Original von tuvalu
Es wurde ja einiges getan, um die Menschen, die an eine Art von basisdemokratischer Community glaubten, als naiv hinzustellen. Das war wohl eine Fehleinschätzung, aber sie steht wohl stellvertretend für einen (vielleicht naiven) Wunsch nach einem freundschaftlichen Zusammenleben jenseits von Regeln aufgestellt von oben. Wie naiv das ist und ob Gesellschaften, Foren (oder sonstwas) einzig und allein von Regeln zusammengehalten werden ist eine ganz andere Frage, die man vielleicht mal ausgiebig diskutieren kann.
Nichts lieber als das *händereib*
Mal vorweg, damit du mich besser einordnen kannst. Ich habe solche K(r)ämpfe wie hier schon in ganz anderem Ausmaß erlebt und durchgestanden. Ich habe mal ein Forum mit begründet ich war Admina dort. Auch ich wollte Basisdemokratie, ich halte diesen meinen Wunsch heute stellenweise für naiv.
Ich halte die Forderung für Basisdemokratie von Usern eines Forum bestenfalls für naiv. Wer das will soll das machen. I did so, I got a T-Shirt. Soll heißen ich bin gescheitert. Mehr dazu
privat. Ich als Admina und Mitbegründerin hatte das Recht Forderungen zustellen, aber als User habe ich Wünsche. Punkt.
Basisdemokratie erfordert als minimale Grundvoraussetzung eine extrem hohe Konfliktfähigkeit. Hier sind mehr als 10.000 angemeldete User. Selbst wenn nur jeder 20igste schreibt wird das ein Monsterunterfangen ;-) Wie willst du so Basisdemokratie leben? Das ist doch eine krasse Überforderung der User.
Ich schreibe an einem Ort ohne Admin/Mod der angeschlossen ist. Das ist kein Dutzend Menschen. Menschen die sich mögen und respektieren, die sich fast alle Freunde nennen und selbst da kann es mal eng werden.
Im Kindergarten gibt es Regeln, in Schulen gibt es heute überall Schulregeln, im Arbeitsalltag gint es Regeln. Menschen brauchen Regeln.
Es ist natürlich klar, dass der Betreiber und Bezahler eines Forum letztendlich alle Fäden in der Hand hält. Es ist nur die Frage was daraus für Strukturen werden und ob man sich in diesem Strukturen wohlfühlt.
Ich sehe heute Foren eher wie Arbeitsverhältnisse, wobei auch der Vergleich böse hinkt, weil Foren nun mal nur auf Freiwilligkeit beruhen. Einer bietet an, weil halt. Einer nimmt an, weil halt. Mehr hat man nicht.
Kennst du einen Betrieb mit völlig transperenten Beförderungssystemen? Oder entscheiden 'die da oben' nicht wer 'da unten' einen guten Job macht? Wir könnten jetzt anfangen über das
Peter Prinzip zu diskutieren, aber ich denke das führt zu weit ;-)
Was sollte man hier alles einführen? Evalationen? 360° Beurteilungen?
Wo willst du anfangen und wo will ich aufhören.....
Ich fühle mich auch nicht wohl damit, wenn ein Gefühl der willkürlichen Machtdemonstration erzeugt wird
Zum einen ist das dein subjektives Empfinden.
Zum anderen gibbet hier kein Team von eloquenten dunkelblaubeanzugten McKinsey's.
Hier gibbet Menschen die ehrenamtlich versuchen einen netten Ort zuschaffen. Menschen die sicher auch Fehler machen. Es sind ja zum Glück auch Menschen und keine 'McKinseys' ;-) (Hoffentlich ist hier keiner der bei dem Verein arbeitet *g*)
Menschen die lernen. Lernen beinhaltet Fehler. Wie sonst sollte man den lernen?
Menschen die einen Prozess beginnen wollen.
Menschen die das gestern gern hinter sich hätten UND die bereit sind daraus zulernen.
Ich kenne das gestern nicht, ich bin minmal verantwortlich mit für das heute. Ich sehe mich in der Verantwortung für das morgen.
Es wirkt entmündigend, demütigend schon allein im Hinblick auf die in diesem Thread ausgesprochenen Statements und Verwarnungen.
Dein Empfinden, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Tina