Majus heile-Welt-Blog

Maju

Namhaftes Mitglied
Mit meinem Mann, unseren drei Mädchen und der Katze ist mein Leben kunterbunt und reich an witzigen Geschichten und schönen Erlebnissen.
In anderen Foren werden genug Probleme gewälzt - in meinem Blog möchte ich unsere Sternstunden posten!

Meine erste Geschichte für euch liegt schon ein paar Jahre zurück. Es war drei Tage vor Weihnachten. Meine Tochter Marie* war gerade 13 Monate alt und ich war schon wieder schwanger. Wir warteten am Flughafen vor dem Gate und Marie lief Runde um Runde an meiner Hand um die Sitzreihen. Das war für meinen Rücken ziemlich anstrengend. Wir wollten Weihnachten bei meiner Schwester in Norddeutschland verbringen. Als wir zum x-ten Mal an einem braungebrannten Alten mit gutmütigem Gesicht und schneeweißem Haar und Bart vorbeiwatschelten, sagte er zu mir schmunzelnd: "An Weihnachten läuft sie!"
Und so war es dann auch! Genau zur Bescherung fing sie an zu laufen! In diesem Moment war mir klar, wem ich da am Flughafen begegnet war...

In diesem Sinne wünsche ich euch ein frohes Fest!

Name ist geändert *
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Unser Heiliger Abend

An Heilig Abend, 17 Uhr, gingen wir in die Kirche. Durch die Weihnachtslieder und -geschichte schön eingestimmt, fielen wir mit festlichem Appetit über das Raclette her. Unsere Wohnung sah nach einer halben Stunde aus wie eine Sportgaststätte, als man noch drin rauchen durfte. Nach dem Essen gab's 'was auf die Ohren: Geige, Flöte und Klavier wurden ausgepackt und die Großeltern waren begeistert (Großeltern sind immer begeistert von ihren Enkeln!). Auch ich überwand mein Lampenfieber und machte einen auf Richard Claidermann, obwohl ich noch nicht mal weiß, wie man den Namen schreibt...Ist schon heftig, was man von den Kindern erwartet: da vorne hinstehen und musizieren. Aber sie machen das (noch) gerne. Ich war ganz zittrig und durchgeschwitzt, aber glücklich über den gnädigen Applaus. Und dann gab es (fast keine) Geschenke und doch war es die schönste Bescherung, die wir seit Jahren hatten. Wir packten gemeinsam das neue Monopoly, mit dem Bankautomaten, aus und spielten stundenlang. Als Betthupferl noch einen megaschokoladigen Schokopudding und ab ins Bett zur stillen Nacht! Schön war's!
 

Maju

Namhaftes Mitglied
GEWONNEN gegen einen kleinen Dickschädel

Seit einem Monat höre ich von Sofie*, unserer Jüngsten, immer wieder den selben Wunsch: Die Playmobil-Schule mit Turnhalle. Das ist ja auch weiters kein Problem, denn sie hat von der Uroma viel Geld geschenkt bekommen und Weihnachten wäre ja auch gerade. Aber der Platz! Sie hat nämlich schon das Schloss mit sämtlichen Anbauten, Kutsche und Brunnen und die Feeninsel mit sämtlichem Zubehör. Ihre Schwestern haben noch die Villa, Tierarzt, Krankenhaus, Kaufladen, Ferienhaus und diverse Fahrzeuge... Kurzum, ich sagte "Nein!" Aber so ganz wohl war mir dabei auch nicht, denn sie hatte keinen anderen Wunsch. Schließlich bot ich ihr einen Deal an: Alle Barbie-Sachen weg (1 Kubikmeter), dann Playmobil-Schule. Mann, war sie stur. Zu Weihnachten brachten die Verwandten immer "nur" Geld, denn da war ja kein weiterer Wunsch von ihr gekommen. Und heute endlich war sie bereit, Opfer zu bringen. Das Barbie-Zeug wanderte Richtung "ebay-Keller" und sofort bestellte ich ihr Weihnachtsgeschenk. Jetzt sind wir beide zufrieden!

Name geändert*
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
hallo maju, herzlich willkommen im blog-boot :geb4

deine weihnachtsgeschichte im ersten posting find ich interessant. man weiss ja nie, wem man so alles begegnet ;-)

lg und schon mal einen guten rutsch ins neue jahr !
simone
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Danke nimmermehr! :kisses
Dann gefällt dir bestimmt auch meine nächste (magische) Geschichte...

Als Marie dann endlich laufen konnte, spielten wir daheim gerne Verstecken. Marie trampelte und rumpelte und fuhrwerkte herum, sodass jeder Schwerhörige gleich heraus gefunden hätte, wo sie steckte. Und wenn ich dann dran war mich zu verstecken, dann schlich ich sockig davon, völlig geräuschlos, hielt den Atem an in meinem Versteck, das zudem auch noch jedesmal woanders war. Aber es war wie verhext: Marie lief immer wie am Schnürchen gezogen direkt in mein Versteck.

Auch heute noch ist sie mit mir auf spezielle Weise verbunden. Wenn ich etwas denke, dann spricht sie es aus. Nicht immer angenehm...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Völlig aus der Luft gegriffen?

Vergangenes Schuljahr wurde Marie in die weiterführende Schule im Nachbarort eingeschult. Sie ist ein richtig taffes Mädchen, das von Anfang an mit dem Fahrrad hingeradelt ist, obwohl alle anderen mit dem Bus fuhren. Billiger fuhren wir damit nicht, sie hatte so viele Stürze, machte Blödsinn (z.B. in der Halfpipe fahren) und bekam platte Reifen von Reißnägeln - Busfahren wäre günstiger gewesen. Aber die Bewegung tat ihr gut.
Einmal stand ich vor dem Schwimmbad um Sofie abzuholen. Ich war etwas zu früh dran und schaute durch die große Fensterfront der ersten Klasse beim Schwimmunterricht zu. Plötzlich flog ein Star durch die Luft, knallte voll gegen die Scheibe und fiel leblos herunter. Das war's dann wohl, dachte ich bedauernd. Nach weiteren 5 Minuten rappelte er sich auf und flog davon, als ob nichts gewesen wäre.
Kurz darauf klingelte mein Handy. Ein Stadtarbeiter berichtete, dass meine Tochter genau vor den Büschen, die er gerade gestutzt hatte, vom Fahrrad geflogen sei. Er habe sie dann sofort, samt Fahrrad, ins Krankenhaus gebracht. Ich wurde leicht panisch. Natürlich fuhr ich sofort hin. Doch bis ich meine Tochter im Krankenhaus gefunden hatte, war ihr schon nichts mehr anzumerken von dem Unfall.
Da fiel mir der Star wieder ein, der wohl genau zum selben Zeitpunkt in die Scheibe krachte, wie Marie auf den Boden. :lgh Der wollte mir eine Botschaft vermitteln: Alles nicht so schlimm, wie es im ersten Augenblick aussieht...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Geschenkgutscheine :evil:

Vor einem Jahr, Weihnachten 2008, bekamen mein Mann und ich einen Büchergutschein. Das fand ich mehr "Schein" als "gut". Ich arbeite einmal wöchentlich in einer Bücherei und bin eine echte Leseratte, genau wie meine Familienmitglieder. Bücher zu kaufen habe ich mir eigentlich schon lange abgewöhnt, wir leihen sie. Und wenn ich dann doch mal eins bekomme, lese ich es und spende es der Bücherei. Unsere Wohnung war vor ein paar Jahren total verstopft mit Büchern. Alle einmal gelesen, da wir 5 eigensinnigerweise nicht die Bücher des anderen mögen und auch keins zweimal lesen. Es hat mich viel Arbeit gekostet unsere private Bücherei so zu sortieren, dass sie uns nicht mehr erschlägt.
Zurück zum Gutschein. Er ist sinnvollerweise auch nicht vom Bücherladen um die Ecke, sondern aus der nächsten Landeshauptstadt! Und da machten wir uns endlich gestern auf, um mal "gemütlich" zu fünft shoppen zu gehen.
Ich wollte hier ja nur positives schreiben. "Heile-Welt-Blog". Also drücke ich es mal so aus: wir konnten eine Menge Geld sparen, weil wir nach kurzer Zeit solche Sehnsucht nach zuhause bekamen.
Unser neues Buch heißt übrigens "Duden - die deutsche Rechtschreibung".
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Jahresrückblick 2009

Wie sehen mich andere? Ich weiß, das sollte mir eigentlich egal sein, aber interessant war das schon als ich letztens ein Arbeitsblatt meiner Jüngsten in die Hand bekam. Da sollten sie mal aufschreiben, wer in der Familie welche Aufgaben hat.
Papa: Geld verdienen. Kinder: Hausaufgaben machen. Mama: Ausmisten.

Okay, ich geb es zu, darauf lag im vergehenden Jahr mein Hauptaugenmerk. Ich war zweimal auf dem Flohmarkt, zweimal bestellte ich den Sperrmüllwagen, hundertmal verkaufte ich etwas auf ebay,fünfzigmal war ich auf dem Wertstoffhof, vieles verschenkte ich auch und unsere Mülltonne war stets bis oben hin voll. Erst als es im Wohnzimmer anfing zu hallen und wir theoretisch in ein Haus mit weniger Zimmern ziehen könnten, war ich zufrieden. Aber nach dem Entrümpeln ist vor dem Entrümpeln. Nichts füllt sich so schnell wie eine freigewordene Fläche. Man ist nie fertig.

Mittlerweile bekomme ich Anfragen aus der ganzen Verwandtschaft zum Aufräumen. Jetzt, da ich daheim nicht mehr so viel Zeit für den Haushalt brauche (das bringt ein entrümpeltes Heim so mit sich) habe ich den Kopf frei für neue Aufgaben.
Als nächstes räume ich den Handarbeitsraum der Schule auf, damit ich darin ab Mitte Januar meinen ersten Nähkurs unterrichten kann. Ich hoffe, Sofies Bild von mir lässt sich dadurch noch etwas ergänzen.

Ich wünsche euch viel Glück im neuen Jahr!
Eure Maju
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Ständig unter Strom

Eine 5-köpfige Familie verbraucht hierzulande im Durchschnitt 4600 kWh Strom. In manchen Tabellen wird das noch mit "gut" bewertet. Keine Ahnung wie man diesen Durchschnitt berechnet hat, vielleicht indem man alles in einen Topf warf: Häuser mit Durchlauferhitzer, Nachtspeicheröfen, Swimmingpool...
Wir haben jedenfalls um die 150 qm (Gasheizung) und kommen gerade mal auf die Hälfte des durchschnittlichen Verbrauchs. Ich würde uns noch nicht mal als besonders aktive Umweltengel bezeichnen.

Was mich aber megastolz macht: Wir schafften es 2009, 500 kWh weniger zu verbrauchen als 2008! Ich stellte die Waschmaschine durchgehend auf 30 Grad und benutzte nur noch selten den Trockner. Außerdem verzichteten wir komplett auf den Gefrierschrank.

Seit Jahren schon senken wir unseren Verbrauch mit Kleinigkeiten, wie Stecker ziehen und Stromsparlampen. Dieses Jahr versuchen wir es vielleicht mal mit einem neuen Kühlschrank, denn unserer zählt 13 Jahre. Der ist so alt wie unsere Ehe, aber das soll jetzt nicht heißen, dass ich es dieses Jahr auch mit einem neuen Mann versuche.

Geld sparen tun wir dabei nicht. Der Strompreis stieg ständig, die Leuchtmittel sind sauteuer, ich brauche ein besseres Waschmittel...Aber es geht ja um die Umwelt! Und weil uns die am Herzen liegt, werden Anna und ich gleich mal mit Mülltüten auf den Dorfhügel wandern, wo wir letzte Nacht rumgeböllert haben.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Good Vibrations

Jeder ist seines Glückes eigener Schmied? Laut "the law of attraction" kann ja jeder gesund, reich und glücklich werden, wenn er es nur richtig will. Aber würden sich die Autoren Hicks auch zu den obdachlosen Mexikanern in Kalifornien trauen, die weder ihre Bücher lesen, noch die horrenden Teilnahmegebühren ihrer Events zahlen können und dort behaupten, sie müssten es nur richtig wollen, dann würden sie schon Arbeit, Wohnung und Geld finden? Ich las vergangene Woche den erschütternden Roman "América" von Boyle und gestern "Reich mit dem Gesetzt der Anziehung" von Hicks. Die zwei Bücher scheinen einander zu verhöhnen und ich steh mittendrin.

Aber eine kleine Wahrheit kann ich nicht leugnen: Wenn es uns gelingt, bei allem was wir tun das Positive zu finden und uns daran freuen, dann geht es uns besser. Wenn wir schon morgens anfangen würden, dankbar zu sein für jede Kleinigkeit die unser Leben schön macht, dann würden wir uns sofort reicher fühlen.

Also, Rücken durchgestreckt, Schultern gestrafft, Mundwinkel hochgezogen! Das Schöne im Leben suchen und sich daran freuen! Sich bewusst machen, was man schon Tolles vollbracht hat und stolz sein! Aufhören zu jammern! Nutzt eure Kraft der Gedanken dazu, euch gut zu fühlen und nicht um euch nieder zu machen! Da bleibt mir nur noch, euch einen schönen Tag zu wünschen!

Eure Maju
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Jedes Kind ist ein Genie!

Anna* (die Mittlere) spielt Klavier seit 1 1/2 Jahren. Sie macht das sehr gut. Ich spiele Klavier seit ich 10 bin. Anna spielt besser. Ich könnte jetzt natürlich frustriert sein, bin ich aber nicht. Ich staune einfach nur, wie talentiert Anna ist. Wie mühelos sie alles lernt. Selbst schwierige Stellen kann sie nach zweimal durchspielen, während ich mir schier die Zähne dran ausbeiße. Und Anna ist jetzt kein Supertalent. Sie ist ein Kind wie jedes andere auch. Und ich bin nicht untalentiert, ich bin eine Erwachsene wie jede/jeder andere auch.

Ist mir eigentlich immer bewusst, wie schnell Kinder lernen? Dass sie damit den ach so überheblichen Erwachsenen, also mir, eigentlich überlegen sind? Kinder sind genial!

Ich sollte wieder mehr loben! Lob ist doch die beste Art der Erziehung. Das wirkt sogar noch bei Erwachsenen, wo sonst nichts mehr hilft. Die Kinder baut das dermaßen auf, wenn man nicht wegen jeder Kleinigkeit kritisiert und sie runtermacht, sondern wenn man sie da lobt wo es gut läuft. Warum machen wir Eltern das bloß so oft falsch? Wir haben doch die Wahl zwischen Lob und Tadel. Warum wählen wir häufiger den Tadel? Und am Ende wundern wir uns, wenn die Kinder kein gesundes Selbstbewusstsein haben. Und wir wundern uns darüber, dass wir verbitterte Nörgeltanten geworden sind.

Ich entscheide mich jetzt ganz bewusst dafür, heute alle ganz dolle zu loben!

*Name geändert
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Weiches Herz

Unsere Große hat heute ihren "Kindergeburtstag" gefeiert. Ob man das noch so nennen darf, wenn man erst ins Kino geht und dann zu Burger King?

Nun gingen fast alle in den selben Film. Ich wollte aber unbedingt "Küss den Frosch" sehen, ich bin ein Fan von Walt Disney. Die Kleine erbarmte sich und begleitete mich. Sie meinte, es sehe sonst komisch aus, wenn ich ohne Kind in einen Kinderfilm gehen würde. Und dann war es so schön wie immer. Wie immer saß Sofie mit Pokerface neben mir, während ich Tränen vergoss.

Irgendwie bin ich nicht so richtig erwachsen geworden was Filme betrifft. Das könnte daran liegen, dass ich nur äußerst selten fernsehe. Ich kann kaum die Nachrichten schauen, ohne glasige Augen zu bekommen. Krimis und Dramen gehen auch nicht ohne Taschentücher. Ich sehe das aber eher positiv. Ich bin nicht abgestumpft. Ich habe Gefühle. Überfließende.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
FDH

Ich bin ja so stolz auf meinen Mann! Der Arme hat jedesmal zugenommen, wenn ich schwanger war. Und während ich von meinem Gewicht praktisch über Nacht wieder entbunden war, trug er seine Pfunde jahrelange mit sich herum. Soll ja ein weitverbreitetes Phänomen sein.

Jedenfalls hat er jetzt 20 Kilogramm abgenommen und wird noch mehr abnehmen, bis er eben wieder gesund aussieht. Ein Jahr schon isst er bewusster und weniger, man kann also nicht von Blitzdiät sprechen und davon ausgehen, dass er sein Gewicht dann auch hält.

Es ist ein bißchen wie neu verliebt für mich. Ich habe einen neuen, veränderten Mann; attraktiv, schick (er brauchte ja neue Klamotten), lebensfroh, sportlich und gesund...
Fühl mich wie Backfisch :knutsch
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Was war zuerst da: Huhn oder Ei?

Wenn mich eine Frage beschäftigt über einen längeren Zeitraum, dann stelle ich häufig fest, dass mir die Antworten aus allen Richtungen "zufliegen". Es fühlt sich ein wenig so an, als ob die Antworten mich finden und nicht ich sie. Und am Ende hat man ein interessantes Potpourri aus Antworten von der Woodoofrau aus "Küss den Frosch", dem Pfarrer auf der Kirchenkanzel, dem spirituellen Buch "the law af attraction" , den Büchern die man gerade gelesen hat und seiner eigenen Lebenserfahrung, sowie aus Gesprächen mit Mitmenschen. Und alle sagen das gleiche, man wundert sich geradezu, dass man die Binsenweisheit nicht eher erkannt hat oder warum man sie gerade verlegt hatte.

Mein Potpourri sagt gerade: Du musst an das Schöne, Gute ... denken, nur dann kann es auch zu dir kommen.

Es kann so einfach sein. Seltsamerweise habe ich ja Majus heile-Welt-Blog schon angefangen, bevor ich überhaupt zu der Frage kam, die mich gerade umtreibt (ist jedermann seines Glückes eigener Schmied???). Was mich jetzt zuerst gefunden hat, die Frage oder die Antwort oder ob ich beides selber gesucht und gefunden habe, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass ich sehr beschwingt durchs Leben gehe, seit ich hier unsere Sternstunden poste! Meine Stimmung hat sich insgesamt aufgehellt. Bin ich jetzt erleuchtet :sonne ? Irgendwie schon.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Süchtig nach Entrümpelung

Als ich anfing unser Haus zu entrümpeln tat ich mich erst schwer damit. Ich hing an jedem Teil. Kinderspielzeug und anderes Zubehör wollte ich für die Enkel aufheben, was rein platztechnisch durchaus möglich gewesen wäre. Antiquitäten, Briefmarken, Bücher und Münzen wurden ja sogar gezielt gesammelt. Aber es leuchtete mir schon ein, dass sich das Leben besser anfühlen würde, wenn ich mich von allem trennen könnte: "Alles was du nicht zu geben weißt, besitzt dich". "Besitz belastet". Und dass ich mehr Freizeit gewinnen würde, wenn ich mehr leere Flächen hätte, war auch klar. Einige Sachen verloren durchs Aufbewahren auch an Qualität. Ich sah also keinen Sinn mehr darin. Aufbewahren ist etwas für ängstliche Menschen, man hat es mir anerzogen, aber es ist gar nicht meine Art.

Schließlich fing ich an, alles wegzugeben was ich seit einem Jahr nicht mehr gebraucht hatte. Das ist eine sehr strenge Handhabe!!! Ich hätte ja auch großzügig sein und diesen Spruch beherzigen können: Behalte nur Dinge, von denen du entweder annimmst, dass sie dir gefallen oder dass du sie brauchst. Aber das ergab zu viele Schlupflöcher. Ich drehte also jeden Kubikzentimeter der Wohnung um. bald gewann die Sache an Eigendynamik. Das Ergebnis ist gigantisch. Nicht nur die Wohnung verändert ihr Gesicht, wenn man ordentlich entrümpelt. Mein Mann hat seltsamerweise auch 20 kg verloren und laut einem Entrümpelungsratgeber ist das ein "normaler Nebeneffekt". Unsere Köpfe sind wieder freier. Man kann loslassen... Die Kinder spielen u.a. schöner.

Die Barbiesachen, die ich weiter oben mal erwähnte sind übrigens verkauft - über ebay. Freu mich wie ein kleines Kind darüber, nicht über das Geld, sondern über den leeren Schrank. Wenn es kein Wandschrank wäre, würde ich den Sperrmüll bestellen; ich weiß, ich bin radikal.
 

hitnak

Namhaftes Mitglied
Hallo,

ich wollte Die schon seit Längerem schreiben, wie schön ich Deine Sicht der Dinge finde: Es ist besser, sich an den kleinen Dingen zu freuen, als darauf zu warten, dass die ganz große Freude eintritt - denn wann kommt die schon mal?

Liebe Grüße,

Ariel
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Hallo Ariel,
Danke, es tut gut eine so nette Rückmeldung zu bekommen! Man schreibt hier ja immer so "ins All" und weiß nicht so recht wie und wo es ankommt.

Eine lustige Geschichte zur "ganz großen Freude" haben wir heute beim Mittagessen wieder aufgewärmt. Als ich eine Bäckerei in unserem Ort erwähnte und dass sie jetzt ein Café habe, da fiel Marie* ein, dass sie dort mal etwas gekauft hatte.
Sie ging nach dem Geigenunterricht dort vorbei und kaufte sich vom Restgeld fürs Geigen eine Zuckerschnecke. Ich schimpfte sie daheim deswegen, denn ich kann es einfach nicht leiden, wenn meine Kinder ungefragt Süßes kaufen und dann auch noch von meinem Geld und außerdem kam sie später als normal heim und wenn sie mit ihrer teuren Geige unterwegs ist, dann ist mir dabei nie wohl.
Als ich das alles vom Stapel gelassen hatte, legte Marie zerknirscht ein Los auf den Tisch und schlich davon. Das Los hatte sie in der Bäckerei geschenkt bekommen, traute sich aber nicht mehr zu fragen, was es denn bedeutete.
Zwei Tage später schaute ich im Internet mal nach, was sie denn gewonnen hatte. Ich wollte das ja auch nicht gleich machen, denn das hätte ja nicht zur Schimpfe gepasst. Und da war sie, die ganz große Freude: Sie hatte eine Eintrittskarte fürs Musical "Wicked" geschenkt bekommen!

Deshalb, Ariel, ergänze ich deinen Satz oben ein wenig: Während man auf die ganz große Freude wartet, genießt man schon mal viele kleine Freuden.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Bücherwürmer und Leseratten

Ich erwähnte es schon häufiger: wir lesen bergeweise Bücher. Als Marie und Anna noch nicht lesen konnten, lasen mein Mann und ich jeden Tag vor. Teilweise durften wir wochenlang die gleiche Geschichte lesen: einmal Hänsel und Gretel in der Originalversion. Als Marie fast 5 Jahre alt war, da "las" sie diese Geschichte komplett ihrer kleinen Schwester vor. Sie konnte zwar noch nicht lesen, aber sie blätterte genau an den richtigen Stellen um, zeigte passend zum Text auf die Bilder und imitierte perfekt meine Erzählweise. Großartig für uns Eltern, da zuzuschauen! Sie spulte es ab wie einen Film.
Als Sofie auf die Welt kam, dauerte es nicht mehr lange und sie hatte jede Menge Leute, die sich darum stritten, wer ihr vorlesen durfte. Viel zu schnell lernte sie es dann selber und will jetzt auch vorlesen -nur wem?
Unsere Lesekultur gipfelte im vergangenen Dezember in einem Lesewettbewerb der Schule, an dem Marie teilnahm. Sie war cool wie immer, absolut souverän beim Vorlesen; ihr Vortrag hatte schauspielerische Qualitäten, war spannend wie ein Krimi. Während sie lächelnd ihren Applaus entgegen nahm, versuchte ich den hämmernden Pulsschlag in meinen Ohren und mein durchgeschwitztes Hemd zu ignorieren.
Am Ende war ich glückliche Mama der Drittplatzierten. Ein tolles Ergebnis!

Ich hatte ein paar Jahrzehnte zuvor den zweiten Platz belegt in diesem Wettbewerb. Damals gab es aber noch kein Publikum, was die Sache etwas leichter machte.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Schipp Schipp Hurra!

Die Kinder wühlen schon den ganzen Tag im Schnee. Sie kommen nur noch zum Essen herein. Draußen in der Garageneinfahrt entsteht ein Iglu. Die Kinder füllen Schnee in Eimer und setzen dann "Stein auf Stein". Sieht richtig gut aus. Nachher soll ich es mal fotografieren.

Und schon bin ich beim Thema Fotos. Ich mache heute meine Anfängerfehler wieder gut und brenne alle Foto-CDs neu, die ich mal mit Edding beschriftet habe. Natürlich schaue ich sie bei dieser Gelegenheit auch an. Meine Güte, waren die Kinder süß. Und die Urlaube toll. Rom, Dublin, Nizza, Barcelona, London, Budapest...Schöööööööön.

Ist schon seltsam mit der Erinnerung: Alles total verklärt. Die Iglu- und Sandkastenbilder von früher lassen mich strahlen, als ob es reines Zuckerschlecken damals gewesen wäre. Und wenn ich heute ein Foto mache, dann stöhne ich, weil ich mich vorher warm einpacken muss, weil mir die kaputten Handschuhe an Sofie auffallen, die zu kurzen Ärmel an Annas Anzug und Maries geerbter Anzug aus den 90ern. Außerdem fällt mir das Chaos im Hof auf und dass es lange brauchen würde, bis es beseitigt sein wird. Von der Flut nasser Klamotten und Pfützen im Flur und gelegentlichen Streiterein fange ich erst gar nicht an.

Aber ich bin mir sicher, dass ich in ein paar Jahren auch beim Anblick dieses Fotos sagen werde, dass es doch eine wunderbare Zeit gewesen ist und wie schön die Kinder es immer hatten.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
We will We will ROCK YOU!

Gestern Abend hatten mein Mann und ich ganz überraschend Ausgang und bekamen glatt noch Karten für "We will rock you".
Es war echt cool. Zwar saß ich die ersten 5 Minuten mit Fingern in den Ohren da und der Bass erinnerte mich an eine Raver-Party in Leipzig, die ich mal im fünften Monat schwanger meinte, besuchen zu müssen. Hat mich zwei Wochen Bettruhe mit Wehen gekostet. War's das wert? Nein!

Und jetzt habe ich gestern Nacht abgerockt und frage mich schon wieder, ob's das wert war. Eine 220€-Party und ich hänge heute mit einem Harnwegsinfekt rum (doofe Klimaanlage!), mein Mann hatte beim Aufstehen glatt Kopfschmerzen. Sind wir wirklich schon so alt? Aber: Ja, das war's wert!!!

Ich will nicht wissen, wie viele Frauen die Honeymoon-Krankheit hatten nach Woodstock. Immer noch besser als nur daheim zu sitzen und nichts zu erleben! Die Krankheit vergeht, die schöne Erinnerung bleibt!

We will we will ROCK YOU !!! Es klingt noch nach...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Alle weg!

Boah, ist das still hier! Mein Mann und die Kinder sind heute das erste Mal seit Weihnachten alle weg und ich bin "allein, allein..."
Natürlich haben die 4 ihre Ferien voll genossen im Hotel Mama. Dafür genieße ich jetzt die Tatsache, dass sie arbeiten müssen und ich nicht. :baeh:

Naja, so ganz genießen kann ich es nicht. Ich schiebe seit 3 Wochen einen Berg Arbeit vor mir her und der drückt ein wenig auf mein Gewissen. Ich hätte heute Morgen am liebsten alles auf einmal angefangen. Aber schließlich bin ich ja eine erfahrene Mutter und weiß, dass Einteilung wichtig ist. Das ist "Mamagement"!

Also nehme ich mir ein Blatt Papier, schreibe drauf, was heute alles erledigt werden muss. Abhaken motiviert so schön! Wenn ich mein Pensum nicht schaffe, dann mache ich das eben morgen. Und erst wenn alles abgehakt ist, mache ich eine neue Liste. Übertragen gilt nicht, sonst würde ich Unangenehmes nur ewig übertragen, wie z.B. das Benoten meiner Schüler...

Aber heute Morgen will ich es noch langsam angehen. Nichts tun ist gar nicht so leicht, kann man als Mutter schnell mal verlernen. Ich sollte mal den PC ausschalten...
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Die Welt auf Schwäbisch

Heute muss ich schon gewaltsam meinen Humor und mein positives Denken zusammenkratzen, damit ich meinem Blog gerecht werde. "the law of attraction" flog heute in die Bücherkiste! Auch wenn darin manthramäßig die einzige Weisheit auf jeder Seite wiederholt wird, die übrigens schon im Titel steckt, kann ich es nicht glauben. Ich habe mir nicht gewünscht, krank zu sein! Habe mit keiner Faser daran gedacht! Ich hielt mich in letzter Zeit sogar für besonders fit!

Wo versteckt sich heute das Gute? Vielleicht da: Ich freue mich, dass die Schmerzen in der Blasengegend nachlassen, obwohl mir speiübel von den Antibiotika ist.

Ich hörte einmal eine Geschichte über ein Krankenhaus in Afrika. Da musste das Personal den Zucker von den Tabletten kratzen, weil die Afrikaner darauf bestanden, dass nur übel schmeckende Medizin helfe.

Oder wie der Schwabe sagt: Bais muaß bais v'rdreiba

Jetzt hole ich mir mal Mut in meinem eigenen Blog weiter oben und dann koch i Spätzle, au wenns a Saug'schäft isch. Ablenkung hilft bestimmt auch.
 

Maju

Namhaftes Mitglied
"Geh deine langsamen Schritte..."

...uuuuuund ausaaaaaatmen...Das war eine Übung aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Wir sollten quälend langsam diesen Vers sprechen und dabei quälend langsam im Kreis gehen. Am Ende jedes Satzes beugten wir leicht die Knie und atmeten hörbar aus.

Eigentlich ganz einfach. Aber schon zu viel verlangt von uns jungen, modernen Frauen. Wir rannten und japsten im Kreis. Sport statt Slow-down. Keine Zeit! Jedenfalls nicht dafür.

Nachdem meine Kinder dann auf der Welt waren, musste ich mich in Geduld üben. Ob mir das jetzt passte oder nicht, musste ich mich an ihre Geschwindigkeit anpassen. Sie haben mich einfach ausgebremst. Langsame Esser? An jedem Gartentörchen stehen bleiben? 1 Stunde um ein Brot zu kaufen? Die halbe Stunde Schuhe anziehen noch nicht gerechnet...Das sind Geduldübungen.

Und jetzt wo ich eine geduldige Mama geworden bin, merke ich, wie mich die Kinder allmählich links überholen. Jetzt sind sie die Hektiker mit chronischem Zeitmangel und übervollem Terminkalender. Laufen können sie mittlerweile auch schneller als ich.

Soll ich jetzt wieder Gas geben? Mich wieder anpassen? Eigentlich will ich das nicht mehr. Geh deine langsamen Schritte....

...Hauptsache, du bleibst nicht stehen!
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
hallo maju, zu den alten fotos...
ja, die kids werden so schnell grösser, sie entwickeln sich immer weiter.
man sollte die zeit mit ihnen, das sie nochn klein sind - trotz mühen und stress- geniessen und im herzen ganz festhalten.

ich schreib sie ja nun auch in meinem blog auf, da kann ich später nachlesen...

liebe grüsse und gute besserung in der blasengegend :druecker
simone
 

Maju

Namhaftes Mitglied
Hallo Simone,
es ist mir schon eine liebe Gewohnheit geworden, obwohl ich zuvor nie Tagebuch geschrieben habe, einmal am Tag inne zu halten und zu überlegen, was es Besonderes gab. Das hat Suchtcharakter, ist aber gesünder als Alkohol o.ä. Allerdings frage ich mich schon manchmal, warum ich das im Internet tue. Hast du darauf eine Antwort, du machst das ja schon länger als ich?
Stichwort "gesünder": Das bin ich auch heute! Danke der Nachfrage!
Liebe Grüße
Maju
 
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