe Grüße

Anne
 
A

Astrid68

Guest
Hallo,

@Merlins Daughter: Danke für deine ernorme Mühe. Ich fand es sehr interessant. Was ich wirklich sehr bewundere ist deine Konsequenz. Etwas, was mir absolut fehlt. Es ist auch schwer, die aufzubauen, weil ich das Gefühl habe, meinen Sohn stört keine Bestrafung. Heute durfte er nicht zu seinem Freund, weil er mich wegen der Hausaufgaben anlog. War anscheinend für ihn ok, weil er nicht einmal danach fragte, obwohl er sonst jeden Tag dort ist. Als ich ihm mal monatelan seine Spielkonsolen nahm, störte ihn das auch nicht weiter. Was ich glaub ich schon mal erwähnte, daß ich keinesfalls denke, daß mein Sohn hyperaktiv ist. Draußen ist und war er immer ein sehr braves Kind (natürlich auch mal quengelig), aber im Großen und Ganzen hab ich da keine Situationen erlebt. Problem macht eigentlich alles erst, seit er in der Schule ist. Dadurch, daß er sich nicht konzentrieren kann, kommt er eben nicht mit, ist viel zu langsam und eben ein Träumer. Das mit der SChmutzwäsche, die sich im Zimmer stapelt, kenn ich nur zu gut. Es ist immer wieder interessant, welche schon lang vermißten Kleidungsstücke hinter dem Bett erscheinen, wenn man da mal zu wühlen anfängt. Oder Toilette: Ist es wirklich so schwer, nach der Toilette zu spülen ? Anscheinend :firedevil .
Wir haben jetzt ja auch einen Punkteplan, aber ich vergeß es oft und sie wollen natürlich nur Punkte, wenn sie was gut gemacht haben.
Aber siehe da, wie schnell er aufräumen kann, wenn ich ein Überraschung ankündige.
Man redet ich Tag für Tag den Mund fuselig und hat das Gefühl alles bringt nichts. Montag hab ich jetzt mal einen Termin bei der ERziehungsberatung. Und die Schule meinte auch, da der Test bald kommt, inkl die ERstellung eines Gutachtens. ;-)
Das mit dem anzählen werd ich aber auch probieren, das find ich gut. Nur, was mach ich ,wenn er nicht in seinem Zimmer bleibt, oder nicht auf dem Stuhl ? ?(

Denk da an morgen, wo sich einige Mütter mit Kindern treffen und er und der Sohn meiner Ferundin sicher wieder rumalbern, spielen, laufen etc. Ich glaub kam, daß er nachdem ich ihn angezählt habe, auf einm Stuhl sitzen bleibt. Soll ich ihm das vorher ankündigen, daß ich das so handhabe?

Mich interessieren eure Alltagsgeschichten mit den Kindern nach wie vor.

Ach ja, ich weiß nicht, warum keiner sein Kind beim Namen nennt :chinese

Mein Sohn heißt Djamel.... du wolltest es wissen Merlin DAughters, nun rate selbst, wie man den Namen ausspricht :rofl

LG
Astrid
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo Merlins Daughters!!!!!!!

Habe heute deine Antworten gelesen, und war total gerührt vor dem PC gesessen, und habe jedes Wort in mich aufgesaugt!!!!
Ich bin immer noch total Paff, und werde es mir auch ein paar mal vorlesen, um auch wirkich alles mit zu bekommen.
Mein kleener, fabian heisst er, macht die gleichen Spirenzchen, blumenladen ect wie deiner es gemacht hat, ich habe schon lange überlegt, was ich dagegen machen soll, aber auf das naheliegenste bin ich nicht gekommen!!!!!!
Ich muss sagen, dazu gehört auch sehr viel mut!!!!!!!!!!!
Da ich im Moment ziemich viel Stress mit meinem Sohn habe, haben mich deine worte umso mehr aufgebaut, und mir fast wieder den Mut gegeben weiter zu machen.Als ich das erste mal deine Zeilen gelesen hatte, ist mein Sohn zum Xten mal aufgestanden, und wollte nicht schlafen, obwohl er schon in mein Bett umgewandert war, ich bin hin, und hab gesagt, wenn du bei mir schlafen willst, wird geschlafen, und nicht die ganze nacht rumgegeistert, er hat mich verdutzt angeguckt, die tür zugemacht "ohne Motzen!!!!" und war seither still!

Das was du schreibst, finde ich nicht" hart" ich finde es eine sehr gute Methode, aber der weg dorthin ist schwierig, vor allem , wenn man keinen "Trainer" hat.

Ich find es auch total super von dir, das du uns an deinem wissen teil haben lässt :respekt

Was würdest du zb in dem Fall machen:

Ich bin mit fabian einkaufen in einem Elektronikgeschäft ausgemacht war nur kurz rein, wollte ein kabel besorgen.Er wollte an ner Playstation spielen, ist aber nicht an, er bequatscht die leute, sie sollen ihm das ding anmachen.
Du willst gehen, er aber nicht, er renn wech, munter ich hinterher, droh ihm mit allem möglichem, war echt geladen.
So ein freundlicher typ kommt noch, und frag" soll ich helfen fangen"??Ne das mach ich selber.
Ich hab ihn dann doch überlistet, hechte auf ihn zu, und bekomm ihm am handgelenk zu packen, bin echt sauer, schlepp ihn hinaus.

Ich bin mir sicher, er wird es bei der nächsten gelegenheit wieder genauso machen, wenn er zb, nicht nachhause will, wenn wir irgendwo sind, legt er sich unter dem tisch"!!!!!!!!!!

Hoffe ich hab dich jetzt net zu arg zugetextet!!!!!!

Gruss sandra
 
@jadzia

Wenn Du die Konsequenz nicht aufbringst bist Du vielleicht noch nicht verzweifelt genug... das ist nicht böse gemeint, aber daran kann es tatsächlich liegen! Wenn man mit den alt eingefahrenen Mustern noch gerade eben über die Runden kommt fehlt der letzte Schubs dorthin....
Wenn man aber seine Kräfte nicht mehr für diese Endloswiederholungen und Diskussionen einsetzt fällt Konsequenz ganz leicht, bzw. mit der Zeit immer leichter. Du möchtest wissen woher ich all diese Erziehungsklamotten habe...
Ich war mit meinem Renè letztes Jahr von Mitte September bis Ende Oktober in der Familientherapeutischen Abteilung einer, hier in der Nähe ansässigen, Kinderklinik.
Wir haben dort die Woche über gewohnt, zusammen mit anderen Familien mit schwierigen Kindern. Deshalb kann ich eines sagen, die Dinge die ich hier erzähle greifen auch bei nicht ADDlern, nicht alle Kinder dort, die ebenso schwierig waren wie Renè, sind mit der Diagnose ADS wieder entlassen worden! Zum Teil griffen diese Methoden sogar noch mehr weil der „Faktor 40“ bei diesen Kindern fehlt, sie wurden bis Dato einfach nicht konsequent genug erzogen, weil die Eltern nicht wussten wie sie das anstellen sollen. Oft wird Strenge mit Konsequenz verwechselt und streng sein wollen die wenigsten Eltern!
Dort wurde Renè über sechs Wochen beobachtet, beurteilt, die gesamte Diagnostik gemacht.
Er hatte dort Modophädie, Ergo und Psychotherapie, alle notwendigen medizinischen Untersuchungen wurden ebenfalls dort gemacht. Weil das ganze so ablief kann ich mir auch ganz sicher sein, das ich nicht zu den Eltern gehöre die nach Ritalin schreien und dann meinen alles wird von allein (bzw. durch die Tablette) gut!
Dieser Beurteilung und Beobachtung war natürlich auch ich als Mutter ausgesetzt und das fällt wahrscheinlich den meisten dort am schwersten. Unsere gesamte Interaktion wurde dokumentiert und die Fehler darin offen gelegt. Unser Fall war, so wie man mir erklärte, typisch für die Beziehung zwischen ADDlern und ihren Eltern.
Wir hatten resigniert, weil übliche Erziehungsmethoden wie man sie in der eigenen Familie, oder im Bekanntenkreis sieht, nicht griffen. Deshalb haben wir uns nichts mehr zugetraut, das Kind gewähren lassen und nur noch Schadensbegrenzung betrieben. Z.B. geschlichtet wenn es Streit zwischen Kindern gab, weil man ja schon vorher wusste dass, das eigene Kind am Ende der A.... ist und wir das nicht mehr ertragen konnten. Damit haben wir Renè um die Erfahrung gebracht das nicht immer ER der King ist und seinen Grössenwahn gefördert. Irgendwann dachte er, egal was er sich leistet, Mama wird’s schon richten und hatte Recht damit. War er anderen Erwachsenen gegenüber unhöflich, oder unverschämt oder (manchmal) sogar grob. Hab ich mich tausendmal entschuldigt und geschämt, weil solches Verhalten natürlich auf mangelnde Erziehung geschoben wird. Das ging soweit das ich nirgends mehr mit ihm hin bin. Im Grunde war es einfach, warum nicht Renè die Konsequenzen seines Tuns selbst spüren lassen, soll Frau „Sounso“ ihm doch sagen was sie von seinem Benehmen hält, anstatt immer meinen Kopf dafür hin zu halten und ihn vor der Meinung anderer zu schützen. So was war das jedenfalls kein Leben mehr!
Das musste sich ändern und deshalb habe ich das Angebot dieser Klinik angenommen! Auch ich hatte dort Wartezeit, ein halbes Jahr um genau zu sein, aber es hat sich mehr als gelohnt. Die ersten Erfolge waren schon, noch dort, zu erkennen und das gibt die nötige Motivation um „draussen“ damit weiter zu machen. Natürlich ging das nicht so einfach und ich selbst bin immer wieder in meine alten Verhaltensmuster zurück gefallen. Das darf man auch, denn niemand kann von Eltern erwarten ihr Leben, wie sie es bis zu diesem Tag gelebt haben, einfach so ab zu schütteln. Es bedeutet Arbeit und permanente Selbstkontrolle, das wird jeder Therapeut oder Arzt einem zugestehen. Das man einfach Zeit braucht um sich und sein Verhalten zu ändern. Aber es ist möglich und zu schaffen!

Herzlichste Grüsse

MerlinsDaughter
 
@Astrid

Auch bei Renè hatten wir das Gefühl das ihn keine Bestrafung juckt.
Er hat immer nur die Schultern gezuckt und weiter gemacht. Sie gewöhnen sich ja auch irgendwann daran das sie, immer wieder, bestraft werden und verinnerlichen das sie daran nicht sterben. Also ist das auch nicht wirklich schlimm für sie. Wenn wir uns lautstark aufregen, Kopfschmerzen haben und die Nerven blank liegen bestrafen wir uns selbst mit und die Lütten haben ihre Genugtuung, ihm geht’s ja nicht allein schlecht!
Von unseren Strafen können sie sich innerlich distanzieren.
Renè begannen die Strafen erst zu interessieren als er merkte das er NUR SICH SELBST mit seinem Verhalten bestraft!
Aber bis dahin muss man diese neuen Erziehungsmethoden durchziehen und durchhalten.
Was heute so und so ist und sein sollte, muss auch am nächsten Tag, nächste Woche und in einem Jahr noch gelten das ist ganz wichtig! Die Kinder probieren immer wieder aus ob sie es nicht doch schaffen mit ihrem Verhalten durch zu kommen. Da muss man stark sein und unverbiegbar!
Ein Beispiel...
Wenn Renè aus der Schule kommt hat er eine halbe Stunde Zeit um sich zu „erholen“, danach macht er Hausaufgaben! Das wird jetzt jeden Tag seiner Schulzeit so sein. Auch noch in der zehnten, elften (Wenn er es jemals bis zum Abi schafft ) Klasse. Das ist einfach so für ihn und damit Basta. Er kann anfangen zu betteln, mir mit schönem Wetter zu kommen oder erzählen das andere Kinder ihre Aufgaben am Abend machen dürfen usw. Nichts von dem was er tut oder sagt wird diesen Tagesablauf jemals ins Wanken bringen können!

Dieses Punktesystem benutzen wir überhaupt nicht. Renè würde dadurch nicht lernen sich allgemein in seinem Verhalten zu verbessern, sondern nur wenn es ihm einen materiellen Vorteil verschafft. Er würde sich immer weiter wie eine Wildsau aufführen und sich nur kontrollieren wenn „es was für ihn zu holen gibt“. Er soll lernen das es für ihn ganz allein gut ist sich angepasster zu verhalten und nicht nur weil es uns das Leben erleichtert oder er dadurch etwas abstauben kann.
Die Erziehungsmethoden die ich hier beschreibe haben eigentlich nur das Ziel dem Kind Eigenverantwortlichkeit zu lehren und sie so dazu zu bringen ab zu wägen, welche Konsequenzen ihr Verhalten hat, und ob sie, sie selbst tragen können und wollen, weil für uns, als Eltern, solch ein Verhalten nicht tragbar ist und wir auch nicht länger bereit sind es zu trgen!
Da ein jüngeres Kind das alles noch nicht wirklich begreifen kann (Ihm fehlt noch das Wissen um die Zusammenhänge in der Welt) geht man damit natürlich anders um als man es bei älteren Kinder oder Teenagern würde.
Die Belohung für gutes Benehmen ist Lob und positive Aufmerksamkeit. Diese „Belohnung“ sollte auf dem Fuße folgen, nicht nach zwei Wochen Punkte sammeln, in denen er sich durch nicht benehmen die Chance auf Belohung mindestens zwanzigmal wieder verdorben hat!
Das Punktesystem kann für Kinder gut sein, die sehr materiell eingestellt sind und da auch greifen, da es ja etwas entzieht das sie gewöhnt sind und natürlich wieder haben wollen. Sie werden Punkte sammeln wie die Weltmeister um ihren gewohnten „Standard“ wieder her zu stellen! Das Verhalten bessert sich dann zwar, aber ich meine das eigentliche Ziel ist damit verfehlt, lässt man dieses System nämlich dann irgendwann weg, fallen sie in ihre alten Verhaltensmuster zurück. Es ist ja keine Motivation mehr da für die sie sich benehmen sollten! In der Klinik war eine Mutter die, früher finanziell gut gestellt, jeden Pup ihres Sohnes mit Geschenken oder besonderen Aktivitäten belohnt hat. Dann ging die Firma ihres Mannes pleite, sie mussten umziehen und die ganzen „Belohnungen“ für ihren Sohn waren schlichtweg nicht mehr finanzierbar. Ab da brach bei denen zuhause die Hölle los!
 
Er hat angefangen alles klein zu hauen! Wurde allen gegenüber aggressiv, hat zuhause nur noch beschimpft und war überhaupt nicht mehr zu bändigen. Es hat sich in der Psychotherapie mit ihm heraus gestellt das er das Gefühl hatte nichts mehr Recht machen zu können, weil die übliche Belohnung ausfiel....... diese Familie hat nie von diesem Punktesystem gehört und es bewusst niemals angewendet! Beide Elternteile kannten durch ihre eigene Erziehung das gesprochene Lob nicht und handelten deshalb im guten Glauben ihrem Sohn etwas gutes zu tun und ihm so genügend Wertschätzung zu vermitteln
Sie haben nicht mit dem Punktesystem angefangen, weil ihr Sohn schwierig war, aber das Ergebnis war am Ende das gleiche, ich benehme mich ja, aber nur wenn ich etwas dafür kriege, kriege ich nichts gibt es auch keinen Grund für mich, mich zu benehmen!“
Der Junge und seine Mutter waren im Oktober mit uns in der Klinik, da war er 14 Jahre alt. Das in der Familie alles drunter und drüber ging begann aber schon als er 8 war! Solange galt er als „Nicht erziehbar!“ .....
Ihre Therapie bestand darin das die Mutter lernte ihrem Sohn ihre Wertschätzung und Liebe zu zeigen ohne das es Geld kostete und der Sohn musste lernen ihre Worte und Gesten richtig zu interpretieren....
Das ist sicherlich ein schwerer Fall, aber ich denke das es deutlich macht wie weit dieses Punktesystem gehen kann und wo es weit wegdriftet von den Erziehungsmethoden die uns gezeigt wurden....
Gutes Benehmen und die Belohnung sind nicht greifbar weil die Belohnung nur aus einer höheren Punktzahl resultiert und meist noch im dunkel der Zukunft liegen. Für einen siebenjährigen sind eine Woche, zehn Tage, oder welche Zeitspanne man auch immer für das Punktesystem anlegt zu wage und die Punkte vermitteln den Eindruck sich nur für diese Belohnung anstrengen zu müssen und nicht für sich selbst!

Zum Thema ADS möchte ich noch sagen, das noch lange nicht alles ADS ist was danach aussieht, das habe ich eben in dieser Klinik erfahren dürfen. Deshalb gehöre ich NICHT zu den Menschen die jedes auffällige Verhalten gleich der Hyperaktivität zuschreibt.
Aber es gibt innerhalb von ADS verschiedene Formen und es kann sein das Dein Junge ADS hat, nur ohne das H! Also das die Konzentrations – und Aufmerksamkeitsschwäche durchaus so ausgeprägt sein kann das er in die Gruppe ADDler gehört nur eben ohne die motorische Unruhe, aber das weißt Du sicherlich oder?! Ich glaube das wurde auch hier im Forum schon öfter angesprochen.

Du solltest Deine Verhaltensänderungen ihm gegenüber unbedingt ankündigen!
Ich habe damals in der Klinik unter Aufsicht einer Therapeutin mit Renè gesprochen. Ich habe ihm erklärt das es in unserer Familie viel Unruhe gibt die keinem von uns gut tut, das sich daran etwas ändern muss und das ich mich in nächster Zeit anders Verhalten werde als er es gewöhnt ist. Dann habe ich die neuen Regeln aufgestellt, die Konsequenzen aufgezeigt wenn er dagegen verstößt und klar gemacht das ich mich von der Durchsetzung der Konsequenzen unter keinen Umständen abhalten lassen werde, egal was er treibt! Das ab heute ICH die Regeln aufstelle und nicht ER, weil ich die Große bin und er der Kleine......
In den ersten Tagen hatte ich die Aufgabe ihm immer wieder klar zu machen warum plötzlich ich diejenige bin die, die Regeln aufstellt und nicht wie bisher er. Der Schlüsselsatz für mich, (mit den Therapeuten erarbeitet), war da „Weil ich die Große bin und Du der Kleine! (Nachdrücklich!) ICH BIN DER BOSS!“ (Weil mein Vater schon immer und für alle der Boss ist ;D Renè das weiß und ihn abgöttisch liebt. Sein Opa ist ein Gott für ihn, sein großes Vorbild. Opa kann alles und Opa weiß alles!) Renè hat das ziemlich gestunken und er hat Tobsuchtsanfälle gekriegt deswegen, er wollte das nicht akzeptieren. Er hat sich sogar die Ohren zugehalten und geschrieen „Ich will das nicht hören!“. Ich diskutierte nicht mehr mit ihm und nahm ihm damit die Grundlage für seine Machtkämpfe die er ja in der Vergangenheit immer gewonnen hatte. Damit habe ich ihn sehr verunsichert!
Schon nach ca. einer Woche war es so das ich z.B. beim Zähne putzen, wenn er wieder den Affen machte, sagen musste „Renè? Wer ist hier der Boss?“ und er sagte mit knirschenden Zähnen „Die Mama..... X( „ Was der Boss sagt wird eben gemacht.... ! :mua

Stichwort "Mund fusselig" reden! Lass das, es bringt Dich nicht weiter und schwächt Dich nur für den eigentlichen Kampf! Denn Du kannst noch so lange und vernünftig auf Dein Kind einreden, deshalb wird es nicht aufhören seine Macht behaupten zu wollen und durch zu drücken was er im Sinn hat!
Das sie auf diese Diskussionen pochen hat nur einen Sinn, die Kinder kennen Dich und Deine Mechanismen. Wenn sie Dich nur lange genug reden lassen bist Du so genervt das Du klein beigibst....

Best Wishes
MerlinsDaughter

Psssst: Ich tippe mal auf „Dschameeel....!
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo MerlinsDaughter !!!!

Wie war es denn wenn dein Rene' sich die Ohren zugehalten hat??Und geschriehen hat, ich will das nicht mehr hören, wie hast du da reagiert????Meiner macht das auch immer, und ich werde da erst richtig rasend!

Ich bin der Bos, ja das stimmt, und ich merke imme mehr, während ich das lese wie mir da ein licht aufgeht.

Schreib doch bitte mal noch ein paar mehr beispiele, eurer Kämpfe!!
Kannst du mir auch hierbei noch tipps geben???


Ich bin mit fabian einkaufen in einem Elektronikgeschäft ausgemacht war nur kurz rein, wollte ein kabel besorgen.Er wollte an ner Playstation spielen, ist aber nicht an, er bequatscht die leute, sie sollen ihm das ding anmachen.
Du willst gehen, er aber nicht, er renn wech, munter ich hinterher, droh ihm mit allem möglichem, war echt geladen.
So ein freundlicher typ kommt noch, und frag" soll ich helfen fangen"??Ne das mach ich selber.
Ich hab ihn dann doch überlistet, hechte auf ihn zu, und bekomm ihm am handgelenk zu packen, bin echt sauer, schlepp ihn hinaus.

Ich bin mir sicher, er wird es bei der nächsten gelegenheit wieder genauso machen, wenn er zb, nicht nachhause will, wenn wir irgendwo sind, legt er sich unter dem tisch"!!!!!!!!!!


Ausserdem bräuchte ich mal Rat, bei Sprachdurchfall!
Meiner labert den ganzen tag, und in der SChule hat es schon zeimlichiche Beschwerten deswegen gegeben!
Bei den Stillarbeiten redet, pfeifft er und summt vor sich hin.
Hast du da vielleicht nen tipp`???

DAnke
 
Hallo Sandra! :)
Wenn ich mir die Postings so angucke bin ich wohl diejenige die hier irgendwen "Zu textet"! :verleg
Ich hab einfach keine Ahnung wie ich diese Dinge kurz und knapp darstellen kann.... :sn7
Bevor ich mit Renè irgendwo rein bin habe ich die Konditionen geklärt, z.B.
"Wir gehen jetzt in dieses Geschäft und Du darfst alles angucken, aber nur mit den Augen, benutzt Du Deine Hände musst Du bei mir am Wagen bleiben. Schreist oder rennst Du herum, machst Blödsinn usw. bleibst Du wie ein Baby am Wagen oder ich setzt Dich sogar hinein!
Denn wenn Du Dich hier nicht benehmen kannst muss ich Dich wie ein Baby behandeln und zur Not auch noch einmal in den Wagen hinein setzen, damit Du den Unterschied zwischen Dir und einem Kleinkind spürst. Alle werden diesen großen Jungen ansehen der noch im Wagen sitzen muss. Kleinkinder wissen noch nicht wie sie sich benehmen sollen, Du schon!"
Wenn kein Wagen dabei ist, man nur mal so kurz wo rein muss, gehts auch mit der Hand.
Ihm damit drohen ihn, (wie ein Kleinkind, das immer wieder betonen!) an der Hand durch das Geschäft zu schleifen hat bei Renè geholfen. Ich denke das man unsere Jungs in ihrem Alter gut damit packen kann, das sie mit ihrem Benehmen wie Kleinkinder wirken! Denn sie wollen ernst genommen werden und keinesfalls mehr ein KLeinkind sein! Deutlich machen das man sie genauso behandeln wird wie sie sich benehmen ist da ein guter Weg. Wir erklären ihnen zwar ständig das sie sich wie Kleinkinder aufführen, aber zeigen nicht die Konsequenz auf das man sie dann auch so behandelt!
Das alles sind Tips die wahrscheinlich nicht beim ersten oder zweiten Mal greifen! Es kann sein das man das Kind wirklich in den Wagen zwängen muss, oder sich heftigst wehrend durch den Laden schleift! Man muss da schon hinter stehen können, deshalb nie eine Konsequenz androhen die man nicht durchstehen kann!
Zum Beispiel drohen das man ihn nicht mehr mitnimmt ist ziemlich sinnlos, das kann man gar nicht wahrmachen, das weiß das Kind und ist dementsprechend unbeeindruckt. Ich denke jede Mautter hat schon einmal damit gedroht das Kind nicht mehr mit zum einkaufen zu nehmen und es dann doch wieder mitgenommen, weil es gar nicht anders geht!
Noch sind wir stärker als unsere Kinder und das sollten wir ausnutzen um ihnen nachdrücklich klar zu machen wo der "Hase lang läuft"! :mua
Ich habe Renè schon einmal durch ein Möbelhaus schleifen müssen, weil er meinte er könnte die Betten dort als Trampolin benutzen und sich durch Ermahnungen nicht davon abhalten lies. Mensch hat der getobt! :D
Ich bin so ruhig wie möglich geblieben und habe mit ihm gesprochen als wäre er noch zwei.....
"Renè Du bist bestimmt nur Müde nicht wahr? Wenn wir zuhause sind musst Du unbedingt ins Bett einen Mittagsschlaf halten, wie es sich für so kleine Jungs gehört! Du bist ja völlig ausser Dir vor Müdigkeit, kein Wunder das Du Dich nicht benehmen kannst. Für so kleine Jungs ist es aber auch wirklich ziemlich aufregend hier! Du hast auch Recht, nett das Du mich durch Dein Benehmen darauf aufmerksam machst. Ich hab Dich überfordert, Du bist wohl wirklich noch zu klein, ich dachte Du könntest das schon mitmachen hier! Vielleicht solltet Du ab heute wieder jeden Tag ein Schläfchen halten?! :mua "
Natürlich schauen die Leute wenn man da so ein zappelndes Kind hinter sich herzieht das Zeter und Mordio brüllt, da muss man ein dickes Fell haben und einfach cool bleiben, so Sprüche wie im Blumenladen ziehen aber auch dort.
Oder "Wie ist`s? Wollen sie mal probieren ob sie`s besser können?!" ;-)
Den Jungen keinesfalls loslassen! Er muss sich das gesamte Baby Gefasel antun und sich dabei richtig unwohl fühlen, damit die Erfahrung mit dem nächsten Besuch in diesem Geschäft zusammen gebracht wird in seinem Köpfchen. Da ist es sogar richtig gut wenn andere das mitbekommen!
Er wird sich erinnern, das er beim letzen Mal wie ein Baby behandelt wurde und alle das mitgekriegt haben. Die Scham wird vielleicht schon beim ersten Mal so getroffen haben das beim nächsten Besuch der Ärger schon weniger wird..
Das Kind nur wieder loslassen unter der Bedingung, das es aufhört zu brüllen (zu toben usw.) und ihm sagen das es einen neuen Versuch hat sich zusammen zu nehmen wie ein großer andernfalls müsste man ihn wieder behandeln wie ein Kleinkind! Die Konditionen neu nennen und zur Not das gleiche noch einmal durchziehen!
So hat man mir das in der KLinik auseinander gesetzt... und es hat geholfen. Beim einkaufen haben Renè und ich nur noch Diskussionen wegen der Dinge die er alle gerne haben möchte, aber nicht kriegt....! :D
Auch wichtig, selbst wenn das Kind brüllt und sich wehrt, den Einkauf unbedingt zuende bringen, mit eben genau diesen Kleinkindsprüchen. Klar machen dass einen dieses Verhalten nicht beeindruckt und zeigen das man auch einem Kleinkind gewachsen ist und das durchzieht was einem wichtig ist!
Das kostet ganz viele Nerven! Ich weiß das! :(
Aber es lohnt sich und ist immernoch besser als die Frustration wenn man in Panik und beschämt das Weite sucht um den anklagenden Blicken zu entgehen! Und das immerwieder!
Das sind sicher nicht Erziehungsmethoden denen man häufig begegnet, dementsprechend werden auch die Menschen reagieren die Zeuge davon werden! Da helfen dann eben die "Blumenladensprüche" oder ein "Wenn Sie`s besser können... Bitte sehr!" und mal das tobende Bündel in die Richtung schieben.... :mua
Man muss nur hinter dem stehen was man da mit seinem Kind tut! Wenn man weiß warum man es macht und die ersten Erfolge sieht, können solche Menschen einen nicht mehr einschüchtern! Denn sie wissen NICHTS über Dich und Dein Kind!

Gaaanz viele Nerven wünscht

MerlinsDaughter
 

sandra

Aktives Mitglied
Hallo!

Danke für deine Antwort!
Die Einkaufswagenstorry habe ich auch schon 100 Fach hinter mir.
Einmal kam es sogar so weit, das er sich so aufgeführt hat, und am einkaufswagen gestanden war, getobt, geschriehen, usw. bis schliesslich der gesamte Wagen auf das Kind gefallen ist.
Er lag dann begraben unter dem Einkaufswagen, und hat mir die Volle Verantwortung für diese Situation gegeben.Was mir natürlich noch weitere Blicke eingebracht hat.
Bei mir ist es einfach noch ein Problem, mich mit dem Verhalten meines Sohnes., in der öffentlichkeit auseinander zu setzen.Ich habe immer das Gefühl, ich müsste mich überall dafür rechtfertigen entschuldigen, oder irgendwelche erklärungen abgeben!
Natürlich sagt mir mein Kopf stopp, du kannst ja eigentlhc nichts dafür, du hast auch gemacht, was du konntest, aber wenn die Situation dann da ist, dann handel ist eben doch anderst.
Mein Hauptproblem ist nun in der Schule.
Ich hatte schon im vorfeld ein Gespräch mit dem Rektor, und dem Lehrer der Schule, was mit meinem Sohn los ist.
Nun nach nur 9 Tagen schule, kommt mir das so vor, als wenn die Kacke schon am dampfen wäre.
Er redet wohl bei den Stillarbeiten, peifft, oder macht sonst was, würde auf ermahnungen des lehrers nicht reagieren, und bei Bewegungsspielen und fingerspielen nicht mit machen.
Am freitag nun war wandertag, und als ich meine sohn abholen wollte, war der lehrer sichtlich genervt, und auch ziemich patzig mir gegenüber.
Am nächsten Wandertag würde er den fabian nicht mehr mitnehmen, ober ich gehe eben mit.
Er würde eine Beurteilung schreiben, und sie dem Schulleiter vorlegen, und dann würden die beiden entscheiden was zu tun sei.
Hörte sich für mich an wie Empfehlung für die Sonderschule!!!!!!!!!

Nun hab ich dem Lehrer schon im vorfeld gesagt, das ich um eine rege aussprache und zusammenarbeit mit der schule bemüht bin.
Und fragte ihn, ob wir uns nochmal treffen sollten.
Er meinte ja das ist unbedingt nötig.

Nun was soll ich an diesem Gespräch sagen????!!
ich möchte mich nicht wieder in die Ecke drängen lassen, und wieder der Sündnebock sein.anderer seits möchte ich den guten mann auch nicht beleidigen, und echt mal meine meinung sagen.
Bei mir ist es auch so, das ich dann schnell das weinen anfange, oder das ganze nur noch lustig finde wenns mir zu viel wird.

Tja, das ist mein Problem, und das viele reden meines Sohnes!

Danke fürs zuhören !
 
@Sandra

Wenn Renè sich die Ohren zugehalten hat habe ich gesagt das ER sich erst beruhigen muss wenn ER möchte das wir wie "Zwei Große" miteinander reden.
Das ich erst bereit bin weiter mit ihm zu reden, wenn ER bereit ist mir zu zu hören!
Ihm vermittelt das ER die Wahl hat und MICH das nicht weiter betrifft, was ich von ihm verlangt habe hatte er so oder so zu tun, ob er es hören wollte oder nicht. Die Konsequenzen kannte er und hatte damit die Wahl. Bei jedem dieser Ausraster habe ich ihn auf sein Zimmer geschickt, solange bis er von selbst wiederkam und Ruhe genug hatte um mir zu zu hören, kam er vorher raus um weiter zu zanken habe ich ihn wieder hinein geschickt..... Stress pur! Anfangs!
Später kam er dann Recht schnell wieder raus um wieder wie ein "ein Großer" behandelt zu werden und nicht wie das Kleinkind das nichts versteht.

Sein Stören in der Schule.....
Ich bin der Meinung eins nach dem anderen!
Wenn Fabian allgemein erst jetzt Respekt vor der Mutter lernen soll, ist es zuviel verlangt das er das gleich bei allen anwenden kann. Selbst Dir gegenüber wird er sein Verhalten nicht gleich abstellen! Wie auch? Genau wie Du braucht er Zeit um sich um zu gewöhnen und seine alten schlechten Angewohnheiten durch neue Verhaltensmuster zu ersetzen.
Vielleicht könntest Du dem Lehrer genau das erklären.... Ihm sagen das bisher erziehungstechnisch nicht viel fruchtbar war und Du neues ausprobieren möchtest, ob er vielleicht bereit wäre Dich darin zu unterstützen?!

Als wir damals Renès Regelkatalog aufstellten ging der bei unserer Heimkehr gleich mit in den Kindergarten und die Erzieher dort haben die gleichen Konsequenzen gesetzt wie ich zuhause.... vielleicht könnte man das auch dem Lehrer nahe bringen, ich denke in der ersten Klasse hat man noch ein wenig Spielraum wo der Lehrstoff noch nicht so straff vermittelt wird und in einem Jahr kann man viel erreichen, das sehe ich ja bei uns...

Renè hat unaufhörlich gequatscht, weil über den übrigen Unsinn den er trieb kaum Zeit war die eindeutig als Zeit zum reden erkennbar war, so hat er jede Nische genutzt die er finden konnte.
Wir haben damit angefangen ihm zu sagen "Renè ich möchte gerne wissen was Du zu erzählen hast, aber im Moment habe ich/wir keine Zeit. Ich werde jetzt noch zuende bringen was ich grad tue und habe dann Zeit nur für Dich! Warte bis dahin ab und vergiss nicht was Du erzählen möchtest, denn mich interssiert das brennend!" Dann haben wir einen überschaubaren Zeitrahmen gesetzt, also z.B. in fünf Minuten bin ich für Dich da, oder ich mache das hier noch kurz fertig. Kurz sollte dann aber auch kurz sein. Das haben wir sogar gemacht wenn wir eigentlich Zeit dafür gehabt hätten, nur um das mit ihm zu üben....
Halte diese angemeldeten Zeiträume in denen Dein Sohn sich kontrollieren muss ganz genau ein! Er muss spüren das Du die Wahrheit sagst und nicht nur vertröstest um Deine Ruhe vor dem Gequatsche zu haben, sondern das es nur grad nicht passend ist! Wenn er es dann geschafft hat...Lob ihn! Raste förmlich aus vor Freude, damit Dein Junge deutlich wahrnimmt das Du darüber glücklich bist wie er sich anstrengt und damit er merkt das er nicht nur die Macht hat Dich völlig aus der Fassung zu bringen mit seinem schlechten Verhalten, sondern wahre Freudentaumel bei Dir auslösen kann wenn er sich anders benimmt. Sei dann nur für ihn da in diesen Momenten nichts darf Dich ablenken! Lass auch ruhig mal das Telefon klingeln sollte es dazwischen kommen "Lass mal, das Telefon klingelt zwar, aber es ist mir jetzt wichtiger was Du zu erzählen hast..." Leider verselbständigt sich das bei Kindern und Eltern mit unseren Problemen sehr schnell, das die Kinder sich daran gewöhnen wie sie negative Aufmerksamkeit bekommen können und durch die Endlosspirale aus Reaktion und wider Reaktion gerät das Gleichgewicht zwischen negativ und positiv durcheinander. Irgendwann guckt man dann hin und da ist gar nichts positives mehr.... Da muss man raus!
Bei Renè haben wir dann später, dreimal 15 Minuten, am Tag ausgemacht in denen nur er erzählen und fragen darf. Wenn er dann wieder einen "Ich quatsch Dich tot" Anfall zwischendurch bekam haben wir ihm an der Uhr gezeigt wie lange es noch dauert bis er "dran" ist.... In dem Alter darf man das noch nicht so genau halten mit den 15 Minuten und muss zwischendurch auch noch viele "5 Minuten" einbauen. Wenn man möchte das diese Quasselstrippen sich kontrollieren können in ihrem Redefluss muss man dafür sorgen das sie sich ernst genommen fühlen. Wieviel von dem was Dein Sohn Dir erzählt nimmst Du denn auf? Wenn ich mich an mich erinnere.... Nicht mal die Hälfte, weil er quatschte und quatschte, meistens in den falschen Momenten, aber da ich nicht wußte wie ich das abstellen kann, gab ich geheucheltes Interesse vor und oberflächliche Kommentare "Ah ja, soso, hm, ja echt?" Dabei habe ich mich im Kopf schon auf ganz andere Sachen konzentriert. Hätte mich Renè da einmal gefragt "Mama? Was hab ich grad gesagt?" da hätte ich ganz schön blöd da gestanden! :(
Ich kann mir vorstellen das es Dir ähnlich geht?!
Kinder merken das ob man bei der Sache ist! Wenn sie merken das man es nicht ist, reden sie immer mehr in der Hoffnung doch noch die ungeteilte Aufmerksamkeit zu erlangen....
Vielleicht ist das ja ein Weg für Euch das in den Griff zu kriegen. Wenn er begreift dass, das was er zu sagen hat ernst genommen wird kann es sein, das dieses "Zwanghafte" reden verschwindet.
Renè quatscht immernoch wie ein Wasserfall, aber er hat mittlerweile gelernt sich zurück zu nehmen wenn es angebracht ist. Das zwanghafte ist ganz verschwunden....
Wenn Du wirklich anfangen möchtest Deine Erziehung um zu stellen darfst Du nicht zu viel und in zu kurzer Zeit erwarten! Auch solltest Du nicht gleich alle Macken Deines Sohnes auf einmal anpacken, das könnt ihr beide nicht verkraften! Schreib doch mal drei Púnkte auf die am meisten unter den Nägeln brennen, dann erkläre ich Dir das mit dem Regelkatalog anhand dieser konkreten Beispiele!

Prrrt für heute ist jetzt Schluss..... :sn7

Tüssi

Sonja
 
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