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    Nitrate im Wasser: Was steckt dahinter?

    Immer wieder taucht in den Medien das Thema Landwirtschaft in Verbindung mit Nitraten im Wasser auf. Denn vielerorts sehen sich die Wasserversorger mit diesem Thema konfrontiert. Sie müssen das Wasser gemäß der strengen Gesetzgebung aufbereiten, bevor es als Trinkwasser beim Endverbraucher aus dem Hahn fließen darf. Doch was sind Nitrate und wieso können sie dem Menschen schaden? Wir klären auf.

    Nitrat – ein Naturprodukt

    Sie kommen ganz natürlich im Boden vor: Nitrate. Man möchte meinen, dass der natürliche Stoff aus der Gruppe der wasserlöslichen Salze, die wiederum aus Stickstoff zusammengesetzt sind, keinen Schaden anrichten kann. Menschen und Tiere benötigen diesen Stickstoff, um lebenswichtige Eiweiße, wie Aminosäuren, zu bilden. Auch die Pflanzenwelt verwertet den Stickstoff sinnvoll als Nahrungsquelle. Aus diesem Grund setzt man die Exkremente von Schweinen oder Kühen aus der Massentierhaltung auch als Dünger auf den Feldern ein. Doch der hohe Eintrag in den Boden führt vielerorts zu überhöhten Nitratwerten im Grundwasser. Auch wenn Trinkwasser hierzulande zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln gehört, müssen sich beispielsweise Brunnenbesitzer sowie zahlreiche Wasserversorger mit dieser Problematik auseinandersetzen. Selbst die Politik wurde von diesem Thema längst eingeholt, denn die EU-Kommission hat bereits Vertragsverletzungsverfahren wegen zu hoher Nitratbelastung im Grundwasser gegen Deutschland eingeleitet. Die Bundesregierung hat daraufhin 2017 eine Überarbeitung des Düngerechts auf den Weg gebracht. Wann diese Neureglungen tatsächlich lokal messbare Änderungen im Nitratgehalt des Grundwassers bringen wird, ist nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom 13.03.18(*) schwer abzuschätzen.

    Nitrat kann für den Menschen gefährlich werden

    Für einen gesunden Organismus stellt Nitrat nur bedingt eine Gefahr dar. Diese liegt dann vor, wenn durch chemische Prozesse Nitrat in Nitrit umgewandelt wird. Dies kann zum Beispiel durch den Einfluss bestimmter Darmbakterien vorkommen. Die daraus resultierenden Ablagerungen in den Kapillaren können wiederum die Jodaufnahme hemmen oder Durchblutungsstörungen verursachen. Weitaus schwerwiegendere Komplikationen treten ein, wenn das Nitrit in Nitrosamine umgewandelt wird, denn dann steigt das Krebsrisiko merklich. Das größte Risiko tragen Babys unter 12 Wochen, da Nitrit die Bildung des lebenswichtigen Blutfarbstoffes Hämoglobin stören kann. In der Folge könnte es im ungünstigsten Falle zu einer Unterversorgung des Säuglings mit Sauerstoff kommen. Der Gesetzgeber hat daher eine Obergrenze von 50 mg pro Liter im Trinkwasser deklariert. Der menschliche Körper wird allerdings auf vielfältige Weise mit Nitrit belastet. So setzt man den Stoff als Pökelsalz in der Fleischverarbeitung ein oder verwendet ihn anderweitig zur Konservierung von Lebensmitteln.

    Fazit: Vielerorts wurden die Nitratwerte im Grundwasser in ihren Grenzwerten aufgrund von Überdüngung der Felder überschritten. Das wird durch einen Wassertest bewiesen. Für den Menschen, insbesondere für Säuglinge, kann Nitrat durch den Ablauf chemischer Prozesse gesundheitliche Risiken in sich bergen. Dies ist der Fall, wenn Nitrat in Nitrit oder Nitrosamin umgewandelt wird.

    Quellen: