unsterblich verliebt

N

Nickyta

Guest
Hallo,

ich habe mir in schlimmen und gleichgültigen zeiten meiner Ehe auch eingebildet, unsterblich verliebt zu sein. Habe gedacht, da ist endlich jemand, mit dem Du reden kannst, der zuhört, der gleiche Ansichten und Interessen hat.

Und bin arg auf die Nase gefallen-nicht mit der vermeintlichen liebe, aber mit meinen angeblichen Gefühlen.

Mein Ex hat fehler, ja, aber ich liebe ihn immer noch-leider weiß man das oft erst, wenn es zu spät ist. Ich hätte wissen müssen-wenn er einmal geht, wenn ich einmal die Trennung durchziehe, kommt er niemals mehr wieder, ganz gleich, ob er mich noch liebt oder nicht. Und das tut er, aber anscheinend können Männer-die meisten jedenfalls-da besser mit umgehen oder anders.

Jdedenfalls habe ich für mich die Erfahrung gemacht, daß man viel zu schnell aufgibt, oft wegen Kleinigkeiten, Nichtigkeiten, sich in etwas verennt.

Damals wollte ich auf keinen hören-heute kann ich nur wirklich jedem eindringlich raten, nicht zu schnell alles wegzuwerfen, sondern erstmal wirklich zu versuchen, in sich zu gehen, sich vielleicht eine Auszeit zu nehmen, um zur Ruhe zu kommen und seine Gefühle, seine wirklichen Gefühle, zu prüfen.

Zu sehr leidet man sonst hinterher-vor allem an der eigenen Schuld...
 
N

Nickyta

Guest
Nebenbei bemerkt wäre es wirklich eine Chance gewesen, hätte ich damals schon hier Hilfe gesucht, bevor ich solche Wege gehe
 

sunnyside

warten auf godot....
hallo shuttle,

sei nicht zu voreilig. nickyta hat recht, wenn es in der ehe kriselt, ist man eher geneigt, wegzulaufen. und deine partnerin? liebt sie dich noch?

gehe erst mal in dich und versuch herauszubekommen, was du wirklich willst. überdenke, was du in und an der bestehenden beziehung hast.

denn, wenn deine neue liebe ein strohfeuer ist, stehst du am ende da und hast vielleicht alles verloren. das, was man haben kann ist nie so interessant, wie das neue. und wenn man eh schon unglücklich ist, sucht man eher nach dem kick, dem, kribbeln. schmetterlinge sterben schnell! neue besen kehren gut - aber auch die nutzen sich ab, wenn der alltag kommt. das solltest du vor augen haben. die ernüchterung kommt oft schneller, als man denkt.

wünsche dir die richtige entscheidung und das richtige augenmaß

bis dann :sonne

sunny
 

Arminius

Aktives Mitglied
Kommt mir bekannt vor...

Leider ist der Orginalbeitrag von Suttle scheinbar gelöscht worden, aber die Antworten könnten auf meine Situation passen.

Seit fast 10 Jahren sind wir zusammen, inzw. verh. Eine Beziehung in der wenig über Gefühle gesprochen wird, statt dessen viel Aktivitäten, Sport, lange Reisen etc., sehr viel gemeinsam erlebt. Grade dabei über Kinder nachzudenken. Da packt es mich - ich weiss noch nicht genau warum - und ich mache einen Seitensprung (via Chat arrangiert, sie 130 km weg). Wir können uns nicht mehr vergessen. Sie leidet. Ich leide. Immer wieder versuchen wir Abstand zu gewinnen.

Die Idee war eigentlich einfach nur Sex und dann kein Wort darüber. Aber es lief ganz anders. Ich habe schlagartig erkannt, was mir fehlt in meiner Beziehung: Tiefgehende Gespräche, Ruhe, Nähe. Ein weniger durchorganisiertes Leben.

Nach vier Wochen beichte ich den Seitensprung. Meine Frau fällt aus allen Wolken. Aber es ändert erstmal nicht viel. Wir müssen dringend zueinander finden und über alles reden. Immer wieder, immer weiter. Aber es fällt uns beiden schwer. Sie neigt dazu, zu verdängen.

Ich weiss nun nicht, was ich von meinem Gefühlen halten soll.
Wäre es nicht gut, einfach neu anzufangen, Neues zu entdecken? Jetzt, bevor wir Kinder haben geht das noch. Warum eine fast 10 jährige Beziehung mit aller Kraft wieder zum Rollen bringen?
Gleichzeitig frage ich mich, warum ich erst nach so langer Zeit so wesentliche Defizite erkenne. Mache ich mit nur etwas vor?

Nächste Woche ein Termin bei der Paarberatung. Mal sehn was darauskommt.

Arminius
 

cheyenne

Aktives Mitglied
sorry, arminius... habe diesen beitrag von dir erst später gelesen.

somit ist es verständlich, daß du zunächst "nur" von 10 oder 20 jahren ausgehst.
 

Zwerg

hoffend...
RE: Kommt mir bekannt vor...

Original von Arminius
... aber die Antworten könnten auf meine Situation passen.
Dann mein Rat an Dich: Nimm' sie Dir auch zu Herzen (die Antworten). Laß' Dir die notwendige Zeit, um Dir darüber klar zu werden, was Du wirklich willst und was Du eventuell auch bereit bist aufzugeben.

Original von Arminius
Gleichzeitig frage ich mich, warum ich erst nach so langer Zeit so wesentliche Defizite erkenne. Mache ich mit nur etwas vor?
Überlege Dir ganz genau, ob es sich wirklich um Defizite handelt oder ob Du für Dich einfach nur nach Gründen bzw. "Ausreden" suchst, warum Deine jetzige Beziehung keine Zukunft haben kann. Wenn diese Defizite nämlich die Grundlage für eine Trennung sein sollen, mußt Du sie auch in Zukunft vertreten können.

Ich weiß sehr gut, wie man sich fühlt, wenn man sich nicht sicher ist, ob man zu seiner Entscheidung auch wirklich stehen kann. Ich habe meinen Mann nach 7-jähriger Ehe vor 2 Monaten verlassen, da ich mit einem Kollegen zur Seite gesprungen bin. Ich bin ausgezogen, werde in den nächsten 1-2 Wochen mit meinem Kollegen zusammenziehen und finde lauter Gründe, warum meine Ehe über kurz oder lang sowieso in die Brüche gegangen wäre. Alle Gründe sind in der Summe verständlich und nachvollziehbar - und trotzdem fühle ich mich schrecklich. Denn irgendwie sind die Probleme, die mein Mann und ich hatten und die ich als Begründung anführe, eigentlich nicht so dramatisch, daß man sie nicht hätte aus der Welt schaffen können. Ich muß ehrlich zugeben, würde mein Mann jetzt mit den Fingern schnippen und mich zurücknehmen - ich würde es tun 0) .

Insofern, überlege Dir sehr gut, was Du tust und was Du wirklich willst, damit Du in Zukunft mit Deiner Entscheidung auch wirklich leben kannst.

LG Zwerg
 

cheyenne

Aktives Mitglied
hallo arminius.

überrascht? naja, ich will nicht direkt von "überrascht" reden.
ich habe hier das erstemal eine schilderung der probleme in deiner beziehung/ehe gelesen.
von daher ist es verständlich, daß du dir über die weiteren jahre gedanken machst.

bitte versteh mich richtig:
ich billige nicht den seitensprung.
ein seitensprung ist für mich der falscheste weg seinen problemen zu begegnen - und eine lösung für diese ist es schonmal garnicht.
man zäumt das pferd von hinten auf...

vielleicht liest du dazu nochmal mein posting in zwilling´s thread "1,2,3...und jetzt reichts."

aber die denkanstöße von zwerg finde ich gut und ich denke, den gleichen denkanstößen wirst du in der paarberatung begegnen.

das betrachten des hier und jetzt und des zukünftigen kann nur die wirkliche lösung der probleme bringen.
 

Arminius

Aktives Mitglied
Ja Zwerg,

genau das muss ich tun. Ich weiss es, auch meine "Seitensprungpartnerin" weiss es. Was ich dazu brauche ist ein klarer Kopf und genügend Zeit. Das ist nicht so einfach zu bewerkstelligen, aber so muss es laufen.
Abstand gewinnen und versuchen alles vernünftig einzustufen...

Hmmm. Der Weg ist noch recht lang fürchte ich. Und es besteht die Gefahr, dass mich die Kräfte verlassen, ich mich einlullen lasse von der Verdrängungsstrategie meiner Frau.
Ich will meinen Gefühlen mehr Raum geben als in den vergangenen Jahren und habe den Eindruck, dass mir das nur gelingt, wenn meine Partnerin mich dabei unterstützt.
 

Zwerg

hoffend...
Vor allem mußt Du diese Entscheidung ohne Rücksicht auf Deine "Seitensprungpartnerin" treffen - das ist ganz besonders wichtig. Es muß DEINE Entscheidung sein, auch wenn Du sie damit verletzt. Weil Du sowieso jemanden verletzen wirst, sie oder Deine Frau.

Ich finde es gut, daß Ihr Euch bereits zu einer Partnerberatung entschlossen habt. Diese Möglichkeit habe ich meinem Mann und mir leider schon gar nicht mehr gegeben.

Für die auf Dich zukommende Zeit wünsche ich Dir viel Kraft und Zuversicht.

LG Zwerg
 

Arminius

Aktives Mitglied
Zwerg,

ich hoffe Du schaffst es auch wieder, mir Dir ins Reine zu kommen. Manchmal neigt man ja auch dazu, sich immer nur an die positiven Dinge zu erinnern und die negativen unter den Teppich zu kehren. Ein Neuanfang bringt so viele attraktive Aspekte mit sich, das sollte doch helfen den vergangenen Lebensabschnitt abzuschliessen.



Ich bin eigentlich ein sehr positiv denkender Mensch und kann mir sehr wirkungsvoll über lange Zeit selbst etwas vor machen. Das würde mich in gewisser Weise vielleicht vor einer Situation wie Deiner schützen. ABER ich will ehrlich zu mir selbst sein. Ehrlicher als vielleicht in den letzten Jahren.

Arminius
 

Zwerg

hoffend...
Arminius, danke für Deine guten Wünschen.
Du hast recht, gerade im Moment neige ich wirklich sehr dazu, mich in erster Linie an die positiven Erlebnisse zu erinnern. Aber selbst wenn ich bewußt drüber nachdenke, welche negativen Situationen es in meiner Ehe gab, fallen mir nicht so viele Dinge ein.

Original von Arminius
Ein Neuanfang bringt so viele attraktive Aspekte mit sich, das sollte doch helfen den vergangenen Lebensabschnitt abzuschliessen.
Leider bin ich noch nicht soweit, daß ich den vergangenen Lebensabschnitt abschließen könnte. Sowohl emotional nicht (dazu hänge ich noch viel zu sehr an meinem Mann) als auch aufgrund der äußeren Umstände. Wir haben uns vor 3 Jahren ein Haus gekauft, daß jetzt natürlich auch erst einmal wieder verkauft sein will. Wie soll ich also mit etwas abschließen, was mich voraussichtlich noch einige Wochen / Monate beschäftigen wird?
Und was die attraktiven Aspekte eines Neuanfanges angeht: Ja, Du hast recht, es hat natürlich seinen Reiz. Ich genieße meine neue Partnerschaft dahingehend auch sehr. Wir (mein Seitensprung und ich) unternehmen zur Zeit sehr viel, nachdem mein Mann und ich uns die Jahre über eigentlich ziemlich von der Außenwelt abgekapselt haben; wir reden auch sehr viel und freuen uns einfach aneinander. Die Frage ist einfach: Sind diese neuen Aspekte auch das, was ich wirklich will? Wird es von Dauer sein oder mache ich mir hier was vor? Sind sie es wirklich wert, eine doch eigentlich funktionierende Beziehung dafür auf's Spiel zu setzen? Darf ich meinen Partner so verletzen (natürlich nicht), um diese attraktiven Aspekte zu verwirklichen?

Ooomannomann, ich glaube, jetzt muß ich mich mal bei Dir entschuldigen. Eigentlich warst Du auf der Suche nach Hilfestellung und jetzt komme ich daher und heul' Dir hier die Hucke voll. Tut mir echt sorry, aber bisher habe ich hier noch keine(n) Verlassende(n) gefunden und im Moment hänge ich halt wirklich mitten drin!

Original von Arminius
ABER ich will ehrlich zu mir selbst sein. Ehrlicher als vielleicht in den letzten Jahren.
Dann mußt Du Dir als allererstes die Frage stellen: Was ist für Dich der Grund, Deine Ehe in Frage zu stellen? Ist es wirklich und ganz sicher so, daß Du in Deiner jetzigen Beziehung keine Zukunft siehst? Oder ist die Beziehung zu Deiner Chatbekanntschaft noch einfach viel zu aufregend und neu, als daß Du diese Frage überhaupt ansatzweise neutral bzw. objektiv beantworten kannst?
Bist Du wirklich ehrlich zu Dir selbst? Das ist nämlich ungemein wichtig, daß Du Dir selber nichts vormachst - man verrennt sich leider viel zu schnell!

LG und alles Gute,
Zwerg
(und Danke für's Zuhören)
 

Arminius

Aktives Mitglied
Tja Zweg,

es ist echt nicht einfach.

Wie geht das mit diesen Zitaten? Ich machs hier mal per Hand:

>Ist es wirklich und ganz sicher so, daß Du in Deiner jetzigen Beziehung keine
>Zukunft siehst?

Keine Zukunft will ich nicht sagen. Aber ich sehe eben auch woanders eine Zukunft. Oder besser gesagt, ich spüre den Drang einfach mein Leben mal wieder kräftig 'durchzumischen'.

>Oder ist die Beziehung zu Deiner Chatbekanntschaft noch einfach viel zu
>aufregend und neu, als daß Du diese Frage überhaupt ansatzweise neutral
>bzw. objektiv beantworten kannst?

Ja - so ist es wohl im Augenblick. Aber wir versuchen immer wieder, den Kotakt zu beenden, grade dehalb.
Ich muss einfach abwarten und die Sache abkühlen lassen - so schwer es auch fällt.


>sie es wirklich wert, eine doch eigentlich funktionierende Beziehung dafür >auf's Spiel zu setzen?Darf ich meinen Partner so verletzen (natürlich nicht),
>um diese attraktiven Aspekte zu verwirklichen?

'Natürlich nicht' würde ich nicht so einfach sagen. Was ist schon eine 'funktionierende' Beziehung? Eine gut laufende WG? Wenn man schon so ins taumeln kommt wie wir, dann funktioniert da irgendwas überhaupt nicht.
Du lebst erstmal für Dich selbst. Man kann ja nicht jahrelang wesentliche Bedürfnisse unter den Teppich kehren und SEIN LEBEN jemandem 'zur Verfügung stellen', wenn man diese Person nicht wirklich liebt. (Warum dieser Seitensprung? Das hat doch irgendwelche Ursachen. Oder sind wir einfach Egoisten die etwas Spass wollten? Ich glaubs nicht.)
Es ist wichtig zu wissen wie gross die Liebe ist und was die wirklichen Bedrüfnisse sind. Hat man das rausgefunden, darf oder muss man auch die Konsequenzen ziehen. Dabei entsteht unweigerlich Leid.
Wenn Du Dich erst jetzt wirklich prüfst, dann kann man nur Hoffen, das die vorweggenommene Entscheidung sich nachher als richtig rausstellt...






Arminius
 

Zwerg

hoffend...
Original von Arminius
Wie geht das mit diesen Zitaten?
einfach bei der Antwort, die Du zitieren möchtest, rechts oben auf Zitat klicken

Original von Arminius
Keine Zukunft will ich nicht sagen. Aber ich sehe eben auch woanders eine Zukunft. Oder besser gesagt, ich spüre den Drang einfach mein Leben mal wieder kräftig 'durchzumischen'.
Okay, jeder muß seine Prioritäten setzen. Solange man sich über die Konsequenzen (positiv + negativ) im Klaren ist!?

Original von Arminius
Ja - so ist es wohl im Augenblick. Aber wir versuchen immer wieder, den Kotakt zu beenden, grade dehalb.
Ich muss einfach abwarten und die Sache abkühlen lassen - so schwer es auch fällt. ...
Wenn Du Dich erst jetzt wirklich prüfst, dann kann man nur Hoffen, das die vorweggenommene Entscheidung sich nachher als richtig rausstellt...
:respekt Abwarten und Abkühlen - genau das hätte ich Dir jetzt auch empfohlen und ich finde es bewundernswert, mit welcher Ruhe Du die Situation analysierts. Da bist Du auf alle Fälle weiter wie ich. Irgendwie ging's bei mir viel zu schnell. Gerade eben war's passiert, da ist die ganze Sache bereits in's Rutschen geraten und eskaliert. Vom Kopf her stehe ich zu der Entscheidung, nur die Gefühle wollen halt noch nicht so richtig mitmachen. Ich fühle mich einfach schrecklich schuldig, meinen Mann so unsäglich verletzt zu haben, ihm und uns noch nicht einmal mehr die Chance gegeben zu haben, uns über unsere Beziehung und die Fehler klar zu werden. Ich hänge im Moment in diesem "Was wäre gewesen, wenn..." und komme einfach nicht raus :wand .

Zwerg
 

Arminius

Aktives Mitglied
Zwerg,

was denkst Du denn darüber, dass Du jetzt mit dem neuen Partner zusammenziehst?

Muss das jetzt sofort sein?

Ich glaube dieser direkte Wechsel und der neue Partner als Grund den alten zu verlassen - das kann die neue Beziehung von vornherein massiv belasten. Besprich das doch auch mal mit ihm.

Kannst Du Dir nicht vielleicht 3 Monate Auszeit nehmen und dann mit voller Überzeugung etwas neues beginnen?

Klar, das ist schwer und braucht ziemlich Selbstdisziplin, aber ich glaube es wäre besser.


Arminius
 

cheyenne

Aktives Mitglied
na, ihr zwei, da kann ich euch nur zustimmen... ihr wißt also, wie es laufen soll, um auf den richtigen weg zu kommen. jetzt müßt ihr´s nur noch umsetzen...

also wünsche ich euch alles gute sowie die kraft und die ausdauer für eure weiteren wege.
 

Arminius

Aktives Mitglied
Nun cheyenne,

die Frage die ich mir nun aber noch stelle ist, ob ich überhaupt jemals wissen werde was ich wirklich will.
Eine Frau die mit mir zusammen ist ist damit ja echt gestraft...


Arminius
 

cheyenne

Aktives Mitglied
*gg* wohl nicht nur die frau... du strafst dich am ende damit selber.

manche nennen so etwas egoismus, ich nenne das selbsterhaltungstrieb.
und der bestimmt sich für mich aus den fragen "wo stehe ich?", "was will ich?", "wo gehe ich hin?" und "wie kann ich das mit meiner partnerschaft vereinbahren?" - "ist es möglich den weg noch gemeinsam zu gehen?".

wenn man sich selbst nicht definiert, wenn man seine partnerschaft nicht definiert, geht man irgendwann verloren... und das darf auch in einer partnerschaft nicht der fall sein.
 

Zwerg

hoffend...
Arminius,

mit Deinem Vorschlag, erst einmal eine Auszeit zu nehmen, liegst Du sicher richtig. Leider läßt sich das nicht so einfach realisieren. Mein neuer Partner ist ein langjähriger Kollege von mir, d.h. wir sehen uns jeden Tag. Insofern müßte ich entsprechend Urlaub nehmen und das ist zur Zeit leider überhaupt nicht möglich (dabei bräuchte ich ihn wirklich soooo dringend :heul ).
Mein neuer Partner kennt meine Situation und weiß, daß ich emotional nicht besonders gefestigt bin. Das ist natürlich für ihn auch nicht besonders einfach und macht ihn sehr unsicher. Aber egal, wie es auch weitergeht, er wird mir nicht vorwerfen können, daß ich ihm was vorgespielt habe.

Zwerg
 

Arminius

Aktives Mitglied
Naja - so ist die Welt. Es wird auch so gehen.
Projiziere deinen Frust nicht auf ihn wenn Du feststellst, dass deine Entscheidung falsch war.

Aber nein, ich glaube, Du hast das schon im Griff.

Ich bin derzeit sehr zuversichtlich zu mir selbst finden zu können. Fühle mich auf dem richtigen Weg.
Heute frei (4 Tage-Woche), kann ich einfach in mich gehen und horchen, was ich will...
Aber es braucht Zeit. Sicher einige Wochen, bis ich wissen werde wohin.
:)
Arminius
 

Zwerg

hoffend...
Hört sich gut an, Arminius. Nimm' Dir die Zeit, die Du benötigst (aber das weißt Du ja bereits).
Alles Gute für Dich und Deinen weiteren Weg
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Zwerg
 

m@g

Mitglied
RE: Kommt mir bekannt vor...

@ Arminius


Deine Worte:

"Ich weiss nun nicht, was ich von meinem Gefühlen halten soll.
Wäre es nicht gut, einfach neu anzufangen, Neues zu entdecken? Jetzt, bevor wir Kinder haben geht das noch. Warum eine fast 10 jährige Beziehung mit aller Kraft wieder zum Rollen bringen?
Gleichzeitig frage ich mich, warum ich erst nach so langer Zeit so wesentliche Defizite erkenne. Mache ich mit nur etwas vor?

Nächste Woche ein Termin bei der Paarberatung. Mal sehn was darauskommt."


Gearde habe ich Deine Unterhaltung (oder wie sagt man hier?) mit Zwerg gelesen und ich bin erschrocken, dachte Du wärst jemand anders, Jemand der genau so denkt wie Du, tut mir gerade sehr sehr weh.

Er benutzte fast die gleichen Worten und besteht jetzt auch auf eine Pause. Ich stehe ihm seiner Selbstfindung im Weg......... Er denkt wenn er Zeit alleine verbringen kann, sagt ihm sein Herz wie es weiter gehen soll. Ist diese Auszeit nicht eine Flucht ? Warum bist Du der Meinung, erst nach dem Seitensprung bist Du richtig zum Nachdenken gekommen. Du lebst 10 Jahre mit dieser Frau......haben sich da nicht schon vorher Zweifel gemeldet.......Warum konnte Dir erst der Seitensprung zum Denken verhelfen. Hast Du nicht Angst Deine Frau/Freundinn zu verlieren, wie lange wird sie auf Deine Entscheidung warten, bis sie ihr Herz verschließt. Vermutlich denkst Du, dann ist sie es nicht wert, aber kannst Du Dir den Schmerz vorstellen den sie empfinden muss.....

Sorry, fühle Dich nicht angegriffen ich meine es nicht böse, aber ich als andere Seite, tja konnte dazu einfach nicht ruhig bleiben. Es ist nur so, in meinem Mann würdest Du wirklich Jemanden finden, der Dich absolut versteht......

Nicht böse sein ?! :unsch

M@g
 

Arminius

Aktives Mitglied
RE: Kommt mir bekannt vor...

m@g:

Hmmm. Ja. Ich kann mir das gut vorstellen was Du über dieses Leiden sagst.
Was aber soll ich tun? Was würdest Du erwarten?

Eine Entscheidung sofort?
Die kann wenn sie falsch ist (alle beteiligten) genau so ins Unglück führen - oder nicht?

Natürlich liegt der eigentliche Fehler - nicht wieder gut zu machen - in der Vergangenheit. Ja - ich hatte da schon ab und zu mal das Gefühl, dass die Art wie wir mitwinander umgehen nicht stimmt. Sogar meine Frau sieht das teilweise auch so.

Die Frage ist aber immer noch: Wie muss eine Beziehung nach 10 Jahren aussehen? Was kann ich von mir selbst an Verliebtheit erwarten?

Original von m@g
Warum bist Du der Meinung, erst nach dem Seitensprung bist Du richtig zum Nachdenken gekommen. Du lebst 10 Jahre mit dieser Frau......haben sich da nicht schon vorher Zweifel gemeldet.......Warum konnte Dir erst der Seitensprung zum Denken verhelfen.
M@g

Erst jetzt mache ich mir wirklich Gedanken. Vorher habe ich in den Tag hineingelebt und das Wesentliche wurde durch viele andere Dinge verdeckt, durch ale möglichen aufregenden Aktivitäten und vor allem durch meine unverbesserliche Art extrem positiv zu denken und alles schön zu reden. Für mich war immer alles bestens weil ich es mir auch selbst eingeredet haben. Jetzt sehe ich: Mit positivem Denken und solcher Ignoranz werde ich für den Rest des Lebens nicht glücklich. Der Seitensprung hat mich emotional so aus der "Vernebelung" gerissen, dass sich nun etwas ändert.
Möglich war das ganze so sicher auch nur, weil meine Frau ähnlich wie ich sehr rational denkt, wenig "gesprächsorientiert" ist, ihre Probleme für sich löst und mir nicht eine Atmosphäre bietet, in der ich mich wirklich öffnen kann. Und sie lebt in solch einem Aktivismus, dass wir nur sehr sehr wenig Zeit für uns und für Gespräche und Gedanken über uns hatten
Mir stellt sich im Augenblick die Frage wie gravierend denn die Probleme in unserer Beziehung wirklich sind.

Original von m@g
Hast Du nicht Angst Deine Frau/Freundinn zu verlieren, wie lange wird sie auf Deine Entscheidung warten, bis sie ihr Herz verschließt. Vermutlich denkst Du, dann ist sie es nicht wert, aber kannst Du Dir den Schmerz vorstellen den sie empfinden muss.....
M@g

Ich kann meine Gefühle im Augenblick nicht richtig einordnen. Ich weiss nicht, wie ich schneller den richtigen Weg finden kann. Sie geht derzeit davon aus, dass wir zusammenbleiben. Macht sich aber Sorgen, dass es vielleicht doch nicht so sein wird.

Bitte sag mir, was ich tun soll!

Arminius
 

m@g

Mitglied
RE: Kommt mir bekannt vor...

Arminius,

da fragst du die Kaputteste, Verwirrteste überhaupt........bei mir ist alles noch chaotischer, da wir immer viel geredet haben, außderdem haben wir zwei kleine Kinder..............

Gut der Seitensprung öffnet einem die Augen, man lebt wieder richtig und man merkt zu wievielen Gefühlen man fähig ist. Vermutlich ist es ein wenig so, als wäre man wieder richtig lebendig. Ich bin zwar noch nicht fremdgegangen, habe aber schon in Versuchung gestanden. Aber es waren Flirts, die niemals ins Bett geführt hätten, da ich weiß was ich an meinem Partner habe.

Bei uns sind es auch 10 Jahre und ich habe eingesehen, daß die Schmetterlinge weggeflogen sind (untreue Viecher!!) allerdings ist viel gewachsen, das Vertrauen, die Geborgenheit, das Zueinander stehen, der Zusammenhalt......die Liebe halt. Bei uns war es so, daß wir uns noch oft gesagt haben, daß wir uns lieben und das auch ernst gemeint haben (er öfter wie ich). Er hat mich oft in den Arm genommen und hat nie seine Finger von mir lassen können. Sicher waren wir uns oft uneinig, haben wegen bestimmten Themen immer und immer wieder gestritten. Ich denke in einer Beziehung kann man sich nicht einfach auf Dauer zurücklehnen und Erreichtes genießen. Man muß immer an der Beziehung "arbeiten", darf nicht alles Selbstverständlich sehen.....

Ich würde erwarten, daß man gemeinsam weiter kämpft. Du hast Dich verändert und Deine Frau auch. Ich denke nicht, daß ihr , da spreche ich auch von weinem Leben, in der Lage seid, diese Beziehung SO, in der bisherigen Form weiterzuführen. Jeder hat neue Erwartungen und Deine Frau muss sicher mit dem Seitensprung "abschließen" und ihn aktzeptieren können, um ein Vorwurfsfreies Weiterleben garantieren zu können. Wobei dieser Vertrauensbruch irgendwie immer Bestandteil Eures Lebens bleiben wird. Ich denke, daß der Rückzug von beider Seiten schon richtig ist, um für sich selber klar zu kommen, aber zu lange im stillen Kämmerlein bringt auch nichts. Ich denke, nach einer Zeit muß man doch gemeinsam versuchen mit den Problemen klar zu kommen. Dazu ist es nötig, daß man si´ch neu "kennen- und liebenlernt".

Ich merke, daß in mir was kaputt geht. Und je länger ER in sich horcht und seine Liebe sucht, desto mehr zerbricht in mir etwas. Ich habe nicht die Tür zu unserer Beziehung geschlossen....dennoch muß ich langsam wieder auf die Füße kommen und dazu muß ich dieses Leiden irgendwie lindern. Also werde ich versuchen Wut auf ihn aufzubauen. Anders kann ich mich selber nicht schützen. Gut ich kann mich ablenken........viel unternehmen....mir neue Hobbies suchen.....doch sehe ich ihn, höre ich nur seine Stimme....breche ich zusammen.

Daher mein Vorschlag MITEINANDER zu kämpfen. Zeigt mir die Zeit, daß ich seine Liebe wirklich verloren habe, dann lasse ich ihn gehen. Aber dann hätten wir wenigstens alles versucht....... So warte ich jetzt Wochen auf seine Entscheidung................und gehe daran kaputt, geb mich komplett auf, was natürlich völlig falsch wäre --oder wachse ich über mich drüber und schaffe es, mein ganz eigenes Leben mit meinen zwei Zwergen aufzubauen. Ist das zu egoistisch gedacht.


Was denkt denn Deine Frau? Spricht sie denn jetzt wenigstens über ihre Gefühle. Ist sie bereit, daß ihr in Zukunft Eure Zeit besser, intensiver für euch Zwei nutzt? Hast Du das Gefühl, daß sie Dich versteht?

hhmmmm ...

M@g
 
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