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    Toxischee Helikopter-Eltern – wie man Kinder nicht mit Überforsorglichkeit traumatisiert

    So ein kompliziertes Thema wie Eltern-Kind-Beziehung wird nicht nur unter den Eltern, sondern auch unter den Teenagern stark diskutiert. Es gibt keinen idealen Erziehungsstil und keine perfekte Eltern-Kind-Beziehung ohne jegliche Probleme, Widersprüche und sogar Konflikte. In der Regel möchten allerdings Mütter und Väter immer Bindung zu eigenem Kind stärken und es fürsorglich behüten.

    Es ist nicht verwerflich,  aber die Überfürsorge kann den Kindern auch schaden. Diese Erziehung, wenn die Eltern sich immer um Kinder herumschwirren oder Kinder verwöhnen, hat schlechte Folgen für das Kind, vor allem für seine Selbstregulation. In diesem Artikel haben wir einige hilfreiche Tipps in Sachen Kindererziehung für euch zusammengestellt.

    Typische Verhaltensmuster von Helikopter-Eltern

    Was ist typisch für solche Eltern? Die haben eine hohe Erwartungshaltung für Ihre Kinder, dabei kontrollieren die ständig und versuchen es, denen alle Probleme und Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Ein Alltagsbeispiel: ein Kind lernt es zu langsam, Schnürsenkel zu binden. Anstatt es einem Kind beizubringen, würden solche Eltern das selbst für die Kinder machen. Oder die helfen den Kindern ständig mit Hausaufgaben, anstatt denen ein bisschen mehr Eigeninitiative zu überlassen. Werden die Kinder größer, geben die Eltern denen nicht mal die Möglichkeit, Müll wegzuräumen. Gleichzeitig wird es sogar manchmal fürs Kind entschieden, was es nach der Abi tun soll und an welche Uni es gehen soll.

    Merkwürdigerweise nehmen dann die Kinder, für die ihre Eltern alles getan haben, Schaden von eben gut gemeinter Erziehung. Das Kind lernt nicht aus eigenen Fehlern, hat ein mangelndes Selbstvertrauen und ist stets auf Hilfe seiner Eltern angewiesen. Zugleich sind Helikopter-Eltern oft sehr fordernd, toxisch und tendieren dazu, eigene Kinder mit anderen zu vergleichen. Die schaffen es also nicht, eine gesunde, gute Balance zwischen Fürsorge, Bindung, Liebe und Loslassen zu finden. Um das Thema ein bisschen besser ans Licht zu bringen, gehen wir kurz darauf ein, warum Eltern so werden können, dafür gibt es einige Gründe.

    Und warum sind die Eltern so?

    Da kann man alle Gründe dafür in bestimmte Kategorien aufteilen, aber im Großen und Ganzen hat dieses Verhaltensmuster mit den psychologischen Eigenheiten zu tun. Solche Mütter und Väter sind angstgetrieben und gerieten selbst in Panik, wenn ihre Kinder vor jeglichen schulischen oder sozialen Herausforderungen stehen. Das lässt sich oft durch eine Lebenserfahrung der Eltern erklären. So sind zum Beispiel die Frauen, die etwas später Mütter geworden sind oder früher Kinder verloren haben, oft stärker dazu veranlagt, eigene Kinder auf Schritt und Tritt zu behüten. Eigene Ängste werden nicht nur freigesetzt, sondern wirken auch negativ auf die Kinder aus. So können solche Kinder das soziale Umfeld als feindlich wahrnehmen, es fällt denen schwer, sich zu bewähren, ob im Kindergarten, in der Schule oder Arbeitsumfeld.

    Dabei sind überfürsorgliche Eltern manchmal auch die Eltern, die es sich einfach nicht zutrauen, eigenes Leben „direkt“ zu genießen. Eine Mutter gönnt es sich zum Beispiel nicht, sich auf neues Kleid zu freuen und kann nur dann darauf freuen, wenn die das Kleid für Ihre Tochter kauft. Die Grenzen werden verschmolzen, und es wird weniger auf sich selbst geachtet. Die Interessen des Kindes sind zugleich auch „unsere Interessen“, sagen solche Eltern dann. Und die machen es nicht nur unbewusst, sondern beharren oft auf eigener Meinung, die tun für Ihre Kinder das Beste.

    Wie findet man aus der Helikopter-Falle

    Arbeiten Sie an sich selbst

    Es ist auch wichtig, dass Sie selbst Ihren Horizont und Ihre Interessen erweitern. Denken Sie darüber nach, was Sie sonst tun könnten. Wenn Sie nicht zur Arbeit gehen sollen, sollten Sie am besten auch ein Hobby haben. Vielleicht wollten Sie schon lange eine neue Fremdsprache lernen oder zum Tanzunterricht gehen? Oder genießen Sie Online-Spielautomaten vielleicht?

    Bereiten Sie Ihr Kind langsam auf eigenständiges Leben vor

    Dies ist nicht einfach, aber möglich.  Sie müssen Ihrem Kind nicht sofort helfen, wenn es in Schwierigkeiten ist. Warten Sie, bis der junge Mensch über die Schwierigkeit nachdenkt und versucht, sie zu bewältigen, und fragen Sie dann: „Brauchst du meine Hilfe?“ Wenn das Kind zustimmt, dann fragen Sie: „Wie kann ich dir helfen?

    Wenn das Kind Schwierigkeiten hat, Ihre Frage zu beantworten, bieten Sie ihm verschiedene Möglichkeiten an: „Soll ich dir das Problem erklären, oder soll ich mich nur zu dir setzen? Wenn er sich weigert, sagen Sie ihm nicht, dass er es nicht selbst machen kann, sondern sagen Sie: „OK. Ich bin in einer halben Stunde wieder da.“ Und wenn er nach einer halben Stunde immer noch nicht in der Lage ist, dann ist das der einzige Ort, an dem man sagen kann: „Ich sehe, dass es keine leichte Aufgabe ist. Lass es uns gemeinsam versuchen.“

    Überlegen Sie auch gemeinsam mit Ihrem Teenager, in welchen Bereichen Sie ihm nicht mehr helfen können. Es genügt, sich für eine Sache zu entscheiden, und sei sie noch so unbedeutend: Zähneputzen, Biologieunterricht, Schwimmbadbesuch. Am besten ist es, wenn es sich um etwas handelt, das er selbst gerne macht und aus dem Sie sich wirklich heraushalten wollen. Betonen Sie, dass er es jetzt allein macht. Loben Sie ihn/sie regelmäßig dafür, dass er/sie es selbständig tut. Nach einer gewissen Zeit kann es dann sinnvoll sein, diese Liste zu erweitern und weitere Dinge hinzuzufügen.

    Überlassen Sie Ihrem Kind die Initiative, wenn es möglich ist

    Fragen Sie ihn nach seiner Meinung zu bestimmten Themen, lassen Sie ihm die Wahl zwischen mehreren Optionen, sei es das Frühstück oder die Farbe der Turnschuhe. Aber wenn Sie Ihrem Kind die Wahl lassen, sollten Sie es nie ihm zeigen, dass es sich falsch entschieden hat. Es ist besser, überhaupt keine Wahlmöglichkeit zu bieten, als zu fragen: „Wofür entscheidest du dich?“ und es dann trotzdem zu tun.

    Überforsorge = Egoismus?

    Und was ist das Wichtigste?  Man muss sich im Klaren darüber sein, dass es ein Zeichen der Liebe fürs Kind ist, nicht überfürsorglich zu werden. Und zu viel Liebe und Kontrolle bedeutet auch eine Form des elterlichen Egoismus.  Reduziert man eigene Fürsorge und hört auf eigenes Kind mehr zu, genießt eigenes Leben, gibt man dem die Möglichkeit, an sich selbst zu glauben, mutig und erfolgreich zu werden  Außerdem ist die Abkehr von der Überbehütung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer echten und richtigen Freundschaft mit Ihrem Kind.