brauche Rat -  plötzlich ist der Boden unter den Füßen weg

ludmilla

Aktives Mitglied
O Mist, ich glaube, ich war vorhin doch etwas zu cool. Ganz so einfach ist es doch nicht, wie ich geschrieben habe. Vielleicht werde ich doch wieder etwas rückfällig. Ich denke jetzt schon den ganzen Vormittag an meinen Mann und an unsere gemeinsame Zeit. :crying

Das Treffen war wahrscheinlich zu früh. Aber ich wollte es ja unbedingt. Ich wollte unbedingt sicher sein, dass ich ihm nicht mehr nachtrauere. Das hab' ich nun davon.

Vielleicht hilft es ja, wenn ich mal wieder an den Prof denke. Denn süß finde ich ihn immer noch, und ich würde ihn ja auch gerne näher kennen lernen. Ob das wohl die richtige Methode ist, meinen Mann zu vergessen? Er ist jedenfalls der Einzige, den ich mir vorstellen könnte und den ich nicht mit meinem Mann vergleichen würde, weil er absolut das Gegenteil von ihm ist.

Ach ich weiß einfach nicht. :sn7

Ich habe jetzt blöderweise wieder Angst vor dem Wochenende. Ich werde es wohl definitiv alleine verbringen müssen. Auch wenn mein Mann morgen nochmal vorbeikommt, weil er sein Auto bei mir stehen lässt und mit dem Motorrad zu seinen Eltern fährt. Aber er muss ja auch wieder "heim" zu seiner Freundin.

O Mann, ich bin so blöd!!! Ich habe meine Gefühle nicht so im Griff, wie ich gedacht habe. Aber vielleicht wird es ja wieder besser, wenn mein Mann wieder weg ist, und ich ihn nicht mehr sehe.
 

maya33

Mitglied
Guten Abend

Liebe Ludmilla,
ich mag ja jung sein und nicht wissen,wie es ist länger mit jemandem zusammen zu sein.(5 oder 15 Jahre)Aber ich weiß,dass wenn es mit Vorfürfen hagelt,es noch ganz viele Emotionen gibt,die mit im Spiel sind und man eben nicht mit der Person abgeschloßen hat. (Auch wenn man das selbst gerne glauben würde)
Und wenn ihr so lange zusammengewesen seit, KANN man die gemeinsamme Zeit nicht einfach wie ein Band abschneiden,als wäre sie nie dagewesen.Das wird auch bei deinem Mann nicht funktionieren.Egal was er dir an den Kopf schmeißt,er versucht sich auch nur zu wehren um seinen Entschluß vor Gott und der Welt zu rechtfertigen.(Das ihr alle immeer den Faktor Zeit so vernachlässigt!!!)
Ziehe doch dir zu Liebe einfach einen sauberen Schlußstrich.Es hat dich einen Dreck zu interessieren,wo seine Sache Zuflucht finden.Er hat kein Recht mehr darauf zu wissen,wie es in deinem Leben ablaüft und du nicht in seinem.

Wenn man seine Gefühle nicht richtig zuordnen kann,sollte mann andere Personen nicht dazu benutzen,um diese Zuordnung und Klarheit zu finden.
Alles Gute wünscht dir Maya
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Liebe Maya,

das mit dem Schlussstrich ist ja eigentlich geschehen. Wir haben uns getrennt. Dass es aber nach so langer gemeinsamer Zeit nicht so einfach ist zu sagen "hier ist meins, das geht dich nichts an und dort ist deins, das geht mich nichts an", ist wohl klar. Schon rein logistisch geht das gar nicht, da mein Mann noch keine eigene Wohnung hat und also sein Zeug noch bei mir lassen muss.

Wir haben uns im Guten getrennt und wollen, dass es dem anderen jeweils gut geht. V.a. ihm ist es sehr wichtig, dass es mir gut geht, dass ich mein Studium fertig mache und mir auch noch den Trraum der Promotion erfülle. Er hat erstens ein sehr schlechtes Gewissen und zweitens sind ja auch noch Gefühle da, auch wenn es nicht mehr die große Liebe ist.

Wenn man die ganzen Jahre über alles geteilt hat, kann man das nicht von heute auf morgen abstellen. Natürlich erzählen wir uns nicht mehr sehr viel, aber irgendwie haben wir doch noch Anteil am Leben des anderen. Wir kennen und verstehen uns einfach zu gut, um das einfach aufzuhören.

Wegen dem anderen hast du vielleicht recht, wenn ich ihn nur dazu benutzen will, um meinen Mann zu vergessen, wäre das total daneben. Aber ich habe mich wirklich in ihn verliebt. Das Ganze ist ein bisschen so wie zwei verschiedene Leben: Einerseits das Leben daheim, in dem manchmal, aber selten, auch noch mein Mann vorkommt. Andererseits das Leben in der Uni, in dem es den anderen gibt. Das eine hat mit dem anderen eigentlich nichts zu tun. Und das wichtigere ist mir momentan das in der Uni. Dort verbringe ich sehr viel Zeit und es gibt dort auch sehr nette Menschen, nicht nur den Prof.

Mit Abstand sehe ich das jetzt wieder ganz nüchtern. Allerdings weiß ich jetzt, dass ich akzeptieren muss, dass mein Schmerz noch nicht wirklich vorbei ist, dass ich einfach noch Zeit brauche. Und ich weiß auch, dass es für meinen Mann und mich momentan einfach keinen gemeinsamen Weg gibt, auch wenn dies weh tut. Wir wollen uns aber, bevor wir uns endgültig scheiden lassen, noch einmal zusammensetzen und überlegen, ob es wirklich nötig ist. Ob das dann überhaupt Sinn macht, ist natürlich ein anderes Thema, aber wir haben es uns vorgenommen.
 
R

redneb

Guest
@ Ludmilla,

es ist nicht mehr die große Liebe?

hmmmm......

Könntest Du bitte mal definieren, was die große Liebe ist???

Ich finde es gut, wie Eure Gespräche verlaufen sind. Offensichtlich seid ihr dabei, euch ganz behutsam Klarheit über Eure Gefühle zu verschaffen. Jeder für sich, aber auch zusammen. Klasse.

Zu Deinem "Lieblings-Prof" fällt mir die Frage ein, wie realistisch diese Liebe/Verliebtheit eigentlich ist. Kann da was Deuerhaftes draus werden? Oder suchst Du was, um Dich abzulösen oder selbst zu bestätigen? Ich habe das SO durchlebt und finde es (weil der betreffenden Frau das instinktiv klar war und sie trotzdem/deswegen mitmachte) nach vielen Zweifeln heute voll in Ordnung.

Gruß,
redneb
 

ludmilla

Aktives Mitglied
@ redneb: schon wieder erwischt! :anbet

Was ist die große Liebe? Keine Ahnung. Ich dachte, für mich wäre es die Liebe zu meinem Mann gewesen. Ihn habe ich immer sehr geliebt und eigentlich auch so akzeptiert, wie er war. Aber für die "große Liebe" hätte wohl noch irgendwie dazugehört, dass auch er mich so liebt und mir die gleichen Gefühle zurückgibt. Das war aber leider nicht der Fall.

Jetzt im Nachhinein stelle ich fest, dass für die große Liebe noch mehr gefehlt hat. Dass ich ihn nur gezwungenermaßen so akzeptiert habe, da er mir immer deutlich gezeigt hat, dass er nicht vor hat sich zu ändern. Ich hatte immer Angst ihn zu verlieren, deshalb habe ich das alles so in Kauf genommen.

Als wir dann verheiratet waren, dachte ich, so jetzt habe ich ihn sicher und habe nicht mehr viel in unsere Ehe investiert. Wenn ich nur wüsste warum. Vielleicht war es in gewisser Weise auch Resignation, denn irgendwie hatte ich meistens das Gefühl, dass er mich nicht so liebt, wie ich ihn. Und mir war auch klar, dass ich das nicht aus meiner Kraft ändern konnte. Jetzt weiß ich, dass das falsch war. Wäre ich mehr auf seine Bedürfnisse eingegangen, hätte er mich vielleicht (mehr) geliebt. Vielleicht hätte es aber auch rein gar nichts gebracht. Egal, es ist zu spät.

Es ist nur so verletzend, dass er seiner Neuen all das geben kann, was ich mir so sehnlich von ihm gewünscht habe. Aber wahrscheinlich gibt auch sie ihm das, was er braucht, und was ich ihm nie gegeben habe.

Ich fühle mich auch so belogen und betrogen. Die ganzen Jahre über hat mein Mann so getan, als würde er mich lieben - eben so wie er es kann. Er hat sich immer nur darauf rausgeredet, dass er es halt einfach nicht so zeigen kann. Ich hatte immer Verständnis dafür. Und jetzt stellt sich raus, dass er es im Prinzip schon zeigen kann, nur mir nicht. Das ist zum :kotz: Das ist ja auch ein Grund, warum ich ihn momentan auch nicht zurück will. Ich will mich einfach nicht mehr mit ein "paar Brocken" zufriedengeben.

Ich will jetzt auch endlich mal auf Händen getragen werden. Irgendwo muss doch ein Mann sein, der bereit ist das zu tun. ;-) Vielleicht sogar mein "Lieblings-Prof"?

Zu Deinem "Lieblings-Prof" fällt mir die Frage ein, wie realistisch diese Liebe/Verliebtheit eigentlich ist.
Diese Frage stelle ich mir auch, aber in Bezug darauf, ob es von seiner Seite Gefühle für mich geben kann. Von meiner Seite bin ich mir sicher.

Kann da was Dauerhaftes draus werden?
Ich würde es mir wünschen. Ich verliebe mich, wenn dann immer mit Haut und Haaren und will dann auch was festes. Nur mal kurz für's Bett oder aus Langeweile ist definitiv nichts für mich. Ich bin sehr treu und anhänglich.

Oder suchst Du was, um Dich abzulösen oder selbst zu bestätigen?
Das bestimmt nicht. Es würde mir zwar vielleicht beim Ablösen helfen, aber zur Selbstbestätigung, nein sicher nicht. Sowas ist nicht mein Fall. Es ist nicht meine Art mit weiblichen Reizen auf Männerfang zu gehen. Das wäre in diesem speziellen Fall auch nicht angebracht. Wenn dann müsste schon etwas festeres geplant sein, da ich den Prof noch etwa 4 Jahre lang täglich sehen werde. Ein One-night-stand oder so wäre dann ja wohl vollkommen unangebracht.
 
R

redneb

Guest
Also Ludmilla,

sag, wenn ich Dir zuviel aus der Nase poppele, ja?!

Ich lese das hier:

da er mir immer deutlich gezeigt hat, dass er nicht vor hat sich zu ändern. Ich hatte immer Angst ihn zu verlieren, deshalb habe ich das alles so in Kauf genommen.
und das hier:

Wäre ich mehr auf seine Bedürfnisse eingegangen, hätte er mich vielleicht (mehr) geliebt

Ich halte es nicht unbedingt für gut, wenn sich Menschen verändern, um dem Partner einen Gefallen zu tun. Nimm mal ein absolutes Extrem: Ein Alkoholiker, der aufhört, weil seine Partnerin das wünscht, wird scheitern. Der Wunsch muss aus ihm heraus kommen.

Was Du geschrieben hast sagt mir, dass da zwei Menschen zusammen gefunden haben, die eigentlich gar nicht miteinander klar kamen, von Anfang an nicht. Die Eigenschaften hatten, mit denen der andere nicht gut umgehen konnte. Das liegt nicht immer nur an den Eigenschaften...

Als wir dann verheiratet waren, dachte ich, so jetzt habe ich ihn sicher und habe nicht mehr viel in unsere Ehe investiert.

AH, Ludmilla erlegt Männer. Sie macht Beute...

Im Ernst: Dass man nicht heiratet, um sich einen Menschen zu "sichern", ist klar, oder?! Und 40000 Mark Steuererstattung sind eigentlich auch kein wirklich guter Grund.

Zu dem Prof fällt mir so ganz spontan ein, dass das ja sicher eine alles andere als einfache und leichte Beziehung wäre. Ob es Sinn macht, sich so etwas kompliziertes jetzt anzutun?

Lieber Gruß,
redneb
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Ich halte es nicht unbedingt für gut, wenn sich Menschen verändern, um dem Partner einen Gefallen zu tun.

Damit hast du bestimmt recht, das sehe ich genauso. Aber ich denke in einer Beziehung sollte man sich trotzdem dafuer interessieren, was dem anderen wichtig ist und dann versuchen ihm das zu geben. Das sollte wohl moeglich sein, wenn es sich nur um kleine Aufmerksamkeiten handelt, so wie das bei uns war.

Was Du geschrieben hast sagt mir, dass da zwei Menschen zusammen gefunden haben, die eigentlich gar nicht miteinander klar kamen, von Anfang an nicht. Die Eigenschaften hatten, mit denen der andere nicht gut umgehen konnte. Das liegt nicht immer nur an den Eigenschaften...

Das ist vollkommen falsch ruebergekommen. Wir haben uns immer sehr gut verstanden. Wir hatten sehr viele gemeinsame Interessen und Hobbies. Das Problem, das ich mit meinem Mann von Anfang an hatte, war, dass er einfach keine Gefuehle zeigen konnte. Er war einfach so. Daran hatte ich zunaechst sehr zu knabbern, aber dann habe ich mich daran gewoehnt und es akzeptiert. Ich habe dann auch nicht mehr versucht, ihn dazu zu bringen Gefuehle zu zeigen. Gelegentlich war es dann ja auch mal anders. Er hat seine Gefuehle manchmal eben durch kleine Gesten, oder so, gezeigt. Das war dann okay.

Mit der Zeit hat es mir aber wohl doch nicht gereicht. Ich habe ihm das aber nicht gezeigt. Wahrscheinlich habe ich es selbst nicht gemerkt. Ich haette mir gewuenscht, dass wir auch mal was romantisches machen und nicht nur vor dem Fernseher sitzen. Das waere ja wohl nicht zu viel verlangt gewesen, oder? Es haette mich aber bestimmt gluecklich gemacht. Dann waere ich wahrscheinlich auch bereit dazu gewesen meinem Mann das zu geben, was er wollte, naemlich begehrt werden und aufregenderen Sex. Wenn einfach alles in einer Beziehung einschlaeft, dann auch dieses. Aber wahrscheinlich waere es gar nicht so schwer gewesen, uns gegenseitig gluecklich zu machen. Aber das ist ja jetzt vorbei.

Und 40000 Mark Steuererstattung sind eigentlich auch kein wirklich guter Grund.

Das war ja auch nicht der Grund fuer die Hochzeit an sich, sondern fuer den Zeitpunkt im Dezember. Wir haben die Hochzeit fuer den folgenden Herbst geplant gehabt. Da haben wir dann ja auch noch kirchlich geheiratet. Urspruenglich wollten wir beides zusammen machen, aber die Steuer war schon verlockend.

Zu dem Prof fällt mir so ganz spontan ein, dass das ja sicher eine alles andere als einfache und leichte Beziehung wäre. Ob es Sinn macht, sich so etwas kompliziertes jetzt anzutun?

Damit hast du ganz bestimmt recht. Es ist ja im Prinzip auch nicht spruchreif. Ich habe mich halt ein bisschen in ihn verliebt und finde das Gefuehl jetzt ganz schoen. Ob daraus wirklich was werden soll oder kann? ... wer weiss.

(mir sind die Umlaute abhanden gekommen, da ich an einer amerikanischen Tastatur bei meinem Kollegen im kuehlen Buero sitze, waehrend er in meinem heissen Buero an der Tafel einen Vortrag uebt. ;-) ... und das am Sonntag!)
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Ich habe ja schon vor längerer Zeit einen Tipp bekommen:

Kleiner Geheimtipp: Meine (untreue) Ehefrau wurde ganz, ganz raschelig, als es in meinem Leben plötzlich auch "jemand anderen" gab.

Ich habe meinem Mann erzählt, dass ich mich ein bisschen in einen anderen Mann verliebt habe. Daraufhin sagte er, er fände es gut für mich, aber es wäre ein komisches Gefühl für ihn, dass es für mich einen anderen Mann im Leben gibt. Ich will das jetzt ja nicht überbewerten, aber vielleicht regt es ihn doch ein bisschen zum Überlegen an. Es würde mich jedenfalls freuen.

Zur Zeit fällt es mir gerade wieder schwer ihn zu vergessen. Und ich könnte wieder den ganzen Tag heulen ... blöder Rückfall. Ich hoffe er dauert nicht zu lange an. Aber es hilft ja schon davon schreiben zu können.
 
P

papalagi

Guest
Liebe Ludmilla,

diese Rückfälle werden immer wieder kommen. Aber sie werden seltener und schwächer..... ich spreche da aus eigener Erfahrung. Gerade gestern hatte ich einen Rückfall. Ich hatte Bilder von ihm und mir, an unserem letzten gemeinsamen Urlaub.....und ich bin NICHT heulend da gesessen, ich habe NICHT diesen Schmerz gefühlt, ich war nur etwas traurig, nachdenklich und konnte sehr gut damit umgehen. Wenn die Zeit es gut mit dir meint wirst auch du da schnell hin kommen.

Und mir hat es auch immer wieder geholfen darüber zu schreiben. :maldrueck
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Seit ich das mit dem Rückfall geschrieben habe, ist ja schon ein bisschen Zeit vergangen, immerhin fast zwei Wochen ;-) ... und was soll ich sagen, mir geht es schon viel, viel besser. Ich würde sogar so weit gehen, dass es mir besser geht, als vor der Trennung. Ich genieße meine Freiheit und finde das ganz toll. Ich bin kaum einen Abend daheim, treffe mich ständig mit irgendwelchen Freunden und benehme mich, als wäre ich 20 oder vielleicht auch erst 16 :engel Das tut so richtig gut. :sonne

Meinem Mann gehe ich inzwischen aus dem Weg. Dann sollte der nächste Rückfall gar nicht erst kommen. Er ist z.B. diese Woche in meiner Wohnung, um zu packen. Er hat nämlich endlich eine eigene Wohnung gefunden, in Wiesbaden. Soooo weit weg, aber ich bin froh darüber. Ich will ihn gar nicht mehr sehen. Deshalb bin ich auch nicht heim, wenn ich wusste, dass er da ist. Das hat ihn überrascht. Wir haben telefoniert und ich habe ihm gesagt, dass ich direkt von der Uni ins Kino gehe und ins Training und .... Und dabei ging es mir so gut. Ich konnte ihm zeigen, dass ich keinen Wert darauf lege, ihn zu sehen. Das habe ich sogar wirklich so gemeint.

Es ist natürlich schon ein komisches Gefühl, wenn plötzlich Sachen nicht mehr da sind und gepackte Kisten rumstehen, aber ich bin froh, dass das Zeug endlich weg kommt. Ich kann und will es endlich nicht mehr sehen. Ich wundere mich nur, warum 13 Umzugskartons in meinem Schlafzimmer gestapelt sind und ich immer noch keinen Platz im Kleiderschrank habe, weil er noch bis obenhin mit seinen Sachen voll ist. Ich hoffe das ändert sich bald.

Wenn ich früher gewusst hätte, wie schön es ist alleine zu sein, wer weiß ... :-D Inzwischen bin ich ihm wirklich dankbar. Jetzt kann ich all das nachholen, was ich verpasst habe seit ich 19 war ... und das ist eine ganze Menge!
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Original von ludmilla
Wenn ich früher gewusst hätte, wie schön es ist alleine zu sein, wer weiß ... :-D Inzwischen bin ich ihm wirklich dankbar. Jetzt kann ich all das nachholen, was ich verpasst habe seit ich 19 war ... und das ist eine ganze Menge!

Ups, irgendwie klingt das so ... na ich weiß nicht. Sagen wir mal, es wirft ein negatives Licht auf mich. Das gefällt mir nicht so. Ich bin nämlich kein Männer mordendes Monster, im Gegenteil, ich bin total schüchtern :engel Ich will jetzt einfach nur mein Leben genießen, mit Freunden, usw. ohne eine Spaßbremse. Denn das war er immer. Ich kann eigentlich total gut mit Leuten umgehen, auch wenn ich sie gar nicht kenne. Wenn ich mal bei ihm dabei war, hatte ich nie Probleme mich mit allen gut zu verstehen, er hingegen ... :-D Aber das ist ja jetzt vorbei.

Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig gestellt, denn das war mir wichtig. Was denkt ihr sonst von mir? ?(
 
P

papalagi

Guest
:rofl da hast du aber grad noch mal die Kurve bekommen

:maldrueck aber ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hatte auch so eine Spassbremse.... wobei ich anmerken muss, er war vielleicht nur so eine Spassbremse weil wir eben nicht mehr zusammen passten, jetzt ist evtl. ganz anders.
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Original von papalagi
er war vielleicht nur so eine Spassbremse weil wir eben nicht mehr zusammen passten

Wahrscheinlich war das bei uns ähnlich. Ich hatte einfach mein Leben, Uni und alles, was damit zu tun hat und er hatte sein Leben, die Fliegerei und so. Trotzdem hatte ich nie Probleme mit seinen Kollegen, er aber schon eher mit meinen. Ich glaube mit Männern kann er nicht so umgehen, dafür umso besser mit Frauen :angryfire Mir ist es vollkommen egal ob Mann oder Frau. Man sagt mir nach, dass ich mit allen, auch egal ob Chef oder sonst wer, gut kann. :verleg Mal schauen, ob ich das jetzt irgendwo anbringen kann. :engel
 
P

papalagi

Guest
:druecker dann wünsche ich dir, daß du einen ganz lieben findest und er dich ;-)
 

gluggermaus

Neues Mitglied
Oh wie kann ich das alles gut nachvollziehen...
Hab grad das gleiche hinter mir!

Wünsche dir nur das aller aller beste für deine Zukunft!


;D
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Ich habe irgendwie furchtbare Angst vor heute Nachmittag. Ich habe meinem Mann versprochen, dass ich ihn zur Autovermietung fahre, wo er dann einen LkW holt, um endlich seine Sachen aus meiner in seine Wohnung zu schaffen. Das ist ja eigentlich gut so. Ich will das ja alles loswerden. Und ich bin ja auch froh, dass ich ihn los bin. Aber trotzdem.

Er war gestern drei Stunden da, und wir haben gemeinsam das Schlafzimmer ausgeräumt, er seinen Schrank, den ich behalte, und ich ein Regal, das er mitnimmt. Verdammt war das ein komisches Gefühl. Ich musste mich die ganze Zeit total zusammenreißen. Als er dann endlich weg war, war ich vollkommen fertig. Ich habe die ganze Zeit geheult. Mir kommen auch jetzt schon wieder die Tränen. Es ist nicht direkt wegen ihm. So wie er die letzten Jahre war, so will ich ihn auch gar nicht mehr haben. Ich weine um unsere Ehe, dass sie so enden musste bzw. dass sie überhaupt enden musste. Ich habe einfach keine Hoffnung mehr, dass das jemals wieder etwas werden könnte und das finde ich schlimm. Schließlich habe ich ihn geheiratet, weil ich ihn geliebt habe, und weil ich dachte es wäre richtig. Die gescheiterte Ehe tut einfach wahnsinnig weh.

Ich habe heute Nacht ganz schlecht geschlafen. Es war zwar schon seit längerem alles beendet und ich will ihn ja auch nicht wieder, aber dass er nun alles mitnimmt macht es noch realistischer. Und ich mag ihn ja auch noch. Er ist auch so lieb und nett zu mir. Das macht mich völlig fertig. Eigentlich wollte er heute früh zum Frühstück kommen, aber das hätte ich nicht ertragen. Ich habe ihm am Telefon gesagt, dass ich heute früher dran bin und deshalb nicht auf ihn warte.

Außerdem habe ich mich auch noch unglücklich verliebt ... in einen Mann, der nicht mal weiß, dass ich wieder zu haben bin, und dem ich meine Gefühle auch gar nicht zeigen kann. (Ich habe weiter oben schon mal von ihm geschrieben, ein Professor hier an der Uni.) Das Ganze nimmt von meiner Seite langsam Ausmaße an, dass ich schon fast an meinem Verstand zweifel. Ich sehe ihn eigentlich jeden Tag in der Uni. Letzte Woche haben wir uns zufällig in der Etagen-Küche getroffen, und er hat mich auf einen Espresso eingeladen. Und als er mir dann noch erzählt hat, dass er am Tag zuvor Eiskaffee dabei hatte und ich auch einen bekommen hätte, wenn meine Bürotüre nicht zugewesen wäre, da war ich total glücklich. Aber jetzt ist er wohl in Urlaub. Schade, ich hätte ihn so gerne gesehen. Das hätte mir auch das mit meinem Mann erleichtert, da ich mich total verliebt habe. Ich könnte mir eine Zukunft mit dem Prof sehr gut vorstellen. Und ich würde sie mir auch wünschen. Aber das ist momentan einfach unrealistisch. Er ist einfach so weit weg und unerreichbar.

Ihr haltet mich wahrscheinlich für total verrückt. Ich schmiede Pläne für einen Mann, den ich wahrscheinlich nicht haben kann und helfe meinem Mann auch noch beim Umzug. Aber das hätte er auch für mich getan. Und wir verstehen uns trotz allem auch noch gut. Ich hätte es jetzt einfach nicht über's Herz gebracht, ihm nicht zu helfen. Aber ich habe wirklich Angst, dass ich mich damit ein bisschen übernommen habe. Ich war eigentlich der Meinung ich wäre vollkommen drüber weg, sonst hätte ich ihm das nicht angeboten. Im Prinzip ist das ja auch so. Eigentlich drehen sich meine Gedanken Tag und Nacht um den Prof. Aber das ist auch nicht besser. Im Gegenteil, es tut richtig weh.

Sieht so aus, als könnte ich immer nur ganze Romane schreiben. Danke für's lesen. Vielleicht fällt ja dem Einen oder Anderen auch noch ein Kommentar dazu ein.

Ich musste das jetzt alles irgendwie loswerden. Meine Kollegin, der ich das normalerweise erzählt hätte, ist im Urlaub. Also muss ich euch damit belästigen. Aber es hilft.
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Schei**, ich sitze hier und heule und kann nicht heim, weil mein Mann dort seine Sachen in den Lkw lädt und ich das natürlich nicht sehen will. :kotz: War ja irgendwie klar. Da muss ich wohl durch. Danach kann es dann eigentlich wieder nur aufwärts gehen ... hoffe ich zumindest.

Der Urlaub von meinem Angebeteten ist ja bestimmt auch irgendwann beendet, dann kann ich mir wieder überlegen, wie ich ihm kleine Zeichen schicke. :engel
 
R

redneb

Guest
Hallo Ludmilla,

endlich hast Du Schmerzen. Endlich empfindest Du Trauer.

Ich finde das unendlich wichtig. Lebe es aus.


Mehr schreibe ich Dir am späten Abend.



redneb
 
R

redneb

Guest
Nein Ludmilla,

verzichte bitte nicht darauf. Lasse Deine Trauer zu. Lebe Deine Schmerzen. Ich weiß, wie katastrophal es ist, wenn Trauer "zugedeckt" wird. Das begleitet mich seit 40 Jahren.

Als ich ein Kind war, sind zwei meiner Geschwister gestorben. Das erste starb, als ich ein Kleinkind war, es starb als Baby. Das zweite war sechs Jahre alt und ging, als ich 12 war. Zu diesem Kind hatte ich also durchaus eine bewusste Beziehung.

Im Glauben, mich schützen zu müssen, haben meine Eltern ihre Trauer über den Verlust dieser Kinder vor mir versteckt. Ich habe mitgenommen: Da geht jemand, ohne dass getrauert wird. Und, noch schlimmer: Für beide gestorbenen Kinder wurden sehr schnell (unter einem Jahr) "neue" adoptiert.

Ich habe erst im Zusammenhang mit meinen Ehrproblemen erkannt, was das alles für mich bdeutet hat: Ich habe trennen, loslassen nicht gelernt. Ich habe gelernt: Wenn ein geliebter Mensch geht, dann wird ganz schnell Ersatz besorgt.

Ich habe - im Zusammenhang mit meiner Trennung - für mich erkannt, dass die Unfähigkeit zu trauern für mich ein riesengroßes Problem ist. Ich habe ein Trauerseminar besucht und dort die wildesten Geschichten mitbekommen - unter anderem eine Frau, die ihre Trauer um einen verstorbenen Ehemann so gut versteckt hatte, dass sie wie unter einer Käseglocke lebte. Sie war nicht nur für andere Erwachsene nicht mehr erreichbar, sondern auch für ihre Kinder nicht.

Deshalb: Schiebe bitte nichts weg. Es macht Dich traurig, dass er geht. Es berührt Dich - man liest das aus Deinen Postings - ganz tief. Lass das zu. Was Du heute an die Seite schiebst oder mit irgendeiner chancenlosen Liebe zu einem Prof übertünchst, das musst Du Dir später mühsam wiederholchen. Das ist ein harter Weg.

Deshalb: Du bist traurig. Also sei es auch. Alles andere wird Dir eine Menge Probleme bereiten.


Ich leih Dir auch meine Schulter zum Ausheulen.
:troest

redneb
 

Lori1994

Janett
Hallo Ludmilla,

ich selbst habe meine Ehe nach 10 Jahren beendet. Habe meine Sachen und meine Kinder eingepackt und bin aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen.
Trotzdem bin ich traurig, daß alles so kommen musste. Trotzdem habe ich manchmal nächtelang geheult.
Ich habe einen Freund, den ich sehr liebe und trotzdem macht es mich sehr traurig, daß mein Mann und ich uns nichts mehr zu sagen haben.

Es geht nicht nur dir so, Ludmilla, aber es ist gut, daß du weinen und darüber reden kannst.
Ich war eine Zeitlang wie erstarrt, aber dann brach alles aus mir heraus und seitdem geht es mir besser.

Ich hoffe, es geht dir ebenso, denn du sollst nicht verbittert werden. Es wäre sehr schade, denn das hast du nicht verdient.

J.
 

ludmilla

Aktives Mitglied
@Lori,
ich glaube du verstehst mich sehr gut. Das was du über dich schreibst, trifft auch meine Situation ganz genau. Es ist gut zu hören, dass es anderen genauso geht. Das tröstet irgendwie. Und ich habe auch keine Angst, dass ich verbittert werde.

@redneb,
es war gestern dann noch ziemlich schnell vorbei mit der Trauer. Ich bin sehr spät heimgekommen, habe dann meine Lampen zusammengebaut, die ich bei IKEA gekauft hatte und habe bei einer Freundin angerufen. Als ich dann alles erzählt hatte, ging es wieder besser. Ich denke, ich habe mich einfach schon ziemlich mit der Situation abgefunden.

Es geht mir heute wieder viel besser!!! Vielleicht verdränge ich wieder alles. Aber ich kann einfach nicht trauern. Ich glaube das ist irgendwie eine Schutzfunktion. Wenn ich meine Trauer voll ausleben würde, wäre ich wieder zu nichts mehr in der Lage. Das will ich nicht und das kann ich auch nicht. Egal, was dann später für Probleme entstehen. Das ist momentan mein Weg, der ja nicht auf Dauer so bleiben muss.

Und ob die "Liebe" zu dem Prof wirklich chancenlos ist, ich weiß nicht. Er ist nur 5 Jahre älter, vermutlich noch zu haben, und wir haben auch "schon" zusammen Espresso getrunken und ein bisschen geflirtet. Ich denke, die Zeit wird es einfach zeigen müssen. Und wenn es nichts wird, hatte ich zumindest das schöne und schreckliche Gefühl verliebt zu sein.
 

ludmilla

Aktives Mitglied
Vielleicht war ich vorhin ein bisschen schnell damit zu sagen, dass ich nicht trauern will und kann, und dass mir die vielleicht daraus entstehenden Probleme egal sind. So ist das nicht. Ich weiß nur momentan nicht, wie ich trauern soll. Ich bin auch gar nicht so sicher, ob überhaupt noch Trauer da ist.

Warum war ich gestern wieder so schnell drüber hinweg? Warum bin ich überhaupt so schnell über das Ganze hinweg? Verdränge ich wirklich alles nur oder ist es einfach nur die Vernunft, die momentan erstaunlicherweise absolut die Oberhand behält? Ich dachte, ich würde meinen Mann sehr lieben. Bin ich so oberflächlich und das war gar nicht so?

Ich habe einfach wahnsinnige Angst davor zu trauern. Es tut sehr weh und darauf habe ich keine "Lust". Ich will neue Leute kennenlernen und das Leben genießen. Da hat Trauer keinen Platz.
 

ludmilla

Aktives Mitglied
So, dass ich nicht trauern will ist eine Sache, aber da habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Jetzt sitz' ich hier und heul' mir die Augen aus.

Ein Freund hat jetzt die Neue meines Mannes kennengelernt und ich Trottel habe nachgefragt ... Sie ist gaaaanz normal, nichts besonderes. Das macht mich total fertig. Wahrscheinlich wäre es mir lieber gewesen, wenn es eine ganz tolle Frau wäre. Keine Ahnung.

Zur Zeit geht es mir irgendwie nicht so gut. Ich vermisse meinen Mann so sehr. Ich bräuchte ihn so dringend zum Reden. Ich muss in meinem Studium eine wichtige Entscheidung treffen, über die ich so gerne seine Meinung hören würde. Er fehlt mir einfach so als Freund ....
 
R

redneb

Guest
Ach Ludmilla,

Du weißt alles, was ich jetzt sagen würde....

Dazu sag ich dann aber doch was:

Ich muss in meinem Studium eine wichtige Entscheidung treffen, über die ich so gerne seine Meinung hören würde.

Wenn ich das richtig im Hinterkopf habe, dann alimentiert er Dein Studium ziemlich großzügig - womit Deine Entscheidungen auch was mit ihm zu tun haben.

Was hindert Dich also daran, seinen Rat einzuholen? Gut, er hat Dich verlassen. Womöglich für eine Frau, die es nicht wert ist - das alles SEINS. Das heißt doch aber nicht, dass er jetzt für immer und alle Zeiten aus Deinem Leben verschwinden muss. Er will nicht mehr "Dein Mann" sein. Ein Freund kann er bleiben. Ich habe nie von Dir gelesen, dass er dem Kontakt zu Dir aus dem Wege geht.

Ich weiß, dass Du das jetzt nicht kannst. Aber wenn Du so weit bist, ihn anzurufen und um Rat zu fragen, dann hast Du es wirklich geschafft.

Ich schick Dir mal :troest

redneb
 
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