Ring frei! -  Umfrage: Was haltet ihr vom Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen"?

was haltet ihr vom Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" und ähnlichen Büchern?

  • Ganz, ganz schrecklich!

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  • Weiß nicht, kenn ich nicht, interessiert mich nicht

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  • Umfrageteilnehmer
    21
Status
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Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Etwas anderes als diese "das Kind muss abends alleine einschlafen, damit es nachts alleine wieder einschlafen kann"-Theorie ist es, es, dass ein Kind, das nur und ausschliesslich an der Brust, mit dem Schnuller, auf dem Arm etc wieder einschlafen kann, nachts vermutlich häufiger "Hilfestellung" braucht, als eines, das auch alleine aus dem Halbschlaf in den Schlaf zurückfindet. Am Ende des aufregenden Tages vom Ganz-Wachsein in den Schlaf zu finden scheint mir aber die schwierigste Übung zu sein - warum sollte man das "Schlafen lernen" gerade daran aufhängen und es damit unnötig belastend machen? Gute Erfahrungen habe ich dagegen damit gemacht, wenn mir das nächtliche Aufwachen dauerhaft zu häufig wurde, meine nächtliche "Hilfestellung" zu verringern und abzukürzen und zu schauen, ob das Kind nicht den letzten Schritt zum Schlaf alleine findet - ging das nicht, habe ich halt doch vollständig in den Schlaf gestillt, und es beim nächsten Aufwachen wieder versucht. Ohne Geschrei konnte ich Jutta so problemlos von Aufwachen alle 1 1/2 bis 2 Stunden auf 2 bis 3 Mal in der Nacht umstellen - eine Zahl, die für mich völlig akzeptabel ist, insbesondere, da ich beim ersten Aufwachen ohnehin meist selber noch wach bin und beim letzten womöglich schon wieder. Inzwischen (16 Monate) wacht sie sogar in manchen Nächten nur einmal auf und gelegentlich brabbelt sie sich abends allein in ihrem Bett vergnügt in den Schlaf - ohne dass ich ihr dieses "beigebracht" hätte.

Dagegen kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Kind, dass sich abends in den Schlaf geschrieen hat, nachts weiterschläft, weil "alles in Ordnung" ist und es sich sicher und geborgen fühlt. Es mag sein, dass es, ohne sich zu "melden" wieder einschläft - aber vermutlich nur deshalb, weil Rufen erfahrungsgemäß ohnehin sinnlos ist.

Und außerdem wacht Jutta - entgegen aller Theorie, dass Kinder ab 6 Monaten nachts nichts mehr bräuchten - auch heute durchaus auch deshalb auf, weil sie schlicht Hunger hat, da hilft alles "selber einschlafen" können sowieso nichts. Ich habe festgestellt, dass es ziemlich sinnlos ist die erste nächtliche Stillmahlzeit abkürzen zu wollen, tue ich dies, ist sie nur umso früher wieder wach.

3. Eine Methode für alle - der "Behandlungsplan"

In dem Buch gibt es noch einige andere Tips, die dem Durchschlafen zuträglich sein sollen, im Zentrum steht jedoch der sogenannte Behandlungsplan: Man legt das Kind ins Bett und geht aus dem Zimmer. Nach 3, 5, dann 7 Minuten darf man kurz rein um das Kind zu trösten. So wird bis zum Einschlafen verfahren. Am nächsten Tag sind die Zeitintervalle 5, 7, dann 9 Minuten, am dritten 7, 9, dann 10 Minuten, ab dem 4. Tag grundsätzlich 10 Minuten.

Kast-Zahn und Morgenroth lehnen die Tür-zu-und-schreien-lassen-bis-Ruhe-ist Methode ab und bieten stattdessen diesen scheinbar so wunderbar ausgeklügelten Plan. Meiner Ansicht nach ist der Zeitplan aber völlig willkürlich und dient lediglich einem Zweck: Das Schreien ihres Kindes ist für die Eltern erträglicher, wenn sie eine genaue Anleitung haben, wann sie zu dem Kind gehen dürfen! Für das Kind dagegen ist es vermutlich ziemlich egal, ob es sich am Stück oder in Etappen in den Schlaf weint. Die von den Autoren bei der rigorosen Schreien-lass-Methode befürchteten Verlassenheits- und Trennungsängste wird es auch in den vorgeschriebenen 3- bis 10-Minuten Intervallen haben. Vielleicht ist es sogar noch traumatischer, an einem Abend viele Male verlassen zu werden...
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Die Beliebigkeit des Zeitplanes wird im Buch durchaus zugestanden (S. 93): " Entscheidend für den Erfolg ist es nicht, welche Zeiten sie für sich festlegen. Viel wichtiger ist: Wählen sie einen Zeitplan, der ihnen sinnvoll erscheint und den sie auch durchhalten können. Während der Behandlung sollte er dann nicht mehr verändert werden. Auch wenn Ihnen ein fester Zeitplan willkürlich erscheint - für die Eltern (*Aha - nicht das Kind!*) ist es eine grosse Hilfe, von vorneherein genau zu wissen: Was werde ich als nächstes tun? Es gibt ihnen die Sicherheit, kontrolliert und zielsicher zu handeln." An anderer Stelle wird gegen die alte Schreienlass-Methode vor allem eingewandt, dass die Eltern irgendwann - vielleicht erst nach einer Stunde - das Schreien nicht mehr ertragen können und dann doch auf die altbewährte Einschlafhilfe zurückgreifen. Dann aber habe das Kind nur gelernt, lange genug zu schreien.

Nirgends in "Jedes Kind..." wird auch nur behauptet, geschweige denn nachgewiesen, dass Schreienlassen nach Zeitplan in irgendeiner Weise besser/schonender für das Kind oder auch nur effektiver wäre, als das Kind einfach in die hinterste Kammer zu schieben, damit man es nicht hört.

Warum eigentlich fällt sowohl Kast-Zahn als auch vielen anderen Autoren von "Schlafenlern-Büchern" immer nur diese Brachialmethode ein? Leiden diese Leute denn so an Phantasielosigkeit - oder meinen sie, dass sich eine Methode, ein Patentrezept für alle, das in wenigen Tagen Wirkung verspricht, einfach besser verkauft? Denn was sonst spräche dagegen, ungünstige (sprich für die Eltern übermässig anstrengende) (Ein-)Schlafgewohnheiten mit Geduld und ohne Schreinlassen langsam zu ändern?
Äusserst interessant finde ich, wie sich Kast-Zahn und Morgenroth in demselben Buch - unabhängig vom Schlafen lernen - zum Thema "Auszeiten" äussern. Die Auszeit ist eine kurzfristige Trennung von Mutter und Kind, um bestimmte Verhaltenweisen des Kindes abzustellen ("Grenzen setzen" nennen sie das, geht meiner Ansicht nach auch anders...). Jedenfalls heißt es zur Dauer der "Auszeit": "Nie sollte die Auszeit in Minuten länger sein als das Alter des Kindes in Jahren."

Ach ja? Warum bitteschön ist es beim Schlafengehen dann in Ordnung, dass ein 6 Monate altes Kind bis zu 10 Minuten alleine gelassen wird? Das ist glatt das 20-fache der nach dieser Faustregel "zulässigen" Zeit! Aber damit ein Kind seine Eltern nachts in Ruhe lässt, ist scheinbar auch heute noch (fast) jedes Mittel recht. Man denke nur, jemand würde entsprechende Methoden zur Sauberkeitserziehung oder beim Essen empfehlen - was gäbe das für einen (berechtigten!) Aufschrei der versammelten Expertenrunde...

4. Wer hat eigentlich das "Schlafproblem"?.
Es ist ja durchaus zu verstehen, dass nicht jeder es einfach so wegsteckt, alle Stunde geweckt zu werden, und es ist auch nicht jedermanns Sache, die Abende damit zuzubringen, das Kind in den Schlaf zu begleiten und keine Zeit ohne Kind für sich selbst und den Partner zu haben. Aber ehrlicherweise müsste man zugeben, dass nicht das Kind ein Schlafproblem, sondern dass ich ein Problem mit dem Schlaf meines Kindes habe. Dem Kind muss gewöhnlich nicht "geholfen" werden, durchzuschlafen, denn ihm geht es mit der gegebenen Situation bestens. Wenn das ganze aber mein Problem ist, ist es nur fair, wenn ich zunächst bei mir nach einer Lösung suche (z.B. vielleicht kann ich einfach im Familienbett im Schlaf stillen anstatt nachts durch die Wohnung zu tigern) und wenn ich trotzdem noch ein Problem habe, sollte ich dieses anständigerweise so lösen, dass mein Kind nicht darunter leiden muss.
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Ich kann einem Kind zum Beispiel abgewöhnen, bei jedem Halb-Aufwachen an die Brust zu müssen, indem man versucht, die Stillmahlzeit langsam immer etwas früher zu beenden, bevor das Kind ganz eingeschlafen ist. Solche sanften Methoden kann sich eigentlich jeder für die eigene Situation selbst ausdenken (Wie ist die Lage? Was genau will ich erreichen? Ist meine Erwartung realistisch? Wie komme ich schrittweise ganz langsam dorthin?), auch das Buch "The No-Cry Sleep Solution" von Elisabeth Pantley bietet - leider nur auf Englisch - hier viele Anregungen.

Sicherlich haben die Autoren recht, wenn sie meinen, es sei von Vorteil, wenn die Eltern "kontrolliert und zielsicher" handeln - aber dazu brauchen sie keinen "Schrei-Plan". Auch Pantley schlägt vor, sich schriftlich zu überlegen, welche Schritte man zur "Verbesserung" des Schlafes seines Kindes ergreifen möchte und sich dann möglichst auch daran zu halten, denn jede Nacht und bei jedem Aufwachen etwas Neues auszuprobieren führt bestimmt nicht zum Ziel. Ausserdem gibt es auch dem Kind Sicherheit, wenn die Eltern offenbar wissen, was sie tun.

Wie wäre es also, statt sich an ein dubioses Patentrezept zu halten, das "Schlafproblem" des Kindes als eine Herrausforderung an die eigene Kreativität zu sehen und eine individuelle Lösung zu finden, an welcher alle Beteiligten tatsächlich wachsen können, anstatt dem Kind eine verfrühte Pseudo-Selbstständigkeit aufzuzwingen?
Und schliesslich: Nicht nur 8 Stunden ununterbrochener Schlaf sind guter Schlaf. Verbanne Uhren aus Deinem Blickfeld. Hör auf zu zählen. Und geniesse einfach das ganz besondere Zusammensein mit Deinem Kind, das schon bald viel größer sein wird. Vielleicht habt ihr gar kein Problem, das gelöst werden müsste?

UEBERS STILLEN
Idee und Ausfuehrung von Ulrike Schmidleithner

Ferber? Nein, Danke!

Autor: Ulrike Schmidleithner In den Vereinigten Staaten ist die "Ferbermethode" sehr beliebt, um Babys von nur wenigen Monaten dazu zu bringen, dass sie alleine, ohne Hilfe von Erwachsenen einschlafen. Leider ist diese Methode bis nach Europa durchgedrungen. Man laesst dabei praktisch das Baby einige Naechte lang weinen, bis es aufgibt und "schoen brav" ist. Diese Methode sieht vor, vielleicht um ihren unmenschlichen Charakter zu verbergen, dass man in genau von Ferber vorgeschriebenen Intervallen, die man mit der Uhr in der Hand einhalten soll, zum Baby zurueckgeht, aber ohne es je in den Arm zu nehmen, nicht einmal wenn es vor lauter Angstschreien violett anlaufen sollte, ja in diesem Fall, meint Ferber, soll man das Zimmer verlassen bevor die von ihm vorgeschriebene Zeit abgelaufen ist, um dem Kind zu zeigen, dass man sich von ihm nicht "manipulieren" laesst. Hier mein kritischer Kommentar Ich persoenlich halte nichts von der Ferber-Methode. Wir Erwachsenen sind stolz darauf, wie wir uns ausgelieferte, hilflose Wesen, seien es nun Tiere oder Menschen, manipulieren koennen. Wir reiten Pferde zu, wir lehren Tiger durch Feuerreifen zu springen, wir bringen Elefanten bei, sich zu Tuermen aufzustellen, Baeren mit dem Fahrrad zu fahren, wir legen Hunde an die Kette, zwicken Katzen die Naegel ab, damit sie nicht unsere schoenen Polstermoebel zerstoeren und bringen kleinen Kindern bei, in knapp drei Tagen folgsam alleine einzuschlafen.
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Es kommt uns in unserem Stolz auf unsere Leistungen nicht einmal in den Sinn, uns zu fragen, ob unsere Opfer eigentlich gluecklich dabei sind, und ob unsere Erwartungen sinnvoll und natuerlich sind. Im spezifischen Fall der Ferbermethode ist es ganz gegen die Natur, zu erwarten, dass kleine Kinder weinend einschlafen sollen und acht Stunden an einem Stueck schlafen. Es ist sehr oberflaechlich anzunehmen, dass - wenn das Kind es aufgibt, seine Beduerfnisse auszudruecken, und in diesem Alter haben sie noch keine andere Moeglichkeit als zu schreien - dann alles in Ordnung sei. NEIN!!! Das einzige, was man damit bewirkt hat, und darauf braucht man wirklich nicht stolz zu sein, ist, dass man seinem Baby zu verstehen gegeben hat, dass seine Hilferufe auf taube Ohren stossen, dass uns seine Beduerfnisse nicht kuemmern. Die Beduerfnisse nach koerperlicher Naehe und Schutz sind sehr stark in kleinen Kindern und duerfen nicht unterschaetzt oder als nicht legitim betrachtet werden. Um zu ueberleben, sind sie voellig auf uns angewiesen. Sie koennen in diesem zarten Altern noch nicht begreifen, dass sie nicht alleine sind, auch wenn man sich neben das Bett sitzt und auf sie einredet. Sie brauchen "handfeste" Beweise, dass sie geliebt werden, und zwar nicht nur, solange die Sonne scheint, sondern 24 Stunden am Tag. Warum um Himmels willen, sollen wir um eine bestimmte Uhrzeit auf einmal nicht mehr den Beduerfnissen unserer Kinder nachgehen? Kinder sind doch keine Bueroarbeit, wo man zu einem gewissen Zeitpunkt Schluss macht und nach Hause geht. Kleine Kinder haben noch keinen Sinn fuer die Zeit. Fuer sie ist zwischen einer Minute und der Ewigkeit kein Unterschied. Fuer sie gilt nur der Moment, in dem sie gerade leben. Wenn sie schreien und niemand kuemmert sich darum, dann koennen sie nicht wissen, dass in einer Minute oder in einer Stunde die Mutter wieder da ist. Sie haben in diesem Moment eine PANISCHE ANGST. Sie koennen noch keine troestenden Gedanken haben wie groessere Kinder, dass das ja nur voruebergehend ist. Sie sind in diesem Augenblick wirklich davon ueberzeugt, dass sie alleine gelassen wurden, und verstehen instinktiv, dass das den sicheren Tod bedeutet. In den ersten Lebensjahren wachsen unsere Kinder in einem unglaublichen Tempo und besonders das grosse menschliche Gehirn braucht STAENDIG Nahrung, sei es nun Tag oder Nacht. Es ist von der Natur so eingerichtet, dass Babys OFT die Muttermilch trinken, die die genau richtigen (unnachahmlichen und teilweise noch von der Wissenschaft undefinierbaren) Aufbaustoffe auch fuer das neurologische Wachstum liefert. Ausserdem weist die Zusammensetzung der Milch darauf hin, dass Babys sehr oft gestillt werden sollen. Sie ist arm an Fett und Proteinen und reich an Kohlenhydraten. Sie wird sehr rasch verdaut, da sie dem Verdauungssystem perfekt angepasst ist (es braucht etwa eine halbe Stunde, bis die Muttermilch den Magen des Babys verlaesst) und das Baby braucht bald wieder neuerlich Nahrung. BABYS WACHSEN AUCH NACHTS!!! Im ersten Lebensjahr verdreifachen sie ihr Gewicht. Man stelle sich nur vor, wieviel und oft ein Erwachsener essen muesste, wenn er in einem Jahr sein Gewicht verdreifachen wuerde. Bestimmt wuerde er auch jede Nacht mehrmals zum Kuehlschrank gehen, da ja unser Magen nur eine gewisse Menge aufnehmen kann. Und das gleiche gilt auch fuer die Babys. Ausserdem haben Babys einen ganz anderen Schlafrythmus als Erwachsene. Sie haben viel kuerzere Schlafphasen, das heisst, der Tiefschlaf dauert kuerzer und sie tauchen oft in der Nacht in den Leichtschlaf auf, wo sie schnell "tanken" um dann wieder weiterzuschlafen. Der beste Platz fuer ein Baby und Kleinkind in der Nacht ist neben der Mutter, wo es sich sicher und geschuetzt fuehlt und wo es sicher und geschuetzt IST!!! Es wacht oefters leicht auf, trinkt etwas Milch und schlaeft wieder weiter. Auch fuer die Mutter ist das herrlich, denn nach sehr kurzer Zeit gewoehnen sich beide, Baby und Mutter an den gleichen Schlafrhythmus, ja die Mutter lehrt das Kind auf diese Art richtig zu schlafen, und das ohne grausame und widernatuerliche Erziehungsmethoden. Das wurde von Schlafforschern herausgefunden. Man kann sich das bildhaft vorstellen wie eine Delphinmutter mit ihrem Jungen. Sie schwimmen im gleichen Rhythmus, auf und nieder. Das geschieht auch mit dem Schlafrhythmus des Babys und seiner Mutter. Beide sind zur gleichen Zeit in der Tiefschlafphase und tauchen gemeinsam in den Leichtschlaf auf. Meistens, und das kann ich selber bestaetigen, wacht die Mutter ein bis zwei Sekunden vor dem Baby auf, und wird dadurch nicht aus dem Tiefschlaf herausgerissen, was fast schmerzhaft sein kann. Dann wimmert das Baby leise und dreht sich, die Mutter legt es bequem an die Brust, braucht nicht aus dem warmen Bett heraus und schlaeft dabei, zusammen mit dem Baby, wieder ein. Es ist sehr entspannend, und ich fuehlte mich am naechsten Tag nie ausgelaugt und muede, sondern ausgeschlafen und frisch, trotzdem ich mein Kind oefters stillte. Kein Saeugetier bringt seine Jungen in ein anderes "Zimmer", alle schlafen mit ihren Jungen dicht am Koerper. Das ist natuerlich. Ausserdem bekommt die Mutter die Regel laengere Zeit nicht, wenn sie oft stillt, und da ist das Nachtstillen besonders wichtig. Das ist eine naturgewollte
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Verhuetungsmethode. In vielen Voelkern der Welt, wo die Menschen gluecklicherweise noch keinen Ferber kennengelernt haben, bekommen die Frauen Kinder im Abstand von 2-3 Jahren, wodurch ihr Koerper weniger stark strapaziert wird, und dem ersten Kind alle die Aufmerksamkeit gewidmet werden kann, die es BRAUCHT!!! Es ist nicht sehr logisch anzunehmen, dass die Natur ALLE Kinder so ausgeruestet hat, dass sie in der Nacht schreien, wenn sie alleine sind. Die Natur konnte sich nicht gedacht haben: Was koennte mir nur einfallen, um die Eltern zu aergern! Nein! Es ist ein Warnsignal, das nicht ignoriert werden soll. Die Kinder haben nicht nur koerperliche Beduerfnisse, sondern brauchen staendige Versicherung, dass sie nicht allein sind, dass fuer sie gesorgt wird, und dass sie geliebt werden. Diese Kinder werden ausgeglichenere und liebevollere Erwachsene und haben nicht das dauernde Gefuehl, das viele Leute in unserer modernen Welt haben, von den anderen nicht akzeptiert und gemocht zu werden. Man kann nicht einfach behaupten, dass die Babys dem Ton, in dem wir mit ihnen sprechen, Anteilnahme und Sorge um sie heraushoeren. Wenn das stimmen wuerde, warum schreien sie dann weiter???? Babys haben keine Freunde, sie haben keine Buecher gelesen, koennen sich an keinen Rechtsanwalt wenden, sondern das staerkste und extreme Mittel, das sie haben, um uns ihre Beduerfnisse mitzuteilen, ist schreien. SCHREIEN IST EIN LAUT UND DER ZWECK IST, OHREN ZU ERREICHEN, genauso wie der Schmerz dazu da ist, uns zu signalisieren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wir koennen natuerlich ein Schmerzmittel einnehmen, das beseitigt nicht die Ursache, sondern verdeckt sie nur (von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen). Wenn man die Komunikationsversuche der Babys ignoriert, darf man sich spaeter nicht wundern, wenn sie uns als Jugendliche ihre Gedanken nicht mehr mitteilen. Sie haben gelernt, alles fuer sich zu behalten: "Es ist ja doch niemand da, der mich anhoert!"

"Der 60-Minuten-Vater"
Zählen sie die Tage
Die Wahrheit ist, daß unsere Kinder im Teenageralter wahrscheinlich keine Zeit mit uns verbringen werden, wenn wir keine Zeit mit ihnen verbracht haben, als sie klein waren. Aber lassen sie uns großzugig mit uns selbst sein und annehmen, daß wir Zeit haben, bis sie 18 Jahre alt sind, um eine starke Beziehung zu ihnen aufzubauen. Diese 18 Jahre im Leben unserer Kinder beinhalten 6 570 Tage. Jeder Tag bietet vielleicht die Gelegenheit, Zeit mit ihnen zu verbringen, Werte an sie weiterzugeben, die uns wichtig sind, oder ihnen nur beizubringen, wie man einen Drachen steigen läßt.

Das Versprechen des "Morgens"
Das "Carpe diem"-Prinzip trifft nirgens mehr zu als in der Zeit, in der man Vater ist. Und zwar deshalb, weil sich die Tür der Kindheit so schnell und endgültig schließt. Einer der Gründe, warum wir kaum eine wirklich gute Zeit mit unseren Kindern verbringen, liegt darin, daß wir, solange sie klein sind, immer in dem Gedanken leben, es gäbe selbstverständlich ein "Morgen". Dieser eine Fehler macht es möglich, daß wir durch die Jahre ihrer Kindheit gehen und immer wieder sagen: "später", "morgen", nächste Woche", oder: "es tut mir leid, ich weiß, ich habe es versprochen, aber ich werde das nächste Mal mit dir spielen."

Während dieser Jahre ist die Tür der Kindheit weit geöffnet. Unsere Kinder wollen Zeit mit uns verbringen; oft wollen sie noch nicht einmal, daß wir etwas Bestimmtes mit ihnen unternehmen, sie wollen nur, daß wir da sind. Während dieser Zeiten ist ihr Geist weit offen. In diesen frühen Jahren haben wir die Gelegenheit, die Dinge an sie weiterzugeben, die uns wichtig sind. Es ist eine Zeit, in der wir ihnen weitersagen können, was wir glauben.

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Dr. William Sears ist der Autor von Creative Parenting, einem umfassenden, praktischen Buch über Kindererziehung in den 80er Jahren. Er hat eine Privatpraxis als Kinderarzt in Pasadena, Kalifornien, ist Professor für Kinderheilkunde an der Universotät von Südkalifornien und hält häufig Vorträge über Kinderbetreuung und Kindererziehung. Dr. Sears und seine Frau Martha, eine aktive La Leche Liga-Stillberaterin, sind Eltern von 7 Kindern.

In seinem Elternbuch für Kindernächte: "Schlafen und Wachen" empfiehlt er nächtliche Kinderbetreuung im Gegensatz zu Ferber, der nächtliche Kinderbedürfnisse als schlechte Gewohnheit beschreibt und wie sie abgestellt werden können.

Hier ein Zitat aus dem Kapitel "Bewährt es sich, das Baby weinen zu lassen?":

"Wenn Sie *die Mutter* nicht reagieren *auf das nöchtliche Weinen*, wenden Sie das Prinzip der Entmutigung an: Wenn sie ein Verhalten nicht unterstützen, so wird es bald aufhören. Diese Methode beunruhigt mich aus zweierlei Gründen: Erstens geht man davon aus, daß es sich beim Weinen des Babys um ein negatives Verhalten handelt, das eliminiert werden sollte: eine falsche Annahme also. Zweitens kann es eine schädliche Wirkung auf das entstehende Selbstwertgefühl des Babys haben. Wenn ein Baby weint und niemand hört ihm zu, so sinkt die innere Motivierung des Babys zum Weinen. ... Stößt das Weinen des Babys nun auf taube Ohren, so ist es weniger motiviert zu weinen. (Deshalb scheint die mangelnde Bestärkung auch zu funktionieren.) Das Weinen des Babys ist aber doch seine Sprache! ... Nimmt man ihm diese Form der Kommunikation, so kann dies sehr wohl einen Übertragungseffekt auf sein Verlangen haben, überhaupt mit seinen Kontaktpersonen zu kommunizieren. ... Der Rat, das Baby weinen zu lassen, hat somit vielleicht kurzfristigen Erfolg, bringt langfristig jedoch Verlust. ...
Ein weiteres Argument zugunsten der Methode, sich zurückzuhalten und nicht zu reagieren, besagt, daß das Baby ja lernen müsse, zu schlafen. Wenn Sie nicht auf das Weinen des Babys eingehen, lehren Sie es aber nicht wirklich, zu schlafen; Sie lehren es nur, daß Weinen keinen Kommunikationswert hat. ..."
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Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen Bundesverband e.V.
Sicheres Schlafen und Stillen
Gemeinsames Schlafen ist wichtig für den Erfolg des
Stillens
AFS
es ist wichtig für einen Säugling, die Nähe und Wärme seiner Eltern in der Nacht zu spüren
zusammengestellt von Elien Rouw

© 2004 Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS) Bundesverband e.V.

Sicheres Schlafen und Stillen

Eine der größten Ängste eines Elternpaares ist die Furcht vor dem plötzlichen Kindstod. Ein Kind, das gesund in seinem Bettchen (oder auch im Babysafe, im Kinderwagen) hingelegt wird, wird einige Zeit später (es kann sich um Stunden, aber sogar auch um Minuten handeln) tot aufgefunden. In den achtziger Jahren wurde festgestellt, dass immer mehr Kinder am plötzlichen Kindstod starben. Deshalb wurde seitdem vermehrt nach Ursachen für dieses schreckliche Ereignis geforscht. Dabei wurde das Verständnis für die möglichen Risikofaktoren vertieft. Viele der Risikofaktoren sind in den letzten Jahrzehnten bekannt geworden. Klar wurde dadurch auch, warum es durch Änderung der Schlafsituation des Säuglings zu diesem Anstieg gekommen ist. Das letzte Wort über den plötzlichen Kindstod ist aber noch nicht gesprochen, und das wird auch noch lange dauern.

Warum befassen wir uns in der AFS jetzt mit diesem Thema? In der jüngsten Vergangenheit gab es immer mehr Warnungen vor dem gemeinsamen Schlafen von Eltern und Kind in Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod. In Faltblättern und Broschüren wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Kind zwar zu den Eltern ins Zimmer, aber nicht mit ins elterliche Bett genommen werden sollte. Und hier fühlen wir uns als Stillgruppenorganisation angesprochen. Wir befürworten das gemeinsame Schlafen von Mutter und Kind, da wir wissen, wie wichtig dieses „Co-sleeping“ für den Erfolg des Stillens sein kann. Wenn Mutter und Kind gemeinsam schlafen wird öfter gestillt, was die Milchbildung anregt. Auch entwickelt sich dadurch eine Angleichung des Schlafmusters zwischen Mutter und Kind, was es ebenfalls leichter für die Mutter macht, zu stillen und gleich wieder weiter zu schlafen. Wir meinen, dass alles was das Stillen negativ beeinflussen kann, wie diese Empfehlung, sehr genau überdacht werden muss, damit das Stillen (und damit die Gesundheit und das Wohl unserer Kinder) nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Wir wissen auch, wie wichtig es für einen Säugling ist, die Nähe und Wärme der Eltern in der Nacht zu spüren und wie bequem es für die Mutter ist, nachts beim Stillen nicht aufstehen zu müssen. Es gibt aber auch gewisse Bedingungen für ein sicheres gemeinsames Schlafen. Dieser Artikel will dabei helfen, für jedes Eltern-Kind-Paar den richtigen Weg für die sichere Schlafumgebung des eigenen Kindes zu finden.

Was ist plötzlicher Kindstod? Hier kann die Antwort kurz sein: Wir wissen es nicht! Plötzlicher Kindstod (oder auch SIDS genannt (sudden infant death syndrom) ist ein in seiner Komplexität noch unverstandenes Phänomen. Wohl wissen wir aber um die Faktoren, die zu einem plötzlichen Kindstod führen können. Wir wissen auch, was es nicht ist: sobald eine eindeutige Ursache für den Tod eines Kindes festgestellt wurde, handelt es sich nicht mehr um plötzlichen Kindstod. Erstickungen und Strangulierungen, aber auch sehr schnell verlaufende Infekte oder Herzrhythmusstörungen oder sogar Kindesmisshandlung können das Bild eines plötzlichen Kindstod ergeben, sind aber kein plötzlicher Kindstod im eigentlichen Sinne. Der eigentliche plötzliche Kindstod ist auf einen Atemstillstand des Kindes zurückzuführen. Er tritt vor allem zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat des Kindes auf, obwohl auch ältere Kinder (sporadisch bis weit über einem Jahr) leider noch durchaus betroffen sein können. Eine eindeutige Ursache steht nicht fest. Vielmehr ist es so, dass bei dem plötzlichen Kindstod eine Reihe von ungünstigen Faktoren zusammen kommen.
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Einerseits können einige Erkrankungen im Spiel sein (seltene Stoffwechselstörungen, seltene Herzrhythmusstörungen), andererseits gibt es einige allgemeine Faktoren, die einen plötzlichen Kindstod gerade in diesem Alter des Kindes begünstigen (siehe etwas weiter unter Schlafen und SIDS). Wenn mehrere Faktoren ungünstig zusammen treffen, kann es zu einem plötzlichen Kindstod kommen.

Es gibt einige bekannte Risikofaktoren, die unter 4 Hauptgruppen fallen:

1. Erblicher Faktor: Was dieser Faktor genau ist, wissen wir nicht. Wenn ein Kind aus einer Familie aber vom plötzlichen Kindstod betroffen ist, haben auch spätere Kinder in der gleichen Familie ein höheres Risiko an plötzlichem Kindstod zu sterben.

2. Faktoren rund um die Geburt: Frühgeborene und Kinder mit Atemproblemen rund um die Geburt haben ein erhöhtes Risiko.
3. Momentane Situation des Kindes (Infekt, Übermüdung).
4. Schlafumgebung: Bauchlage, zu warm, zu ruhig, keine sensomotorische Stimulation. Gerade in Gruppe 4 finden sich Möglichkeiten zur Prävention.

Wie wir alle wissen, kommen unsere Kinder noch relativ unreif zur Welt. Auch die Atmung ist von dieser Unreife betroffen. Am Anfang ist sie noch sehr unregelmäßig. Manchmal ist für 10-15 Sekunden ein Atemstillstand zu beobachten. Das Atemzentrum im Gehirn, das dafür sorgt, dass wir immer automatisch atmen, reagiert auf einen niedrigen Sauerstoffspiegel und einen erhöhten CO2-Spiegel im Blut mit einem Reiz zur Erhöhung der Atemfrequenz. Bei Säuglingen ist diese Reaktion noch nicht optimal. Es gibt Hinweise, dass einige Kinder manchmal weniger auf einen niedrigen Sauerstoffspiegel reagieren. Sie fangen nicht an, schneller zu atmen, wodurch ein Sauerstoffmangel oder gar ein Atemstillstand auftreten kann. Je tiefer sie schlafen, desto weniger reagieren sie. Während des aktiven (REM) Schlafes wird das Atmen stimuliert, während des ruhigen Schlafes kommt es schneller zu einem Atemstillstand. Interessant dabei ist, dass SIDS in den ersten beiden Lebensmonaten kaum auftritt. Hier schlafen die Kinder noch mit sehr viel REM-Schlaf (Traumschlaf aktiver Schlaf), sind sehr leicht aufzuwecken, und sollten eigentlich auch gar nicht tief schlafen. Ab dem 3. Monat kommt es zu einer Abnahme des REM-Schlafes und einer Zunahme des ruhigen Schlafes. Hier entsteht dann ein größere Gefahr für plötzlichen Kindstod.

Jetzt können wir auch ableiten, warum alles, was das Kind leichter schlafen lässt, das Risiko verringert.

- Stillen: Die Muttermilch ist leichter verdaulich als die künstliche Nahrung. Gerade in den ersten Lebensmonaten meldet sich das Kind nachts öfters. Auch deshalb ist die Diskussion „Schläft Dein Kind schon durch“ so absurd, da Säuglinge in diesem Alter noch gar nicht durchschlafen sollten!
- Geräusche: Wenn das Kind in der Nähe der Eltern, schläft gibt es immer kleine Geräusche, die es aus einem Tiefschlaf holen.
- Bewegungen: Wenn Eltern und Kind zusammen in Bett sind (Co-sleeping), entsteht ein synchrones Bewegungsmuster: Wenn ein Elternteil bewegt, bewegt sich das Kind automatisch mit (und umgekehrt).

Umstritten ist die Rolle der Schnuller. Bei Kindern, die nur künstliche Säuglingsnahrung bekommen, kann ein Schnuller während der Nacht einen günstigeren Schlafrhythmus mit leichterer Weckbarkeit bewirken. Bei gestillten Kindern haben Schnuller allerdings erhebliche Nachteile (die Säuglinge werden dadurch weniger gestillt, was die Milchbildung beeinflussen kann, und es besteht die Gefahr einer Saugverwirrung). Es ist auch fraglich, ob Schnuller bei diesen Kindern das Risiko für plötzlichen Kindstod zusätzlich verringern, da gestillte Säuglinge auch so schon leichter schlafen.

Andererseits gibt es Faktoren, die einen Tiefschlaf (und damit die Gefahr für SIDS) fördern:

- Bauchlage
- Wärme
- Rückatmung der eigenen Atemluft
- Große Anstrengungen tagsüber (längere Reisen)
- Infekte

Sichere und unsichere Schlafumgebung

Jahrtausende haben Eltern (vor allem Mütter) mit ihren Kindern geschlafen, zum Wohle von beiden. Wo Mutter und Kind ganz natürlich zusammen leben, wo gestillt wird, wo das Kind auch tagsüber getragen wird, entwickelt sich ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus. Sehr viele Mütter kennen die Erfahrung, dass sie einige Sekunden bevor ihr Kind wach wird, selbst schon wach sind, und bereit sind, das Kind zu stillen. Es ist wie bei einem Tanz, wo beide die Tanzschritte ganz natürlich beherrschen.
 

tm_mausi

KleineMutti
also ich habe jetzt mit suuuper abgestimmt, ist nicht ganz richtig!
ich habe dieses buch und es hat mir sehr geholfen die schlafgewohnheiten meines krümels besser zu verstehen. nur die methoden ein kind zum durchschlafen zu bewegen fand ich furchtbar! an die habe ich mich in keinster weise gehalten, obwohl ich glücklich wäre wenn krümel mal durchschläft. ist aber nicht und ist auch nicht sooo schlimm, ich bekomme trotzdem genug schlaf.
dieses buch kann mir nicht sagen was mein kind braucht und was nicht, wenn er meint er möchte nachts noch gestillt werden, dann soll er das bekommen und nicht weil das buch sagt er braucht das nicht mehr, laß ich ihn schrein, um gottes willen.

also fazit, über das schlafverhalten kann man was lernen, aber alles andere ist schrecklich!

lg
mausi
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Leider hat sich das alles bei uns radikal geändert. Stillen ist nicht mehr selbstverständlich, und auch die Schlafumgebung ist anders. Mittlerweile schläft ein Großteil der Bevölkerung in beheizten Räumen, in Betten mit weichen Matratzen statt auf Bodenmatten oder in Hängematten. Manchmal wird auch der Schlafrhythmus der Eltern durch Medikamente (Psychopharmaka), Nikotin, Alkohol oder Drogen beeinflusst. Deshalb stellt sich die Frage verschärft: was ist eine sichere Schlafumgebung für den Säugling?



Sorry, war etwas lang und hier kann man nur eine bestimmte Anzahl an Zeichen schreiben. :rolleyes:
Im Übrigen: Herr Ferber, der Erfinder dieser Methode hat sich unlängst davon losgesagt. Er will damit nichts mehr zu tun haben. Waren eben doch schon zuviele Vorfälle durch das Ferbern.
Und diese Frau Anette Kast-Zahn, welche das Buch ja so schön unter die Leute bringt, hat selber nicht mal Kinder. Wer Eltern empfiehlt, ihr Kind festzubinden, damit es ja nicht stört nachts, oder es festzuhalten, damit es schneller einschläft... also für mich ist diese Dame nicht ganz knusper.

Das Schlimme ist, beim Ferbern geht es den meisten Eltern ja auch nicht gut. Warum hören die nicht auf ihr Bauchgefühl? Oder informieren sich wenigstens auch mal in andere Richtungen.
 

EA 80

*is back*
das Buch stand bei meiner Großen damals schon zur Debatte. Kenne einige Eltern, die das durchgezogen haben und stolz darauf waren, dass es geklappt hat. Ich finde es nur zum :kotz: , sorry.

Wir hatten mit der Großen auch schwierigere Phasen mit dem Schlafen, aber es gab dafür auch immer Gründe wie Krankheit, Zähne etc., d.h. sie hat mich einfach gebraucht! Und dann für sein Kind nicht da zu sein grenzt für mich an Kindesmisshandlung!!!

Abgesehen davon halte ich von diesen ganzen "Erziehungsratgebern" absolut null, ich verlasse mich immer mehr auf meinen Instinkt und handle danach. Denn das wichtigste was die Kinder brauchen ist Liebe und Aufmerksamkeit und umso kleiner sie sind, umso größer ist eben das Bedürfnis.

Wie auch Nebelwolf ähnlich irgendwo da oben mal geschrieben hat, wenn man das Urvertrauen der Kinder verletzt oder zerstört, verletzt man die Psyche des Kindes in so massiver Weise, die Schäden sind meist erst erkennbar, wenn die Kinder dann "erwachsen" sind, was sie aber aufgrund dieser frühkindlichen Schädigung in ihrem Urvertrauen nie werden!

John Bradshaw erläutert in seinem Buch "Das Kind in uns, wie finde ich zu mir selbst" anschaulich, was auch schon in frühester Kindheit "schiefgehen" kann und wie man das verletzte Kind in sich (als Erwachsener) "heilen" kann.

*ausschweif*

Dieses Buch rät zu Erziehungsmethoden, die genau solche frühkindlichen Schädigungen zur Folge haben, was soll man dazu noch sagen?

Solche Erziehungsratgeber gehören meiner Meinung nach verboten.

Mir ist jedoch auch nicht klar, weshalb viele Eltern sich immer an diversen Erziehungstipps festklammern und alles mögliche ausprobieren, um ihre Kinder zu dressieren. Ein glückliches Kind wird von sich aus ein frohes höfliches Naturell haben. An den "Unzulänglichkeiten" herumzudocktern durch irgendwelche fragwürdigen Erziehungstipps bekämpft nur die Symptome, nicht jedoch die "Grunderkrankung" und die liegt wohl darin, dass die BEDÜRFNISSE des Kindes nicht befriedigt werden.
 

atropa

Lieb war gestern !!!
Also,meine Kinder sind glücklich und müde,wenn ich sie abends hinlege!Meine große kuschelt sich gemütlich ins bett,meiner kleiner Sohn mummelt auch sehr schnell ein!Ich kuschel mit beiden sehr viel,und bei meinem Sohn setze ich mich nach dem Hinlegen noch daneben und streichel ihn und rede leise mit Ihm.Trotzdem sind sie wach,wenn ich sie ins bett bringe und ich habe nicht den Anschein,daß das meine Kinder Stört!In dem Buch stehen einige Tips drin,die okay sind .alles ,was geschrieben wird,kann und darf man so nicht übernehmen!Man muß sich schon sein Kind anschauen,wie bist und was brauchst du.Und darauf entsprechend handeln.
 
K

Käthe

Guest
:wow Ich hätte nicht gedacht, dass in so kurzer Zeit sooooo viele Antworten zusammen kommen!

Es ging mir nicht darum, hier irgendwen als Rabenmutter hinzustellen, der das ganze Programm durchgezogen hat.

Mir ging es nur drum, so einen Querschnitt zu bekommen, wie viele das Buch empfehlen und wie viele es verabscheuen.

Es mag ja einige Sachen darin geben, die durchaus nachvollziehbar sind- so haben wir Fynn möglichst auch wach in sein Bett gelegt von Beginn an. Und er schläft eben hauptsächlich in seinem Bett. Und sicherlich sind auch Tips in Bezug auf ein Abendritual oder so gut. Was mich in dem Buch nur echt traurig gemacht hat, ist quasi die Anweisung, sein Kind bis hin zu Ohnmacht und Erbrechen schreien zu lassen.

Jemand (sorry, weiß grad nicht genau, wer) schrieb, dass sie die Tür zugemacht hat, als die Tochter immer wieder aus dem Zimmer kam. Das ist etwas, was ich durchaus gut finde- so ähnlich machen wir das in gewissen Situationen auch. :D Geht Fynn z.B. auch nach dem 25. "Nein" immer noch auf die Spülmachinenklappt oder wirft alles raus, dann setz ich ihn in den Flur und mach die Küchentür zu. Ja, es ist eine Art Strafe, aber ich denke, er muss eben auch irgendwie lernen, dass es Dinge gibt, die verboten sind. Und bevor er z.B. ausrutscht und mit dem Gesicht in irgendwas in der Spülmaschine reinfällt, dann lieber so.

Teilsweise kenn ich die Erfahrungsberichte von dir auch, Nebelwolf und besonders die Geschichte mit Hannah finde ich ganz, ganz schlimm! Wie kann man absichtlich das Vertrauen seines Kindes in die Eltern kaputt machen? Ich versteh's nicht... :shake

Liebe Grüße, Käthe
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Muss mal noch was dazufügen :-D Zum Thema *Rabenmutter etc*

Das Ammenmärchen über Rabeneltern

Es war einmal ein Oberförster. Der war sehr stolz und zu eitel, um seine Brille und sein Hörgerät zu tragen. Als der Tag gekommen war, an dem er in Rente gehen musste, erzählte er seinem jungen Nachfolger, der sehr gut aussah und noch besser hörte, aus lauter Neid und Bosheit ein Ammenmärchen über die Raben. Es geschah aus reiner Willkür, denn genauso gut hätte es die Eulen, Wildschweine oder Kartoffelkäfer treffen können. Erst, als der junge Oberförster selber alt war und in Rente ging, fand er die Wahrheit heraus.
Raben zeichnen sich durch ein ausgeprägtes Sozialverhalten und durch eine intensive Brutpflege aus. Die Jungen werden auch nach dem Flüggewerden noch weiter von ihren Eltern gefüttert und umsorgt, was oft erst zu Beginn der nächsten Brutsaison ein Ende hat. Aus dem Nest gefallene Junge werden nicht verstoßen, sondern ebenfalls gefüttert und vor Feinden geschützt.

Der einst junge und gutaussehende Oberförster verstarb leider, bevor er das Forstoberamt über seine neuste Studie informieren konnte. Und so lebt das Ammenmärchen weiterhin in Saus und Braus.


Also nix negatives mehr über Rabeneltern :-D
 
K

Käthe

Guest
Das steht auf der Seite der Rabeneltern, oder? Ich meine nämlich, das schonmal gelesen zu haben...
 
K

Karina

Guest
Original von Nebelwolf
Karina, das Buch wird in Deutschland ab 6 Monaten empfohlen und in den Staaten erst ab 1 Jahre. Ich frage mich gerade: Was sagt Euer Herz dazu? Weshalb lasst Ihr andere Menschen bestimmen, wann Euer Kind zu schlafen hat? Kein Instinktgefühl?

Sie hat es mir mitgegeben! Mein Herz hat mir letztendlich gesagt: gott sei Dank hab ich dafür kein geld ausgegeben, denn damit habe ich ihm keinen gefallen getan. Ich habe sogar daraus gelernt und hole ihn nachts wenn er in seinem bettchen nicht wieder einschläft zu mir ins bett und da schläft er weiter und zwar in meiner nähe.
 

sporty666de

Aktives Mitglied
hab zwar mit "Suuuper!" abgestimmt, stimmt aber nur teilweise.

Das Buch habe ich geschenkt bekommen. Hab's mir durchgelesen und musste dabei sehr oft den Kopf schütteln.
Einige Tipps waren trotzdem sehr hilfreich - Joshua hat in den ersten 6 Wochen maximal 6 Stunden in 24 Stunden geschlafen und ich ging auf dem Zahnfleisch.

Nun seit das Abendritual eingeführt wurde, signalisiert Joshua selbst wann er in sein Bett möchte (krazt sich am Ohr und legt sich sein Hasi-Kuscheltuch übers Gesicht).
Dann trage ich ihn ins Bett, spreche unser Abendspruch, wünsche ihm eine Gute Nacht,
mach das Licht aus und die Tür zu. Dies geschieht meist zwischen 19h30 und 20h00 und bis morgens um 07h30/8h30 ist Ruhe im Karton ... er schläft durch!
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
ich habe das buch nicht gelesen, habe ich auch nicht vor...

mein sohn (3 monate) schläft nicht durch. wacht sogar öfters auf als in den ersten beiden monaten. er will 3-4mal die nacht gestillt werden -- dann wird er gestillt. und da ich auch schlafen will, bleibt er mal neben mir. einschlafen tut er in seinem bett und wenn er die nacht schon durchschläft, wird er wohl auch da bleiben. wir sind damit zufrieden und ich bin nicht bereit wegen dumme gerede mir ein problem zu machen, da, wo es doch kein problem gibt.
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Ein persönliches Erlebnis:
3 mädchen unterhalten sich über "das süße baby" in meinem arm
sie kommen zum schlafthema. ich mische mich gar nicht ein, sondern höre nur zu. eins der mädchen (10 bis 12 jahre alt) erzählt lachend:

als ich ein baby war, habe ich mal meine mama in der nacht gestört. sie meinte, ich habe durst. sie ist dann in mein zimmer gekommen und hat mir eine flasche gegeben. ich wollte die aber nicht und habe sie ihr richtig ins gesicht gehauen (das mädchen lacht).

ich habe versucht möglichst zu zitieren.


Es gibt ganz viele Menschen, die einem Ideal von sich/ihrem Leben/dem Partner/der richtigen Erziehung hinterherlaufen und traurig oder verbittert sind, dass sie dies nicht erreichen. Dass sie es nicht erreichen können, steht auf einem ganz anderen Blatt und ändert nichts daran, dass Menschen es dennoch anstreben und kläglich daran scheitern.

je besser die bedürfnisse des babys erfüllt werden, desto glücklicher und geborgener ist sein start ins leben.
 

Nebelwolf

Namhaftes Mitglied
Ein Kind ist wie ein tourist aus einem fernen land. wenn es ankommt, kennt es keine unserer Gewohnheiten.
Natürlich will der Tourist alles richtig machen, keine Tabus übertreten, nicht von wilden Tieren gefressen werden, etc.

Deswegen braucht der Tourist einen Touristenführer. Und das sind die Eltern.

Ein guter Touristenführer lässt den risch eingetroffenen touristen nicht als allererstes das scharf gewürzte Natinalgericht probieren, mit den einheimischen Tänzerinnen die Nacht durchzechen und allein in die Wüste wandern.

Ein guter Touristenführer bietet dem Touristen schonende Gerichte an, bis sich sein Magen und sein Körper an das andere Klima gewöhnt hat.
Ein guter Touristenführer wird den touristen ersteinmal in das 5-Sterne-Hotel bringen, wo der Tourist sich ausruhen und erfrischen kann, bis er Lust hat, die Gegend zu erkunden.
Keinesw´falls würde ein Guter Touristenführer (abgekürzt GTF) den gerade eingetroffenen touristen allein in der Savanne zelten lassen. der Tourist würde sich zu Tode fürchten, weil er die wilden Tiere nicht kennt und nicht weiß, ob sie gefährlich sind, oder nicht.

Später wird der GTF den Touristen herumführen, ihm die sehenswürdigkeiten zeigen, später kurze Ausflüge in die Wildnis machen, ihn mit Sitten und Gebräuchen der Einheimischen bekannt machen und ihn langsam an das scharfe Nationalgericht gewöhnen.

Und ein guter reiseführer tut das alles mit einem stetigen Lächeln auf den Lippen, guter Laune und einem freundlichen, respektvollen Umgangston gegenüber dem Touristen. denn er weiß, dass der tourist es nicht böse meint, wenn er beim Essen die etikette verletzt. Er wird ihn höflich darauf hinweisen, wie die einheimischen zu essen pflegen und der Tourist wird versuchen, es ihnen gleichzutun.

Ein schlechter Touristenführer (STF) macht im prinzip dasselbe wie der GTF. Nur nicht so gut, halt.
Er lässt den Touristen öfters allein, so dass dieser allein auf Entdekcungsreise geht und in schummrige gassen gerät.
Er lässt den Touristen von dem scharfen Nationalgericht kosten und wenn der Tourist ihn nachst auf dem handy anruft, weil er eine Frage hat, ist er genervt und unfreundlich.
Oder...
Aus Besorgnis um den Touristen sagt er diesem, was er tun darf und was nicht: Der Tourist darf:
- auf keinen Fall das scharfe Nationalgericht essen
- nicht mit den einheimischen Frauen tanzen
- nicht allein auf den Bazar
- nicht in die Wildnis
etc.

Im Prinzip, tuen alle drei dasselbe: Sie begleiten einen Touristen bei der Eingewöhnung in einem fremden Land.
Der erste tut das auf sehr kluge weise - so dass der Tourist gar nicht allein in die Wildnis will, so dass es ihn nicht stört, dass er das Nationalgericht nicht essen darf und so, dass sie bei der Sightseeing Tour ohnehin über den bazar gehen.
Die anderen beiden tun das auf weniger schlaue Weise. Der Tourist der von dem zweiten Führer betreut wird, wird sich ziemlich oft eine blutige Nase holen und von dem Land nicht sonderlich begeistert sein.
Der dritte Tourist wird sich daran stören, dass in dem Land so viel verboten ist.

Die besten Chancen, nach einem Jahr unter den Einheimischen nicht mehr aufzufallen hat wahrscheinlich der Tourist, der von unserem GTF betreut wurde.

Alle Führer haben dasselbe getan - sie haben den Touristen "erzogen" sich den Landessitten gemäß zu verhalten.
Nur die Methoden waren unterschiedlich.

Der GTF hat sorgfältig ausgewählt, was er dem touristen wann zeigt. Er hat ihm rklärt, warum er das Nationalgericht zunächst meiden sollte und hat ihn in der Wildnis begleitet.
Der zweite TF hat den Touristen ins kalte Wasser geworfen und ihn alles selbt herausfinden lassen.
Und der dritte hat ein umfangreiches Regelwerk aufgestellt.

Aber alle haben sie für die Eingewöhnung des Touristen gesorgt.

Nur jemand, der überzeugt ist, dass die Eingewöhnung in einem fremden Land unbedingt schmerzhaft oder unangenehm sein muss (wie bei den letzten zwei Touristen) wird davon ausgehen, dass die Methode des GTF keine richtige Begleitung ist.
 

GerryG

...wer weiß schon was Frauen denken...
Also wir hatten dieses Buch und ich bin ganz davon überzeugt.
Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern was drin stand, jedoch kann ich nur die Tips empfehlen die wir anwandten. Unsere Söhne und auch wir hatten deswegen wesentlich ruhigere Nächte und auch in der Zeit wo wir (meine Exfrau) noch zusammen waren ein "Privatleben".
Viele andere Freunde können davon nur träumen das ihre Kinder "vernünftig" schlafen. Wir haben auch nur wenige Tips aus dem Buch angewandt, es hat aber gereicht das wir zwei Söhne haben die gerne und in IHREN Betten schlafen.

An die "harten" Tips kann ich mich weder erinnern noch kann ich mir vorstellen das wir das gemacht hätten. Für den der nicht mehr weiter weiß behaupte ich aber das diese Buch ein eHilfe zur Selbsthilfe darstellen kann.
Ich habe diese Buch inzwischen drei befreundeten Paaren empfohlen bzw. geliehen und bis dato keine negative Kritik zurück bekommen. Jeder sollte einfach das ausprobieren und feststellen was es ihm bzw. dem Kind bringt.

Frage: Wer ist oft schlimmer wenn es um das Schlafen des Kindes geht, das Kind oder die Eltern???
Ich für meinen Teil kann das nur eindeutig beantworten, die Kinder sind es nicht!!!

Ciao
Gerry
 
K

Kasmira

Guest
Original von Nebelwolf
je besser die bedürfnisse des babys erfüllt werden, desto glücklicher und geborgener ist sein start ins leben.

schlaf ist auch ein bedürfnis. und mit sicherheit nicht das unwichtigste ;-)

radikal vorzugehen halte ich in der einen wie der anderen weise für falsch.

"hilfe zur selbsthilfe", wie gerry sagte - so habe ich dieses buch verwandt. weder bin ich punkt für punkt vorgegangen (was ich für ziemlich radikal erachte), noch habe ich es völlig verworfen. es hat mir nützliche tipps gegeben. und gewirkt haben sie obendrein.

ansonsten habe ich übrigens ein zwar zur zeit recht zickiges (trotzphase nummer suchmichmal), aber reichlich fröhliches kind. jeder, wie er meint. und nicht jeder weg, den man selbst nicht wählen möchte, muß in grund und boden gestampft und absolut verteufelt werden. kinder sind individuen. und eltern auch.
 

GerryG

...wer weiß schon was Frauen denken...
@kasmira

:druecker

Ich hasse alles was radikal ist, aber Tips zu lesen und sich dann selber einen Reim daraus machen, ja das ist für mich der richtige Weg!!!

Ciao
Gerry

PS: Punkt für Punkt kann man/frau wohl auch nicht vorgehen, jedes Kind ist schließlich anders. Aber die Richtung des Buches ist schon nicht schlecht!
 
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