Klaps auf den Hintern - Wie ist Eure Meinung?

S

Steffie

Guest
Hallo zusammen,

ich war heute bei meiner Freundin. Die hat zwei Töchter im Alter von 9 und 11 Jahren. Irgendwie kamen wir bei unserem Gespräch auf das Thema "Erziehung". Meine Freundin sagte dann zu mir, dass ihre beiden Mädels auch schon mal einen Klaps auf den Hintern bekommen würden und dass es auch schon mal einen Hinternvoll gab.

Wie seht Ihr dass? Ich kenne das noch aus meiner Kindheit und meine Freundin auch.
 

Susanne

Namhaftes Mitglied
also den 'hintern voll' hab ich auch gekriegt und auch sonstige 'erzieherische watschen'...
begeistert bin ich davon nicht und werds hoffentlich bei meinen kindern mal nicht so machen.
ein kleiner klaps auf die finger - ist manchmal vielleicht angebracht, aber alles 'darüber' find ich aus eigener erfahrung nicht mehr so toll..

lg
susi
 
K

Kräuterhexe

Guest
Ich halte nichts davon,ich schicke meine Tochter lieber auf ihr Zimmer (oder eine andere Bestrafung),da kann sie dann über ihr Fehlverhalten nachdenken.
Hab als Kind einige Watschen bekommen und weiß wie erniedrigend das ist,schlimmer als der Schmerz der ausgerutschten Hand. :(
 

rotehexe27

Mitglied
also ich kenne nen popovoll auch, und habe es auch mal bei meiner tochter gemacht in meiner hilflosigkeit... denke aber helfen tut das bestimmt nicht. es gibt dabei keinerlei bezug zum geschehen....
nein, hilfreich und ne lösung find ich nen klaps nicht, klar kann es mal passieren , sollte aber nicht, schließlich sollen kinder auch nicht anderen kindern nen klaps geben wenn sie nicht mehr weiterwissen...
 
U

User 5

Guest
Hallo !

Ich kenn "Popovoll" auch aus meiner Kindheit, und ich weiß noch wie ich mich immer geschämt habe dabei. Meiner Mutter bin ich nicht mehr böse da ich ja jetzt weiß wie sehr sie belastet war...

Bei meinen Kids hab ichs noch nie gemacht, ich hoffe das es auch nie passieren wird.
 
S

Steffie

Guest
Hallo Susi, Rotehexe und Natascha,

wir sind ja fast alle in einem Alter und haben früher in unserer Kindheit die gleichen Erfahrungen gemacht. Ich hatte früher einen unheimlichen Respekt gehabt wenn meine Mutter mir einen Povoll angekündigt hat, manchmal reichte die Warnung aus aber es kam auch oft genug zum Vollzug (mit Kochlöffel oder Teppichklopfer - kennt Ihr das auch?). Ich würde meine Kinder so nicht behandeln, aber ich denke auch dass ein gelegentlicher Klaps oder bei einem größeren Kind ein paar auf den Hintern mit der Hand manchmal angebracht sein könnten und helfen.

Viele Grüße

Steffie
 
I

Idgie

Guest
Schlagen als Erziehungsmittel?
Hat noch nie ein gut "erzogenes" Kind hervorgebracht!
Schläge sind immer Ausdruck von Hilflosigkeit von Seiten der Eltern und - sie sind verboten.
Manchmal, in völliger Überlastung kann es sein, dass einem die Hand ausrutscht, schlimm genug für alle Beteiligten. Aber als eine von vornherein aktzeptierte Methode? Da könnte ich ko..., wenn ich das höre!
Schlägt der Mann deiner Freundin sie auch, wenn sie was tut, was er blöd findet? Wird sie heute noch von ihren Eltern geschlagen, wenn die meinen, sie tue etwas Falsches? Warum dann Kinder oder Jugendliche schlagen?

Idgie
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Also ich denke bei 9 und 11 jährigen muss ich nicht mehr hauen. Auch kein Klaps auf den Hintern mehr. In dem Alter müssten die längst wissen "wo der Hammer hängt" und was los ist. Da muss es dann reichen, wenn man sie aufs Zimmer schickt.
Leider ist das bei ganz kleinen Kiddies anders. Die verstehen es nun mal nicht wenn man mit ihnen diskutiert und zum 100. Mal sagt: nun lass es doch bitte bitte sein.
Bei uns war das so, dass wir dreimal gesagt haben nein und beim vierten Mal haben wir die beiden weggetan. Wenn sie dann nochmals wo drangegangen sind was sie nicht sollten, hat es einen Klaps auf die Fingerchen gegeben.
Meiner heute 5 jährigen brauch ich nur noch einen Klaps auf den Popo androhen, dann ist gut. Sie weiß zwar nicht, dass ich es jetzt nicht mehr machen würde, da sie keine Windeln mehr anhat, aber wenn ich kurz davor bin (und das merkt man ja), dann schicke ich sie auf ihr Zimmer und das hilft auch. Ich weiß nicht, wann ich ihr zum letzten Mal einen Klaps auf den Po gegeben habe, dass muss wirklich noch gewesen sein, als sie die Windeln anhatte.
Allerdings finde ich Schläge mit Gebrauchsmitteln und Popovoll auch nicht in Ordnung. Da kann ich mich Idgies Worten nur anschließen.

lg
 
D

die_stille

Guest
Für mich ist eins so demütigend wie das andere......... und ganz bestimmt kein Erziehungsmittel. Es erzeugt Angst, aber keine Einsicht - und ist in meinen Augen eine erzieherische Bankrotterklärung.

Mir ist bei meinem Sohn übrigens auch ein paar mal die Hand ausgerutscht und ich schäme mich dafür heute noch in Grund in Boden.
 
B

Babyboom

Guest
hallo zusammen!
also ich finde schläge oder nen klaps auch ned in ordung.
habe damals oft schläge mit nem gürtel auf den po bekommen und hatte wahnsinnige angst das ich was falsch mache und es wieder passiert.
letzt endlich hat es dazu geführt das sich zwischen mir und meinem vater nie ein vater- tochter verhältnis aufgebaut hat und ich mich einfach immer nur unterdrückt gefühlt habe von ihm
 
I

Idgie

Guest
@stille
Es gibt keinen Unerschied zwischen Schlägen und Klapsen, beides ist schlagen und damit körperliche Gewaltanwendung. Nur verstehen die meisten unter einem Klaps einen leichten Schlag und unter Schlägen ein richtiges "Zusammenprügeln!"
Damit zählt man/frau sich nicht zu den schlagenden Eltern und das macht es einfacher, einen "Klaps" nach außen und innen hin zu rechtfertigen.

Idgie
 

prinzessin05

Namhaftes Mitglied
Was machst du dann, wenn dein einjähriges Kind am Tannenbaum zieht und nicht aufhört obwohl du schon 10 mal was gesagt hast und wenn du ihn wegbringst, geht er immer wieder hin und hört einfach nicht? Und er macht es immer und immer wieder und reagiert auf nichts? Was machst du dann?

Meine beste Freundin fand meine Erziehungsmethode eigentlich ganz toll, bis auf die Tatsache, dass meine Tochter "ein kläpschen" auf die Finger bekam wenn sie nicht hörte. Meine Freundin hat es dann bei ihrem Sohn besser gemacht und immer schön mit ihm diskutiert und geredet. (siehe oben). Das Ergebnis kann sich heute (er ist drei) sehen lassen. Er hört überhaupt nicht er schlägt andere Kinder er macht alles kaputt. Benehmen kann er sich auch nicht. Keiner will mehr was mit ihr und ihren Kindern zu tun haben, weil die so schlecht erzogen sind. Super. Wenn das das Ergebnis ist, nein danke.
 
E

Elchen

Guest
Ich bin der Meinung,Schläge bringen nicht,aber mir ist auch schon die Hand ausgerutscht...

Ich habe es als Kind schonmal mit dem Kochlöffel bekommen,es gabe öfters mal ne Backpfeife oder auch schonmal an den Haaren reißen(von meiner Mutter).

Sowas würde ich bei meinen Söhnen niemals machen,aber ich muss ehrlich sagen,manchmal könnte ich echt aus der Haut fahren....

Wie oft sage ich Bitte,macht doch mal..da wird gar nicht reagiert.Ich rede mir den Mund fusselig und habe das Gefühl,die Beiden "hören"über mich hinweg...

Und ich bin keine strenge Mutter,wahrscheinlich weil ich selber eine nicht so tolle Kindheit hatte..

Aber wenn ich mir ebenfalls manche Kinder heutzutage anschaue kann ich manchmal auch nur sagen,der oder die hätte mal einen Klaps gebraucht...
 

lob

Mitglied
Hallo Zusammen
In meiner Kindheit hat es auch ab und zu Strafe gegeben. Aber Geschlagen bin ich von meinen Eltern fast nie geworden. Meine Mutter oder der Vater haben mich immer am Haaransatz beim Ohr gezogen. Autsch, und Tränen in den Augen. Ich habe schnell bemerkt, wo der Hammer hängt und ab wann er zuschlägt. Dies den Kinder beizubringen geht tatsächlich auch ohne Schlagen. Ich denke, sie dürfen von den Eltern nicht lernen, sich mit Schlägen durchsetzen zu wollen. Ich allerdings nicht der Ansicht, dass sich die Eltern alles bieten lassen sollen. Wenn der Bogen halt überspannt wird, dann.......Wichtig ist dabei, dass die Kinder ganz genau wissen WARUM und dies BEVOR es passiert. Ganz nach dem Motto, wer nicht hören will muss fühlen. Wenn sie die Strafe noch nicht verstehen können, nützt bestrafen auch nichts. Deshalb Schläge ja, aber erst wenn der Übeltäter sein Fehlverhalten auch versteht und den Bogen trotzdem überspannt hat. Sich autoritär Unterordnen zu können, ist im späteren Leben notwendig. Je früher es die Kinder verstehen lernen, umso besser.
 
D

die_stille

Guest
Original von prinzessin05
Was machst du dann, wenn dein einjähriges Kind am Tannenbaum zieht und nicht aufhört obwohl du schon 10 mal was gesagt hast und wenn du ihn wegbringst, geht er immer wieder hin und hört einfach nicht? Und er macht es immer und immer wieder und reagiert auf nichts? Was machst du dann?


.

Mit einem Einjährigen würde ich ganz sicher nicht diskutieren. Ich würde es so oft da wegholen und versuchen, abzulenken, so oft es nötig ist. Allerdings macht das etwas mehr Mühe als ein Klaps auf die Finger.

Übrigens........ mein Sohn hat den Christbaum mal umgeschmissen. Da war er zwei und ist auf sein Weihnachtsgeschenk, ein Trettraktor, draufgestiegen und weil er das Gleichgewicht verlor, wollte er sich am Baum festhalten. Der Baum war hinüber, aber ist das so schlimm? Wenn man kleine Kinder hat, kann man einen Baum auch "kindersicher" schmücken. Seither waren unsere Bäume übrigens immer an einem Haken in der Decke befestigt.
 
U

User 5

Guest
Hallo zusammen !

Hi prinzessin!
Bei einem Einjährigen würde ich von vornherein den Tannenbaum so hinstellen das er/sie nicht drankommt - das ist besser für meine Nerven ... und es muss nicht geschimpft oder sonstiges werden.

Mein Sohn ist auch 3 so wie der deiner Freundin, ich hab ihm noch nie einen Klaps oder ähnliches gegeben, er hatte auch so eine Phase wo er andere Kinder auf den Kopf tatschte...ich hab ihn nicht geschlagen (wäre ja unlogisch Schläge mit Schlägen zu bestrafen) ... ich hab ihn immer wieder erklärt was falsch läuft ... ihn "Strafesitzen" lassen ... das viele Male...manchmal hab ich mit ihm den Spielplatz verlassen und ihm gesagt er darf nur da bleiben wenn er das nicht mehr tut...
Es ging auch so.
 
I

Idgie

Guest
Das Zauberwort ist Konsequenz!
Aber wie stille so richtig gesagt hat, es ist verdammt anstrengend!

Diskutieren mit einjährigen? Also ehrlich, da fehlen mir die Worte!

Meistens versuch ich mir vorher zu überlegen, ob es mir wichtig ist, jetzt einzugreifen (natürlich nicht in lebensbedrohenden Situationen), aber ich muss mir klar sein, wenn ich jetzt "nein" sage, dann muss ich das auch durchziehen und nicht mitten in der Auseinandersetzung umschwenken auf ein "ach, ist egal, ist mir jetzt doch nicht so wichtig, mich durchzusetzen).

Bei mir gab es immerwieder ein Wegnehmen, ein Festhalten, ein Nein, ein Aus-dem-Zimmer-bringen.
Es hat verdammt viel Mühe und Kraft gekostet und manchmal sind mir auch die Nerven durchgegangen und ich hab geschlagen, aber nicht als bewußt eingesetztes Mittel!

Heute habe ich 3 wundervolle, soziale, tolerante Töchter, die tun, um was ich sie bitte. Nicht immer sofort, nicht immer ohne Widerspruch, aber sie tun es, ohne dass ich Wutanfälle bekommen muss.

Ich finde nichts schlimmer, als Mütter, die von der Bank vom Spielplatz aus einmal "Laß das" rufen, nichts ändert sich, nichts passiert und dann nach 15 min unvermittelt zum Kind gehen, ihm eine klatschen und sagen: "Hab ich nicht gesagt, du sollst das lassen?"

Idgie
 

lob

Mitglied
Bin da voll deiner Meinung Idgie. Unser ist ist jetzt 1Jahr alt. Etwa von 6 Monaten an hat er immer versucht, mir meine Brille vom Kopf zu nehmen. Ich habe seine Hand konsequent immer weggestossen, ihn dabei mit einem Deutlichen NEIN und böser Mimik zu verstehen gegeben, dass er das lassen muss. Mittlerweilen genügt es, wenn er es wieder probieren will, NEIN zu sagen und etwas böse anzuschauen. Bald wird es wohl von alleine lassen. Ein weitere Vorteil davon ist, er versteht auch schon bei anderen Sachen was mein NEIN und die nötige Mimik dazu bedeutet. Dies ist von alleine passiert. Na ja, Kinder brauchen halt die Nerven der Eltern.
 
D

danielad

Guest
Idgie,hat wohl alles gesagt,was mir auch dazu eingefallen wäre.
Und unser Weihnachtsbaum,ist auch oben an der Decke befestigt,und Kugeln haben wir ganz billige.Letztes Jahr sind 12 draufgegangen.
Gibt schlimmeres.
 

LadyPotti

Aktives Mitglied
Kinder lernen ihr Leben

Ein Kind ständig kritisiert, es lernt, andere zu verachten.
Ein Kind ständig geschlagen, es lernt, selbst zu schlagen.
Ein Kind ständig verwöhnt, es lernt Schüchternheit.
Ein Kind ständig der Böswilligkeit verdächtigt, es lernt, gegen andere zu kämpfen.
Ein Kind ständig lächerlich gemacht und bloß gestellt, es lernt, sich nichts zuzutrauen.
Ein Kind ständig in seinen Gefühlen beschämt, es lernt, sich schuldig zu fühlen.
Ein Kind ständiger Ironie ausgesetzt, bekommt ein schlechtes Gewissen.


Aber:

Ein Kind auch in seinen Unarten zu ertragen, es lernt, geduldig zu sein.
Ein Kind ermutigt zum Wagnis, es lernt Vertrauen.
Ein Kind für seinen Einsatz gelobt, es lernt den anderen zu schätzen.
Ein Kind fair als Partner behandelt, es lernt, gerecht zu sein.
Ein Kind das gelobt wird, es lernt Bewertung.
Ein Kind das Ehrlichkeit erlebt, lernt Gerechtigkeit.
Ein Kind das Freundlichkeit erfährt, lernt Freundschaft.
Ein Kind beschützt in der Verläßlichkeit seiner Welt, es lernt, den Glauben an das Gute.
Ein Kind angenommen in gegenseitiger Anerkennung, es lernt, sich für wertvoll zu halten.
Ein Kind, geborgen in Freundlichkeit und Zuneigung, es lernt, die Liebe in der Welt zu entdecken.

- Dorothy Law Nolte -



Ich habe dieses für mich sehr schöne Gedicht gefunden, und kann der Schreiberin des Gedichtes nur zustimmen. Ein sogenannter Klaps ist nicht mehr als nur die Hilflosigkeit Erwachsener sich mit seinem Kind anders auseinander zu setzen.
 

LadyPotti

Aktives Mitglied
Ich habe früher oft genug selber Schläge bekommen. Mein Vater hat mich nie mit der flachen Hand geschlagen, es musste immer die Faust sein oder aber auch Gegenstände, (z.B. ein heißes Bügeleisen, Gürtelschnalle von seinem Ledergürtel) vielleicht weil er in mir seinen Sohn sah, da er mich nicht als seine Tochter akzeptierte.
Als ich 15 war eskalierte es, er meinte er müsste mich mal wieder mit der Faust schlagen (ich hatte vergessen die Mülltonne reinzustellen), da sah ich nur ein rotes Tuch und schlug zurück bis mein Vater auf dem Boden lag. Ich liess aber nicht von ihm ab, sondern war drauf und dran ihm seinen Kehlkopf einzudrücken, ich liess dann von ihm ab mit den Worten:"Versuche niemals mehr mich zu schlagen, sonst vergesse ich doch noch einmal das Du mein Vater bist!"
Bitte, bitte, schlagt Eure Kinder nicht, ein kleiner Klaps kann genauso viel Schaden anrichten, wie richtige Schläge. Kinder haben zarte Seelen und sie sind so verletzbar.

*Ich sitze hier und heule, weil ich nun daran denken muß, es könnte anderen Kindern heute genauso ergehen wie mir damals.*
 
Oben