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    Unterschätzte Risiken des Tabak- und Alkoholkonsums in der Schwangerschaft

    Schon seit langen wird darüber aufgeklärt, wie ungesund das Rauchen und der Genuss von Alkohol während der Schwangerschaft sind. Dennoch ist es vielen werdenden Müttern nicht bewusst, welchen Gefahren sie ihre ungeborenen Kinder aussetzen, denn die Zahlen der Mütter, die weiterhin an diesen Genussmitteln festhalten, ist erschreckend.

    Gefahren des Alkoholkonsums

    Bis zu 58 % der werdenden Mütter trinken weiterhin Alkohol. Sehr verbreitet ist die Meinung ein Glas Sekt oder Wein wird dem ungeborenen Kind schon nicht schaden. Dabei ist es alarmierend, dass sogar von Gynäkologen das Alkohol-Tabu nicht in dem Maße im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit an die Schwangeren weitergegeben wird. Die häufigste Begründung ist, dass ein Glas Sekt den Kreislauf anregt und gut gegen den zu niedrigen Blutdruck ist.

    Etwa 10.000 durch den Alkohol geschädigte Kinder erblicken jedes Jahr das Licht der Welt. Die gesundheitlichen Schädigungen durch den Alkohol, das fetale Alkoholsyndrom (FAS) ist bei ihnen unterschiedlich ausgeprägt.

    Es ist die häufigste Behinderung und tritt fast doppelt so häufig auf, wie das Downsyndrom. Von diesen vielen Neugeborenen sind es, zwischen 3.000 bis 4.000, bei denen es das FAS voll ausgeprägt ist. Das bedeutet, es liegt eine schwere körperliche und geistige Behinderung vor.

    Umfrageergebnisse zum Alkoholverhalten

    Wie es schon erwähnt wurde, von den Befragten gaben rund 58 % der Frauen an, dass sie gelegentlich während der Schwangerschaft Alkohol trinken. Gelegentlich ist aber ein sehr dehnbarer Begriff. 45 % nahmen monatlich Sekt oder Wein zu sich.

    Andere Ergebnisse brachten zutage, dass eine von 30 Befragten innerhalb einer Woche sieben alkoholische Getränke konsumiert haben. Fatal war die Aussage von 5 Frauen, die angaben, dass sie im ersten Schwangerschaftsdrittel so viel Alkohol tranken, bis der Vollrausch erreicht war.

    Folgen für das Ungeborene:

    Im ersten Drittel der Schwangerschaft kann es,

    • Fehlbildung innerer Organe
    • Gesichtsveränderungen
    • Kleinköpfigkeit

    kommen.

    Ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft sind

    • Verlangsamung des Wachstums
    • Verzögerung der körperlichen Entwicklung
    • Untergewicht

    zu befürchten.

    Während der gesamten Schwangerschaft findet ein Entwicklungs- und Reifeprozess statt. Dabei ist es das Gehirn, welches dem Alkohol gegenüber extrem empfindlich ist. Somit kristallisieren sich im letzten Drittel die

    • Entwicklungsverzögerungen
    • neurologische Auffälligkeiten
    • intellektuelle Störungen

    heraus.

    Gefahren des Rauchens

    Oft genug wird darauf hingewiesen, dass Rauchen ungesund und gesundheitsschädlich ist. Das trifft um so mehr in der Schwangerschaft zu. Was aber das Rauchen für das Ungeborene bedeuten kann, ist vielen Schwangeren nicht klar. Anderenfalls wäre es für noch viel mehr Frauen eine größere Motivation, das Rauchen aufzugeben.

    Es sind vor allem das Nikotin und das Kohlenmonoxid, welche sich schädigend auf den Fötus wirken. Die schlechtere Durchblutung der Plazenta ist auf das Nikotin zurückzuführen. Dies hat eine schlechtere Nährstoffversorgung für das Ungeborene zur Folge. Ebenfalls zur schlechteren Versorgung vom Fötus trägt das Kohlenmonoxid (CO) bei. In den roten Blutkörperchen setzt sich das Kohlenmonoxid fest. Andockstellen für Sauerstoff (O) werden damit blockiert.

    Umfrageergebnisse zum Rauchverhalten

    Allgemein lässt sich festhalten, dass sage und schreibe 61 % der Frauen während der Schwangerschaft rauchen. In Österreich ergaben die Auswertungen, dass es noch 20 % bis 30 % der Schwangeren, die weiterhin zur Zigarette greifen, sind.

    Konkretere Zahlen wurden dem Babyclub veröffentlicht.

    Dort waren 33 %, welche das Rauchen nicht aufgeben konnten. 32 % der Frauen gaben mit dem Rauchen aufgehört, als sie von der Schwangerschaft erfahren haben. 28 % haben das Rauchen stark eingeschränkt. Lobenswert sind die 7 %, welche mit dem Rauchen aufgehört haben, als sie schwanger werden wollten.

    Folgen für das Ungeborene:

    • Beeinträchtigung der Funktion der Plazenta
    • Unterversorgung des Embryos mit Sauerstoff
    • Schadstoffe und Dioxine gelangen in den Kreislauf der Ungeborenen
    • Untergewicht bei der Geburt
    • Babys benötigen mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit
    • Kinder sind oft Hyperaktivität (ADHS)
    • Erhöhte Gefahr des plötzlichen Kindstods (SIDS)
    • Lernschwierigkeiten
    • Risiko an Allergien und Asthma zu erkranken

    Bedeutung der Aufklärung

    Präventionen sind besonders wichtig. Die aufgeführten gesundheitlichen Schäden der Babys sind zum großen Teil irreparabel. Bereits in den Schulen gibt es dafür Projekte. Das vor Augen führen, nach Möglichkeit mit Bildmaterial, zeigt oftmals eine effektivere Wirkung als nur Infomaterial, welches ausgelegt wird.

    Fazit

    Nach der bayerischen Gesundheitsministerin aus Erlangen sollten während der Schwangerschaft Nikotin und Alkohol tabu sein. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung wies darauf hin, dass diese beiden Genussmittel zu den häufigsten Ursachen für gesundheitliche Störungen des Kindes und nicht genetisch bedingte, angeborene Behinderungen sind.

    Gefordert sind zusätzlich für die Aufklärung Lehrer, Ärzte und die Medien. Somit kann ein bewussterer Umgang mit dem Alkohol und Nikotin schon frühzeitig gefördert werden.

    Bild: ̣ Valua Vitaly Рshutterstock.com