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    Die fünf häufigsten Kinderunfälle – wie können Eltern helfen?

    Der Beschützerinstinkt von Eltern ist groß. Und dennoch kommt es jährlich allein hierzulande zu 1,7 Millionen Unfällen mit Kindern unter 15 Jahren, die ärztlich behandelt werden müssen. Die kleinen Wirbelwinde sind neugierig, sie können Gefahren noch nicht richtig einschätzen und sind mitunter motorisch noch unbeholfen. Die meisten Unfälle verlaufen harmlos und lassen sich mit einem Pflaster, Desinfektionsmittel, einer kalten Kompresse sowie einer guten Portion Trost durch die Eltern behandeln. Damit Mütter und Väter jedoch auch auf die ernsten Fälle vorbereitet sind, haben wir die fünf häufigsten Kinderunfälle und die notwendigen Hilfsmaßnahmen kurz und bündig zusammengefasst.

    Grundregel:

    Bewahren Sie Ruhe!

    Machen Sie sich ein genaues Bild über den Notfall!

    Holen Sie Hilfe! – Notruf 112!

    Leisten Sie erste Hilfe!

    Kopfverletzungen: besonders gefährlich!

    Zu den häufigsten Kinderunfällen zählen zweifelsohne Kopfverletzungen. Stürzt ein Kind auf den Kopf, kann es zu einer Gehirnerschütterung, offenen Schädelverletzungen oder gar zum Schädelbruch kommen. Inwieweit eine ernste Schädelverletzung vorliegt, kann nur ein Arzt mit der entsprechenden Diagnostik feststellen.

    So handeln Sie richtig:

    • Kopfplatzwunden werden mit einem sterilen Verbandspäckchen abgedeckt und anschließend ein Druckverband angelegt. Das Kind wird umgehend zum Arzt gebracht.
    • Schädelprellungen (Beule) werden mit einer kalten Kompresse für mindestens 10 Minuten gekühlt.
    • Offene Schädelverletzungen bedürfen eines Notarztes. Zusätzlich muss das Kind entweder in die stabile Seitenlage oder in die Schocklage (Beine höher als der Oberkörper) gebracht werden. Decken Sie die Wunde mit einer sterilen Kompresse ab.
    • Bei Atemstillstand erfolgt eine Atemspende durch die Eltern.

    Offene Wunden: oft reicht ein Pflaster

    Meistens treten bei Kindern offene Wunden in Form von Schürfwunden auf. Hierfür sollten Eltern immer ein kleines Päckchen mit Pflastern mit sich führen. Kindgerechte Wundpflaster gibt es beispielsweise von Trusetal. Aber auch Platz- Riss- und Quetschwunden entstehen durch Unfälle.

    So handeln Sie richtig:

    • Bei stark blutenden Wunden legen Sie einen Druckverband an. Die Wunde wird nicht gereinigt.
    • Leichte Schürfwunden werden mit einem Wundpflaster versorgt.

    Knochenbrüche: sogar bei Säuglingen keine Seltenheit

    Ein Moment der Unachtsamkeit, ein Sturz mit dem Fahrrad oder über eine Wurzel. Knochenbrüche kommen sehr häufig vor und sind für das betroffene Kind äußerst schmerzhaft.

    So handeln Sie richtig:

    • Stellen Sie den verletzten Körperteil ruhig, zum Beispiel mit einer Schiene aus Kochlöffeln am Bein oder einer Armschlinge für Handgelenksbrüche (Dreieckstuch).
    • Untersuchen Sie keinesfalls den Bruch selbst mit den Händen, durch den heftigen Schmerz droht ein Schock beim Kind.
    • Offene Brüche schützen Sie mit einem keimfreien Verband.
    • Bei Verdacht auf Verletzungen der Wirbelsäule bewegen Sie das Kind nicht und rufen Sie den Notarzt unter der Rufnummer 112.

    Verbrennungen und Verbrühungen: sie gehören ab Grad 2 in ärztliche Behandlung

    Den heißen Herd oder Haartrockner berührt oder an das glühende Bügeleisen gekommen und schon entsteht eine Verbrennung. Bei Verletzungen durch kochendes Wasser oder Dampf spricht man von Verbrühungen. Abhängig von der Größe der betroffenen Stelle, der Dauer der Einwirkung sowie der Temperatur teilt man das Ausmaß in drei Stufen ein.

    So handeln Sie richtig:

    • Verbrennungen 1. Grades werden für 10 bis 15 Minuten unter fließendes Wasser gehalten.
    • Verbrennungen 2. Grades werden ebenfalls mit Wasser gekühlt und die Stelle mit einem sterilen Wundverband vor Infektionen geschützt. Das Kind muss umgehend einem Arzt vorgestellt werden.
    • Verbrennungen 3. Grades werden wie Verbrennungen 2. Grades behandelt, das Kind muss sofort zum Arzt. Gegebenenfalls den Notarzt unter 112 verständigen.

    Verschlucken von Gegenständen: Wenn die Murmel zur Gefahr wird

    Kinder haben die Angewohnheit, kleine Dinge in den Mund zu stecken. Dies kann schnell zur lebensbedrohlichen Gefahr werden.

    So handeln Sie richtig:

    • Bei Atemnot legen Sie das Kind über die Knie und klopfen mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter.
    • Hat das Kind den Gegenstand hochgehustet, entfernen Sie ihn mit den Fingern aus dem Mund.

    Fazit: Stürze, Kopfverletzungen, Verbrennungen bzw. Verbrühungen sowie Knochenbrüche und das Verschlucken von kleinen Gegenständen gehören zu den häufigsten Kinderunfällen. Eltern sollten einen Kurs für lebensrettende Maßnahmen bei Kindern absolvieren, um für alle Notfälle gewappnet zu sein.

    Quellen: