Babyschwimmen - Übungen, Wirkungen und Effekte des Babyschwimmens
Babyschwimmen erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Zusammen mit Mama oder Papa das kühle (in diesem Fall aber:
angenehm erwärmte ) Nass genießen, andere Kids kennenlernen,
Bewegungen ausprobieren und sich rundum geborgen fühlen - so ähnlich
muss es sich für die Allerkleinsten anfühlen, die sich
mutig mit ihren Eltern in eine Babyschwimmgruppe begeben. Die Bezeichnung "Schwimmen" trifft
dabei natürlich nicht ganz zu, schließlich wird das Baby
immer gut behütet gestützt und gehalten, wenn es zum ersten
Mal mit dem Wasser in Kontakt kommt. Planschen und spielen, seine
eigenen Grenzen erfahren und ausweiten trifft es deshalb schon viel
eher. Kurzum, Spaß und Wohlbefinden stehen in allen Babyschwimm-Kursen
im Vordergrund. Übrigens nicht nur für den Nachwuchs: Die
teilnehmenden Eltern sollen mindestens ebenso erholt und entspannt
aus der Stunde hinauskommen wie die Kids selbst. Durch behutsame Übungen
und Bewegungen wird gegenseitiges Vertrauen aufgebaut, die Eltern-Kind-Bindung
deutlich gestärkt. Und auch das Sammeln von Erfahrungen in einer
Gruppe mit anderen Babys macht das Babyschwimmen so beliebt. Schüchterne
Kinder blühen förmlich aus und trauen sich nach anfänglicher
Skepsis auch Ungewohntes zu - die Gemeinschaft kann unglaublich motivierend
wirken. Und geborene Abenteuer werden das Toben im Wasser ohnehin
lieben. Worauf warten Sie also noch - packen Sie sich den Nachwuchs
und erleben Sie zusammen pures Vergnügen im warmen Schwimmbecken
unter fachkundiger Anleitung. Wir erklären Ihnen, worauf es
beim Babyschwimmen ankommt und welche zahlreichen positiven Effekte
Sie erwarten dürfen.
Spaß im Nass mit den Allerkleinsten - Babyschwimmen
damals und heute
Auch wenn die heutige Form des Babyschwimmens zumindest in Deutschland
noch recht jung wirkt - das Erleben des Element Wassers zusammen
mit dem Nachwuchs hat eine lange Tradition. In vielen anderen Kulturkreisen,
aber auch in Mitteleuropa weiß man
seit jeher um die lebendige Kraft des Wassers. Wo es kein fließendes Wasser
gibt und gab, mussten natürliche Gewässer wie Flüsse oder Seen
für die tägliche Reinigung genutzt werden. Dabei trugen traditionell
Mütter ihre Kleinsten eng am Körper und gingen mit ihnen ins Wasser.
Anders als heute wurden Babys so schon ganz nebenbei und auf ganz ungezwungene
Art und Weise auch mit größeren Gewässern fernab der Baby-Badewanne
vertraut gemacht. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen heute die
vielen positiven Effekte des frühkindlichen "Schwimmens" für Eltern
und Kind und haben nicht zuletzt auch dazu geführt, dass die moderne Form
des Babyschwimmens wachsenden Zulauf erhält. Seit einigen Jahrzehnten gehören
Babyschwimmkurse auch in deutschen Schwimmbädern oder Kurheimen wieder zum
festen Programm - und der Erfolg dieser beliebten Veranstaltungen gibt ihnen
Recht. Dabei erfuhr das Planschen und Bewegen unter Anleitung innerhalb der letzten
Jahrzehnte einige Veränderungen. Waren die späten 60er sowie 70er Jahre
noch geprägt von dem Wunsch nach experimentellen Übungen im Wasser,
weiß man heute, dass die Allerkleinsten sich am liebsten ganz ungezwungen
im Wasser bewegen. Dass dies jedoch mitunter enorme Effekte auch auf kontrollierte
Bewegungsabläufe wie den späteren Schwimmunterricht haben kann - hierzu
später mehr:
Was geschieht in der "Schwimmstunde"? Übungen, Wirkungen und Effekte
des Babyschwimmens
Zunächst einmal: In den ersten "Schwimmstunden" mit den Kleinsten geht es
nicht um das Erbringen bestimmter Leistungen. Ganz im Gegenteil soll das Babyschwimmen
Gelegenheit bieten, einmal ganz ungezwungen mit dem eigenen Kind in Kontakt zu
treten, es beim Entdecken des Elements Wasser zu begleiten und es in seinem Bewegungsdrang
zu unterstützen. Auch die allerjüngsten Kinder wissen oft schon sehr
genau, was sie mögen und was lieber sein lassen - wer aufmerksam beobachtet
und auf die Signale seines Babys achtet, wird sich deshalb ganz automatisch mit
seinem Kind im Wasser bewegen. Dabei kann die Kursleitung verschiedene leichte Übungen
vorschlagen, die aber niemals Zwang sein sollten - leichtes Hin- und Herschaukeln,
das "Führen" des Kindes durchs Wasser oder das scheinbar schwerelose Schweben
auf der Oberfläche können Bestandteil der Schwimmgruppe sein. Und auch
babygerechtes Spielzeug kann mühelos in die Schwimmstunde integriert werden.
Selbstverständlich steht nicht nur das gemeinsame Erleben mit Mama oder
Papa ( idealer Weise auch beiden Elternteilen ) im Vordergrund, sondern auch
der Kontakt zu anderen Babys. In diesem ungewohnten Bewegungsraum Wasser können
sich die Allerkleinsten oftmals erstaunlich offen begegnen und so erste soziale
Kontakte knüpfen. Durch die träge Masse des Wassers mit seinem natürlichen
Widerstand entsteht ein Raum, in dem sich das Baby rundum geborgen fühlt
( manche Psychoanalytiker sagen auch, das Schwimmen erinnere unmittelbar an die
Zeit im Mutterleib, im Fruchtwasser ) und auch Ungewohntes gern ausprobieren
möchte. Hier zeigt sich ein ganz besonderer Effekt des Babyschwimmens -
das Kind wird ermutigt, seine Grenzen auszutesten; unterstützt, Neues kennezulernen
und auszuprobieren. Dies kann sich sehr positiv auf die Entwicklung des eigenen
Selbstbewusstseins auswirken. Gleichzeitig wird die emotionale Verbindung zu
den teilnehmenden Eltern gestärkt, die das Kind als sichere "Festung" im
weiten Wasser erlebt. Darüber hinaus hat das Babyschwimmen eine ganze Reihe
weiterer Wirkungen, die sich förderlich auf die gesamte Entwicklung des
Kindes auswirken: Auf der körperlichen Ebene wird die Motorik geschult,
Bewegungsabläufe regelrecht "einstudiert", so dass sie in Fleisch und
Blut übergehen. Nicht umsonst behaupten viele Experten, dass Kinder, die
regelmäßig beim Babyschwimmen teilgenommen haben, auch im späteren
Schwimmunterricht deutlich furchtloser sind und deutlich schneller lernen als
Kinder, die eine solche Erfahrung nicht gemacht haben. Und auch die kognitive
Entwicklung wird durch die frühen Schwimmstunden enorm gefördert. Durch
die neuen Erfahrungen im nassen Element Wasser werden geistige Prozesse ausgelöst
und gefestigt, die zu einer sensibleren und deutlich besseren Wahrnehmungsfähigkeit
des Kindes führen können. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere
positive Effekte zu berichten, von einer besseren Entwicklung der Organe durch
das regelmäßige Planschen im auftreibenden Nass bis hin zur Förderung
sozialer Kompetenzen und Bindungen.
Umstrittenes und Kritisches - und worauf es sonst noch ankommt
Es gibt Übungen, die in so mancher Babyschwimmgruppe Anwendung finden und
die selbst unter Wissenschaftlern höchst umstritten sind. Hierzu zählt
insbesondere das Tauchen mit dem Baby. Durch einen automatischen Reflex kann
das Kind zusammen mit den Eltern unter Wasser gehen, ohne sich zu verschlucken.
Während einige Experten argumentieren, dass sich das Üben dieses Reflex´positiv
auf die gesamte Atemmuskulatur auswirken kann. Außerdem sollen Babys so
lernen, angstfrei auch in solchen Situationen zu bleiben. Gegner des Babytauchens
halten den angeborenen Reflex jedoch für eine Notmaßnahme, die auch
nur in Notsituationen angewandt werden sollte. Sie befürchten gerade im
Gegenteil einen Vertrauensverlust durch das Untertauchen des Babys, selbst wenn
es von seinen Eltern durch Augen- und Körperkontakt begleitet wird. Welche
Seite im Recht liegt, ist dabei nicht ganz eindeutig zu beantworten. Am Besten
sollten Sie darauf hören, wass das Kind und Ihnen am Besten tut - und selbst
entscheiden, ob das Tauchen einen Versuch wert ist oder nicht. In jedem Falle
sollte dieses nur unter professioneller Aufsicht der Kursleitung erfolgen, die
bei etwaigen Komplikationen direkt eingreifen kann.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Ansteckungsgefahr beim Babyschwimmen. Im
warmen Wasser vermehren sich sowohl Bakterien als auch Pilze hervorragend, und
die krankheitserregenden Keime können gerade bei schutzlosen Babys für
schlimme Infektionen sorgen. Deshalb sollten Sie selbst nur mit einem rundum
gesunden Kind zum Schwimmen kommen - im Gegenzug dürfen Sie dasselbe von
anderen Eltern erwarten. Impfungen gegen die gängigen Babykrankheiten sind
außerdem ein wichtiger Schutz.
Babyschwimmen in meiner Nähe: Wie und wo finde ich die passende
Gruppe?
Babyschwimmen eignet sich für alle Babys ab etwa drei Monaten bis hin zu
Kleinkindern von circa zwei Jahren. Also keine Sorge, wenn der Nachwuchs schon
ein wenig über das Säuglingsalter hinaus gewachsen ist - die Schwimmstunde
für kleine Kids macht auch mit einem Jahr oder danach noch Sinn! Schwimmgruppen
für die Allerkleinsten mit ihren Eltern gibt es inzwischen deutschlandweit:
Ob Berlin oder Hamburg, München oder Düsseldorf, Frankfurt, Köln,
Leipzig oder selbstverständlich auch den größeren Ruhrgebietsstädten
wie Dortmund, Essen oder Bochum - fast überall gibt es KursleiterInnen,
die Babyschwimmen in warm temperierten Schwimmbecken anbieten. Wenn in Ihrer
Stadt direkt kein Angebot zu finden ist, schauen oder hören Sie sich doch
einfach einmal in der näheren Umgebung um! Manchmal reicht schon das Gespräch
mit anderen Eltern, um einen passenden Kurs zu finden. Oft werden hierfür
Stunden im örtlichen Öffentlichen Schwimmbad reserviert, manchmal
finden die Schwimmgruppen auch in anderen Einrichtungen mit Bademöglichkeit
wie einem Krankenhaus, einem Kurzentrum oder sogar in einem privaten Schwimmbecken
bei der Kursleitern / dem Kursleiter statt. Und auch die örtliche VHS
bietet oftmals zeitlich begrenzte Babyschwimmgruppen an. Wenn Sie telefonisch
oder schriftlich Kontakt aufgenommen haben, dürfen Sie sicherlich einmal
unverbindlich vorbeikommen und an einer Schnupperstunde teilnehmen. Das Wichtigste
ist, dass Sie sich rundum gut aufgehoben fühlen bei der Kursleitung. Einschlägige
Fort- und Weiterbildungen in diesem Bereich sind wünschenswert, aber nicht
immer die einzig wichtigen Kriterien. Eine zwanglose und liebevolle Atmosphäre
sowie einwandfreie Bedingungen ( nur leicht gechlortes Wasser, angenehmen Temperierung
) sollten Voraussetzung sein für vergnügliches Babyschwimmen. Wenn
Sie dann fündig geworden sind, gibt es nur noch ein Motto - auf einige schöne
Erlebnisse mit dem Nachwuchs und viel Freude beim Entdecken und Ausprobieren!
Das Babyschwimmen wird von den Hebammen selbst angeboten, die entsprechende Kurse in Schwimmanlagen anbieten. Auch die Schwimmbäder selbst bieten das Baden für die Kleinsten an. Dabei handelt es sich natürlich nicht um ein wirkliches Schwimmen, wie es von einem Erwachsenen bekannt ist. Aber das Baby wird im Wasser geschwenkt und lernt das Element so ganz natürlich kennen. Das Baby sollte mindestens zwei Monate alt sein, teilweise werden die Kurse auch für Babys ab drei Monaten angeboten. Die Kleinen müssen schon eine gute Körperbeherrschung haben und ihr Köpfchen über Wasser halten können.
Die Frage, ab wann das Babyschwimmen in Frage kommen
könnte, lässt sich so leicht nicht beantworten. Ein Neugeborenes
hat in einem Schwimmbecken nichts zu suchen, so viel ist klar. Das
Kind braucht ein gewisses Maß an Körperspannung und Körperbeherrschung.
Es sollte in der Lage sein, sein Köpfchen selbstständig
zu halten. Teilweise wird das Babyschwimmen ab der zehnten Lebenswoche
angeboten, meist aber erst ab dem vierten Monat. Dann kann das Kind
den Kopf halten und ihn auch aus der Bauchlage heraus anheben. Das
Schwimmen ist als solches natürlich nicht mit dem Schwimmen
von Erwachsenen zu vergleichen. Das Kind praktisch durch das Wasser
getragen, es bekommt ein Gefühl von Schwerelosigkeit. Es soll
ihm damit ein Gefühl vermittelt werden, wie es das im Mutterleib
hatte. Doch einige Experten sagen, dass dies unmöglich ist.
Schließlich weiß das Baby nicht erst seit ein paar Stunden,
dass alles anders ist und auch die Geborgenheit des Mutterleibs verblasst
nach einigen Wochen und Monaten. Dennoch bietet das Babyschwimmen
eine tolle Möglichkeit, sich mit dem Baby zu beschäftigen,
andere Eltern kennen zu lernen und auch etwas über das Kind
selbst zu erfahren.
Nicht jeder, der über einen Pool verfügt, darf das Babyschwimmen
anbieten. Kurse werden häufig im Rahmen der PEKiP Kurse angeboten
oder es sind Schwimmbäder, die solche Übungsstunden anbieten.
Sie verfügen über einen Trainer mit besonderer Ausbildung,
der sich sowohl mit den Kindern, als auch mit den speziellen Übungen
auskennen muss. Schließlich geht es nicht darum, das Kind einfach
nur durch das Wasser zu ziehen. Das Wasser selbst muss natürlich
sauber sein und sollte möglichst nicht chloriert sein. Meereswasserbecken
sind für die Haut verträglicher. Wenn ein Kind über
eine sehr empfindliche Haut verfügt, sollte diese vor dem Schwimmen
eingecremt werden. Der Fettfilm schützt vor dem Austrocknen.
Danach sollte das Kind abgewaschen und wieder eingecremt werden.
Vorsicht ist geboten, wenn es nach dem Babyschwimmen nach Hause geht.
Draußen an der Luft erkälten sich die Kinder dann rasch.
Das Wasser im Becken sollte übrigens eine Temperatur von rund
32 °C haben, was die meisten Kinder als angenehm empfinden. Auch
für die Erwachsenen ist das angenehm, das Wasser ist nicht so
warm, dass eine rasche Ermüdung eintreten würde, aber auch
nicht so kalt, dass bei geringer Aktivität ein Frieren zu befürchten
stünde.
Das Babyschwimmen kann später in das Kleinkinderschwimmen übergehen.
Dabei ist es ein Trugschluss, dass die Kinder, die am Babyschwimmen
teilgenommen haben, schneller schwimmen lernen würden. Was aber
sicher ist, ist, dass die Kinder meist weniger ängstlich Wasser
gegenüber sind und es auch nicht als Problem ansehen, wenn das
Wasser mal über ihr Gesichtchen schwappen sollte. Wenn möglich,
sollte das Schwimmen also nicht unterbrochen werden. Meist geht ein
Kurs etwas sechs Wochen und wer danach nicht an einem weiteren Kurs
teilnehmen möchte, kann auch selbst mit dem Kind das Schwimmbad
aufsuchen. Teilweise gibt es Mutter-Kind-Becken, in denen das Wasser
wärmer ist und die auch von „normalen“ Besuchern
genutzt werden können. Hilfreich kann es sein, dabei auf die
einmal erlernten Übungen zurückzugreifen oder auch nachzufragen,
ob es Einzelstunden gibt. Aber, wie gesagt, mit dem richtigen Schwimmenlernen
hat die Sache nichts zu tun.