Frage -  Punkteplan für ADHS-ler... Wer hat Erfahrung?

E

Elpos CH

Guest
Liebe Sonja,

lass dich nicht so auf die Palme bringen. Wir setzten nun schon bals 6 Jahre Ritalin ein. Zu Beginn war es auch hart aber heute habe ich die Schotten zu.

Zu iriso. Du hast schon recht mit Reizüberflutung Gesellschaft etc. Aber die Kinder müssen heute zur Schule, sie müssen heute eine Lehre absolvieren, sie müssen heute einen beruflichen Einstieg finden.
Natürlich müssen wir auch versuchen gewisse gesellschaftliche Normen zu ändern. Aber das dauert Generationen und unsere Kinder brauchen heute Hilfe. Gib mal im Goggle meinen Namen ein. Vina Wyser dann gelangst du zu einem Artikel in pro mente sana der genau dieses Thema hat.
 
Danke @ Elspos CH!

@ Iriso
Hättest Du Dich gleich zu Anfang so ausgedrückt, hätte ich mich nicht so aufgeregt!

Anti-Ritalin Kommentare, auf solche Art und Weise vor getragen, sind äusserst persönlich und da ist es mein gutes Recht das zurück zu geben!
Und das "Schade für Dein Kind" geht auch eindeutig unter die Gürtellinie.
Wenn ich dagegen sage das Du diesen Thread verlassen sollst, weil Dein Thema (so wie Du es zu Anfang da gestellt hast) hier nicht hinpasst und unerwünscht ist, ist das die Feststellung einer Tatsache und kein persönlicher Angriff.
Auch das andere es schon versucht haben hier auf sehr verletzende Art die Anti-Ritalin-Schiene zu fahren ist nunmal leidige Realität und da sollte es niemanden verwundern das manche da empfindlich reagieren!
Du als betroffene solltest das wissen!

Grüsse

Sonja
 
I

iriso

Guest
Na ja, ich lege nicht jedes meiner Worte vorher auf die goldwaage.
Ich habe im ersten thread ein Buch vorgestellt, das einfach nunmal auch davon handelt das Ritalin keine Lösung sein kann. Steht so wortwörtlich auf dem cover.
Und gerade deshalb habe ich es auch gelesen. In allen anderen Büchern stand mehr oder weniger das gleiche und das hat uns nicht mehr weitergebracht
So das ich schon sehr lesefaul wurde, weil ich einfach nichts neues mehr erwartet hatte.
Mein Hausarzt gab mir dann dieses Buch und heute bin ich sehr froh darüber es gelesen zu haben, das ich jedem der mit ADS zu tun hat am liebsten dazu zwingen würde dieses Buch auch zu lesen. (obwohl ich das noch nicht mal bezahlt bekomme :) )
Ich bin auch überzeugt davon das Eltern die sich bereits für Ritalin entschieden haben und sich natürlich darüber genaustens Informiert haben noch einen Nutzen aus dem Buch ziehen.
In Göttingen findet am 21 und 22.11 ein Kongress zu dem Thema statt indem auch der Hirnforscher Gerald Hüther ( "kinder brauchen Wurzeln", "Beienungsanleitung für das menschliche Gehirn" )spechen wird. Außerdem sprechen verschiedene familientherapeuten.
Kosten €41 weitere Infos www.win-future.de oder beim Verein niedersächsischer Bildungsinitiativen Tel O5592/1697 Gruß Iris
 
M

Moka

Guest
@ Irisio:

Diese zusätzlichen Tests, die meine Tochter gemacht hatte, waren eindeutig dafür da um AD(H)S festzustellen oder auszuschließen.
Diese Fragebögen waren nur der kleinste Teil dabei, diese habe ich zu unserem Abschlußgespräch mitgebracht und wurden nur kurz abgehandelt.
Dafür wurden die Ergebnisse der Tests mit uns ausführlich besprochen.
Sie sind für die Psychologin wirklich wichtiger als die Bögen.

@ Sonja:

Ich finde es toll, dass Du Dir die Mühe machst und so ausführlich über das Thema schreibst und helfen willst.
Das gute an einem Forum ist ja, dass die Texte auch noch eine Weile später nachgelesen werden können.
Wenn z. B. Carmen, für die das Thema sehr sehr sehr wichtig ist, ein paar Tage nicht reinschauen kann sehe ich das nicht als was schlimmes.
Sie hat nun mal eine Benachrichtigung woanders hingeschrieben, dass sie erstmal nicht kann.
Ich habe ihn noch nicht gesehen, weiß aber, dass es einen triftigen Grund hat, wenn ich sie ein paar Tage hier nicht sehe. Sie ist nämlich eigentlich jeden Tag hier.
Wenn ich mich jedes mal abmelden würde, wenn ich mal ein paar Tage nicht kann, dann wäre das Forum voll davon. Das muss doch auch nicht sein, oder?
Auch wenn viele von uns jeden Tag am liebsten den ganzen Tag hier sein wollen, es geht nun mal nicht. Wir haben alle noch ein Leben außerhalb des Forums.

Ärger Dich bitte nicht. Carmen wird sich melden, sobald sie wieder Zeit hat. Da bin ich mir ganz sicher.
Und ich bin mir auch sicher, dass sie sich über Deine Hilfe freut, wie so einige hier.

Liebe Grüße
 
I

iriso

Guest
@ moka
welche Test waren es denn die ihr gemacht habt um ADHS zu diagnostizieren?
Ich meine nicht die ganzen Tests um andere Sachen auszuschließen wie Z.b. Intellegenztests u.s.w.
Würde mich echt interressieren.
Meine letzten Infos zur diagnostik sind von 2000 und da gab es definitiv nur diese Fragebögen die in ihrem Grundentwurf 20 jahre alt sind. Sollte sich da in den letzten 2 Jahren doch was verändert haben lerne ich gerne dazu.
LG Iriso
 
S

Susette

Guest
Keine Panik, Carmen hat sich am 18.10. im Forum Privat "abgemeldet".
Wie ich sie kenne, wird sie all Eure Beiträge ausführlich beantworten. Ihr jetzt Vorwürfe zu machen, dass sie sich nicht überall abgemeldet hat, finde ich nicht o.k.
Ein Forum ist etwas anderes als ein persönliches Gespräch, man kann sich schon auch mal Zeit lassen, auf einen Beitrag zu antworten. Aber darum geht es hier ja gar nicht.




"Abmeldung für die nächsten Tage...

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Hi Leute, da mein Rechner neu eingerichtet wird, möchte ich mich kurz von euch für die nächsten Tage verabschieden, ich hatte auch keine zeit mehr, eure letzten Beiräge zu meinen themen zu lesen, antworte, dann, wenn ich wieder online kann.

bis bald, ich vermiß euch jetzt schon

cArmen"
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
@Sonja...

na super!!! Jetzt bin ich wieder mal der Arsch!!! Wie halt immer... genau DAS ist es, was ich brauche!!! Vielen Dank!!!

Nein, ich hatte leider nicht die Zeit mich hier abzumelden, dieser kurze Thread war das Letzte, was ich hier geschrieben habe (im STEHEN!!!, weil ich nicht einfach so verschwinden wollte!!!), danach hat mein Noch die Stecker gezogen... Wenn ich die Zeit gehabt hätte,d ann hätte ich mich ja wohl in den Threads selber noch "verabschiedet"... ich war am Sonntag den ganzen Tag unterwegs, konnte erst abends an den PC, noch kurz ein paar wichtige Daten sichern und dann hat ihn mein Noch mitgenommen... warum wohl, hab ich extra dazugeschrieben,d aß ich nicht mehr zum Antworten gekommen bin und mich danach wieder melde??? :heul Sicher nicht just for fun oder um ein paar mitleidige Abschiedstränchen zu ergattern oder zu testen, wie beliebt ich bin (oder auch nicht)...

Glaubst Du vielleicht, mir macht es Spaß, nicht zu wissen, wie lange das Ganze dauert bis ich wieder den PC habe bzw. gerade jetzt mit meinen ganzen offenen Fragen sitzengelassen zu werden???
Mir ist der Thread nicht wichtig??? So, warum habe ich mir dann teilweise die Beiträge von einer Bekannten am Telefon vorlesen lassen??? Leider wurden wir unterbrochen...
Ein Glück, daß sie Deinen Beitrag da nicht schon vorgelesen hatte, sonst wär ich wahrscheinlich gar nicht mehr hier rein... :(

Glaubst Du im Ernst, nur weil ich mich nicht unter Kontrolle habe und ausraste, habe ich deshalb kein Interesse, meinem Kind zu helfen??? :traene
Du glaubst gar nicht, wie wichtig dieser Thread im Moment für mich ist, es ist mein einzigster Hoffnungsschimmer im MOment und gerade deshalb tut mir eine solche Unterstellung so verdammt weh :traene ... und gerade deshalb weiß ich nicht, wie ich Deine Ratschläge jetzt noch annehmen soll...

Es verletzt mich einfach zutiefst... sorry... Das nächste Mal werde ich erst Michael fragen, ob ich ein paar Tage "in Urlaub" gehen darf... X(

Tut mir leid, ich bin einfach nur maßlos sauer, traurig und wahnsinnig enttäuscht...

Carmen
 
S

Susette

Guest
Carmen, nicht aufregen, lohnt sich doch nicht. Lass Dir kein schlechtes Gewissen einreden. Und vor allem: lass' Dir keinen virtuellen Stress machen. Den hast Du doch im RL schon genug. :maldrueck

Und denk' dran, bald geht's los und Du triffst ein paar nette Leute, hoffentlich brauchst Du keinen Dolmetscher ;-)
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Danke Susette...

das ist lieb, ich hatte heute den ganzen Tag zu tun, um alle neuen Beiträge "aufzuarbeiten" und hab mir diesen hier für ganz zum Schluß aufgehoben, weil ich wußte, daß er wohl sehr zeitintensiv werden würde (meine Bekannte hatte mich schon vorgewarnt, daß es einige sehr lange Beiträge hier gibt...).

Ich hab mich auch sehr über Sonjas ausführliche Antwort gefreut und schon überlegt, was ich antworten werde, aber als ich den Beitrag weiter unten gelesen hab, war ich echt schockiert und mir kamen die Tränen...
Ich hab im Moment einfach keine Kraft mehr, nicht zu weinen...

Ich weiß, daß ich keine Schuld habe, und jeder der mich ein wenig kennt, weiß, daß ich mir die Zeit nehme, in einem für mich so wichtigen Thread zu antworten und wenn ich bis nachts um 2 hier sitze..., aber das ist ja jetzt auch egal...

Ich freu mich, auf mein Wochenende morgen, auf das CT und möchte mich hiermit in diesem Thread gleich von morgen Freitag ca. 17.00 Uhr bis Sonntag ca. ??? Uhr verabschieden...

Liebe Grüße an alle, ich drück Euch :maldrueck , danke, daß Ihr für mich daseid...

Carmen
 
M

Moka

Guest
@ Carmen:

:maldrueck

Lass Dich bitte nicht davon runterziehen!


Ich wünsch Dir viel Spaß morgen!!!!
Lenk Dich ab, genieße es und freu Dich jetzt einfach drauf auf das CT.
 
M

Moka

Guest
@ Irisio:

Wie die Test sich nennen kann ich Dir leider nicht sagen.
War in der Zeit durch den Wind.

Auf jeden Fall waren es keine Tests um anderes auszuschließen oder ähnliches. Beim Abschlußgespräch wurde uns ein Teil davon gezeigt.

Es ging u. a. um die Wahrnehmung, die Reaktionen von meiner Tochter.
Und da zeigten sich schon ansatzweise Probleme bei ihr.
Wenn die Diagnose sich nur auf diese Fragebögen gestützt hätte, dann hätte ich es niemals ernst genommen. Denn das wäre ziemlich einseitig und dafür braucht man ja wohl keinen Psychologen.
 
I

iriso

Guest
@ Moka

schade das du es nicht mehr genau weißt. Ich nehme deshalb weiterhin an. das diese Tests zur Wahrnehmung, Motorik, reaktion und so weiter nur dazu dienten andere Sachen auszuschließen und das Krankheitsbild weiter einzugrenzen.
Es ist sehr schön das du einen Psychologen gefunden hast der sich da soviel Mühe macht.
Es ist aber leider doch Tatsache das es jede menge Kinder gibt die anhand des 18 Punkteplanes diagnostiziert werden, da wird vielleicht noch ein eeg gemacht und fertig.
Ich kenne einen fall in den ein Junge 2 mal mit den Problemen beim Kinderarzt und beim zweiten Besuch Ritalin verschrieben kam.
In der Schulklasse meiner Tochter bekommen laut aussage der Lehrerin 3 Kinder ritalin, obwohl mir die Lehrerin in einem vertrauten Gespräch schilderte das sie mit den Betroffenen Eltern geredet hat, ob sie es nicht ohne Medis probieren wollen. Die Antwort war nein.
Ich denke wenn man doch schon ein Lehrer findet dem der ganze Stress mit unseren Kindern auch noch Spass macht, sollte man die Chance doch nutzen.
Eine Mutter die ich gut kenne gab ihren Sohn 1 Jahr lang Ritalin bis sie es einfach nicht mehr wollte. Die erfolge waren mäßig und so entschied sie einfach das Ritalin abzusetzen. Die Schule informierte sie darüber aber nicht. Witzig war dann ein Elterngespräch bei dem die Lehrerin sagte der Junge macht sich sehr gut das Ritalin hilft.
So der Lehrerin kann man doch nur sagen Einbildung hilft auch.
Ich bin aus verschiedenen Gründen sehr skeptisch gegen die ganze ADS Sache eingestellt.
Kann mir auch vorstellen das ich da so manchen nicht in den Kram passe.
Es war bei mir aber auch eine Art entwicklung vor einem halben Jahr dachte ich auch noch ADS ist eine Stoffwechselstörung und keiner kann was für.
habe mich da auch oft angegriffen gefühlt, wenn mir da jemand was anderes erzählen wollte.
Lg Iriso
 
M

msvxd

Guest
Buchrezensionen,

aus "Kinder- und Jugendpsychiatrie", Heft 1, 2003.


Nicht jedes Buch, das zum Thema ADS geschrieben wird und gegen Ritalin ist, ist in Ordnung.

Aber lest selbst:


Buchrezension
Thomas Armstrong: Das Märchen vom ADHS-Kind - 50 sanfte Möglichkeiten, das Verhalten Ihres Kindes zu verbessern - ohne Zwang und ohne Pharmaka
Junfermann Verlag. Paderborn. 2002. 315 S., 22.50 Euro.
Der provokante Titel der deutschen Übersetzung dieses 1995 in den USA in der ersten Auflage unter dem Titel "The Myth of the A.D.D. Child" veröffentlichten Buches trägt wohl kaum zur Versachlichung der Diskussion um das Thema ADHS bei. Der in Kalifornien lebende Autor war früher Sonderschullehrer und verdient sein Geld jetzt mit Publikationen, Seminaren und Beratung u. a. der Sesamstraße. Zitat: "Das Märchen vom ADHS-Kind setzt sich kritisch mit der fälschlichen Diagnostizierung von Millionen von Kindern mit der sogenannten Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und dem übermäßigen Gebrauch psychoaktiver Medikamente - wie Ritalin - zur Behandlung von Hyperaktivität auseinander. Nach Auffassung des Autors sind viele der Verhaltensweisen, die als ADHS bezeichnet werden, in Wahrheit aktive Reaktionen eines Kindes auf komplexe soziale, emotionale und erzieherische Einflüsse. Wenn Eltern an den Ursachen der Probleme arbeiten, statt Symptome mit potentiell schädlichen Medikamenten und durch Verhaltensveränderungsprogramme nur zu überdecken, können sie ihren Kindern zu mehr Lebensqualität verhelfen." Dennoch räumt er ein: "Der Leser sollte jedoch wissen, dass ich in meinem Buch nicht behaupte, es gäbe keine unkonzentrierten, hyperaktiven oder impulsiven Kinder" und "Ich bin auch nicht grundsätzlich dagegen, Kindern unter bestimmten Voraussetzungen Medikamente zu geben." Diese ambivalente Argumentationsweise ist nachvollziehbar vor dem Hintergrund eigener Erlebnisse des Autors: Armstrong berichtet einerseits, dass sein Vater, der Kinderarzt war und aufgrund von Angst und Depression vom Psychiater verordnete Psychopharmaka einnahm, erst durch das Absetzen der Medikamente zurück in seinen Beruf fand und einen erheblichen Gewinn an Lebensqualität verbuchte. Andererseits berichtet er, dass ihm selbst ein Antidepressivum im Rahmen von Schlafstörungen in Verbindung mit Angstzuständen und Depression gut half. Er machte also im Gegensatz zu seinem Vater "eine sehr positive Erfahrung mit der Einnahme von Psychopharmaka". Weiter schreibt er: "Die kognitive Dissonanz zwischen meiner eigenen positiven und der negativen Erfahrung meines Vaters mit psychotropen Medikamenten hat in mir den größten Teil der Energie mobilisiert, die ich brauchte, um das vorliegende Buch schreiben zu können. Bei meinem Vater habe ich miterlebt, was passieren kann, wenn Medikamente als einzige Lösung komplexer Probleme angesehen werden, und in meinem eigenen Leben habe ich die segensreiche Wirkung von Psychopharmaka erfahren. Deshalb kann ich mich nicht mit denjenigen identifizieren, die sich für mein Buch interessieren, weil sie der verallgemeinernden Sicht anhängen, Ritalin vergifte den Geist ihrer Kinder. Psychopharmaka sind ein Therapiemittel unter vielen, und sie können in manchen Fällen und in Verbindung mit nichtmedikamentösen Ansätzen durchaus nützlich sein".
Einen extremen Ton das Vorwort der deutschen Ausgabe an: Vera Birkenbihl verkündet, dass "es nicht angehen kann, wenn wir ein stetig wachsendes ‚Heer' an kleinen braven ‚Ritalin-Soldaten' heranziehen." Unsachlicher geht es wohl kaum. Armstrong weist berechtigterweise darauf hin, dass in der Diskussion um ADHS die Gefahr besteht, einem biologischen Reduktionismus zu erliegen, demzufolge "die Wirklichkeit nichts weiter ist als eine Ansammlung von Genen, Neuronen und chemischen Stoffen". Ihn "besorgt die allgemeine Tendenz der medizinischen Perspektive, immer größere Bereiche unseres Lebens als Probleme oder gar als Störungen zu definieren". Unterstützenswert ist seine Forderung, uns intensiver zu bemühen, das "positive Potential dieser Kinder zu erkennen" und einen angemessenen Teil unseres "gewaltigen Forschungsbudgets auf die Erforschung der Stärken, Talente, Fähigkeiten und der besonderen Intelligenz" zu verwenden. Dann wieder schreibt er, dass ADHS "eine Erfindung, die hauptsächlich in den Laboratorien für kognitive Psychologie der Universitäten unseres Landes (und Kanadas) entstanden ist und anschließend durch die American Psychiatric Association, das U. S. Department of Education und die chemischen Laboratorien großer pharmazeutischer Unternehmen auf der ganzen Welt verbreitet und zum Leben erweckt wurde" ist und: "Das Märchen vom ADHS-Kind ist als Gegengift zum Konvervatismus der Weltanschauung von ADHS-Gläubigen gedacht."
Dennoch enthält das Buch in den weiteren Kapiteln eine Fülle wichtiger Informationen und Denkansätze, etwa zur Unschärfe der diagnostischen Grenzen und zu Veränderungen in unserer Gesellschaft, die der Entstehung von ADHS-Symptomen förderlich sind.
Erstaunlich sachlich fällt das Kapitel über Medikamente aus. Leider wurde in der deutschen Übersetzung dieses Elternratgebers versäumt, die Handelsnamen der Präparate dem deutschen Markt anzupassen. Sehr ablehnend äußert sich Armstrong gegenüber auf Belohnungen basierende Verhaltensmodifikationsprogrammen: Äußere Belohnungen seien der sicherste Weg zur Verringerung intrinsischer Motivation.
Die "50 Strategien, die Verhalten und Aufmerksamkeitsspanne Ihres Kindes verbessern" teilt Armstrong in kognitive, edukative, soziale, psychologische, ökologische physische und Verhaltensansätze ein. Er behauptet, dass er bei der Auswahl generell alle Methoden gemieden habe, deren "Wirksamkeit nicht überzeugend belegt ist", um dann gleich als erste Maßnahme vorzuschlagen: "Sorgen Sie für ein ausgewogenes Frühstück", und als zweite: "Denken Sie über einen Versuch mit der Feingold-Diät nach". Es folgen allgemeine Weisheiten wie "Beschränken Sie die Zeit für Fernsehen und Videospiele" und "Sorgen Sie für sich selbst", aber auch spezifischer auf das Thema eingehende Vorschläge wie "Die heilsame Wirkung der Selbstinstruktion", "Geben Sie Anweisungen so, dass die Aufmerksamkeit Ihres Kindes gefesselt wird", "Bringen Sie Ihrem Kind Fokussierungstechniken bei" und "Setzen Sie Auszeiten auf positive Weise ein".
Insgesamt bleibt ein zwiespältiger Eindruck. Die immer wieder aufleuchtende reißerische Entweder/Oder-Polemik, die durch die nicht immer präzise Übersetzung ins Deutsche und das deutsche Vorwort noch verstärkt wird, mag 1995 noch dem Stand der Diskussion entsprochen haben, sie passt jedoch nicht in die heutige Zeit, in der ein ‚sowohl - als auch'-Ansatz den state of the art darstellt. Andererseits sind soziale Aspekte hinsichtlich Entstehung, Betrachtung und Handlungskonzepten bei ADHS im wissenschaftlichen Mainstream derzeit eher unterrepräsentiert, und hier fasst das Buch eine Menge Hypothesen und Studienergebnisse zusammen. Beeindruckend für einen Elternratgeber ist auch die lange Liste an Referenzliteratur. Nützlich mag das Buch zudem für entschiedene ADHS-Gegner sein, denn einige der vorgeschlagenen Möglichkeiten zur Verbesserung des kindlichen Verhaltens sind durchaus praktikabel.
Ingo Spitczok von Brisinski, Viersen
Dietmar Heubrock, Franz Petermann: Aufmerksamkeitsdiagnostik
Hogrefe Verlag. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle. 2001. 105 S., 19,95 Euro.
Beide Autoren sind in Bremen tätig. Dietmar Heubrock leitet als Klinischer Neuropsychologe die Neuropsychologische Ambulanz für Kinder und Jugendliche. Franz Petermann ist Lehrstuhlinhaber der Klinischen Psychologie an der Universität Bremen und Direktor des Zentrums für Rehabilitationsforschung. Der Band erscheint im Rahmen einer neuen Buchreihe, die sich der psychologischen Diagnostik widmet. Hier werden diagnostische Fragen intensiv und doch komprimiert behandelt. Er wendet sich an die Praktiker mit dem Ziel diagnostische Vorgehensweisen und Strategien zu optimieren. Fallbeispiele, Übersichtstabellen sowie Verfahrensbeschreibungen erleichtern den Zugang zu der nicht immer einfachen Materie. Es werden Formen und Modelle sowie Diagnostik der gestörten Aufmerksamkeit vorgestellt. Die einzelnen Verfahren zur Erfassung der selektiven, geteilten und der Daueraufmerksamkeit werden vorgestellt. Das Problem wird nicht nur auf die heute vieles überlagernde Auseinandersetzung mit der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung reduziert. Anhand von Beispielen aus der Praxis werden eine primäre und sekundäre (bei Hochbegabung und Teilleistungsstörungen) Aufmerksamkeitsstörung sowie eine Störung im Alter dargestellt.
Die wichtigsten Verfahren zu Erfassung von Störungen der selektiven, geteilten und Daueraufmerksamkeit/Vigilanz samt der computergestützten Verfahren werden genauer beleuchtet. Es wird deutlich, dass es manchmal schwierig ist, ein geeignetes Testverfahren auszusuchen. Psychologische Diagnostik allein kann jedoch in keinem Fall störungsspezifische Ergebnisse liefern und für ein Störungsbild wie z.B. das ADHS beweisend sein.
Eine insgesamt für den mit Testdiagnostik vertrauten Praktiker nützliche und gelungene komprimierte Übersicht. Auch für einen Kinder- und Jugendpsychiater könnte das Buch interessant sein, insbesondere um sich einen schnellen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen in diesem Bereich angewandter psychodiagnostischer Verfahren zu verschaffen.
Bodo Christian Pisarsky, Berlin
 
M

msvxd

Guest
Buchrezensionen, Teil 2

Buchrezensionen, Teil 2

Dieter Krowatschek: Alles über ADS. Ein Ratgeber für Eltern und Lehrer
Walter Verlag. Düsseldorf und Zürich 2001. 174 S.
Und noch ein Ratgeber zum Thema ADS... Parallel zum steigenden Methylphenidat-Verbrauch in Deutschland erhöht sich auch die Anzahl der veröffentlichten Publikationen zu diesem Thema.
Trotzdem wird man neugierig, da dieser Ratgeber aus der Feder eines Praktikers, Schulpsychologen und Lehrers, der im schulpsychologischen Beratungsdienst in Marburg tätig ist, stammt. Der Autor ist in der Lage, eigene Grenzen und Schwächen einzuräumen. Er beschreibt verschiedene Verhaltensweisen, die für das ADS typisch sind und in der sozialen Umgebung der betroffenen Kinder Ängste, Ärger und Ablehnung auslösen können. In der Schule mögen viele Lehrer z.B. nicht mit diesen Kindern arbeiten. Positiv hervorgehoben muss der Hinweis des Autors, dass Ursachen und Hintergründe von Unterrichtskonflikten nicht allein in der Person eines "ADS-Kindes" zu sehen sind. Auch der gesellschaftliche Kontext und die Situation des Lehrers, der in der Regel im Umgang mit schwierigen Kindern schlecht vorbereitet und häufig überfordert ist, werden reflektiert. Solche Hinweise zeigen sowohl Eltern als auch Lehrern, dass sie mit ihren Insuffizienzgefühlen nicht allein dastehen, und machen daher Mut.
Im ersten Teil des Buches wird die Diagnose der Aufmerksamkeitsstörung samt ihrer Untertypen nach DSM-IV und ICD-10 erklärt. Das Erscheinungsbild von "ADS-Kindern" in verschiedenen Altersstufen wird ausführlich beschrieben. Anfänglich findet der Leser einige interessante Hinweise auf gewisse Eigenarten und Verhaltensweisen der ADS-Kinder, wie z.B. die unterschiedliche Verarbeitung sexueller Impulse. Mit fortschreitender Lektüre fällt jedoch auf, dass alle möglichen Auffälligkeiten angefangen beim Gebrauch von sexualiserten Ausdrücken bis zu rechtsgerichteter Ideologie, unter der ADS-Symptomatik subsumiert werden. Hier entsteht die Gefahr, dass der Begriff in seinem solchermaßen ubiquitären Gebrauch jeglichen Informationsgehalt einbüßt.
Von den insgesamt 170 Seiten sind ca. 50 Seiten an die Lehrer gerichtet. Ein großer Teil davon bezieht sich auf den Einsatz von Entspannungsverfahren. Eine Vielzahl dieser Techniken eignet sich zu einer tiefen Tranceinduktion, die im Schulalltag eher nicht angewandt werden sollte. Es fehlt dabei der entscheidende Hinweis, dass beim Einsatz dieser Methoden Situationen entstehen, die auch einen erfahrenen Pädagogen überfordern können. Die meisten vorgestellten Entspannungsübungen gehören eigentlich in die Hand eines erfahrenen Hypnotherapeuten. Es werden weitere bewährte praktische Aspekte der Unterrichtsgestaltung sowie pädagogische Interventionsmethoden dargestellt und diskutiert, wie z.B. die Arbeit mit Verstärkerplänen, Time-out, Sitzordnung, u.a..
Der Abschnitt "Hilfen für zu Hause" umfasst insgesamt vierzehn Seiten und fällt somit nicht nur bezüglich des Umfanges, sondern auch inhaltlich deutlich dünner aus. Die dort gegebenen Ratschläge werden jedoch durch die Bemerkung abgewertet, dass es 90% der betroffenen Eltern nicht gelingt, diese im Alltag anzuwenden. Die aus der Verhaltenstherapie stammenden Instrumente wie die Arbeit mit positiven und negativen Verstärkern, Time-out und Bestrafung werden nur oberflächlich gestreift und kommen im Hinblick auf die Anwendbarkeit im familiären Alltag eindeutig zu kurz.
Insgesamt entsteht der Eindruck, dass der Ratgeber sich mehr an Lehrer als an Eltern wendet. Als ergänzende Lektüre zum Thema ist das Buch streckenweise informativ und interessant. Als alleiniger Ratgeber für die oft verzweifelten Eltern und Kinder kann es jedoch kaum empfohlen werden.
Bodo Christian Pisarsky & Manfred Mickley, Berlin
 
M

msvxd

Guest
Und gleich noch was:

Auf www.hypies.de treiben sich auch öfter mal user herum, die gewaltig gegen Medis sind.

Schaut selbst mal rein in die Foren dort (Schwarze Bretter und Archiv sowie Ausgesondertes).

mfg.
 
I

iriso

Guest
@ msvxd

wow, das nenn ich mal ne Antwort !
Habe mir direkt Teil 2 kopiert. Unsere Lehrerin ist immer an neuen Infos zu dem Thema interressiert.


hab jetzt leider wenig Zeit. Iris
 
Mein Gott Carmen.....

Da hast Du mir aber ne Menge unterstellt was ich so weder geschrieben noch gedacht habe...... :(
Ich will Dir doch garnix!
Aber da das ja Deine Grundeinstellung ist, das alle Dir was wollen, ist klar das Du mit solcher Kritik schlecht umgehen kannst!
Ich hatte im nach hinein überlegt das Posting zu löschen weil ich mir schon gedacht habe das Dich das treffen wird. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich Dir etwas deutlich machen wollte.....
Wenn Du Dich von meinem Beitrag angepisst fühlst, ist es Dein gutes Recht so zu fühlen, aber meines ist es ebenso, mich verarscht zu fühlen wenn Du Dich einfach nicht mehr sehen lässt!
Ich weiß nichts über Dich und habe keine Erfahrung damit wie Du Dich vorher, oder allgemein hier im Forum verhältst, vielleicht solltest Du das mal bedenken!
Ich habe ja nach meinem Posting von anderen gehört, das es normalerweise nicht Deine Art ist und das dann unter "Dumm gelaufen" abgelegt!
Wenn Du jetzt der Meinung bist, das wegen dieser Sache alles andere keinen Wert mehr besitzt....... ist das Deine persönliche Meinung und nicht zu ändern!
Schau doch mal richtig hin was da passiert ist!
Tust Du es nicht, machst Du weiter wie bisher und nichts verändert sich und ich dachte Du möchtest etwas ändern!
Ich hätte mich deswegen gern mit Dir auseinander gesetzt, die Möglichkeit hast Du mir aber mit Deinen Postings genommen, so wird das dann wohl so zwischen uns stehen bleiben, was ich sehr schade finde!
Ich bin durchaus auch in der Lage mich zu entschuldigen wenn ich Unrecht hatte! Aber nur wenn man mir auch die Möglichkeit dazu lässt!

Liebe Grüsse

Sonja
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
@Sonja:

Ich wollte nur kurz Bescheid geben, daß ich gerade etappenweise dabei bin, meinen Beitrag zu schreiben, er wird wohl wieder etwas länger und mit den Kids kann ich halt kaum alles am Stück schreiben, ich hoff,ich bekomm ihn heute noch vollends fertig und kann ihn reinkopieren....

Bis bald

Carmen
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Sonja,

also hier kommt mal Teil 1...

ich freue mich, daß Du Dich trotzdem noch gemeldet hast, dachte nicht, daß Du nochmal schreibst. Unterstellt habe ich Dir wie ich finde gar nichts, Du hast mir unterstellt, mir wäre das Thema wohl nicht wichtig genug oder ob ich bei pers. Gesprächen auch einfach „davonlaufe“, und das hat mich schon ziemlich getroffen...

Aber ich bin mir wirklich keiner Schuld bewußt, außer, daß ich vielleicht deine Kritik erstmal hätte setzen lassen und erst dann antworten sollen, da ich eben auch ziemlich impulsiv bin... Auch sehe ich ein, dass Du mich nicht kennen und wissen kannst, dass ich eigentlich jeden Tag hier bin und auch immer antworte, auch wenn’s mal länger dauert, aber ich finde trotz allem kann man so was auch in einem anderen Ton sagen… Ich an Deiner Stelle hätte erstmal vorsichtig nachgefragt, da ich es selber auch nicht will, dass man mich gleich frontal angreift, man kann so was auch anders umschreiben und sich vorsichtig rantasten…

Ich hab zwar gemerkt, dass Du wohl ein recht direkter Mensch bist, in mancher Hinsicht ist das ja auch ok, manchmal öffnet das einem ja auch die Augen, aber ich kann mit solchen Leuten immer etwas schwer umgehen, weil ich mich eben oft gleich angegriffen fühle. Ich hatte auch mal eine Arbeitskollegin, die auch sagte was sie dachte, egal bei wem, bei der ich anfangs auch immer schlucken musste, aber dann war ich es gewohnt, kannte sie eine Weile und wusste, wie sie es meinte…
Sie darf auch heute noch Dinge zu mir sagen, bei denen ich bei anderen total eingeschnappt wäre… ich bin zwar schon dafür, dass man ehrlich zueinander ist, aber ich finde über einen „sanfteren“ Weg ist es einfach leichter, zumindest seh ich das so…

Ein Grund mehr ist bei mir eben mein katastrophaler psychischer Zustand im Moment, in dem ich Kritik (und aus meiner Sicht war sie eben nicht gerechtfertigt) schlecht vertrage. Um es Dir deutlich zu machen, wenn im Moment einer kommt und sagt, Dein Haarscheitel ist schief, brech ich in Tränen aus - mal übertrieben gesagt...

Aber ich glaube auch, daß ich es nicht nötig habe mich zu rechtfertigen, aber wie Du schon erkannt hast, habe ich das wohl tief in mir drin, daß ich mich immer als Looser und für alles verantwortlich fühle... auch liegst Du damit nicht verkehrt, daß ich als Kind wohl ähnliches mitgemacht habe wie Michael... ich bekam zwar nicht so oft Schläge, aber mein Vater hat mir wirklich nie was zugetraut. Bei jedem zweiten Satz kam, sag mal bist zu blöd? Oder hätt ich mir doch gleich denken, können, daß du das nicht kannst usw... Nur ER war perfekt (heute kann ich darüber nur lachen, heute weiß ich, daß er sein eigenes mangelndes Selbstbewußtsein nur mit "Macht und Druck" auf uns Kinder überspielt hat). Was ER sagte, wurde gemacht, fertig, basta. Es gab keine Chance, sich zu rechtfertigen oder zu diskutieren... ER hatte das letzte Wort...

Dadurch hatte ich auch in der Schule fast kein Selbstvertrauen und für die anderen war es ein Leichtes, mich dauernd "verarschen" zu müssen, ich war wohl der geborene Kandidat fürs typische Fettnäpfchen...

Dieser Frust führte wiederum dazu, daß ich immer mehr Süßigkeiten in mich reinstopfte, weil es die einzigste Genugtuung, Freude? für mich war... Essen machte mich schon immer glücklich...
Aber natürlich trug das Dicksein nicht dazu bei, mein Selbstbewußtsein irgendwann zu stärken, im Gegenteil - es wurde noch weniger und so ist es auch noch heute...

Ich kann mich nicht so akzeptieren wie ich bin, ich fühle mich total unsicher, leg keinen Wert auf mein Aussehen, mag meinen Körper einfach nicht und habe manchmal das Gefühl, daß mein Körper es nicht nötig hat, daß ich irgendwas an ihm mache... Ich frage mich, warum sollte ich eine neue Frisur machen, dick bin ich eh, dann kann ich es doch gleich lassen, das reißt es dann auch nicht raus...
Aber wie gesagt, ich hätte genausowenig die Kraft, einfach abzunehmen, da es mir im Moment einfach zu anstrengend ist, da meine Kilos hauptsächlich vom Frustessen kommen…



Aber ich glaube nicht, daß es uns weiterbringt, wenn ich von mir erzähle, ich möchte, daß es meinem Sohn anders ergeht, ich möchte, daß er ein besseres Leben hat, als ich es hatte, zumindest psychisch... ich will ihm eigentlich Selbstbewußtsein mitgeben und mache genau das Gegenteil...

Original von Sonja:
Wäre es sehr schwer für Dich in einer solchen Situation zu sagen "Ich bin jetzt wirklich sehr wütend auf Dich und mir platzt gleich der Kragen, aber genau DAS will ich nicht mehr! Ich will das wir wie zwei vernünftige Menschen miteinander reden, deshalb muss ich jetzt Abstand von Dir haben und werde einige Minuten das Zimmer verlassen!" Dann gehst Du aus dem Raum und sammelst Dich bis Du wieder soweit bei Dir bist das Du zurück gehen kannst.

Das hört sich alles so leicht an, aber ich nehme Michi schon oft in den Arm und sag ihm immer, dass ich das nicht wollte und es mir leid tut, auch oft abends im Bett entschuldige ich mich bei ihm, er versteht auch (noch) nicht, was „lieber vernünftig Reden“ bedeutet, nicht weil er es ja leider nicht kennt, sondern weil ihm vom Alter her das Verständnis fehlt (was hat er sich darunter vorzustellen?)… Wenn er dann grad so aggressiv ist und ich es schaffen würde, aus dem Zimmer zu gehen, ohne auch aggressiv zu werden, dann wüsste ich, dass er sofort die Tür aufmachen würde und sagen würde: Ich WILL aber das und das, oder ich mach trotzdem dies und jenes… und spätestens dann wären meine guten Vorsätze auch dahin…Deshalb ist ja auch so schwer, was neues auszuprobieren, weil ich glaube meinen Sohn so gut zu kennen, dass fast alle Möglichkeiten, die Du genannt hast, nicht viel helfen würden.

Z . B. die Situation im Kaufhaus mit dem Wagen… ich könnte es 100 x vorher sagen, wie ich erwarte, dass er sich zu benehmen hat, er würde sagen: Ja Mama, ich bin lieb… und bei der nächsten Ecke, tickt er wieder aus… Wenn ich ihn dann wie angedroht in den Wagen setzen würde, würde er nur grinsen und sagen: Au ja, jetzt bin ich ein Baby wie Lukas (sein Bruder), er findet das total witzig und fühlt sich überhaupt nicht blamiert oder so, für ihn wäre das doch toll, so zu sein, wie sein kleiner Lukas… Also würde ich ihm ja noch zu mehr Aufmerksamkeit von den anderen verhelfen und wenn jemand über ihn lacht, ist das Bestätigung pur für ihn und er macht nur noch den Kaspar...

Verstehst Du was ich meine? Ich hab es mir schon ein paar Mal überlegt, ich habe den 1. Versuch gemacht, zu sagen, dass wir was ändern müssen, dass ich möchte, dass er mir folgt, weil ich die Erwachsene bin, weil ICH der Chef bin… und was kam? Wie schon erwartet, sofort der Satz: NEIN, ICH bin der Chef…
Beim Frühstück zum Beispiel.....


Bei Renè haben wir es beim Frühstück so geregelt, das er eine halbe Stunde Zeit hat, ich ihm das vorher sage was er in der halben Stunde nicht geschafft hat bleibt liegen, ohne Diskussion. Renè hat dann die Wahl gehabt zu essen oder es zu lassen und muss mit der Konsequenz leben das ihm vielleicht um neun schon wieder der Magen knurrt! Verhält er sich darüber hinaus bei Tisch nicht anständig und quatscht permanent, kriegt er die eins, die zwei, die drei und dann ist die Mahlzeit für ihn beendet! Auch das ohne Diskussion, er könnte sich auf die Erde schmeissen und schreien er dürfte nicht weiter essen!
Er weiß das und ihm ist es lieber wir sitzen alle friedlich beieinander....


Das ist wieder so eine Sache… Michael ist es sch…egal, ja sogar eine Freude, nichts Essen zu müssen… was glaubst Du, was es für ein Kampf ist, ihn an den Tisch zu bekommen… Er HASST Essen und es ist für ihn keine Strafe sondern eine Erleichterung, wenn er nicht essen muß, damit täte ich ihm ja einen Gefallen… er würde höchstens mal abends freiwillig kommen. Er hatte schon als Kleinkind keine „Zeit“ zum Essen, alles andere war ja viel interessanter und man musste wenigstens nicht stillsitzen…

In einer solchen Situation wie Du sie am Nachmittag schilderst würde ich und habe ich Renè tatsächlich meine körperliche Stärke demonstriert und ihn festgehalten und auf sein Zimmer gebracht! Noch sind die Jungs so klein dass das geht! Beuge vor Carmen damit Du nicht in die Situation kommst das versuchen zu müssen wenn er eindeutig stärker ist als Du! Ich habe Mütter kennen gelernt die von ihren Söhnen geschlagen werden wenn sie versuchen ihnen etwas entgegen zu setzen. Jetzt hast Du noch Zeit so etwas ab zu wenden, aber irgendwann wird es mal zu spät sein dafür! Bleib ruhig dabei!

Mein Sohn schlägt auch schon mal nach mir, das bleibt ja wohl nicht aus… ich habe es auch schon mit festhalten versucht, aber er tobt und schlägt um sich, dass ich keine Chance habe… er rastet dann nur noch mehr aus… hab das auch als er kleiner war, schon mal probiert – es gibt ja diese Festhaltetherapie – aber, es hat wirklich null komma null gebracht… aber vielleicht werd ich es doch noch mal versuchen…

Außerdem könnte ihn nie auf sein Zimmer sperren, weil es oben ist und ich absolut keinen Überblick hätte, ihm wäre das total egal und er würde höchstens noch mehr Sauerei machen, anstatt über seine Fehler nachzudenken…

Teil 2 folgt gleich...
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Und jetzt Teil 2...

Original von Sonja:

Ich frage mich nur warum es gerade so eine Beratungsstelle sein soll?! Warum nicht einen unabhängigen Kinderpsychologen aufsuchen? Ich finde weder das eine noch das andere von höherem Vorteil, verstehe mich nicht falsch, mich verwundert nur das die meisten eine Bratungstelle zum Anlaufen nutzen und nicht zackig eine Überweisung holen und das Kind dem nächsten Kinderpsychologen vorstellen?!

Die Idee mit dem Kinderpsychologen ist nicht dumm, allerdings weiß ich auch genau, dass es davon viel zu wenige gibt, zumindest welche, die auf ADS spezialisiert sind… das weiß ich aus unserer damaligen Selbsthilfegruppe (die sich leider aufgelöst hat). Bei uns im Raum gibt es sehr wenige „Spezialisten“ und die, die es gibt sind total überlaufen oder nehmen keine Patienten mehr an…

Bevor ich meinen Sohn also zu einem Doc gebe, der sich nicht 100 % damit auskennt und einem vielleicht sogar noch Vorwürfe macht und das Problem auf sonst was schiebt, gehe ich doch lieber „nur“ zu der Beratungsstelle, wo ich weiß, dass der Mensch, sich mit ADS auskennt und weiß wovon er redet. Auch habe ich in seinem Vortrag herausgehört, dass er weder zu den Ritalinbefürwortern noch zu den Ritalingegnern gehört, sondern dass er auch der Meinung ist, dass wenn man dem Kind damit eine Unterstützung geben kann, besser im Leben zurechtzukommen dann solle man dies tun, wenn es aber jemand so schafft, sei dies auch ok.

Nochmal zu meiner Psychotherapie: Ich habe irgendwo schon auch das Gefühl, dass es eigentlich anders sein müsste. Mein Psychologe ist schon sehr nett und vertrauenswürdig, aber ich habe das Gefühl, dass er mir nicht wirklich helfen kann, das hat mein Nochmann damals schon gesagt, als wir noch zusammen waren und er noch einiges mitbekommen hat. Aber soll ich die Therapie jetzt abbrechen? Dann weiß ich nicht, ob ich noch mal eine genehmigt bekomme, außerdem bin ich nicht der Typ, der zu jedem Psychologen rennen und ihm sein Seelenleben ausbreiten kann… mein jetziger kennt mich nun eben schon über 2 Jahre.

Ich hab das Gefühl erst seit meiner Mu-Ki-Kur. Da hatten wir ja auch Gruppentherapie und Einzeltherapie… die Einzeltherapie war nur 1 x wöchtentl. eine halbe Stunde, aber die GT war 2 x wöchentl.. Diese Psychologin hat dort mit uns immer Rollenspiele gemacht, anfangs fand ich das total „kitschig“ und „doof“, aber als ich sah, was sie bei den ganzen Patienten (incl. mir) für Emotionen losreißen konnte, war ich total schockiert… Es gab kein einziges Mal, in dem nicht bei irgendjemand Tränen flossen oder brutale Emotionen hochkamen… Was mein Psychologe in zwei Jahren nicht schaffte, schaffte die Frau in 2-3 Wochen… seitdem bin ich etwas nachdenklich geworden…

Weißt Du denn eine Möglichkeit, wie ich z. B. an jemand anderen komme? Ich möchte die Therapie wie gesagt nicht abbrechen und weiß aber nicht, ob es z. b. möglich ist, diese zu „verlegen“. Außerdem weiß ich, dass es mir total unangenehm wäre, meinen Psychologen so vor den Kopf zu stoßen, weil ich merke, dass er wirklich bemüht ist, aber eben irgendwie die falschen Mittel anwendet, er bringt mich einfach nicht weiter… Klar muß ich an mich denken und sollte keine Rücksicht auf ihn nehmen, er verdient ja auch genug, aber ich hab eben Angst, dann wieder an den Falschen zu geraten… Woher weiß ich denn, welcher bei meinem Problem wirklich was bewirken kann?

Ich werde jetzt schauen, wie weit ich mit dieser Beratungsstelle komme, ob ich dort für mich vielleicht auch etwas herausziehen kann (falls ich denn mit Michi eine Therapie bekomme). Heute hab ich noch nicht angerufen, war heute morgen ziemlich fertig vom CT gestern…

Michi fragte mich jetzt die letzten Tage immer nach diesem Punkteplan, weil ich es ihm versprochen hatte, dass er sich dort bestimmte Dinge „verdienen“ kann. Klar ist es mehr oder weniger Erpressung, aber ich hab auch gemerkt, dass es ihn und mich positiv stimmt. Ich hab erst heute abend ganz spontan damit angefangen, hab ihm auch erklärt, dass wir das jetzt mal probieren, ob so was überhaupt funktionieren würde und er war total begeistert.

Also hab ich ihm seine 1. Aufgabe aufgeschrieben und erklärt, dass später noch mehr Aufgaben dazukommen. Da er ja schon liest, hab ich geschrieben: Abends – Schlafanzug anziehen. Ich schildere mal kurz wie es bisher war… Also, ich musste immer daneben stehen, denn wenn ich ihn allein im Bad lies, hätte er sich wohl nach 2 Stunden noch nicht gerührt gehabt… Also stand ich immer daneben und hab bestimmt 10-15 x gesagt: Michi, ausziehen, Michi, Hose runter, Michi, Pulli auf den Trockner legen, Michi, mach jetzt, Michi, zieh endlich die Bettsocken an, Michi quatsch nicht, beeil Dich… usw… ich hab mir den Mund fusslig geredet, er hat dabei ununterbrochen gequatscht z B. über den Schalter vom Trockner, über den Waschlappen der auf der Heizung lag (was er für ein Motiv hat), darüber, dass die und die im Kiga heute das und das gemacht hat usw… also alles, nur nicht das was er machen sollte, nämlich sich ausziehen/anziehen…

Ich hab dann den Plan aufgehängt, hab ihm die Smilie-Punkte gezeigt (einige hab ich mit Brille gemalt, das hat ihm noch mehr gefallen) und hab zu ihm gesagt: Michi, ich geh jetzt raus, hier ist der Schlafanzug und die Bettsocken und ich bin gespannt, ob Du Dir einen Smilie verdienen kannst. Ich bin raus und 90 sec. später stand mein Sohn angezogen mit einem total breiten Grinsen und stolzem Gesichtsausdruck vor mir…

Ich war echt überwältigt, hab ihm seinen 1. Smilie ausgehändigt und er hat ihn ganz stolz aufgeklebt. Ich habe es mir bewusst gerade heute überlegt, weil heute seit langem wieder ein wirklich ruhiger Abend mit meinen beiden war. Meist hab ich beide ja abends immer ab 18.00 Uhr, da meine Mum dann zur Arbeit geht und jeden Abend bete ich, dass bald Bettzeit ist und ich die paar Stunden irgendwie rumkriege, vor allem beim Abendbrot…

Heute hab ich gemerkt, dass ich durch das freie Wochenende wo ich jetzt auf dem CT war, etwas Abstand gewonnen habe und ich war heute – so kam es mir zumindest vor – irgendwie relaxter… Und ich hab eben schwer das Gefühl, dass sich das auf die Jungs positiv ausgewirkt hat. Ich hatte mich heute echt gut unter Kontrolle, hab ruhig mit Michi geredet und er hat sehr vieles gemacht, wo er sonst immer versucht dagegen zu sprechen. Ich war selber verwundert, dass kein Widerspruch kam… Vielleicht hatten die beiden nur einen guten Tag, vielleicht bin ich aber auch dabei, mir das Ganze zu verinnerlichen und nach wirklich brauchbaren Lösungen zu suchen.

Ich hab gemerkt, dass ich es sicher nicht in dem Ausmaß wie Du schaffen werde – vielleicht irgendwann, wenn ich genug Kraft und Erfolgserlebnisse mit meinem Sohn hatte, aber ich glaube ich habe für mich einen Ansatz gefunden, nicht der Punkteplan (der ist ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein), sondern dass ich jetzt wirklich ein paar Tage schon versuche, mich mit Schreien und Ausflippen zu zügeln, dass ich mich einfach selber „ermahne“. Noch schaffe ich es nicht aus dem Zimmer zu gehen (hab es ja auch aus "Angstgründen" noch nicht probiert), weil es bei mir eben von einer auf die andere Sekunde passiert und wie Du selbst sagst, wenn Du einmal im Schreien drin bist, schaffst Du es nicht mehr, Dich zu kontrollieren.

Ich weiß, dass ich erstmal bei mir anfangen muß, versuchen muß, meinen Sohn ein wenig in seine Schranken zu weisen, zumindest in bestimmten Situationen, dass er lernen muß, dass ich einige Dinge nun nicht mehr dulde, aber ich weiß, dass ich es (noch) nicht schaffe mir bestimmte „große“ Punkte vorzunehmen, das ist für mich dann zu viel Druck. Ich merke, dass ich immer wieder an eine Situation gelange, wo ich weiß, dass ich nicht mehr so wie vorher reagieren darf, nämlich mit dieser LMAA-Einstellung (Du hast Dein Recht und ich meine Ruhe…), sondern dass ich mich dieser Situation stellen muß und sage: Stop! So wird es gemacht, weil ICH es so sage. Ich kann das aber wirklich nur situationsbedingt machen, nicht mit einem bestimmten Ziel, das ich für mich und ihn „erzwingen“ will, soweit bin ich einfach noch nicht.

Vielleicht ist das der falsche Weg, vielleicht sollte ich wirklich von einem zu anderen Tag „umstellen“, aber ich möchte es einfach so versuchen, weil ich glaube, dass es so für mich und somit auch für Michael der bessere Weg oder zumindest ein Einstieg in die „große, strukturierte“ Konsequenz ist.

Ich versuche mich positiv zu bestärken, daran zu glauben, daß ich was ändern kann und allein dieses bildliche "Aufplustern" zum Kampf gibt mir irgendwie schon Bestätigung... Vielleicht kann ich unser Problem auch irgendwann als Herausforderung betrachten und schaffe es, dagegen anzukämpfen und nicht alles einfach hinzunehmen... Ich hoffe es so sehr...

Ui, ui... jetzt war ich wohl wieder ziemlich lang... sorry... und danke für die Ausdauer...

Liebe Grüße

Carmen
 
I

iriso

Guest
Hallo Carmen, ich finde es ganz fantastisch wie du die ganze Sache angehst.
Ich finde es auch Sinnvoller sich und dem Kind erstmal kleine Aufgaben zugeben die auch geschafft werden können.
Wenn die Sachen dann klappen zieht man viel Kraft daraus und kann sich an die Nächsten Aufgaben wagen.
Hat mich beeindruckt wie du deine eigene Lebensgeschichte erzählt hast und ich finde es ganz wichtig das du es schaffst damit deinen "Frieden " zu finden.
Sprich doch einfachmal mit deinem Phsychologen das du seit der Kur das Gefühl hast auf der Stelle zu treten. wenn du ihm das so schilderst wie hier im Forum hat er sicher verständnis dafür und kann dir vieleicht noch andere Wege aufzeigen.
Ich weiß nur aus eigener Erfahrung das man so tiefliegene Gefühle automatisch auf die nächste Generation überträgt ob man es selber merkt oder nicht.
Es ist sehr schwer so ein Teufelskreis zu durchbrechen.
Ich habe den " horror" von Gefühlen und Ängsten von meiner Mutter über Jahre mitgetragen ohne es zu wissen. Erst vor 2 Jahren mit 45 hatte sie einen Nervenzusammenbruch, bei denen die Familie Dinge erfuhr die für mehrere Horrorfilme gereicht hätten. Will da jetzt nicht näher drauf eingehen.

Bestimmte Verhaltensweisen und Gefühle habe ich von meine Mutter übernommen obwohl ich ein ganz anderen Charakter habe.
Habe lange Zeit geglaubt es alleine zu schaffen, damit klar zu kommen.
Dann aber mit entsetzen festgestellt das meine Kinder beginnen einige dieser Gefühle auch zu entwickeln.z.b. Versagungsängste.
Deshalb ist es ganz wichtig das du weiterhin an dich arbeitest.

Hattest du schon mal Zeit in das Buch zu schauen. Steht auch einiges dazu drin.
Lieben gruß Iriso
 
@Carmen

Jeder hat sein eigenes Tempo!
Was bei mir geklappt hat, muss noch lange nicht bei jedem klappen! Aber das Ziel ist zu erreichen, ob man es so oder so schafft ist doch egal!
Und wenn Du siehst, das auch winzig kleine Schritte nach vorn führen, wirst Du stärker werden und die Schritte größer!
Ganz sicher!

;-)

Liebe Grüsse

Sonja
 
A

annimarla

Guest
Hallo Carmen

dein Bericht vom Ablauf beim essen kommt mir sehr bekannt vor.
Mein Marvin ist 6 Jahre und jeden Tag nehme ich mir vor nicht auszuflippen
Leichter gesagt als getan :firedevil Er treibt mich immer wieder zur Weissglut
Alles muss man hundert Mal sagen .

Ich weiss nicht ob er ADS hat,aber ich weiss das es nicht an der Erziehung liegt
Sein Bruder Marko 9 Jahre ist mir "gut gelungen".Auch die kleine Laura
10 Monate ist sehr pflegeleicht und freundlich.
Mit Marvin war es von Anfang an anders.Wie es weitergehen wird weiss ich nicht.
Wenn ich an September 04 denke (Einschulung)wird mir ganz übel!

Vielleicht kannst du mir sagen wie das ADS festgestellt wurde?
Marvin bekommt seit 3 Jahren Ergo und Logopädie.Ich war auch bei einer Psychologin um ADS abzuklären,die hat einen Test gemacht und gemeint sein
IQ wäre nahe der Idiotengrenze,obwohl der Test zu lang war und Marvin sich nicht konzentrieren konnte und sich verweigert hat
Wir haben uns nicht im Guten von ihr getrennt :angryfire
 

Carmen

Namhaftes Mitglied
Hallo Annimarla,

erstmal herzlich Willkommen hier bei uns im Forum...

Es ist ja eben das Problem, daß man ADS eben nicht im Blut oder Urin feststellen kann, das würde die Sache viel einfacher machen... weiter oben wurde auch schon beschrieben, welche Test man machen kann um eine Diagnose zu bekommen, die dann aber eben auch nur "vermutet" werden kann, es gibt eben keine handfesten beweise... leider...

Auf jeden Fall würd ich mit 90prozentiger Sicherheit sagen, daß dieser IQ-Test wirklich total daneben war...
Mein Sohn hat ihn zwar noch vor sich (Februar 04), aber mir wurde gleich am Telefon gesagt, daß man da zwei Termine braucht, da er eben sehr umfangreich ist und nun hab ich zwei Termine...
Ich glaube dann hat Dich dein Gefühl nicht getrügt, wenn Du den Kontakt zu dieser Psychologin gleich wieder abgebrochen hast...

Im MOment bin ich auch ziemlich mit der ganzen Problematik überfordert, wie Du ja unschwer lesen kannst... vielleicht kann Dir Sonja oder sonst jemand aus dem Forum noch ein paar Tipps geben, ich würde auf jeden Fall mal den Kinderarzt nach einer geeigneten Adresse für einen Kinderpsychologen fragen oder notfalls einen Termin im SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) geben lassen, die sind darauf spezialisiert.

Auch online gibt es viele Seite auf denen Du dann eher beurteilen kannst, ob Dein Sohn es evtl. haben könnte, meist kommt dann dieses berühmte "Aha-Erlebnis", so war es bei mir, als ich ein Buch über ADS gelesen hab und hinterher sagte: Wow, die Frau, schreibt über MEINEN Sohn... woher weiß sie das alles???...

Ich würde erstmal im Netz schauen, mir dann ein paar Bücher ausleihen, wobei es eben zu dem Thema tausende gibt und nur wenige gute... ich fand das A.D.S.-Buch, welches ganz oben an dem Beitrag hier an 1. Stelle vorgestellt wird, sehr gut. Leider hatte ich zum Einstieg ein anderes empfohlen bekommen, was zwar diesen Aha-Effekt brachte, aber bei dem ich mit der Art wie man ADS "bekämpft" nicht einverstanden war, deshalb denke ich, das o. g. ist sicher nicht schlecht, oder wissen die anderen noch bessere??

So, nun muß ich aber ab ins Bettchen, bin wieder total fertig heute...

Liebe Grüße

Carmen
 
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