Zahnersatz und Zahnmedizin: Von Zahngesundheit bis Zahnimplantate
Zahnkosmetik und Zahnchirurgie
In
keinem anderen Bereich des Körpers liegen medizinische und kosmetische
Maßnahmen so nah beeinander: Die Rede ist von unserem Mundraum,
genauer gesagt von unseren Zähnen. Eingriffe, die hier vorgenommen
werden, haben oftmals sowohl gesundheitlichen als auch ästhetischen
Nutzen. Eigentlich selbstverständlich, schließlich sind
die Zähne ein äußerst sichtbarer Teil unseres Körpers.
Wenn es hier beispielsweise zu Karies kommt, die Zähne schief
stehen oder gar gezogen werden müssen, ist immer auch das äußere
Erscheinungsbild im Hinterkopf. Deshalb haben sich im Bereich der Zahnheilkunde
im Laufe der Jahre Methoden entwickelt, bei denen zum Beispiel eine
Füllung nahezu unsichtbar wird, oder die Zahnersatz ganz natürlich
erscheinen lassen. Daneben haben sich auch ganz eigene Bereiche herauskristallisiert:
Die Zahnkosmetik kümmert sich einzig und allein um ästhetische
Probleme im Mundraum. Selbstverständlich wird auch hier die medizinische
Verträglichkeit immer mitbedacht. Rein zahnkosmetische Maßnahmen
umfassen beispielsweise das Bleaching, also Aufhellen von Zähnen.
In manchen Fällen können sowohl zahnmedizinische als auch -kosmetische
Aspekte mitberücksichtigt werden. Dabei sollte jedoch die individuelle Situation
des Patienten abgewogen werden: Goldinlays beispielsweise gelten immer noch als
bester medizinischer Standard, was ihre Robustheit sowie ihre Verträglichkeit
angeht. Dabei sind diese Inlays aber gleichzeitig sehr auffällig und daher
nicht von jedem Patienten gewünscht. Es geht also heute mehr denn je in
der Zahnmedizin um ein Abwägen gesundheitlicher Aspekte und der Wünsche,
die ein Patient an die Zahnkosmetik stellt. Professionelle Zahnärzte erklären
ihren Patienten gern die Vor- und Nachteile der jeweiligen Behandlungsformen.
Welche Möglichkeiten es ganz grundsätzlich gibt und welche Behandlungsmethoden
in der Zahnheilkunde wichtig sind, erfahren Sie hier auf einen Blick:
Die Füllungstherapie ist eine der Hauptsäulen innerhalb der Zahnmedizin.
Fast jeder Mensch wird einmal in seinem Leben Erfahrung damit gemacht haben.
Die Füllungstherapie ersetzt zerstörte Zahnsubstanz und füllt
auch größere Löcher auf. Grundsätzlich unterscheidet man
zwischen plastischen sowie festen Füllungen. Feste Füllungen sind auch
als Guss- bzw. Einlagefüllung oder heute vor allem als Inlay bekannt. Welcher
Füllungstyp in Frage kommt, hängt nicht nur vom Wunsch des Patienten,
sondern auch vom Ausmaß der Kavität (Loch / Lücke im Zahn) ab.
Während plastische Füllungen direkt in der Zahnarztpraxis eingesetzt
werden, müssen Inlays in der Regel in einem Zahnlabor nach genauem Modell
hergestellt werden. Inzwischen gibt es jedoch auch die Möglichkeit, Keramikinlays
mit der computergesteuerten Cerec-Methode direkt während der Behandlung
anzufertigen. Dabei sind Inlays weitaus robuster und langlebiger als plastische
Füllungen, kosten jedoch auch deutlich mehr. Deshalb werden sie nur bei
medizinischer Notwendigkeit ausgewählt. Die beiden Füllungstypen können
wiederum mit verschiedenen Materialien angefertigt werden:
Für plastische
Füllungen eignen sich Materialien, die flüssig
bzw. halbfest eingebracht werden und anschließend, oft mit Hilfe eines
Wärmegeräts, fest werden. So ist ein passgenauer Ersatz für die
zerstörte Zahnsubstanz möglich. Mit am häufigsten verwendet wird
Amalgam, welches besonders leicht zu verarbeiten und außerdem kostengünstig
ist. Auch gegen Unfälle oder Zerstörung durch Speichel ist Amalgam
robust. Es wird vor allem für Schneidezähne, für kleine Löcher
oder zwischen den Backenzähnen verwendet. Die früher befürchteten
gesundheitlichen Nebenwirkungen konnten nahezu ausgeschlossen werden, trotzdem
lehnen viele Patienten das Material auf Grund seiner auffälligen, silbrigen
Farbe ab. Ästhetisch ansprechender sind Komposit- bzw. Kunststofffüllungen,
die deshalb auch oft im sichtbaren Schneidezahnnbereich verwendet werden. Das
Mischmaterial ist jedoch deutlich weniger haltbar und muss im Schnitt nach etwa
zehn Jahren erneuert werden. Selten, obwohl unübertroffen gut, ist heute
die Goldfüllung geworden. Das abnutzungs- und allergiefreie Material ist
bei plastischen Füllungen jedoch nur in wenigen Fällen einsetzbar,
im Verhältnis dazu recht teuer und arbeitsintensiv. Neben den beschriebenen
plastischen Füllungen gibt es auch noch Provisorien (Zementfüllungen,
die nur eine kurze Weile bestehen) sowie Wurzelfüllungen, bei denen zusätzlich
Kunststoffstifte in den Wurzelkanal eingesetzt werden.
Inlays gibt es in zwei Varianten: Als Keramik- oder Goldfüllung. Als bester
medizinischer Standard gilt das Goldinlay, welches auch nach mehreren Jahrzehnten
noch keinerlei Abnutzung zeigt. Im Gegensatz zu anderen Inlays wirkt es jedoch
nicht stabilisierend auf die Zahninnenwände. Außerdem finden einige
Patienten das Material zu auffällig. In diesem Fall kann ein Keramikinlay
sinnvoll sein. Es ist ebenfalls relativ robust und zudem dem Zahnweiß sehr ähnlich.
Neben der sehr aufwändigen Herstellung im Labor kann es außerdem mit
der Cerec-Methode passgenau in der Zahnarztpraxis angefertigt werden.
ZAHNERSATZ: KRONEN, BRÜCKEN, VENEERS
Kronen, Brücken und Veneers sind eines der besten Beispiele für die
Kombination aus zahnmedizinischen und zahnkosmetischen Aspekten. Sie erfüllen
die Aufgabe, nicht mehr vorhandene Zähne oder Zahnbereiche zu ersetzen und
sollen sich dabei möglichst harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Doch
auch der Abnutzungsfaktor des Materials spielt eine große Rolle. Als Material
für den Zahnersatz können Kunststoffe, Keramik oder Gold (eventuell
andere Edelmetalle) verwendet werden. Weil die Wahl dessen oft auch ein Kostenfaktor
ist, empfiehlt sich eine Zahnzusatzversicherung. Der Zahnersatz wird in der Regel
nach einem individuellen Modell im Zahnlabor angefertigt und dann in der Praxis
eingesetzt. Wichtig ist zu wissen, daß Zahnersatz
günstig sein kann mit dem richtigen
Anbieter.
Kronen ersetzen einen Großteil der sichtbaren Zahnsubstanz (Zahnkrone).
Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn selbst großflächige Inlays
nicht mehr ausreichen. In diesem Fall wird zuvor die kariöse Zahnsubstanz
entfernt, anschließend kann die Krone aufgesetzt werden. Auch bei sehr
schiefen oder stark verfärbten Zähnen kann eine Krone zur optischen
Verbesserung sinnvoll sein.
Brücken schaffen, wie der Name bereits verrät, eine Verbindung zwischen
Zähnen. Sie überbrücken somit Zahnlücken, die beispielsweise
durch Ziehen einer oder mehrerer Zähne entstanden sind. Hierzu werden die
umliegenden Zähne als "Stützpfeiler" angeschliffen und anschließend überkront.
Die Brücke schließlich ist in Form und Farbe den echten Zähnen
angepasst. Brücken zählen zum kostengünstigen, einfach realisierbaren
Zahnersatz. Sie haben jedoch auch Nachteile, so wird eigentlich gesunde Zahnsubstanz
zerstört (durch Anschleifen als Stützpfeiler).
Veneers werden auch als Verblendkronen oder Kronen für die Schneidezähne
bezeichnet. Sie haben vor allem ästhetischen Nutzen: Schiefe oder verfärbte
Zähne werden durch das Veneers, eine hauchdünne Schicht aus Keramik
oder Kunststoff, bekleidet. Keramikveneers müssen dabei meist im Labor hergestellt
und dann auf den angerauhten Zahnschmelz aufgebracht werden. Hierbei kann die
Zahnsubstanz in Mitleidenschaft gezogen werden. Kunststoffveneers erfreuen sich
wachsender Beliebtheit, weil sie auch direkt in der Praxis zahnschonender aufgebracht
werden können.
ZAHNIMPLANTATE
Zum "Goldstandard" des Zahnersatz zählen inzwischen Implantate.
Diese ersetzen im Gegensatz zu Kronen oder Prothesen nicht nur die
sichtbare, sondern auch die unsichtbare Zahnsubstanz, nämlich
die Wurzel. So wird nach dem Ziehen des kariösen, oft völlig
zerstörten Zahns eine künstliche Zahnwurzel
eingesetzt. Diese besteht aus hochwertigem, anti-allergenen Metall (zum Beispiel
Titan) und kann unterschiedliche Formen haben (zylindrisch, blattförmig).
Dieser Metallstift wird als eigentliches Implantat (implantieren =einsetzen)
bezeichnet. Ein solches Zahnimplantat muss einige Monate einwachsen und wird
in dieser Zeit nur durch eine provisorische Zahnkrone bedeckt. Je nach Implantatform
verwächst das Implantat beispielsweise mit dem umliegenden Kieferknochen,
was für einen späteren absolut festen Halt sorgt. Nach der Einwachsphase
kann auf das Schraubgewinde im Implantat die künstliche Zahnkrone gesetzt
werden. Das nun vollständige Zahnimplantat bietet zahlreiche Vorteile: Umliegende
Zähne und der Kieferknochen bleiben erhalten (bei Zahnprothesen kann es
zum Abbau des Kieferknochens kommen). Und nicht nur der ästhetische Nutzen
ist unvergleichlich - vor allem im Alltag machen sich die eingewachsenen Zahnimplantate kaum oder gar nicht mehr bemerkbar. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein echter
Zahnersatz mit Wurzel und Krone und fühlt sich auch so an.
BLEACHING
Die kosmetische Zahnaufhellung, auch als Bleaching bekannt,
erfreut sich wachsender Beliebtheit. Unterschiedliche Methoden für den Hausgebrauch, in der Zahnarztpraxis
oder beim Dentalkosmetiker im Bleaching-Studio bieten für jeden Patienten
und Geldbeutel das Passende. Dabei ist das Grundprinzip bei allen Behandlungsformen ähnlich:
Die für die Zahnverfärbung verantwortlichen Farbmoleküle (zum
Beispiel durch Nikotin, Teein, Koffein oder auch genetisch bedingt) werden mit
Hilfe eines Peroxid-haltigen Gels abgespalten und unsichtbar gemacht. Wenn Zahnfleisch
sowie zerstörte Zahnsubstanz geschützt werden, ist die Bleaching-Behandlung
sehr sicher. Dabei gilt: In professionellen Praxen und Studios dürfen höher
konzentrierte Präparate verwendet werden als in Home-Produkten. Entsprechend
ist der weißende Effekt groß, während die Zähne mit Hausprodukten
aus der Drogerie oder Apotheke nur um einzelne Nuancen aufgehellt werden. In
jedem Fall aber muss die Behandlung nach etwa sechs bis zwölf Monaten wiederholt
werden, um einen anhaltenden Effekt zu erzielen.
Bleachingprodukte für die Eigenanwendung sind zum Beispiel als Gel mit Auftragspinsel
oder als Strips erhältlich. Diese werden täglich für mehrere Stunden
aufgetragen bzw. aufgeklebt, nach einigen Wochen tritt der aufhellende Effekt
ein.
Beim professionellen
Bleaching gibt es wiederum zwei verschiedene Methoden: Einzelne
Zähne können mit der In-Office-Methode gebleicht werden. Hierzu trägt
der Behandler eine besonders hoch konzentrierte Peroxidlösung auf die entsprechenden
Zähne auf. Während der Einwirkzeit kann die Wirkung noch durch Laser-
oder Wärmeeinwirkung verstärkt werden. Soll der ganze Zahnbogen (oder
beide Zahnbögen) aufgehellt werden, ist das Home-Bleaching die richtige
Wahl. Dies ist eine Bleachingform, die Zuhause durchgeführt wird, aber unter
professioneller Aufsicht und Anleitung. Hierfür fertigt beispielsweise der
Zahnarzt spezielle Schienen an, welche mit ebenfalls hochkonzentriertem Bleachinggel
gefüllt und für einen gewissen Zeitraum getragen werden.
In die Situation, einen Zahnersatz zu benötigen, kann jeder kommen. Nun ist es aber zumindest bei gesetzlich Versicherten so, dass die Krankenkasse nur begrenzt Zuschüsse zu den Kosten gewährt. Wenn es kein notwendiger Zahn ist, sprich, ein Frontzahn, so ist der Anteil der Kasse die Kosten betreffend noch geringer.
Die Zahnmedizin hält verschiedene Varianten für den Zahnersatz parat, wie Brücken, Veneers oder Kronen. Für die Füllung eines Zahns bieten sich Amalgam, Gold oder Keramik an.
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