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    Feste Rituale tun Kindern gut

    Immer wieder ist in Elternratgebern davon zu lesen, dass feste Rituale Kindern gut tun. Doch was ist eigentlich genau damit gemeint? Und wie kann dieses Vorhaben im Alltag umgesetzt werden? Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die Ihrem Kind einen sicheren Rahmen bieten können – ob beim Hausaufgaben bearbeiten oder als „Schutz“ vor Alpträumen.

    Gemeinsame Mahlzeiten: Der Mittelpunkt des Familienlebens

    Ganz egal, ob Sie eine Großfamilie mit vielen Kindern sind oder alleinerziehend, ob Sie als „Patchwork“-Familie zusammenleben oder als eingetragene Lebenspartner mit Nachwuchs: Die gemeinsame Zeit im Alltag ist naturgemäß knapp. Morgens müssen die einen in den Kindergarten bzw. in die Schule, die Erwachsenen zur Arbeit, nachmittags geht jeder seinen eigenen Interessen nach, außerdem stehen Schulaufgaben und Co. an. Wann bleibt da noch Zeit für gemeinsame Gespräche? Die Antwort ist naheliegend: Beim gemeinsamen Essen, natürlich! Mindestens eine Mahlzeit pro Tag sollten Sie als festes „Familienerlebnis“ einplanen. Das Abendessen bietet sich hierfür natürlich besonders an, aber auch Frühstück oder Mittagessen sind eine gute Wahl. Wichtig ist, dass Sie sich wirklich Zeit nehmen, mit Ihren Kindern zu sprechen und auch von Ihrem eigenen Tag zu erzählen – so weiß jeder, was der andere gerade macht und was ihn beschäftigt. Das stärkt nicht nur den familiären Zusammenhalt, sondern schafft auch eine wichtige Struktur für den Tag.

    Vorleserunde: Das beste Mittel gegen Alpträume

    Wer sich rundum beschützt und behütet fühlt, der muss auch keine Angst vor Monstern im Kleiderschrank haben. Natürlich reagieren Kinder ganz unterschiedlich stark auf Alpträume und Ängste – als Eltern können Sie trotzdem immer ein wenig mithelfen, damit es gar nicht erst zum Schlimmsten kommt. Feste Vorleserituale am Abend helfen in der Regel sehr gut beim Einschlafen. Wichtig: Achten Sie auf altersgerechte Bücher und vermeiden Sie allzu aufregende Inhalte – zumindest dann, wenn Ihr Kind sensibel reagiert. Kleinen Abenteurern kann es natürlich gar nicht spannend genug zugehen!

    Ruhe und Konzentration schaffen

    Besonders Geschwisterkinder können ein Lied davon singen: Kaum sitzen sie einmal zwei Minuten an den Hausaufgaben oder pauken Vokabeln, schon schreit die kleine Schwester oder dreht der große Bruder die Musik voll auf. Klar, dass an konzentriertes Arbeiten jetzt nicht mehr zu denken ist! Die Folgen können je nach Kind ganz unterschiedlich ausfallen – doch wer dauerhaft unter Stress steht, der hat irgendwann verständlicher Weise keine Lust mehr auf Lernen und Hausaufgaben. Schlechte Noten in der Schule, aufgedrehtes Verhalten oder auch völliges Zurückziehen können die Folge sein.

    Wie auch immer sich die Situation gestalten mag: Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe! Es reagiert nur auf die aktuellen Umstände, in der offensichtlich kein Platz bleibt für Privatsphäre – und die ist eben unter anderem auch notwendig für konzentriertes Lernen. Überlegen Sie vielmehr, was Sie selbst als Eltern tun und verändern können, um Ihrem Kind die nötige Ruhe zu verschaffen.“ Am besten ist hierfür natürlich ein eigenes Zimmer mit einem aufgeräumten Schreibtisch, der keine Ablenkungen bietet. Viele Kinder sind ziemlich geräuschempfindlich – und lassen sich von TV und Musik schnell ablenken. Sorgen Sie also für einen ungestörten Raum oder Platz. Auch kleinere Geschwister müssen lernen, Rücksicht zu nehmen. Erklären Sie ruhig und sachlich, wann Hausaufgabenzeit ist – und dass der ältere Bruder, die ältere Schwester jetzt Zeit für sich und zum Arbeiten benötigen.

    Denn auch dies gehört zum Schaffen fester Rituale: Einen Arbeitsplatz einrichten, für eine ruhige Atmosphäre sorgen, eventuell sogar feste Zeiten für die Bearbeitung der Aufgaben vereinbaren. Selbstverständlich sollten Sie sich auch selbst an die neuen Regeln halten und Ihr Kind während der Hausaufgaben nicht stören – Unterstützung auf Nachfrage ist selbstverständlich erlaubt.

    Weitere Ideen

    Selbstverständlich gibt es 1001 weitere Ideen für kleine Alltagsrituale – die im Übrigen nicht nur unseren Kids, sondern auch uns selbst gut tun können. Vom gemeinsamen Spiele-Abend bis zum Familiensonntag, an dem alle etwas zusammen unternehmen – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig: Gerade bei älteren Kindern und Jugendlichen sollten Sie die Regeln ruhig nach und nach lockern. Wenn Ihr Sohn mit sechzehn Jahren keine Lust mehr hat, jede Woche am familiären Spiele-Abend teilzunehmen, dann ist das sicherlich kein Beinbruch. Überhaupt sollten die kleinen Rituale und Gewohnheiten als positive Erfahrung und nicht als Pflichtübung erlebt werden. Umgekehrt werden auch Ihre Kinder Verständnis haben, wenn Sie einmal keine Zeit zum Vorlesen haben oder wenn das gemeinsame Abendessen einmal ausfallen muss – so lange die „Grundstruktur“ stimmt, ist das alles überhaupt kein Problem.