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    Update für die digitale Familienplanung

    In Deutschland sind etwa fünfzig verschiedene Präparate der Anti-Baby-Pille erhältlich, sowie zahlreiche weitere hormonelle, mechanische und chemische Verhütungsmittel. Sicher sind diese Helfer für viele Paare ein Segen, dennoch entwickelt sich aktuell ein Trend hin zur „natürlichen Familienplanung“. Die Gründe hierfür sind vielfältig und die Methode kann sowohl zur Verhütung als auch zur Unterstützung bei Kinderwunsch eingesetzt werden.

    Was ist die natürliche Familienplanung?

    Dabei geht es für Frauen um ein Auseinandersetzen mit dem eigenen Körper und den Zyklus kennenzulernen. Verschiedene Faktoren, wie Körpertemperatur, Zervixschleim oder Hormone verändern sich während des monatlichen Zyklus. Diese Veränderungen gilt es zu erfassen und hinsichtlich Fruchtbarkeit zu bewerten. Die fruchtbaren Tage beschränken sich auf den Zeitraum um den Eisprung herum. Dieser findet in etwa zwei Wochen nach Beginn der letzten Monatsblutung statt. Übrigens ist der weibliche Zyklus nicht unbedingt 28 Tage lang, Abweichungen von wenigen Tagen, auch von Monat zu Monat, sind normal. Weitere Informationen dazu sind beispielsweise auf Internetpräsenzen wie 24Schwanger nachzulesen. Diese Tatsache macht es zuweilen kompliziert, die fruchtbaren Tage mit Papierkalender, Bleistift und Fieberthermometer genau zu bestimmen.

    Definitiv ein Fall für die Digitalisierung: Apps mit integriertem Eisprungrechner, Zyklustracker, Thermometer, Ovulationstests und Hormoncomputern behalten den Zyklus im Blick, können fruchtbare Tage feststellen und eine Schwangerschaft verhindern – oder eben auch unterstützen.

    Was können die Apps?

    Es sind zahlreiche Zyklustracking-Apps für die Betriebssysteme iOS und Android auf dem Markt. Wer seine Daten nicht in den Händen Dritter wissen möchte, sollte den Zyklus besser analog protokollieren. Ansonsten können die Apps eine tolle Hilfe sein, hormonfrei zu verhüten oder den perfekten Zeitpunkt für eine Befruchtung zu finden. Die meisten Apps erfragen und erfassen neben Zeitpunkt der Menstruation auch begleitende Symptome. Anhand dieser Daten errechnen sie die fruchtbaren Tage und den Zeitpunkt der nächsten Periode. Dadurch gelingt es oft schon, den eigenen Zyklus besser zu verstehen. Es gibt auch aufwändigere Programme in denen sich zusätzlich Daten zu Basaltemperatur, Stress, Geschlechtsverkehr und Zervixschleim erfassen lassen. Die Benutzeroberflächen sind teilweise sehr farbenfroh, zum Teil auch sehr schlicht gehalten. Nicht alle Apps sind kostenpflichtig, die mit vielen Funktionen kosten zwischen zehn und dreißig Euro jährlich.

    Wie messen die Thermometer?

    Da die morgendliche Temperatur eine große Rolle spielt, um den Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen, genügt für einige Helfer dieser Wert – sofern er täglich gemessen wird.

    Ein smarter Ohrstöpsel beispielsweise kann die Temperatur im Schlaf messen und die Daten auf eine Smartphone-App übertragen. Ähnlich funktioniert auch ein Thermometer in der Größe eines Tampons, welches vaginal eingeführt wird und die Temperatur über Nacht aufzeichnet.

    Wie benutzerfreundlich sind Zykluscomputer?

    Hier bietet der Markt eine große Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten. Einerseits gibt es Zykluscomputer, die ebenfalls temperaturbasiert arbeiten und mit deren Hilfe die Temperatur täglich unter der Zunge gemessen wird. Andererseits finden sich Computer, die sich als Armband über Nacht tragen lassen und dabei Atmung, Temperatur und andere Parameter erfassen. Mitunter sehr bekannt sind Hormoncomputer. Diese ermitteln über ein Teststäbchen, welches in den Morgenurin gehalten wird, den Hormonstatus und bestimmen fruchtbare Tage ziemlich genau.

    Worin liegt der Unterschied zwischen Ovulationstest und Verhütungscomputer?

    Ovulationstest und Verhütungscomputer arbeiten nach demselben Prinzip: Sie bestimmen mit einem Teststäbchen die Hormonkonzentration im Morgenurin. Diese Teststreifen sind nicht wiederverwendbar, das Ablesegerät meist schon. Es gibt aber auch einfache Ausführungen von Ovulationstests zur Einmalanwendung. Der große Unterschied zwischen Fertilitätsmonitor, bzw. Ovulationstest und Verhütungscomputer liegt in der graphischen Darstellung der fruchtbaren Tage. Während die erstgenannten Geräte die fruchtbaren Tage oft grün oder mit Smiley kennzeichnen, leuchten bei Letzteren die fruchtbaren Tage ungünstig rot auf.

    Sind die Methoden „sicher“?

    Das kommt wohl darauf an, was ein Paar unter „Sicherheit“ versteht. Soll eine Schwangerschaft auf jeden Fall verhindert werden, sind andere oder zusätzliche Verhütungsmethoden wohl eher zu empfehlen. Auch wenn bei richtiger Anwendung der digitalen Helfer mit hoher Wahrscheinlichkeit verhütet werden kann, sollte eine mögliche Schwangerschaft doch akzeptabel sein. Für Frauen und Paare hingegen, die sich sehnlich ein Kind wünschen, ist das richtige Timing entscheidend und hier sind die digitalen Unterstützer absolut hilfreich, den idealen Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr zu erwischen.