brauche Rat -  plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Vielleicht hat er keine Angst, sondern liebt Dich einfach nur nicht mehr. Da kannst Du Dich auf den Kopf stellen, es würde nichts mehr passieren.
Ist sicher eine Frage von Zeit, bis Du das akzeptieren kannst, dass er nicht mehr so empfindet wie Du es tust.

Versuch Du Dich doch mal in seine Lage zu versetzen und nachzuempfinden, wie es wäre, wenn jemand versucht Dich zu etwas zu drängen, was Du emotional absolut nicht willst.
So in etwa könnte er sich fühlen. Wer nicht will, der will eben nicht. Dann ist es unrelevant, was Du noch hoffst und fühlst. :(
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Meinst Du ernsthaft, er hat nichts zu verlieren? Was ist mit seiner neuen Liebe? Die möchte er sicher nicht einfach so verlieren. Auch wenn es Dir nicht passt und Du darunter leidest, vielleicht siehst Du ja irgendwan, dass Du da gegen eine Mauer rennst mit diesen Versuchen.
Die einzige Möglichkeit ist doch nur, abzuwarten, was sich bei ihm wie entwickelt. Wobei ich da keinen Sinn drinnen sehe, so wie Du das schilderst. Es klingt einfach nach "vorbei" auf seiner Seite.
 
R

redneb

Guest
Also,

gegen die wischundweg-Mentalität mancher Dame hier habe ich was, das sage ich mal ganz ehrlich.

Natürlich lohnt es sich. Aber es geht nicht mit Kampf. Kämpfen funktioniert auf gar keinen Fall. Es geht mit Arbeit. Mit Geduld. Und nicht zuletzt mit Liebe.

Ludmilla, Du liebst diesen Mann. Gut. Du bist ihm nicht egal. Auch gut. Ihr redet miteinander. Noch besser - er könnte auch per Anwalt mit Dir verkehren und um jeden Cent streiten. Rücksichtsvoll ist er also auch noch. Und er sagt, dass die neue Liebe eher eine Zeiterscheinung ist.

Liebe ist jetzt, ihn seinen Weg gehen zu lassen, so schwer das auch fällt. Liebe zu DIR ist, nicht an ihm zu kleben, sondern Dinge für Dich zu tun. Das mit dem Segeln war schon mal prima.

Geduld heißt, den Kontakt einfach zu halten und abzuwarten, was so passiert. Du hast die Situation jetzt - leider - nicht in der Hand, Du musst abwarten, was bei ihm passiert. Tue das nicht passiv, kümmere Dich weiter und zunehmend um Dich. Das und nichts anderes macht ihn interessant für Dich.

WENN das alles irgendwann einmal dazu führt, dass es eine Annäherung gibt, dann geht die Arbeit, mit der ihr durch Eure Gespräche jetzt schon begonnen habt, erst richtig los. Dann geht es nämlich darum, nach den Ursachen zu suchen und neue Wege einzuschlagen. Das tue ich selbst gerade mit meiner Frau, ich bin heilfroh, dass wir gute Therapeuten haben. Ohne die ginge es zumindest bei uns ganz sicher nicht. Auch für Dich beziehungsweise Euch sind sie sicher hilfreich.

Stell Dir das ganze bitte vor wie einen Sog, in den Dein Mann geraten ist. Du versuchst bzw. willst versuchen, ihn daraus zu befreien (was er aber gar nicht will, er genießt das ja im Moment, wenn auch mit ziemlichen Einschränkungen).

Es kostet unglaublich will Kraft, jemanden in einem Sog zu halten. Und es führt dazu, dass er immer und immer wieder untergeht und dadurch in akute Gefahr kommt.

Du musst loslassen. Nur so kann er an Land schwimmen und selbst entscheiden, welchen Weg er gehen will. Ob es der Weg zurück zu Dir ist, ist völlig offen. Das ist seine Entscheidung. Du kannst sie nur dadurch beeinflussen, dass Du für ihn anziehend bist. Und dazu, so scheint es mir, musst Du Dich viel mehr auf Deine eigenen Beine stellen, als das bisher der Fall war. Aufgesogen werden ist sicher nicht das A und O für einen Partner. Irendwie habe ich nach dem, was Du geschrieben hast, aber genau das gewesen, was Du tatest.

Ich wünsch Dir viel Glück. Und hör einfach nicht auf die wischundweg-Frauen. Dein Mann ist klasse, das weißt Du. Und ich weiß es auch. Wäre schade, wenn es nicht klappen würde. Passieren kann es.

Lieber Gruß,

redneb
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
redneb: Schön und gut, aber da lese ich nirgends, dass es noch viel Sinn macht. Man kann sich auch in Dinge hineinsteigern, sich in etwas verrennen und alles deuten, wie es am besten erscheint.

Das hat mit wischundweg-Mentalität" nicht viel zu tun. Sich aufzugeben und etwas nachzurennen, was nur noch in der eigenen Phantasie lebt... muss jeder selbst wissen. Nur scheinbar kann meist nur die Wahrheit nicht vertragen werden. Und diese ist alles andere als wischundweg-Mentalität :shake

Vielleicht fühlt sich der ein oder andere wohl mit einer Lüge, nur müssen einige damit rechnen, dass auch mal jemand etwas sagt, was kein Schön-Reden ist!

Ausserdem weiss ich, wie nervenaufreibend und penetrant das auch für den Part sein kann, welcher schon ein klares Ende ausgesprochen hat, wenn ewig noch jemand nach rennt und alles versucht, um denjenigen zurückzugewinnen. Manchmal ist es einfach übertrieben und kann gewaltig nach hinten los gehen für die Person, welche doch nur noch Hoffnungen hatte.


Und das hier liest sich einfach nur einseitig.
 
R

redneb

Guest
Ja Nebelwolf,

Dein Posting liest sich verdammt einseitig. Meins wahrscheinlich auch. Und wahrscheinlich - in meinem Fall ganz sicher - schreibt jede(r) von uns aus seiner ganz subjektiven Sicht. Bei mir scheint halt das zu klappen, was Ludmilla will. Aber sie wird auf jeden Fall ihre eigenen Erfahrungen machen müssen.

Gruß,
redneb
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
redneb: Mag sein. Dennoch schriebst Du letztlich auch nur... abwarten und schauen, wie es sich auf seiner Seite entwickelt... Genau dasselbe schrieb ich ja auch ;)

Und der Rest ist wohl Ansichtssache und persönliche Erfahrung damit. Ich kenne eher nur die klaren Trennungen.
Wenn einer Trennung ausspricht und dazu noch im Guten äussert, die Liebe wäre nicht mehr ausreichend oder gar nicht mehr vorhanden.... dann sehe ich eben keinen Sinn darin, um etwas zu kämpfen, was eigentlich nicht mehr vorhanden ist, so schmerzhaft es für den oder die noch-liebenden ist.
Aber da schätze ich die Ehrlichkeit ein wenig mehr. Gut, wenn es ausgesprochen wurde. Schlimm wäre, wenn er bei Ihr bleibt, ihr Liebe sagt und nebenher das Leben führt, was er eigentlich möchte... nämlich mit einer anderen Frau, die er eher liebt.
Es gibt eben keine Garantien. Auch eine Ehe ist keine.
 
R

redneb

Guest
Also Nebelwolf,

ich will mich weiß Gott nicht streiten. Aber nach 17 Jahren geht die Liebe nicht so einfach über Nacht. Glaub mir, das habe ich geglaubt - und bin fast daran zugrunde gegangen. Wer weiß denn heute, ob Ludmillas Mann sich nicht auch in irgendeine Sackgasse verrannt hat.

Und: Ich habe Ludmilla NICHT geraten, einfach abzuwarten. Ich hab ihr geraten, ihr Ding zu machen und zu schauen, was passiert.

Gruß,
redneb
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
@redneb:

Geduld heißt, den Kontakt einfach zu halten und abzuwarten, was so passiert. Du hast die Situation jetzt - leider - nicht in der Hand, Du musst abwarten, was bei ihm passiert. Tue das nicht passiv, kümmere Dich weiter und zunehmend um Dich.


Aber ok, dann hast Du das eben nicht geschrieben *G*
Mag ja alles möglich sein... was Du da schreibst! Nur bin ich da vielleicht nicht so im guten Glauben, wenn mir jemand sagen würde, es ist nicht mehr das, was es sein sollte.
Vielleicht täusch ich mich ja nur. Wir warten ab ;)
 
R

redneb

Guest
Weißt Du Nebelwolf,

was ich absolut nicht mag ist, wenn man Zitate aus dem Zusammenhang reißt. Lies' den ganzen Text, den Du zitiert hast, dann verstehst Du das vielleicht. Ich habe Ludmilla jedenfalls NICHT geraten, sich in eine passive Rolle zu begeben.

Weiterdiskutieren können wir, wenn man mit Dir diskutieren kann.

redneb
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
redneb, da ist nichts aus dem Zusammenhang gerissen. Habe lediglich sogar mehr als einen Satz zitiert.

Etwas für sich zu tun und abzuwarten bedeutet eigentlich auch nur abwarten, was passiert, aber egalo.
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Nebelwolf und redneb,

streitet euch doch nicht wegen meiner Unvernunft.

Es ist schon okay, dass Nebelwolf so ehrlich ist. Wobei ich zugeben muss, dass ich das alles nicht so gerne höre. Die Antwort von redneb hat mir irgendwie besser gefallen. Ich glaube, ich bin zur Zeit einfach noch nicht so weit, dass ich akzeptieren kann.

Ich weiß ja selber, dass ich mir wahrscheinlich umsonst Hoffnung mache. Aber wie heißt es immer so schön, "Die Hoffnung stirbt zuletzt". Und die Hoffnung hält mich momentan aufrecht.

Ach übrigens, Nebelwolf, ich laufe ihm nicht hinterher und versuche ihn auch nicht umzustimmen. Ich weiß, dass das das Falscheste wäre, was ich jetzt machen kann.

Ich bin auch noch nicht ganz überzeugt, dass er mich wirklich nicht mehr liebt. Ich war mal in einer ähnlichen Situation: Ich hatte mich in einen verheirateten Kollegen verliebt, wahrscheinlich aus Einsamkeit oder weil ich nicht so ganz zufrieden war in meiner Beziehung. Damals hatte ich auch gedacht meinen Mann bzw. Freund - wir waren noch nicht verheiratet- nicht mehr zu lieben. Jedesmal wenn mein Mann nach Hause kam, hatte ich das Gefühl das ist der Falsche. Ich habe aber immer gedacht das kann einfach nicht sein. Als ich dann beschlossen hatte, dass ich meine Beziehung nicht kaputt machen will und v.a. auch keine Ehe, konnte ich auch meinen Mann wieder lieben.

Ich könnte mir vorstellen, dass es bei meinem Mann im Moment so ähnlich ist. Vielleicht ist es aber auch ganz anders und er liebt die Andere wirklich. Oder er denkt, er hätte was verpasst und muss sich erst mal austoben. Von mir aus ... soll er doch. Und wenn er danach wieder zurückkommt, gut, und wenn nicht, auch gut.

Ich habe jetzt jedenfalls beschlossen, mir einen langegehegten Jugendtraum zu erfüllen: Ich möchte seit etwa 25 Jahren Klavierspielen lernen. Und das tue ich jetzt, habe mich schon wegen Stunden erkundigt. Das ist zwar nicht ganz billig, aber ich hoffe ich kann es mir leisten.

Außerdem werde ich zum Alpenverein gehen. Ich liebe die Berge, kann mich aber alleine nicht aufraffen.

Das alles fällt mir momentan noch sehr schwer. Bis vor Kurzem habe ich ja alles immer mit meinem Mann gemacht. Aber ich werde es schaffen!
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
DAs ist auf jeden Fall der richtige Weg und vielleicht sieht dein Mann dich ja dann wieder aus anderen Augen und findet dich wieder interessant. Wenn ich eins gelernt habe, dann wohl das, dass man sich auf jeden Fall ein Stück Selbständigkeit bewahren sollte und je selbständiger man wird, um so eifersüchtiger werden auf einmal dann die Männer. Natürlich sollte man es auch nicht übertreiben aber ein gesunder Mittelweg ist auch nicht falsch. Plötzlich hat mein Mann nämlich festgestellt, dass er mich gar nicht mehr "so sicher" hat und dass auch er etwas tun muss um mich zu "behalten".

So und wenn es dann doch nicht klappt, hast du wenigstens schon ein Stück Selbständigkeit die dir gehört und du hängst nicht die ganzen Abende alleine zu Hause rum und bläst trübe Gedanken.
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Wahrscheinlich hat hier so langsam keiner mehr Bock drauf zu lesen, was ich ständig an Unvernunft von mir gebe. Aber es hilft mir einfach so sehr. Und wenn sich jemand die Mühe macht mir zu antworten freue ich mich wahnsinnig. Deswegen schreibe ich immer weiter.

Also, ich habe mir nochmal alles durchgelesen, was hier so geschrieben wurde. Mir ist aufgefallen, dass ich bei der Geschichte mit den SMS vergessen habe zu erwähnen, dass wir uns die geschrieben haben während er mit ihr zusammen da war, wo alles mit ihnen angefangen hat. Sie hatten zwar scheinbar getrennte Hotelzimmer, weil das anders gegenüber der restlichen Crew wohl etwas peinlich wäre und das einfach so üblich ist. Aber sie haben zumindest zwei oder drei Tage in einem tollen Hotel wie im Urlaub verbracht. Und von da schreibt er mir, dass alles nicht so einfach ist und er die letzten Jahre mit mir nicht einfach aus dem Gedächtnis löschen kann. Also ich finde das schon ein bisschen bemerkenswert. Aber darüber kann man ja geteilter Meinung sein. ;-)

Aber noch was anderes: Er hat nächste Woche Geburtstag. Jetzt weiß ich nicht so recht wie ich mich verhalten soll. Ich denke ihn anrufen und ihm gratulieren ist okay. Ein Geschenk ist wohl etwas übertrieben, oder? Ich würde ihm ja auch gerne einen Kuchen backen, aber ich glaube das ist nicht angebracht.

Übrigens erzählt er es heute endlich seinen Eltern. Das ging leider nicht früher, da sie bis vor kurzem im Urlaub waren. Jetzt kann ich dann endlich wieder ans Telefon gehen, ohne Theater spielen zu müssen.

Er will sich heute Abend dann auch bei mir melden. Ist es denn sinnvoll weiterhin mit ihm über uns zu reden? Ich meine damit nicht zu versuchen ihn zu irgendwas zu überreden, sondern einfach über die Gefühle und die Situation und so. Momentan möchte ich ihn, glaube ich, eh nicht zurück, jedenfalls nicht so wie er bis jetzt war. Wenn dann müsste sich schon sehr viel ändern. Er hat mir das Leben auch nicht unbedingt immer leicht gemacht, und ich war eigentlich auch nicht übermäßig glücklich, aber nicht so unglücklich, dass ich an Scheidung gedacht hätte.

@redneb,
meinst du wirklich die andere ist nur Mittel zum Zweck, nach allem was ich darüber geschrieben habe, zb dass er sie so sehr liebt. Ich wäre wirklich froh, wenn es so wäre. Das mit ihr kann ich nämlich am wenigsten ertragen. Ich könnte deswegen wirklich ausflippen :angryfire Ich gönne sie ihm einfach nicht.

Vielleicht ganz gut, wenn ich endlich mal ein bisschen Wut empfinden kann, aber eigentlich ist mir eher zum :crying Und das mit der Wut macht er mir wirklich sehr schwer, weil er ja so rücksichtsvoll ist. Ich weiß aber nicht, ob er das wirklich nur ist, weil ihm so viel an mir liegt, oder ob er es sich damit leichter machen will.
 
R

redneb

Guest
Hallo Ludmilla,

Du schreibst

wahrscheinlich hat hier so langsam keiner mehr Bock drauf zu lesen, was ich ständig an Unvernunft von mir gebe.

Also, was hast Du denn für ein Selbstwertgefühl? Hast Du öfter das Gefühl, dass andere - jetzt mal unabhängig von Deinem Mann - "keinen Bock" auf Dich haben? Hat Dir irgendwer das Gefühl gegeben, "ständig Unvernunft" von Dir zu geben?
Ich finde, über den Satz solltest Du mal gründlich nachdenken...

Heul Dich hier nur aus. Das haben schon viele gemacht (mich eingeschlossen), es tut gut. Deshalb gehst Du keinem auf die Nerven. Und ich gebe gerne einiges von dem zurück, was ich hier bekommen habe.

Eine Frage hast Du direkt an mich gerichtet:

meinst du wirklich die andere ist nur Mittel zum Zweck, nach allem was ich darüber geschrieben habe, zb dass er sie so sehr liebt. Ich wäre wirklich froh, wenn es so wäre. Das mit ihr kann ich nämlich am wenigsten ertragen. Ich könnte deswegen wirklich ausflippen Ich gönne sie ihm einfach nicht.

Ich weiß nicht, ob sie Mittel zum Zweck ist. Ich meine, sie könnte es sein. Du müsstest das - weil Du ja an der Situation sehr nahe dran bist - viel besser fühlen können. Und natürlich sagt er, dass er sie liebt. Soll er sagen, er braucht die nur fürs Bett? Was macht denn das für einen Eindruck?!
Natürlich ist es im Moment schwierig, dieses Bild vor Augen zu haben: Er mit ihr im Bett... Glaub mir, dieses Bild wird mit der Zeit blässer.

Einen Gedanken schlag Dir bitte, bitte ganz schnell wieder aus dem Kopf: "Ich gönne sie ihm einfach nicht".

Dazu zwei Dinge:

Erstens sollte man seinem Partner im Grunde alles gönnen, was ihm gut tut
(das war die Theorie)
Zweitens stellst Du sie mit diesem Denken sooooo weit über Dich. Sei ehrlich: Wie oft hast Du Dich schon gefragt, was die hat und Du nicht? Sie ist anders, das ist alles. Weil DU nämlich DU bist. Und das wirst Du fein auch bleiben. Ich hatte am Anfang auch eine Phase, da wollte ich sein wie "er". Mann was habe ich mich blöd gefühlt dabei. Und meine Frau hat sich gefragt, was das für ein komisches Wesen ist da an ihrer Seite. Jetzt bin ich ich und meine Frau hat das - bitteschön - zu akzeptieren. Oder eben nicht. Verbiegen werde ich mich nicht.

Reden ist gut. Damit solltet ihr weitermachen. Aber nicht quengeln "ich will Dich zurück" oder so. Erzähl ihm, wie es Dir geht. Und dabei darfst Du ruhig die Dinge, die Du für Dich tust, etwas in den Mittelpunkt stellen, das Klavierspiel zum Beispiel. Irgendwann wird bei Dir ganz sicher auch der Gedanke aufkommen, wie das denn nun weitergeht mit Dir, den Männern und der Liebe. Auch das würde ich ihm dann erzählen.

Der Geburtstag? Fahr Emotionen mal auf Sparflamme. Kein Geschenk. Und schon mal gar keinen selbst gebackenen Kuchen (das ist doch wohl nicht Dein Ernst!!!!) Den soll die andere backen. Anrufen würde ich ihn auch nicht, eine SMS oder ein Kärtchen muss reichen, finde ich. Betont sachlich, so nach dem Motto "viel Glück und Punkt". Und tu an diesem Tag gan demonstrativ etwas für Dich - ein bisschen Wellness, Kultur oder was immer Du magst. Zelebriere Dich, nicht ihn.

Und dann noch:

Und von da schreibt er mir, dass alles nicht so einfach ist und er die letzten Jahre mit mir nicht einfach aus dem Gedächtnis löschen kann. Also ich finde das schon ein bisschen bemerkenswert.

Man kann Menschen nicht einfach ausradieren. Man hat Kontakt zu ihnen und es bleibt immer irgend etwas in einem selbst zurück von ihnen. Das würde auch so sein, wenn er zurückkäme - dann wäre seine Freundin ein Stück weit in ihm drin (und in Dir auch). Es ist schwierig, damit umzugehen.
Man kann das, was Du geschrieben hast, aber auch so lesen, dass er eigentlich zufrieden war bei Dir und das nur die LETZTEN JAHRE (eurer Beziehung) irgend etwas mit sich brachten, mit dem er nicht fertig wurde und mit dem er dann nicht mehr leben wollte.

Ich wünsch Dir einen schönen Tag

redneb
 

ludmilla

Aktives Mitglied
@ redneb,
es ist irgendwie immer so aufbauend, was du schreibst, und auch so treffend.



Mit meinem Selbstwertgefühl ist es wohl wirklich nicht so weit her. Eigentlich weiß ich gar nicht wieso. Wobei, ich hatte etwa 20 kg Übergewicht seit ich vor 7 Jahren aufgehört habe Volleyball zu spielen. Das hat meinen Mann aber nie gestört. Inzwischen habe ich gut 7 kg abgenommen, weil ich einfach keinen Appetit mehr habe. Und so fühle ich mich deutlich besser und attraktiver, denn eigentlich bin ich keine graue Maus. Aber neben meinem Mann habe ich mich immer ein bisschen so gefühlt. Er ist groß, blond, sehr gut aussehend und sportlich ... und als Pilot ja sowieso interessant für Frauen. Allerdings muss ich mich wegen meinem Studium auch nicht gerade verstecken.

Das mit dem "ich gönne sie ihm einfach nicht", habe ich anders gemeint. Ich wollte sie damit nicht über mich stellen. Da ich auf seinem Laptop ein Foto entdeckt habe, weiß ich, dass sie nicht unbedingt besser aussieht als ich, und beruflich ist sie ja auch nicht gerade erfolgreicher. Das ist natürlich alles unwichtig. Denn es stimmt schon, ich bin ich, und sie ist einfach anders. Wichtig ist, dass sie ihm im Moment wohl das gibt, was er gerade braucht.

Und ich weiß auch, dass man seinem Partner alles gönnen soll, was ihm gut tut. Aber das kann ich zur Zeit einfach nicht. Dazu bin ich zu egoistisch und verletzt und auch ein bisschen wütend. Ich gönne es ihm einfach nicht, dass er glücklich ist und ich so leide. Das ist eben so. Wobei es natürlich wenigstens der Trennung einen Sinn gibt. Denn wenn es ihm auch schlecht gehen würde, wäre das ja ziemlich blöd. Allerdings käme er dann vielleicht zurück.

Seinen Geburtstag habe ich schon verplant, mein Bürokollege hat Doktorprüfung und die werden wir dann angemessen feiern.

Gestern haben wir telefoniert, weil er bei seinen Eltern war und ich wissen wollte wie es war, allerdings hat er mich angerufen. Sie waren wohl auch ziemlich entsetzt, so wie alle anderen. Aber sie haben dann gemeint, wenn es eben nicht geht, dann geht es nicht. Er hat ihnen aber gesagt, dass WIR uns getrennt hätten. Das ärgert mich, denn das stimmt ja nun wirklich nicht. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meine SE und möchte, dass sie richtig informiert werden. V.a. möchte ich nicht, dass sie denken, es ginge von mir aus. Ich hoffe er stellt das noch irgendwann richtig, sonst tue ich das.

Übrigens hat er sich wohl entschieden sich hier im Raum Flughafen München eine Wohnung oder ein Zimmer zu suchen und nicht bei ihr in Frankfurt. ... schon klar, dass das nicht wirklich von Bedeutung für unsere Beziehung ist, aber irgendwie ist mir wohler bei dem Gedanken.

So jetzt geht es mir wieder ein bisschen besser.

LG,
ludmilla
 

ludmilla

Aktives Mitglied
irgendwann zeigt sich auch wieder Licht am Horizont

Es ist kaum zu glauben, aber es geht mir zur Zeit echt gut!

Plötzlich habe ich eine wahnsinns Wut im Bauch und sehe alles viel realistischer. Ich akzeptiere jetzt, dass mein Mann weg ist und bin eigentlich fast froh darüber. Ich gehe ganz anders durch die Welt, schaue mir die "anderen" Männer mit völlig veränderten Augen an und stelle fest, dass da auch der eine oder andere nette dabei ist. (Siehe auch "Darf ich mich schon verlieben?" im Forum "Wie den richtigen Partner finden?")

Die Wut auf meinen Mann ist allerdings so groß, dass ich keinen Abend schlafen kann. Ich rege mich so sehr über ihn und meine Blödheit auf, dass ich kaum abschalten kann. Es hilft auch kein Volleyballspielen oder sonst irgendwas. Ich bin einfach richtig sauer.

Es kommt noch hinzu, dass er seine Sachen noch nicht geholt hat. Es schaut also immer noch so aus, als käme er bald wieder heim. Das geht mir vollkommen auf die Nerven. Ich will das Zeug nicht mehr sehen. Ich bin doch kein Lager. Ich glaube ich verpacke jetzt einfach mal alles und stelle es in die Ecke. Andererseits habe ich dann die Arbeit damit und darauf habe ich auch keine Lust. Ich verstehe natürlich, dass er momentan keinen Platz für seine Sachen hat, da er noch keine Wohnung hat und bei seiner Freundin schläft, aber nicht dort wohnt. (Zitat!)

Er macht es mir auch so schwer, weil er einfach so nett ist. Er hat mich angerufen, um sich zu erkundigen, wie es mir geht, angeblich nicht mal um sein Gewissen zu beruhigen. Aber ganz glaube ich das nicht. Er will nächste Woche vorbeikommen. Ich wollte dann einfach nochmal mit ihm reden. Aber nicht um ihn zur Rückkehr zu bewegen, sondern einfach um noch ein paar Dinge zu klären. Momentan weiß ich gar nicht, ob ich das wirklich tun soll. Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich ihn wiedersehe.

Ich war heute bei der Ehe- bzw. Lebensberatung und der Berater war vollkommen überrascht, wie schnell das bei mir geht. Das fand er fast schon bedenklich. Und ich muss gestehen, ich auch. Jetzt habe ich natürlich wahnsinnige Angst wieder rückfällig zu werden. Aber ich bin mir sicher, dass das noch paarmal passieren wird.

Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich mich meinem Mann gegenüber verhalten soll. Eigentlich will ich keinen Streit mit ihm anfangen, dazu haben wir uns immer zu gut verstanden. Ich denke ich warte jetzt einfach mal ab, wie es sich ergibt. ... vielleicht verliebe ich mich ja doch anderweitig. Ich glaube, ich bin schon ein bisschen auf dem Weg.
 
R

redneb

Guest
Jau, Ludmilla -

Du bist sehr schnell. Und weißt Du was: Ich kenne das. Horch mal in Dich hinein. Was ist das da in Dir? Nur Wut? Oder vielleicht sogar Hass??

Das ist alles völlig in Ordnung. Lebe diese Gefühle. Und frage Dich in den "lichten" Momenten mal, was sie zu sagen haben.

Bei mir war es Hass, ganz klar. Ich habe meine Frau abgrundtief gehasst für das, was sie getan hat. Ich glaube, Hass ist das intensivste Negativ-Gefühl, dass man leben kann. Hass ist dsmit das Pendant zu Liebe. Erst als ich das erkannt hatte, konnte ich mein Gefühlschaos sortieren.

Lieber Gruß,
redneb
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Ich bin schon wieder total wütend. Mein Mann hat mir gestern eine SMS geschrieben, dass er am Donnerstag vorbei kommt, und wir dann reden. Ich habe ihm geschrieben, er müsse nicht extra wegen mir kommen. Und außerdem fände ich SMS schreiben nervig.

Heute kam dann wieder eine SMS, dass er auf jeden Fall am Donnerstag kommt und bis Samstag bleibt, wir also genug Zeit zum Reden haben. Ich habe ihn dann gefragt, wo er bleibt, und warum er immer SMS schreibt, ob er nicht anrufen darf oder will. Es kam natürlich wieder keine Antwort.

Das SMS schreiben nervt mich total. ICH bin keine 16, er benimmt sich allerdings wirklich so. Und ich weiß ja, dass 16 jährige gerne SMS schreiben. Er geht mir damit wahnsinnig auf die Nerven. Wenn er wenigstens eine email schreiben würde, damit hätte ich kein Problem, aber SMS :angryfire

Ja also, er kommt am Donnerstag. Ich weiß aber nicht ob ich das will. Ich bin momentan wirklich über ihn hinweg. Ich denke kaum noch an ihn, sondern immer an einen Anderen, in den ich mich verliebt habe. Aber das ist eine anderes schwieriges Kapitel.

Jetzt habe ich aber riesige Angst, dass ich wieder rückfällig werde, wenn ich ihn sehe. Außerdem weiß ich nicht, ob ich ihm sagen soll, dass es mir gut geht ... dass ich froh bin ihn los zu sein .... dass ich es genieße alleine zu leben ... dass ich ihn nicht zurück will ... dass ich sehr gut ohne ihn leben kann ... dass es mir ohne ihn besser geht als mit ihm, und dass er mich wahnsinnig verletzt und enttäuscht hat.

Andererseits freue ich mich schon ein bisschen, ihn zu sehen. Ich kann ihn einfach nicht hassen. Ich bin zwar wütend, aber ihn hassen ... nein das geht nicht. :shake

Irgendwie tut er mir sogar leid. Ich glaube er hat niemanden außer seiner Freundin. Er hätte zwar seinen besten Freund, aber er kann sich wohl niemandem anvertrauen. Ich hingegen mache in letzter Zeit die Erfahrung, dass ich von allen Seiten mit offenen Armen aufgenommen werde. Und das ist ein sehr schönes Gefühl. Auch Leute, die ich kaum kenne, wollen gerne etwas mit mir machen. Das ist wirklich erstaunlich. Ich hätte eigentlich gedacht, dass sich die Meisten eher zurückziehen, als auf mich zuzugehen. Ich bin begeistert und fühle mich wirklich gut.
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Wenn Du es nicht willst, dass er kommt, dann sags ihm doch genau so! Zwinge Dich doch nicht, weil Du denkst, er hat sonst niemanden weiter. Vielleicht ist es sogar besser, wenn Du ein bisschen Zeit verstreichen lässt, bevor Du ihn wiedersiehst.
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Einerseits bin ich wirklich am Überlegen, ob ich ihm absagen soll, andererseits möchte ich ja mit ihm reden. Das klingt jetzt vielleicht etwas wirr, da ich ja eben noch geschrieben habe, dass ich nicht weiß, ob ich ihm all das sagen soll, was ich denke.

Ich bin zur Zeit verwirrt. Meine Gefühle haben sich in so kurzer Zeit so sehr verändert, dass sich in meinem Kopf alles dreht, und ich selber nicht mehr so genau weiß, was ich wirklich will, und was ich mir nur einbilde zu wollen. Vielleicht würde ein Gespräch mit meinem Mann zumindest hinsichtlich ihm etwas Klarheit schaffen, auch wenn ich damit das Risiko eingehe wieder rückfällig zu werden.
 
R

redneb

Guest
Hallo Ludmilla,

lass ihn kommen. Aber nicht bei Dir übernachten, zu gefährlich - zu viele gehen zu schnell wieder miteinander ins Bett und übertünchen mit dem Sex ihre wirklichen Probleme. Wenn er länger bleiben will, soll er sich ein Hotelzimmer nehmen.

Und dann sagst Du ihm das:

dass es mir gut geht ... dass ich froh bin ihn los zu sein .... dass ich es genieße alleine zu leben ... dass ich ihn nicht zurück will ... dass ich sehr gut ohne ihn leben kann ... dass es mir ohne ihn besser geht als mit ihm, und dass er mich wahnsinnig verletzt und enttäuscht hat.

Du sagst ihm natürlich auch, dass Du dabei bist, Dich neu zu verlieben.


Und wenn Du ihm das ins Gesicht sagst, dann beobachte bitte DICH ganz genau. Wenn da nichts beißt und zwickt und weh tut, dann meinst Du das wirklich ernst (es könnte nämlich auch sein, dass Du hier so eine Art Trotzreaktion demonstrierst, das können wir in einem Forum nicht merken).

Wenn Du es denn wirklich ernst meinst, dann hast Du es geschafft. Dann kann er nach dieser Eröffnung wieder gehen. Zu der anderen oder wohin auch immer.

Wenn Du merkst, dass es zwickt, dann wird es kompliziert. Dann hängt auch vieles von der Frage ab, warum er eigentlich mit Dir reden will. Hast Du ihn mal gefragt? Was passiert mit Dir, wenn er kommt und einfach nur über Modalitäten wie Scheidungstermine etc. mit Dir reden will? Kannst du dann wirklich "prima!" sagen?

Und zu den SMS: Ich bin 44. Ich hasse Handys. Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich regelmäßiger SMS-Schreiber werden würde, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Seit Februar schreibe ich SMS. Nicht immer, aber immer öfter.

Ich würde das also nicht überbewerten. Außerdem ist es seins, Du kannst nicht erwarten, dass er sich bei der Form von Kommunikation ganz und gar nach Deinen Wünschen richtet.

Gruß,
redneb
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Dass wir miteinander reden wollen, geht eigentlich von mir aus. Ich hatte ihn schon vor eineinhalb Wochen darum gebeten. Es hat nur leider so lange gedauert, bis er sich loseisen konnte. Ich wollte ihm eigentlich sagen, dass ich mit ihm auch nicht so richtig glücklich war, dass ich weiß, dass es momentan kein Zurück gibt und dass er sich keine Sorgen um mich machen muss, das tut er nämlich :engel

Als wir das ausgemacht haben, konnte ich ja nicht wissen, dass ich mich plötzlich von einer Sekunde auf die andere in einen Anderen verlieben könnte und mir egal ist, ob wir uns nochmal sprechen oder nicht. Ich denke, das habe ich wirklich, allerdings ist es sehr ungewiss, ob der "Glückliche" das erwidert.

Wobei es wahrscheinlich ganz gut ist, wenn wir miteinander reden, denn das darf er ja trotzdem alles wissen, oder soll er sogar wissen. Vielleicht kommt er ja sogar ein bisschen ins Grübeln. Das wäre mir ganz recht. So aus der Entfernung bin ich mir sicher, dass ich ihn nicht zurück will. Das sagt mir schon allein die Vernunft. Ich glaube nämlich, dass es mir jetzt so gut geht, weil ich mit ihm wahrscheinlich noch unglücklicher war als er mit mir oder zumindest ähnlich.

Ich weiß inzwischen auch, dass er nicht in der Lage ist, mir das zu geben, was ich brauche, nämlich Nähe und das Gefühl geliebt zu werden. Darauf will ich auf Dauer einfach nicht mehr verzichten. Und wenn er es mir nicht geben kann, muss es eben ein anderer tun.

Ich habe keine Angst, dass wir miteinander ins Bett gehen könnten. Er ist ja so treu und ich will es nicht!!!

Ich habe nur Angst, dass ich gefühlsmäßig wieder rückfällig werden könnte, dass es mir wieder weh tut, dass er weg ist und nicht zurück kommt und dass es mir dann wieder schlecht geht. Aber ich habe keine Angst, dass ich ihn wieder zurücknehme, erstens weil ICH es nicht will und zweitens, weil ER es nicht will.

Über Scheidungsmodalitäten will er wahrscheinlich nicht reden, dazu ist es noch viel zu früh. Wir haben uns ja gerade erst getrennt.

Es sollte also kein Problem sein, wenn wir uns wiedersehen. Ich denke ich tue es. Ich möchte ihm ja auch ein bisschen von meiner Wut auf ihn mitgeben. Davon soll er ruhig wissen!!!
 
R

redneb

Guest
Hallo Ludmilla,

heute ist Donnerstag. Und ich bin neugierig....

redneb
 

maya33

Mitglied
Grins

Hallo und Guten Abend.....
Ich verfolg dieses Thema als Außenstehende schon etwas länger und mußte grinsen,von einer Ohrbacke zur nächsten,weil ich genau rednebs Gedanken hatte...
Ich bin auch neugierig.....
viele liebe Grüße Maya
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Ja, also gestern war Donnerstag und mein Mann war da.

Tja, was soll ich erzählen. Es verlief nicht ganz so toll. :traene Er hatte mir nichts zu sagen, und ich konnte ihm irgendwie nur Vorwürfe machen. Ich habe ihn eine Stunde lang nur angegriffen. Ich wollte mich damit einfach nur schützen. Außerdem wollte ich ihm auch sagen, was ich total daneben von ihm fand. Es lief dann so, dass ich ihm eben all dies vorwarf, und er dazu entweder gar nichts sagte oder nur, dass es ihm leid tut, dass er das alles gesagt und getan hat. Es war leider kein richtiges Gespräch. Erst als wir über ganz banale Dinge redeten, benahmen wir uns wieder wie Erwachsene.

Ich bin etwas verwirrt wegen meiner Gefühle. Im Prinzip hat sich nichts daran geändert, dass ich froh bin, dass er weg ist. Ich glaube auch nicht, dass ich ihn noch sehr liebe. Aber komisch war es schon. Und es tut auch noch ein bisschen weh ... nicht die Tatsache, dass er mich verlassen hat und eine Freundin hat, sondern dass unsere Ehe gescheitert ist, und wir uns darin einig sind. Ich möchte ihn nicht zurück. Jedenfalls nicht unter diesen Umständen. Ich kann leider auch nicht mehr daran glauben, dass es doch noch mit uns klappen könnte, auch wenn ich es gerne tun würde. Momentan gibt es wohl wirklich kein Zurück, bzw. keinen Neuanfang, denn der wäre die einzige winzige Chance.

Was mir gestern auch sehr weh getan hat, war, dass er immer noch nicht, oder besser, nicht mehr weiß, ob er mich je geliebt hat. Dass er es nach unserer Hochzeit nicht mehr getan hat, ist er ziemlich sicher. Das war wie ein Schlag ins Gesicht.

Wir haben auch darüber geredet, warum wir geheiratet haben. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass ich ihn erpresst habe. :wow Angeblich habe ich gesagt ich würde ihn verlassen, wenn wir nicht heiraten. Darüber bin ich vollkommen entsetzt. Ich bin mir sicher, dass ich das ganz bestimmt nicht getan habe. So etwas habe ich mal probiert und bin damit auf die Schnauze gefallen. Ich kenne ihn sehr gut und weiß, dass ich damit ganz bestimmt keinen Erfolg bei ihm haben würde.

Ich erinnere mich so, dass wir geheiratet haben, um Steuern zu sparen, und da wir eh zusammenbleiben wollten. Ich habe bis Sep. 99 gearbeitet und habe dann im Nov. mein Studium begonnen. Wir haben im Dez. geheiratet, weil er dann deutlich weniger Steuern zahlen muss, und wir außerdem die komplette Steuer von uns beiden, die wir 99 bezahlt hatten, rausbekamen. Das waren immerhin 40000 DM. Das war also der Grund für den Zeitpunkt.

Der Vorwurf der Erpressung ist sowieso vollkommen lächerlich, da er ja nicht zustimmen hätte müssen. Da er mich angeblich eh nie geliebt hatte, hätte er mich auf diese Art doch elegant loswerden können.

Er will jetzt einfach gerne glauben, dass ich ihn erpresst habe. Das passt ihm einfach besser, als zuzugeben, dass er dachte es würde klappen.

Es ist sehr deprimierend, wenn man feststellt, dass eine Ehe gescheitert ist. :crying Und ich habe dann auch prompt erst mal eine Stunde geheult, als er wieder weg war.

Er hat angeblich bei seinen Eltern übernachtet (125 km entfernt) und ist heute früh um 8 Uhr wieder zu mir gekommen. Wir haben dann erst mal gemeinsam gefrühstückt und uns gut unterhalten. Heute nachmittag wollen wir dann weiter reden. Er räumt heute seine Sachen auf. Holen kann er sie noch nicht, da er noch keine Wohnung hat.

Ach übrigens habe ich ihm gestern auch erzählt, dass es da jemanden gibt, der mir ganz gut gefällt. Das hat ihn nicht weiter belastet. Zumindest hat er so getan. ?(

Heute reden wir also weiter, aber wahrscheinlich nur über organisatorisches.

Welches Fazit ziehe ich nun aus dem gestrigen Gespräch? ?( ... tja, wenn ich das so genau wüsste. Aber ich glaube schon, dass ich momentan ziemlich über ihn hinweg bin ... leider noch nicht ganz, aber das wäre wirklich zu viel verlangt nach dieser kurzen Zeit.
 
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