Folsäure Schwangerschaft - Folsäuremangel und Folsäurepräparate

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In der Schwangerschaft ist der weibliche Körper gleich in zweifacher Hinsicht gefordert: Neben dem eigenen erhöhten Nährstoffbedarf will auch das Baby im Mutterleib mitversorgt werden. Dabei bekommen werdende Mütter immer wieder gute Ratschläge und „Geheimtipps“ zu hören, welche Vitaminpillen besonders sinnvoll seien und auf welche Nahrung unbedingt verzichtet werden müsse. Neben einigen halbwahren Ansichten gibt es eine, die heute von zahlreichen Ärztinnen und Ärzten empfohlen wird: Eine ausreichende Gabe von Folsäure. Das äußerst licht- und hitzeempfindliche Vitamin befindet sich in zahlreichen Nahrungsmitteln, die jedoch im Alltag oftmals zu kurz kommen. Deshalb empfehlen Experten eine bedarfsgerechte Nahrungsergänzung mit Folsäure Präparaten. Ein nochmals erhöhter Bedarf besteht in der Schwangerschaft, weshalb Folsäure oder anders genannt Vitamin B9 hier in ausreichender Menge aufgenommen werden sollte.

Beginnen wir zunächst mit den Lebensmitteln, die das lebenswichtige Vitamin enthalten. Dabei ist Folsäure in den allermeisten in Westeuropa verzehrten Lebensmitteln in eher geringer Menge enthalten. Werden diese täglich in den Speiseplan integriert, ist jedoch eine ausreichende Versorgung möglich. Zu den von Natur aus folsäurehaltigen Nahrungsmitteln zählen demnach Obst und bestimmte Gemüsesorten wie rote Beete, Karotten, Tomaten und Rosenkohl, Fisch und Fleisch, Eier (Eigelb) und Nüsse. Darüber hinaus weisen Weizenkeime sowie Innereien wie Leber einen besonders hohen Folsäuregehalt auf. Wer sich die Liste der Nahrungsmittel anschaut, wird bereits feststellen: Die Möglichkeit, das lebenswichtige Vitamin aufzunehmen, ist gar nicht so besonders groß. Weil Vitamin B9 sehr empfindlich ist, können langes Kochen von Gemüse oder die Lagerung bei höheren Temperaturen dieses bereits zerstören. Hinzu kommt, dass Folsäure nicht vom Körper selbst gebildet werden kann, also ausschließlich von außen aufgenommen werden muss. Auch für Nichtschwangere empfiehlt sich deshalb eine zusätzliche Gabe von Folsäure, beispielsweise in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Die zusätzliche Folsäuregabe in der Schwangerschaft erfüllt deshalb gleich zwei wichtige Aspekte: Zum Einen ist der Vitaminbedarf der werdenden Mutter jetzt besonders erhöht. Zum Anderen spielt Folsäure aber auch eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des Fötus im Mutterleib. Einige dieser entwicklungsmedizinischen Zusammenhänge sind bereits wissenschaftlich belegt, andere werden vermutet. Unter Anderem wird eine Unterversorgung mit Folsäure verantwortlich gemacht für verschiedene Neuralrohrdefekte, die während der ersten Schwangerschaftshälfte beim Baby entstehen können. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der sogenannte „Offene Rücken“, welcher verschiedene Auswirkungen von leichten körperlichen Beeinträchtigungen bis zur Querschnittslähmung haben kann. Auch viele weitere Komplikationen während der Schwangerschaft wie Frühgeburten oder andere angeborene Defekte werden mit einem Folsäuremangel in Verbindung gebracht. Und es gibt bereits einen anschaulichen Beweis: Seit in verschiedenen Ländern Lebensmittel zusätzlich mit dem lebenswichtigen Vitamin angereichert werden, gehen Neuralrohrdefekte hier deutlich zurück. Eine zusätzliche Gabe von Folsäure ist deshalb für jede werdende Mutter sehr ratsam – die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung herausgegebenen täglichen Mindestmengen können während der Schwangerschaft schwer über die Nahrung aufgenommen werden. Als Richtlinie gelten rund 800 Mikrogramm Folsäure, die beispielsweise durch spezielle Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden sollten. Ihr behandelnder Arzt oder der Apotheker kann Ihnen entsprechende Präparate für eine rundum sichere Schwangerschaft empfehlen. Wichtig für eine bestmögliche Wirkung ist dabei, dass die Folsäure von Anfang an, also idealer Weise bereits bei Kinderwunsch bzw. einer geplanten Schwangerschaft aufgenommen wird.

Folsäure sollte nicht erst eingenommen werden, wenn eine Schwangerschaft besteht, sondern bereits, wenn der Wunsch nach einem Kind zur gewollten Schwangerschaft führen soll. Denn Folsäure ist für die gesamte Entwicklung des Kindes wichtig und hilft zum Beispiel dabei, dass sich das Neuralrohr schließt. In der Nahrung, die zwar inzwischen mit Folsäure angereichert wird, ist zu wenig Folsäure enthalten. Schwangere benötigen rund 400 mg pro Tag, was durch eine bloße Nahrungsaufnahme nicht zu erreichen ist.

Spätestens, wenn der Kinderwunsch auftaucht, überdenkt jede Frau ihre Ernährung. Ist sie dann schwanger, kommt häufig auch das Thema Folsäure auf den Tisch. Besser wäre es jedoch, ausreichend Folsäure würde schon vorher aufgenommen werden, denn wer weiß schon genau, wann es mit dem Schwangerwerden klappt? Und was ist Folsäure eigentlich?

Folsäure ist ein Vitamin aus der B-Gruppe und es ist ein wasserlösliches Vitamin. Es kommt in pflanzlichen und auch in tierischen Nahrungsmitteln vor. Wichtig ist das Vitamin für die Entwicklung und das Wachstum – also besonders während einer Schwangerschaft. Es hilft dabei, bestimmte Proteine, Zellen und Blut zu bilden. Folsäure mindert bei Schwangeren das Risiko eines offenen Rücken des Kindes und trägt dazu bei, dass sich das Neuralrohr bildet.

Rund 22 bis 28 Tage nach der Empfängnis bildet der Embryo die Neuralplatte, die später das Neuralrohr wird. Hieraus entsteht in kurzer Zeit die Wirbelsäule. Wenn in dieser Zeit Folsäure fehlt, kann es sein, dass ein Neuralrohrdefekt entsteht. Die Folge sind Schäden am Hirn, an der Wirbelsäule und auch am Rückenmark. Das erklärt auch, warum die Folsäure bereits eingenommen werden sollte, wenn der Kinderwunsch besteht. Zu den häufigsten Folgen eines Folsäuremangels gehören der offene Rücken und die Lippen – Kiefer – Gaumen – Spalte. Pro Jahr werden rund 450 Kinder abgetrieben, weil die eben genannte Diagnose gestellt wurde. Rund 800 Kinder kommen zusätzlich damit zur Welt. Kein Wunder also, dass auch aus der Medizin der Ratschlag für werdende Mütter kommt, ausreichend Folsäure zu sich zu nehmen.

So erklärt sich auch das Problem der ungeplanten Schwangerschaft und der fehlenden Versorgung mit Folsäure. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Menschen zu wenig Folsäure zu sich nehmen. Geraten wird, etwa einen Monat vor der geplanten Schwangerschaft mit der zusätzlichen Einnahme von Folsäure zu beginnen. Doch was, wenn die Schwangerschaft gar nicht geplant war? Fast die Hälfte der Schwangerschaften kommt zu Stande, obwohl die Eltern die Sache nicht gewollt angegangen sind. Oder sie wissen gar nichts von der Notwendigkeit der Folsäure.

Über die Lebensmittel wird Folsäure als Folat aufgenommen. Das ist eine Folsäureverbindung, wie sie in pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln vorkommt. Besonders zu erwähnen sind an dieser Stelle Weizenkleie, Rinderleber und jede Form von grünem Gemüse. Für Schwangere wird empfohlen, dass sie pro Tag etwa 400 mg Folsäure zu sich nehmen sollten, normalerweise werden 200 mg pro Tag für einen Erwachsenen empfohlen.

Zu welchem Präparat die Schwangere greifen sollte, sollte mit dem Gynäkologen besprochen werden. Nicht alle Präparate werden gleich gut vertragen und es besteht auch die Möglichkeit, Kombipräparate zu nehmen. Normalerweise ist es bei vernünftiger und ausgewogener Ernährung auch für eine Schwangere nicht nötig, auf Nahrungsergänzungsmittel zurück zu greifen. Doch bei Folsäure sieht das eben anders aus. Wer isst schon pro Tag rund 150 Gramm pure Rinderleber, um seinen Bedarf zu decken? Wichtig zu wissen ist aber, dass viele Nahrungsmittel heute mit Folsäure angereichert werden, daher kann es bei zusätzlicher Einnahme rasch zu einer Überdosierung kommen. Nicht zuletzt deshalb sollten Sie die Einnahme zuerst mit einem Arzt besprechen.

Auf der Seite http://schwangerschaft.suite101.de/article.cfm/folsaeure_und_schwangerschaft_praeparatetest erhalten Sie noch weitere Informationen zur Folsäure. Außerdem sind einige Links gegeben, unter denen weiter gelesen werden kann, sowie der Hinweis auf den Test von Stiftung Warentest.