@silent
Ich hab ja schon erklärt, dass ich lediglich eine Wohnung habe, in die ich mich zurückziehe, wenn mir alles über den Kopf wächst, ich eine nacht lernen muss oder wenn mein Mann glaubt, er müsse wieder Nächtelang in die Tasten hauen.
Dafür ist diese Wohnung, als Zweitwohnsitz.
Ein Kind bedeutet nicht, dass man seine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellen muss.
Das heisst nicht, dass Leon die laufende Fluktuation (die es auch nicht gibt, wie gesagt, wir haben hier nicht täglich irgendwelche potentielle Sexualpartner rumlaufen) vor die Nase gesetzt bekommt. Und in jeder Familie gibt es mal einen Zeitpunkt, wo der Junior bei Omi ist und Mami und Papi sich miteinander vergnügen. Und ob sie das zusammen machen oder zu dritt oder jeweils allein mit anderen ist dabei unwichtig und hat nichts mit geringer Liebe zu tun.
Meine Verantwortung als Mutter besteht freilich darin, Leon möglichst neutral aufwachsen zu lassen. Das bedeutet aber nicht, dass ich ihm weltliche, moralische oder kirchliche Werte vorleben muss, nur um an seine vermeintliche "Normalität" zu appelieren.
Ich denke, dass ein Leben ganz normal läuft, so wie man es eben lebt. Das heisst, wenn Leon in ein bestimmtes Alter kommt, wird er von uns durchaus darüber aufgeklärt und er wird es auch vorher wahrscheinlich nicht anders vermittelt bekommen.
Und wie schon xmal gesagt, Liebe und Sex ist für mich nicht ein und dasselbe. Wie du schon sagtest, es ist eine Sache der Priorität. Für mich ist Liebe ein Zusammengehörigkeitsgefühl, ein Freundschaftsgefühl, Wegbegleitung, Freundin, Seelentrösterin, Sexualpartnerin, Ehefrau und Mutter in einem.
Aber wenn ich gerade nicht mit meinem Mann zusammen bin, sondern einfach in der Stadt unterwegs bin, Fremde sehe, dann bin ich für die gar nichts, ausser eben Joy.
Und wenn ich einen Mann oder eine Frau kennenlerne, die mir gefällt, dann bin ich für sie entweder nur Sexualpartnerin, oder aber Freundin, Wegbegleiterin und Seelentrösterin.
Dahingestellt sei mal, ob der Sex gut ist oder nicht. Ich kann auch mit einem Partner, den ich Liebe und begehre, mal schlechten Sex haben. Einfach, weil es nicht hinhaut. Genauso kann ich auch als Polygamist (welch schreckliches Wort) ziemlich in die Pampa langen und es kann genauso schiefgehen.
Dahingestellt seien auch mal die Empfindungen während des Aktes mit einem Seitensprüngler.
Aber nicht dahingestellt sei die Liebe, die ich zu meinem Mann und zu meinem Kind empfinde. Denn die ist unerschöpflich, tief und intensiv.
Aber ich denke auch, dass dies nur jemand nachvollziehen kann, der zumindest ansatzweise eine gleiche Denkweise hat und auch derartige Erfahrungen hat. Das ist meine Ansicht dazu.
Liebe Grüße
Joy
