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    Chronische Schmerzen bei Kinder und Jugendlichen: Kann eine Ultraschall Schmerztherapie helfen?

    Die Prävalenz chronischer Schmerzen bei Kinder und Jugendlichen hat sich in den vergangenen 15 bis 30 Jahren um das 1,5- bis 8-fache erhöht – je nachdem, in welchem Alter die Kinder sind und an welchen Körperstellen die Schmerzen auftreten. Die Tendenz, an chronischen Schmerzen zu erkranken, steigt dabei mit dem Alter an, wobei Mädchen häufiger betroffen sind. Eine Möglichkeit, chronische Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen im begrenzten Umfang selbst zu behandeln, könnte die Ultraschall Schmerztherapie darstellen – vorausgesetzt jedoch, man hat eine genaue Diagnose und hält Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

    Chronische Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen

    Rund fünf Prozent der Schulkinder in Deutschland im Alter von acht bis 16 Jahren leiden an chronischen Schmerzen. Dies sind Schmerzen, die nach drei Monaten nicht weggehen und immer wieder auftreten. Der am häufigsten auftretende chronische Schmerz ist dabei der Kopfschmerz. Bauschmerzen und muskuloskelettale Schmerzen treten am zweithäufigsten auf. Die Schmerzen können aber auch multilokal vorkommen.

    Viele Kinder werden indes auch dann mit Analgetika, sprich mit schmerzstillenden Mitteln, behandelt, wenn eine entsprechende Indikation nicht hinreichend belegt ist. Dies verursacht nicht nur hohe Kosten für die Gesundheitssysteme, sondern setzt die Kinder vor allem auch unnötigen Gefährdungen durch Nebenwirkungen aus. Gleichwohl ist hinzuzufügen, dass die Ursachen für chronische Schmerzen bislang noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht worden sind. In jedem Fall deutet alles darauf hin, dass sie multikausal sind und damit einen bio-psycho-sozialen Ursachenkomplex bilden.

    Entsprechend müssen bei der Anamnese und Behandlung chronischer Schmerzen verschiedene Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Damit verbunden soll eine Schmerztherapie verhindern, dass aufgrund falscher Diagnosen unnötige bzw. gefährliche Interventionen vorgenommen werden. Ihr Ziel besteht insbesondere darin, langfristig für eine Steigerung des Wohlbefindens der Patienten zu sorgen sowie die Schmerzsymptome zu reduzieren respektive sogar ursächlich zu beheben. Auf die Diagnose bezogen stellt sich indes vor allem die Frage, ob es sich bei den Schmerzen um primäre oder sekundäre Schmerzen, also Schmerzen, deren Ursache eigentlich eine andere Erkrankung darstellt, handelt. Dies zu differenzieren, ist eine der Hauptaufgaben der Diagnostik im Zusammenhang mit chronischem Schmerz.

    Eine Therapiemöglichkeit für die Behandlung explizit physischer Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen, die kaum Nebenwirkungen mit sich bringt und sogar selbst durchgeführt werden kann, könnte die Ultraschall Schmerztherapie abgeben. Was hat es damit auf sich?

    Ultraschall Schmerztherapie bei chronischen Schmerzen anwenden

    Die Ultraschall Schmerztherapie arbeitet mit hochfrequenten Schallwellen im Bereich von 0,8 bis 3 MHz, die das menschliche Ohr nicht mehr wahrnehmen kann. Es handelt sich dabei um eine medizinische Methode, die zur Schmerzlinderung sowie Unterstützung von Selbstheilungsprozessen angewandt wird. Die entsprechenden Geräte werden elektrisch betrieben, wobei zumeist ein Schallkopf über eine betroffene Körperstelle geführt wird, die mit einem Spezialgel bedeckt ist. Dabei wird zwischen einer mechanischen und einer thermischen Wirkung differenziert: Die mechanische Wirkung ist auf Vibrationen zurückzuführen, die durch die Ultraschallwellen an den betroffenen Stellen ausgelöst werden. Dies ähnelt in etwa der Wirkung von kräftigen Massagen. Die thermische Wirkung dagegen bezeichnet die wärmebildende Wirkung von Ultraschallbehandlungen. Sie entsteht durch das Resonieren des Ultraschalls mit Gewebestrukturen. Allerdings ist große Vorsicht geboten: Die menschliche Haut wird nicht so schnell warm wie die weiter im Inneren liegenden Gewebeschichten, sodass es bei falscher Anwendung gar zu Verbrennungen der Knochenhaut kommen kann. Besonders eignet sich die Ultraschalltherapie bei chronischen Muskel- oder Sehnenschmerzen, Gelenkkapselverletzungen, Sehnenreizungen sowie auch bei chronifizierten Erkrankungen des Bewegungsapparates wie etwa Arthrose.

    Entsprechend wäre es prinzipiell denkbar, die Therapieform auch bei chronischen Schmerzen von Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Die Maßnahmen könnten mithilfe spezieller Geräte entweder von den Eltern der Kinder oder von den Kindern selbst durchgeführt werden. Gleichwohl ist zu betonen, dass dies nur den physischen Schmerz bearbeiten würde. Die psychischen und sozialen Einflussfaktoren blieben dabei unberücksichtigt. Insofern beleibt nur die Schlussfolgerung, dass die Ultraschall Schmerztherapie durchaus bei chronischen Schmerzen von Kindern und Jugendlichen zwar eingesetzt werden könnte, sie dann zugleich aber dennoch nur einen kleinen Baustein im umfassenden Therapiesystem bilden würde. In jedem Fall sollte diese Therapieform nicht »auf eigene Faust« angewendet, sondern immer zunächst mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.