banner-elternforen-1

ADS und Hyperaktivität

Schwerpunkte: ADS, ADS-Syndrom, ADS Kinder, Schule ADS, ADS Hyperaktivität

Die letzten Themen im Forum
» Alternative zu Ritalin (bei ADHS) – gestartet: 12.11.2018, 14:42 Antworten: 1, letzte: 24.03.2019, 19:18
» Und Täglich grüßt das Murmeltier – gestartet: 06.02.2019, 16:11 Antworten: 1, letzte: 12.03.2019, 08:24
» Finanzielle Unterstützung… – gestartet: 27.04.2005, 22:33 Antworten: 9, letzte: 11.03.2019, 22:47
» Symptome Adhs oder nur „wildes“ Kind – gestartet: 06.12.2018, 20:51 Antworten: 1, letzte: 06.02.2019, 16:52
» ADHS – gestartet: 23.05.2018, 09:29 Antworten: 1, letzte: 12.11.2018, 14:36

MAMA, schreit der Max , und ich muss an die lustigen Geschichten vom Michel aus Löhneberga, oder den niedlichen kleinen Frieder, der seine Großmutter den ganzen Tag so nett auf trapp hält denken. Lustige Storys, die wohl jeden zum Lachen bringen, und ich frage mich, warum mir nur manchmal nicht nach lachen zumute ist, hab ich doch auch einen pfiffigen kleinen Kerl zuhause, der Michel und co wohl in nichts nachsteht.

 

Warum war denn der Zahnarzt bei dem mein Sohn heute morgen war nicht entzückt, als er ihm sagte, das er seine Zähne nicht mehr putzen wird, und die nette Dame letzte Woche auf dem Flohmarkt war gerade zu entrüstet, als ihr mein Sohn erklärte, das man den Joystick im Spielwarenhandel für die Hälfte bekommt????Mein Sohn ist nun 10 Jahre alt, und hat ads Syndrom. Und ich will meinen kurzen jetzt hier einfach mal Max nennen. Auch jetzt noch über 3 Jahre nach der Diagnose, frage ich mich noch, was ist ADHS überhaupt??!! Ist es erziehungsbedingt, bin ich eine unfähige Mutter, oder sind es doch die Gene, naja Gemeinsamkeiten zu verwandten Personen sind nicht ausgeschlossen. Ist es richtig das ich ihm Medikamente gebe, oder pumpe ich ihn gar mit Drogen voll?? Die Geburt und Kleinkind alter:Aber erstmal wie alles begann :Am 20.08.2006 setzten bei mir abends gegen 2 Uhr langsam die Wehen ein. Langsam wird es ja auch Zeit, der eigentliche Geburtstermin war bereits eine Woche

 

vergangen, und jeden Tag ins Krankenhaus und an den Wehenschreiber, das nervt. Außerdem will ich jetzt endlich mal den kleinen Kerl kennen lernen, der mich da die ganze Zeit so frech in den Bauch boxt!Ich merke das die Wehen langsam einsetzen, und leg mich erstmal noch schnell in die heiße Wanne, was die Wehen ja noch ein bischen fördern soll. Gegen 3 Uhr werden die Wehen dann stärker, und mit Sack und Pack begeben wir uns in die Klinik. Die Hebamme mach die üblichen Untersuchungen, aber es ist noch nicht soweit, aber sie meint ich solle gleich hier im Haus bleiben. Also wird mir ein Bett zugewiesen, und ich bleibe alleine in einem Zimmer zurück, in dem viele frisch gebackene Mütter liegen. Gegen 5 Uhr halte ich es allerdings nicht mehr aus, und da ich die sicherlich geschlauchten Mütter nicht stören will, suche ich mir in der Besucherecke einen Platz wo ich mich ungestört meinen Schmerzen hingeben kann. Gegen 7 Uhr kommt die Schwester die mich Nachts zuvor angewiesen hat endlich liegen zu bleiben, und ist erstaunt, was ich hier überhaupt noch zu suchen hätte, ich gehöre wohl in den Kreissaal. Also gut ab in den Kreissaal. Man sagt wenn eine Frau ein Kind zur Welt bringt, dann seien alle Schmerzen vergessen, und natürlich war es auch bei mir so. Aber nach und nach wenn man sich so zurück erinnert kommen die Erinnerungen schon wieder zurück. Bis am Mittwoch den 21.08.19996 um 11:09 mein Sohn zur Welt kam, hatten wir wohl einige Strapazen hinter uns. Das erste was ich dachte als ich meine Sohn sah war, „Oh, der sieht aus wie ein Schlumpf“!Mein Sohn wurde auch gleich zum absaugen gebracht, und es dauerte bestimmt 10 Minuten bis ich ihn dann bekommen habe. Dieses“ Schlumpfereignis“ so komisch wie es sich anhört, ist mir Jahrelang entfallen, und soll mir erst später wieder einfallen,als ich schon über ADHS Bescheid weiß, genauer bei einem Gespräch bei der Elternberatung bin, um über die Verhaltensauffälligkeiten meines Sohnes zu sprechen!Gut Apgarwerte ok, der Arzt ist inzwischen auch schon eingetroffen. Schon im Krankenhaus hat mein Sohn total viel und gierig getrunken, so das die Schwestern des öfteren meinten sie hätten sich verwogen, aber er war halt ein kleiner nimmersatt. Als wir dann die ersten Wochen zuhause waren, verlief alles noch ganz friedlich. Außer das mein Sohn schon immer sehr wenig geschlafen hatte. Mal 3 Stunden am Stück, das war dann schon viel. Wie ich heute weiß, haben sehr viele Kinder mit ADS Probleme beim einschlafen, bzw. durch schlafen. Ist er dann aufgewacht, musst er beschäftigt werden, da er nicht aufgewacht ist, und einfach nur mal geguckt hat oder vor sich hin gebrummt, sondern sofort angefangen hat heftigst zu schreien. Schnuller zur Beruhigung hat er auch keinen genommen. Die einzigste Möglichkeit war ihn mit dem Kinderwagen spazieren zu fahren, oder ihn herum zutragen. Am besten kann er auch auf meinem Bauch liegend schlafen, wenn ich ihn allerdings zurück ins Bettchen lege, wacht er auf, und das ganze beginnt von vorne.

 

Damals und gerade beim ersten Kind dachte ich, naja das wird wohl normal sein. Da er ja auch viel getrunken hat, nur Milch, keinen Tee, und auch dementsprechend viel gespuckt hat, dachte ich eben auch das er bestimmt auch viele Blähungen hat. Wenn er sich dann öfters durch tragen und fahren nicht beruhigen ließ, waren wir beim Kinderarzt, der bei ihm dann innerhalb des ersten halben Lebensjahres 3 mal Mittelohrentzündung feststellte, das mit Penicelin behandelt wurde .Das mit meinem Kind was nicht stimmt, bzw. das er einfach anderster ist, als andere Kinder, wurde mir so ganz bewusst, als er dann ca. 1 Jahr alt war. Wir waren zwischenzeitlich in einer Grabbelgruppe, den Arzt hatten wir auch gewechselt, und unser „neuer“ war entsetzt, als er hörte, das Max schon 3 mal Mittelohrentzündung gehabt haben sollte, denn in solch einem jungen alter, ist das doch eher selten. Er hatte seither auch nie mehr Mittelohrentzündung. Wie ich später in der Grabbelgruppe erfuhr hat sich unser 2ter Kinderarzt auch auf ADS spezialisiert, und hat deswegen zu dieser Zeit auch viele junge Ärzte in seiner Praxis. Mit diesem ständigen Wechsel bin ich auch nicht einverstanden, und wechsel kurz darauf nochmals den Arzt. Tägliche waren wir draußen unterwegs, ich habe 3 Jahre Erziehungsurlaub genommen, und wollte mich nur auf mein Kind konzentrieren. Meine Kollegin, deren Tochter 4 Monate jünger ist, wird mit in den nächsten Jahren eine sehr gute Freundin werden, und wir verbingen fast täglich unsere Nachmittage zusammen,und unsere Kinder wachsen fast auf wie Geschwister. Ausserdem gehe ich auch mit meinem Sohn wöchentlich zur Grabbelgruppe, denn mit ist der Kontakt zu gleichaltrigen sehr wichtig. Schon im Krabbelgruppen alter fällt mir auf, das mein Sohn nicht gerne mit anderen Kindern spielt, und schon als kleiner die Sachen für die er sich interessiert für sich haben will. Kommt ihn ein anderes Kind in die quere, fliegen schon mal die Fetzen, oder es gibt geschreih. Auch kann er kein NEIN verstehen, bzw. dies akzeptieren, und bekommt geht es nicht nach seinem Kopf heftigste Wutausbrüche und entwickelt dabei solche Kräfte, das diese schon mal damit endeten, das er mir einen Kinderstuhl hinterher geworfen hat.I m zarten Alter von 4 Jahren endete einer seiner Wutausbrüche auch damit, der er mir den voll gepackten Einkaufswagen umgeworfen hat!Alles nur weil er grade keine Lust hatte einkaufen zu fahren, wir aber nichts mehr im Haus hatte. Das ganze Geschäft hat uns schon angestarrt, den kleinen Wüterich, der da im Einkaufswagen stand und Alarm schug. Auch einige ältere Damen haben mich damals angesprochen wie ich es verantworten kann, den Wagen auch nur zu bewegen, schließlich könnte er ja auch raus fallen. Auch ist es nicht leicht für ihn aus „Fehlern“ oder seinem Verhalten zu lernen. Ist aber dennoch ein schon früh ein ganz kluges Köpfen. So hat er mit ca.10 Monaten herausgefunden, wenn er sich auf sein Kissen und sein Kuscheltier stellt, und sich über sein Gitterbettchen lehnt, und dabei noch etwas schaukelt, ganz leicht auf das Bett der Mama kommt, nur von da aus kommt man halt nicht so einfach runter, und so hatten wir schon einige stürze, die das ein oder andere mal mit Beobachtung im Krankenhaus endeten. Einen Rat was ich machen könnte, konnt mir damals niemand geben, war es doch ein genormtes Bett, und eigentlich erfüllt es ja die Sicherheitsbedingungen. Irgendwann hab ich dann den Boden raus genommen und die Matratze auf den Boden gelegt, aber auch das war bald kein Hindernis mehr für ihn. Damals das weiß ich heute noch ganz gut, war in den Medien grad ein Fall, wo Eltern ein Holzbrett auf ein Kinderbettchen gemacht hatten, und ihre Kinder darin eingesperrt hatten. Krasse Sache, so was, aber der Gedanke alleine als Sicherheit das mein Sohn nicht immer über die Gitter steigt, war schon verlockend. Auch entdeckt er schon früh bestimmt Methoden, um sämtliche Sicherheitsvorkehrungen meinerseits zu nichten zu machen. So entdeckt er schon nach seinem ersten Geburtstag zum Beispiel die Steckdosensicherungen zu knacken.

Später ist auch der Autokindersitz nicht sicher, und er schnallt sich selbstständig während der Autofahrt ab. Auch aus dem Buggy steigt er jetzt aus, und erkundet seine Welt auf eigene Weise. Zuhause beim spielen ist es immer am gefährlichsten wenn nichts zu hören ist, dann ist meistens Gefahr im Verzug, da er schon seit er sprechen kann, an dem für viele ADHS ler typischen Sprachdurchfall leidet. Viele Leute imponiert das Kind mit seinem großen Wortschatz, und seiner Sprachgewandtheit in seinem Alter. Da er ja leider immer noch mit sehr wenig Schlaf auskommt, und vor allem aber nur ca. 3 bis 4 Stunden am Stück schläft, und damit oft die Nacht zum Tag macht muss kaufe ich mir als er ca. 1 einhalb Jahre ist das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“.Vorbei sollen sie sein die Nächte als ich den Kinderwagen Stundenlang über dunkel Schotterwege gekarrt habe. Nun nach ziemlichen Protest, und nach ca.4 Monaten durch geschriehenen Nächten, wars dann endlich soweit, die erste durch geschlafene Nacht! Allerdings ist nun an Mittagsschlaf nicht mehr zu denken, den legt mein Sohn mit 2 Jahren ganz ab, und um ihn Abends einigermaßen ins Bett zu bringen, darf er mir nun auch im Auto nicht einschlafen. Auf dem Spielplatz und in der Grabbelgruppe ist es auch so, das er mich manchmal wirklich ins stutzen bringt, und auch dort beginnt es schon, das ich mich oft in der Verteidigungsposition für mein Kind befinde. Oft bewirft er die anderen Kinder mit Sand, und hört auch nach einigen Ermahnungen nicht auf, und wenn er dann zb aus dem Sandkasten muss, geht das nicht ohne Terz und Theater, obwohl ich da schon hart geblieben bin, und das immer nach dem gleichen Muster ablief, dauerte es oft keine 10 Minuten und es ging wieder von vorne los. Oft muss ich mir da schon Bemerkungen über das „abnormale“ Verhalten oder kluge Tipps von den anderen Müttern anhören. Auch hat er überhaupt keine Scheu vor anderen, ich glaube die „Fremdelphase“ hat er ganz übersprungen. Auch ein typisches Zeichen für ADS ist seine Aufgeschlossenheit, er redet gleich jeden an, und würde auch ich glaube heute immer noch, mit jedem mitgehen. Bei Spaziergängen oder so geht er seinen eigenen Weg, und ihn kümmert das auch nicht wenn ich außer Sichtweite bin. Was natürlich wenn wir mit anderen Müttern mit Kindern unterwegs sind, nicht immer so einfach war, und ich habe mich in dieser Zeit immer mehr als Außenseiter gefühlt. Was auch ganz auffällig war, ist das er es auch nicht leiden konnte, und bis heute auch nicht kann, wenn ich mich mit jemanden unterhalte, sei es am Telefon oder persönlich, da musste er aus Prinzip dazwischen reden, und auch die Ermahnungen, oder wenn ich ihn ignoriert habe, führte zu nichts. Natürlich kommt zu der Sorge um mein Kind auch eine Portion Unverständnis für sein Verhalten und auch öfter Wut dazu, ist er doch wenn ich zu hause mit ihm über sein Verhalten spreche sehr einsichtig, und verspricht auch das eine oder andere nicht mehr zu tun, aber oft bleiben es nur Versprechungen. Ein Erlebnis aus der Grabbelgruppenzeit ist mit auch noch ganz gut in Erinnerung. Wir haben uns verabredet mit unseren Kindern an den See zu fahren. Dort gibt es einen schönen Spielplatz, und die Kinder konnten auch schön im Sand buddeln. Also haben wir uns alle dort getroffen, und da ich ihn prinzipiell nicht aus den Augen ließ, war ich natürlich auch besonders angespannt.Als ich dann kurz einem anderen Kind die Stufen zum Strand hinunter half, war mein Kind ausser Sichtweite! Es waren sehr viele Urlauber und Leute am See, und ich bin wie ein aufgescheuchtes Huhn auf und ab gerannt, und hab ihn gesucht, jeder Wasserstrudel, jede Wellenbewegung, hat mich verrückt gemacht. Ich war drauf und dran ins Wasser zu laufen und irgendwo zu suchen. Als ich mich noch kurz umblickte, hab ich Max gesehen, der sich mit ner Gruppe Urlauber unterhielt, die einen Hund dabei hatten. Natürlich wurde danach gesprochen, und ich erklärte ihm welche Sorgen ich mir auch gemacht hatte.

Solche und ähnliche Ereignisse hatten wir hast täglich, und da er oft nur das tat, was er wollte, machte ich mir auch Gedanken, um seine Hörfähigkeit, und wir gingen zum Ohrenarzt, weil ich dachte, hier ist vielleicht der Schlüssel für unsere Probleme zu finden, aber der Arzt versicherte mir, das alles ok wäre, und auch organisch alles OK ist. Auch brachte er mich fast zur Verzweiflung, weil er sein Spielzeug das er aufräumen sollte nicht fand, obwohl es direkt neben ihm lag, aber den Zug, der in 1 Km Entfernung vorbei fuhr sehen konnte. Also ging ich auch noch zum Augenarzt um das abklären zu lassen, und dieser fand dann heraus, das er an einer extremen Weitsichtigkeit von damals + 5 Dioptrin leidet. Also bekam er damals mit seinen 2 einhalb Jahren schon eine Brille, die wir gleich in der ersten Woche verlegt haben. Was mir heute auch noch ein bischen zu denken gibt, warum unser letzter Kinderarzt Max ADHS nicht diagnostizieren konnte, denn in seiner Praxis hatten wir auch so einige Erlebnisse, so diskutierte mein Sohn wegen jeder Spritze ewig mit dem Arzt rum. Auch banale Untersuchungen lässt mein Sohn nicht ohne Einspruch oder großes gerede bei ihm machen. Ich durfte mir auch schon von ihm anhören, das ich „mit dem wohl noch viel Spaß haben werde“.Alles in allem hatte der Arzt keine Gedult für uns, und ich hatte auch des öftern das Gefühl, das er wohl froh ist wenn wir wieder aus der

Praxis sind. Bei der ADHS Austestung muss auch dein EEG gemacht werden, was ich bei ihm in der Praxis machen musste. Als er hörte warum wie diese Untersuchung brauchen, meinte er ADHS, hmm ja ein bischen seltsam war er schon immer. Auch einige Jahre danach kann er sich an Max noch erinnern. Mittlerweile sind wir bei meinem Hausarzt, in kompination mit unserem ADHS Arzt in Behandlung, und sind glücklich damit. Die Kindergartenzeit:Nun begann die Kindergartenzeit, und ich hatte alle meine Hoffnungen auf Besserung wirklich in diese Zeit gelegt!!Der Umgang mit den anderen in einer Gruppe, das wird es bringen, dachte ich bei mir. Aber leider begann mit diesem Abschnitt auch ein wirklich trauriges und anstrengendes Kapitel in unserem Leben .Er ging nie gerne in den Kindergarten, hat sich aber auch nie sonderlich dagegen gewehrt. Allerdings kamen schon nach den ersten 2 Wochen die ersten Klagen, und ich hatte das erste Elterngespräch mit der Schwester. Ja ihr Sohn ist sehr sprach gewandt, und hat einen tollen großen Wortschatz, aber…………………Kommt halt mit den anderen Kindern schwer aus, kann sich nicht anpassen, akzeptiert keine Regeln, schottet sich auch immer mehr von den anderen Kindern ab. Spielt lieber alleine für sich…..Für mich natürlich auch ein Schocker, weil ich wirklich dachte, das sich jetzt alles ein bischen normalisieren wird. Konkret konnten sie mir auch keinen Tipp geben, es ist halt auch schlecht zu erklären, bzw. er sei halt auch nicht so richtige irgendwie einzuordnen. Aber wir sollten einfach nochmal abwarten, und sehen was wie er sich entwickelt. Im laufe der nächsten Jahre hatte ich einmal im Monat sicherlich ein Elterngespräch, wobei sich das gesprochenen nicht wirklich änderte, die gleichen Probleme die gleichen Aussagen. Wenn ich mit meinem Sohn zu hause deswegen sprach, waren seine Aussagen immer ganz anderster, und er sah es auch auf keinen Fall so, wie die Erzieherinnen.

 

 

Auch ist mir schon immer aufgefallen, das in Einzelsituationen alles viel entspannter ablief. Sobald es allerdings an der Tür klingelte, und jemand „außenstehender“ hinzukam, ist bei uns die Situation schnell eskaliert. Mein Sohn war ungefähr 4 Jahre als ich das erste mal die Erziehungsberatungsstelle in Anspruch nahm. Auch hier konnte mir nicht geholfen werden, ein paar gute Tipps, und wenn ich wollte nochmal einen Gesprächstermin. Später war ich mit meinem Sohn dann auch noch bei einem Psychiater, der mit uns eine Spielstunde macht. Auch dort wussten sie nicht so recht, was sie mit uns anfangen sollten, da wie gesagt es wieder eine Einzelsituation war. Auch hier kein Wort von wegen hyperaktiv oder ADS oder ähnliches. Er fand heraus, das Max sich gerne zurückzieht, bzw. seinen Freiraum braucht, aber hyperaktiv? NE da hätte er seine Praxis schon lange auseinander genommen. Da ich selbst in einem Kindergarten arbeite, wird mir das alles immer irgendwie komischer, und ich kann mir das Verhalten meines Sohnes auch nicht so ganz erklären. Da wir zu der Zeit auch noch Umziehen, beschließe ihn mit zu mir in die Einrichtung zu nehmen, was am Anfang auch gut geklappt hat, und so melde ich ihn in dem früheren Kindergarten ab, und er geht mit mir in die gleiche Einrichtung. Was ich heute als einen großen Fehler bezeichnen würde. Ich bekomme halt dann auch immer hautnah bestimmt Situationen mit, die mir heute noch die Nackenhaare sträuben lassen. So flippt Max einmal völlig aus, als ein anderes Kind zum Fenster über den Bauteppich läuft, um seiner Mutter zu winken, und dabei sein Gebautes umwirft. Natürlich nicht absichtlich von dem anderen Kind, aber mein Sohn flippt total aus, und geht massiv auf das Kind los. Die Mutter die draußen steht bekommt natürlich alles mit. Immer mehr merke ich das weder gutes zureden, mit ihm drüber sprechen, oder Verbote nichts bringen, er zeigt sich einfach sehr impulsiv, und hat auch immer das Gefühl, er kommt zu kurz, oder er würde irgendwie benachteiligt. Auf die Idee, das andere Kinder genauso behandelt werden, oder eher hinter ihm zurückstehen müssen, kommt er nicht. Da ich da natürlich immer greifbar bin, bekomme ich auch die Wut der Kolleginnen direkt ab, und es entsteht ein schlechtes Arbeitsklima. Weil ich natürlich auch sehr betroffen bin,und nicht weiß, was nicht stimmt, geht es mir psychisch auch sehr schlecht. Es kommt auch vor, das hinter meinem Rücken geredet wird, und mein Sohn als behindert abgestempelt wird, was die Situation auch nicht gerade entschärft. Auch ist seine Aufmerksamkeitsspanne sehr kurz, oft hört er gar nicht richtig zu,und tingelt von einem Spielzeug zum anderen. Wenn wir irgendwo sind, zb. Museum oder Spielplatz, rennt er von einem Teil zum anderen hat alles schnell gesehen, und verliert auch schnell die Lust daran. Geht es allerdings um Dinge die ihn interessieren, kann er sich auch Stundenlang damit beschäftigen. Ausserdem bastelt er auch sehr gerne, nach seinen Vorlagen allerdings, ist sehr kreativ, auch in seinen Spielideen. Mein Sohn ist ein „Kann“ Schulkind, aber ich entschließe mich anhand seiner sozialen Probleme ihn noch nicht in die Schule zu schicken. Seine geistigen Fähigkeiten sind dagegen sehr gut, er rechnet schon, und hat ein sehr gutes Allgemeinwissen. Aus er „Warum “ Phase ist er nie hinausgekommen. Er interessiert sich aber auch für komplexe Themen, wie funktioniert ein Motor, oder warum kann ein Flugzeug fliegen ect. Die ADS Diagnose: Als auch bei uns der Fortschritt in Form eines PC und Internet Einzug hält, beginnen meine eigenen ersten Forschungen in Sachen ADHS, und stoße sehr schnell in ADS Foren und ADS Chats, wenn ich dort die Erfahrungsberichte anderer Eltern lese, kann ich immer öfters parallelen, und Gemeinsamkeiten zu Max. Auch macht mich so mancher Bericht sehr traurig, weil ich bisher dachte, das unsere Leidensgeschichte in Sachen ADS schlimm war. Über Internet bin ich auch in die verschiedensten Foren gekommen, und von dort habe ich auch erstmals Kontakt zu einer ADS Selbsthilfegruppe in unserer nähe aufgenommen. Bei meinem ersten Besuch der Gruppe hatten sie gleich einen Arzt als Referenten über ADHS, und dieser sollte auch unser ADHS Arzt werden .Schon während des Vortrages fiel es mir wie Schuppen von den Augen, denn vieles was der Arzt erzählt, passte zu meinem Sohn. Jetzt wollte ich es schnell wissen, und ich vereinbarte in seiner Praxis einen Termin, und begannen die Termine zur Diagnosestellung.

Auch der Kindergarten musste ein Beurteilung über meinen Sohn schreiben, und zu diesem Zeitpunkt wurde das alles noch ziemlich belächelt, und das gesamte Team stand dem ganzen sehr skeptisch entgegen. Nach ca. einem 3 Monaten stand die endgültige Diagnose fest, mein Sohn hat ADHS! In den Gesprächen mit dem Arzt, zu dem wir immerhin auch einen Fahrtweg von 40 Km hatten, sagt er mir, das gerade unsere Gegend ein ADS Hinterland sei. Und auch viele Ärzte und Erzieher noch keine Ahnung von dieser Krankheit hätten. Nun war natürlich auch die Frage der medikamentösen Behandlung im Raum. Mit seinem impulsiven Verhalten, konnte ich mir Max einfach nicht in der Schule vorstellen, und auch so, wollte ich auch für ihn endlich ein leichteres Leben haben, und ich entschloss mich für die Medikamente. Es dauerte wieder ca.5 Monate, bis mein Sohn dann auch richtig auf die Medis eingestellt war. Und auch die Kollegen, die in regelmäßigen Abständen eine Beurteilung machen mussten, waren verwundert, das er sich doch ändern kann, und viel Umgänglicher geworden ist. So haben sie die Krankheit ADHS doch akzeptiert, und sind auch zu einigen Vorträgen über das Thema gegangen, oder haben sich auch ab und an mal ein Buch über das ADHS ausgeliehen. Auch hier kamen wir nochmal auf die Schwangerschaft und Geburt zu sprechen, und auch dieses „Schlumpferlebnis“ fiel mir hier auch wieder ein. Der Erziehungsberater meinte ein Kind das blau zur Welt kommt, kann keine höchsten Apgarwerte, so wie mein Sohn angeblich gehabt haben soll, haben. Es hat wohl einen Sauerstoffmangel bei der Geburt gegeben. Die ersten Schuljahre :Nun kam Max in die Schule, und mir graute natürlich davor. Ein halbes Jahr vor Einschulung habe ich auch um einen Termin beim Direktor der Schule gebeten, und habe ihn von der Krankheit ADHS in Kenntnis gesetzt. Die Reaktion seitens der Schule war sehr Positiv. Der Rektor kannte sich aus mit der Krankheit, sie hätten wohl mehrere Kinder wo sie diese Krankheit vermuten, aber die Eltern sich dagegen sträuben, dies weiter untersuchen zu lassen. Auch haben sie mehrere Schüler bei denen die Erkrankung schon bekannt sei. Er dankte mir auch für das offene Gespräch, da sie jetzt auch alle gezielt auf das Kind eingehen könnten. Nun war es dann soweit, und mein Sohn kam in die Schule. Bereits nach 2 Wochen hatte ich wieder das erste Elterngespräch mit der Lehrerin. Und ich musste mir wieder die Verfehlungen meines Kindes anhören. Im Laufe dieses Gespräches, haben wir uns auf eine Art Belohnungssystem geeinigt, und auch die Regeln dafür durchgesprochen. Außerdem sollten regelmäßige Gespräche stattfinden. Auch haben wir uns ausführlich über ADS unterhalten. Nach ca. 4 Monaten hat sich mein Sohn so gut in der Schule eingelebt, das es kaum noch zu klagen kam. Die Gespräche mit der Lehrerin waren sehr angenehm, und ich glaube die beiden hatten auch einen guten Draht zueinander. Auch der Wechsel in die 3. Klasse, mit dem neuen Lehrer war glatt verlaufen, und ich bin auch hier auf Verständnis gestoßen. Klar denke ich, das noch viele schwierige Zeiten auf uns zukommen werden, aber die 3 Schuljahre mit den verständnisvollen und einfühlsamen Lehrern kann uns niemand mehr nehmen. Heute und rückblickende Gedanken:Auch heute begegnen mir noch viel Menschen, auch aus der Familie, die ADHS nicht für eine Krankheit halten, sondern Erzieungsbedingt, bzw. einfach als Charakterzug eines Menschens. Auch wird man auch heute noch des öfteren angegriffen, wenn man seinem Kind Medikamente verabreicht. Am Anfang hat mir das ganze auch noch ziemlich zu schaffen gemacht, heute weiß ich das es für uns genau die richtige Entscheidung war. Ich sehe in den Medikamenten eine Art Hilfe, die meinem Sohn ermöglicht, vor allem im zwischenmenschlichem Bereich zu lernen. Endlich kann er auch aus seinen Erfahrungen lernen. Nun haben wir auch die Dosis der Tabletten verringern können, und mein Ziel ist es natürlich irgendwann ganz mit den Medikamenten. Auch wenn sich Max noch oft verbal mit anderen Kindern streitet hat er es doch geschafft, 2 Freunde zu finden. Was ich vor einigen Jahren noch nicht für möglich gehalten hätte!Natürlich gehe ich auch noch in die ADS Selbsthilfegruppe. Die Berichte der Eltern, über ihre ads-Kinder machen mich aber auch immer sehr betroffen. Wenn es in der Familie gar nicht mehr geht, und auch alle anderen Versuche gescheitert sind, bleibt bei manchen nur noch das Heim. Ich selbst hatte auch schon solche Gedanken, und war schon sehr verzweifelt mit unserer Situation. Nicht wenige Kinder haben auch große Schwierigkeiten mit ihren Lehrern, und deshalb gilt auch auf jeden Fall ein großer Dank den Pädagogen die wir bisher hatten! Sie haben es immer mit viel Liebe geschafft auf meinen Sohn einzugehen, auch wenn ich oft total verzweifelt war, und nicht weiter wußte, waren oft seine Lehrer,die mir dann wieder Kraft gaben. In Sachen Schule und ads, haben wir gute Erfahrungen gemacht, Mobbingversuchen seitens der Klassenkameraden wurden sofort unterbunden,und werden auch nicht geduldet. Auch habe ich bisher die Erfahrung gemacht, das man mit Offenheit am weitesten kommt, und das es auch sehr wichtig ist. So Binde ich es nicht jedem auf die Nase, das mein Sohn ADHS hat, aber den wichtigen Personen die mit ihm zu tun haben, wissen Beischeit. Im Prinzip denke ich schon das ADS keine Modekrankheit ist, wie es oft in den Medien auf gepuscht wird, ich bin mir sicher das es dieses Problem schon immer gab, und immer geben wird. Auch ist für mich die Ausgeprägtheit dieser Krankheit sehr vom Auge des Betrachters abhängig. Manche Menschen haben mit solchen quirlichen, hyperaktiven Menschen weniger Probleme, und manche kommen mit solchen Leuten überhaupt nicht klar.

Das Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom betrifft heutzutage viele Kinder, allerdings warnen Experten davor, dass es sich zumindest teilweise auch um eine Modediagnose handele. Denn oft wird die Diagnose zu ADHS vorschnell gestellt und das Kind bekommt nicht die Hilfe, die es benötigt. Denn teilweise äußern sich auch andere Störungen ähnlich. Zu verzeichnen ist aber eine tatsächliche Zunahme der Fälle von Kindern, die an ADHS erkrankt sind.

Die Hyperaktivität wird in den meisten Fällen mit ADS und ADHS in Verbindung gebracht. Aber wer weiß, dass auch Hypoaktivität zu ADS gehört? Es handelt sich schließlich um eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung, diese kann auch in der Richtung erfolgen, dass der Betroffene einer Aufgabe nicht folgen kann, weil er hypoaktiv ist. Er muss nicht impulsiv oder motorisch übersteuert sein. Nicht von ungefähr kommt die zweite Bezeichnung „Träumerchen-ADS“.

Symptome für Hypoaktivität

Betroffene sind meist sehr antriebsarm, sie können sich nur schwer dazu aufraffen, einer Sache nachzugehen. Viele träumen vor sich hin und sind dann nicht ansprechbar, sie bekommen vor lauter Gedanken gar nicht mit, was sich um sie herum tut. Sie grübeln über Dinge nach, über die sich kaum jemand sonst so intensiv Gedanken machen würde. Dennoch fühlen sie sich oft unruhig, haben das Gefühl, etwas nicht mitzubekommen. Die Unruhe ist aber eher innerlich und zeigt sich nicht außen, so dass niemand etwas davon mitbekommt. Hypoaktive erscheinen meist als angepasst und fallen in einer Gruppe kaum auf. Konflikten gehen sie aus dem Weg und sind so auch kaum in Schwierigkeiten verstrickt. Vor allem bei Kindern fällt dies auf. Allerdings werden sie in einer Gruppe aufgrund der fehlenden eigenen Meinung häufig auch nicht oder nur von wenigen akzeptiert, ihre Stellenwert ist nicht besonders hoch.

Dennoch haben auch Hypoaktive Phasen, in denen sie überschäumen und „voll in Action“ sind. Die Hyperaktivität kann hinzukommen.

Symptome für Hyperaktivität

Hyperaktive Kinder fallen durch ihre mangelnde Konzentration auf, durch die Unfähigkeit, still sitzen zu können und sich auf etwas zu konzentrieren. Sie fragen nach einer Sache und warten die Antwort nicht ab, widmen sich bereits wieder anderen Dingen. Sie lassen sich leicht ablenken und haben teilweise ein gestörtes Selbstwertgefühl. Die betroffenen Kinder haben, ebenso, wie die Hypoaktiven, häufig einen ebenso schlechten Stand in der Gruppe. Die anderen kommen mit den Gefühlsausbrüchen der Kinder nur schwer klar und akzeptieren sie höchstens, wenn sie als Pausenclown auftreten. Nicht zuletzt ist der Wunsch nach Anerkennung ein Grund, warum hyperaktive Kinder beständig stören und eine echte Belastung für jeden Lehrer und Erzieher werden können.

Mischformen

Viele Kinder sind sowohl von der Hypo- als auch von der Hyperaktivität betroffen. Sie haben Phasen, in denen sich beide Krankheiten abwechseln und es ist für das Umfeld häufig schwer, damit klarzukommen. Die Kinder können von einer Minute zur anderen aus einem Tagtraum zu einer Aktivität überwechseln, die schier unglaublich ist. Dies ist vor allem so, wenn sie aus einer für sie langweiligen Sache herausgerissen werden und sich einer ihrem Interesse entsprechenden Sache widmen dürfen.

Behandlung

Zuerst einmal muss eine gesicherte Diagnose durch einen Arzt gestellt werden. Denn es gibt auch Kinder, die sind hochbegabt und zeigen die gleichen Anzeichen, wie jemand, der an ADS erkrankt ist. Allerdings treten die Probleme bei einem hochbegabten Kind daher auf, weil es beständig unterfordert ist und seinem Frust auf die eine oder andere Art und Weise Luft machen muss. Bei der Behandlung werden dann verschiedenen Therapien angewendet, Ergotherapie, Musiktherapie, Sport und Bewegung im Allgemeinen, Gesprächstherapien allein und in der Gruppe sowie eventuell eine medikamentöse Behandlung. Die Betroffenen gehören auf jeden Fall in die Hände eines Spezialisten, der die genaue Therapie entwirft.