Trennung und was weiter ...??? 2. Teil

Schlurchi

Neues Mitglied
Hallo, ich klinke mich hier mal ein, als Neuer und betroffener Paps :)

Gerry, ich drück Dir die Daumen was Deine Situation angeht.
Du scheinst ja auch immer wieder kleine Erfolge zu haben.

Soweit mein Wissens- und Erfahrungsstand ist, was ich vor Gericht, beim
Jugendamt und Familienberatung erlebt habe, kann ich Dir vielleicht folgende
Tips mitgeben:

Du hast es ja selber bemerkt: Hartnäckig bleiben!
Nichts ist schlimmer als sich nicht einzubringen und die Dinge laufen zu lassen,
auch wenn anfangs der Berg an Problemen, Sorgen und Nöten riesig aussieht -
nichts ist schlimmer als zu resignieren oder zu verzweifeln.
Und allzuleicht kann Dir das als Desinteresse ausgelegt werden wenn Du nicht
volle Pulle mitziehst, gestaltest und auch selber ruhig mal vorschlägst was
zu passieren hat anstatt nur zu reagieren.
Du bist ein halber Teil des Elternpaares, hast also die Hälfte der Pflichten.
Aber auch die Hälfte der Rechte!
Und die dürfen sich nicht darauf beschränken zu zahlen und ansonsten
den Mund zu halten oder die Kinder sehen zu "dürfen" wenn die Frau
glaubt dies gewähren zu wollen.

-Arwen hat sehr wertvolle Hinweise in ihren Links zum Thema Aufenthalts-
und Sorgerechtsbestimmungen gegeben.
Da ich den Umzug Deiner Frau nach Australien als ungerechtfertigt und mehr
oder weniger lediglich Machtspiel ansehe, geh dagegen vor und versuche
weder das Aufenthalts- noch das Sorgerecht aufzugeben.

Übrigens, erkundige Dich mal was die Einwanderungsbehöre in Australien dazu
meint, so prosperierend ist Aussieland nicht mehr (hab selber dort Verwandte,
aber keinen aus der Familie Deiner Frau :) ) daß da so einfach jeder kommen
kann, Berufsausbildung, Berufsjahre, finanzielle Sicherheit, dies alles sind
Kriterien die zu erfüllen sind um sich dort niederzulassen.
Kann Deine Frau die Bedingungen erfüllen, wenns ja hart auf hart kommt?

Übrigens, so Du an einen Richter mit ein wenig Verstand kommst und der
auch mitbekommt daß Deine Frau vielleicht eine Träumerin ist ohne konkrete
Vorstellungen und Kentnisse, was sie "dort" oder irgendwo im Ausland tun
will, wie das alles HANDFEST aussehen soll - wird er der Idee Deiner Frau
bestimmt einen Riegel vorschieben.
Kannst ja ruhig auf die zu erwartenden Schwierigkeiten hinweisen, wenn
sie in komplettes Neuland springt, zudem die Möglichkeiten herausstellen daß
-so sie hierbliebe, in Gottes Namen wenns denn nicht anders geht 50 oder 100
Kilometer auseinander- die Kinder um die es schließlich geht und die ein
Recht auf beide Eltern haben dies umsetzen können müssen und nicht in der
Form, daß Du um den halben Globus fliegen mußt.

Ich denke Deine Chancen stehen nicht so übel!!!

Insofern ist es sehr wichtig, daß Du oft -so oft wie möglich- den Kontakt
mit Deinen Kindern herstellst, versuchst die so oft wie möglich zu sehen.
Schon allein, um nicht sowas wie ein Gewohnheitsrecht daß die Kinder mehr
bei der Mutter sind und das soll so bleiben blablabla einzuführen.

Du bist der Papa und die Kinder sind auch Deine Kinder!

Gottseidank hat in den Gerichtssälen ein Umdenken sattgefunden, ich weiß noch
als es bei mir im Juni diesen Jahres losging.
Da hatte ich auch den Kopf voll mit diesen althergebrachten Ansichten,
Meinungen und Desinformationen was Umgangsrecht, Besuchsregelungen und solche
Dinge angeht, daß der Vater als rechtloser Outlaw dasteht.
Den Zahlemann spielen soll und nur ein Papa auf Abruf sein darf, so alle zwei
Wochenenden oder so.
Ich kann Dir sagen wie überrascht ich war, jetzt mittlerweile die Kinder
die Hälfte der Woche zu haben (bis die Scheidung kommt, aber bis dahin, -auch
gestützt durch Aussagen des Jugendamtes und einer eingeschalteten Familien-
therapeutin die mir in Aussicht gestellt hat aufgrund ihrer Beobachtungen und
der funktionierenden Regelung daß dies auch weil es so funktioniert- ) soll
heißen: Nichts ist unmöglich!


Irgendwer hat geschrieben, Du solltest Tagebuch führen.
Eine gute Idee, ich mach das auch. Auch wenn Du es jetzt nicht glaubst,
später kann es durchaus hilfreich sein Geschehnisse und Aussagen zeitlich
richtig zuzuordnen, einen Überblick zu wahren.
Es wird Dir helfen, Dich selbst und Deine Fortschritte zu beobachten,
das beste Beispiel ist doch dieser Thread. Das erste Posting, voller
Verzweiflung und Angst. Jetzt, die letzten Male weißt Du einiges mehr,
hast Dinge angepackt, gelernt, bist gereift, hast nicht aufgegeben.
Das ist etwas worauf Du stolz sein kannst!
Und Deine Kinder später sicher auch mal, sie werden sich (wenn sie das nicht
jetzt schon merken) freuen wie Du Dich um sie gesorgt hast, wie Du versucht
hast für sie dazusein. Sie werden es bestimmt mal lesen wollen.

Ein Wort zum Thema "ein Schreiben vom anderen Anwalt"
Hey! Ein Anwalt ist jemand, der -und es gibt genug von der Sorte, die keine
Ahnung oder Gewissen haben, sooo gerissen sind die meisten nicht, viele
glauben zwar sie wären der zweite Bossi, den finanziellen Forderungen nach
wenigstens ;) - seinem Mandanten das Wort redet und notfalls vor Gericht
beantragt der Mond muß grün gestrichen werden, geht auch per Eilantrag,
was solls, solang der Mandant zahlt...
Beileibe nicht jeder Anwalt versucht (und hat auch den Kenntnisstand! )
seinen Mandanten optimal zu beraten und auch mal zu sagen:
Das bringt nix, kostet nur, laß die Finder davon, dieses Ziel ist erreichbar
und jenes nicht. Es geht um Kohle, nicht um Dich als Menschen.

Damit meine ich:
Der Anwalt Deiner Frau wird freilich schreiben daß sie NUR in Australien
MIT den Kindern leben kann sonst ist mit schwerer Traumatisierung zu rechnen.
Er und sie werden mit allen Mitteln versuchen etwas durchzusetzen und lieber
bringen die ein paar Argumente mehr als zuwenige, ob das immer gehaltvoll,
intelligent und schlüssig ist bleibt dahingestellt.

Die Sichtweise des anderen Anwaltes ist nicht Deine und auch sicher nicht
immer die des Richters. Mach Dir da keinen allzugroßen Kopf drum.

Ich hab z.b. eine Schreiben bekommen, daß ich eins der Kinder entführt hätte,
es gegen seinen Willen festhalten und ihm die Medikamente für seine Herzrhythmusstörungen vorenthalten würde.
Alles hochoffiziell, dazu EIDESSTATTLICH von meiner Frau bezeugt.
Die Wahrheit sah so aus, daß der Große nicht mehr zu meiner Frau wollte,
der war tagelang vorher völlig hysterisch bis ich -nach vorheriger Absprache
mit meinem Anwalt- beschlossen haben ihn mal ein paar Tage bei mir zu lassen.
Und besagte Medikamente und AOK-Karte hat sie mir nicht rausgegeben, damit ich
neue Medikamente holen konnte, das alles unter Zeugen.

Normalerweise ein Schock, wenn man offiziell ein anwaltliches Schreiben
zugestellt bekommt wonach man der Entführung, Nötigung und vorsätzlicher
Körperverletzung oder so ähnlich eidesstattlich bezichtigt wird, die Frau
samt Anwalt droht das Kind mit Polizei und Gerichtsvollzieher holen zu lassen.

Und was war?
Ich hab erstmal nicht darauf reagiert, denn in Trennung lebend ohne Anordnung
von irgendwelcher Seite sind Kinder NICHT automatisch das Gut und Eigentum
der Mutter, auch wenn sie sich das so einbildet.
Das Schreiben ging auch zu einem Richter der die Sache sehr schnell gebügelt
hat, plötzlich wurde der Antrag zurückgezogen und geändert und von eides Statt
war auch kein Hauch mehr zu spüren und zu hören.

Der Anwalt meiner Frau und sie selber hätten sich da derart selbst in die
Nesseln gesetzt und haben das auch, mit Falschaussage und völligem, unange-
messenem Überreagieren.

Damit will ich nochmal darauf hinweisen, daß nix so heiß gegessen wird wie
es gekocht wird, daß nichts so hoffnungslos ist wie es für Dich auch immer
wieder mal aussehen mag.
Aber das sind nur Zwischenstationen auf dem gesamten Weg, den Du sicher in
einer Form meistern wirst.

Viel Glück dabei!

So, war ein bissl mehr, auch ein wenig durcheinander, aber bei der Menge an
wichtigen Dingen gehts halt nicht anders :)

Gruß Michael

P.S: Sei unbedingt absolut loyal den Kindern gegenüber, wenn das Gespräch
auf die Mutter und ihre "Pläne" kommt, laß Dich zu nichts hinreißen wie
schimpfen oder bösen Worten. Beiß die Zähne zusammen.

Aber such auch das Gespräch mit den Kindern, sie werden es höher einschätzen
wenn Du als Partner mit ihnen redest, sie aufklärst, ihnen kindgerecht
sagst was Sache ist als totzuschweigen oder die Wahrheit zurückzuhalten.
 

Schlurchi

Neues Mitglied
Uuups, hab ich vorhin gemerkt daß es ja einen dritten Teil und somit
aktuellen Nachfolger gibt, Asche auf mein Haupt :)

Aber mir ist noch was ein/aufgefallen, Gerry, was ich beim ersten Post hier
vergessen hab und mir den Thread nochmal angeguckt hab.

Wegen Deiner Bemerkung, Deine Frau hätte einen britischen Paß.

Ich steck in ähnlichem Problem, meine Frau will mit den Kindern nach
Bosnien gehen.
Und ich weiß noch, als es neulich darum ging wegen alleinigen Sorgerechtes
für sie, hat mein Anwalt oder eine Frau vom Jugendamt, ich weiß es
dummerweise nicht mehr genau gesagt es gäbe einen Paragraphen wonach
die Kinder wenn sie deutsche Staatsbürger sind, die Mutter aber keine
deutsche Staatsbürgerschaft besitzt das alleinige Sorgerecht für die Mutter
nicht gestattet wird. So oder so ähnlich war der Wortlaut, bohr da mal nach,
ich bin mir sehr sicher.
Übrigens hat mir der Richter (eigentlich meiner Frau) bei einem Termin ganz klar
dargelegt daß sie auf KEINEN FALL das alleinige Sorgerecht bekommen wird,
ich wußte aber damals nicht ob es mit diesem Paragraphen zusammenhängt.

Und, weiter, das GEMEINSAME Sorgerecht beinhaltet auch mit Entscheidungen,
die Du als Vater mittreffen kannst, sprich da müßte doch was zu machen
sein wegen Ausland. Was ja nun wirklich gravierend ist.

Okee, das wars dann.

Gruß Michael
 
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