Kinderkrankheiten: Scharlach, Masern, Röteln und Windpocken
Kinderkrankheiten von Scharlach über Masern und Röteln bis Windpocken
Ob Kinder noch sehr klein oder schon etwas größer sind,
Eltern machen sich immer Sorgen um ihre Kinder. Sind die Kinder krank,
benötigen sie neben medizinischer Hilfe auch besondere Zuwendung
und Liebe. Wichtig ist, dass Eltern ihr Kind von Anfang an beobachten
und dabei lernen, auf Veränderungen bei ihrem Kind zu achten.
Auf diese Weise können sie oft schon bereits kleinste Anzeichen
einer Erkrankung erkennen und schnell handeln. Anfangs, wenn das Baby
noch sehr klein ist, sind viele Eltern überängstlich, gerade,
wenn es das erste Kind ist. Mit der Zeit lernen aber auch die ängstlichsten
Eltern ein Gespür dafür zu entwickeln, ob ihr Kind ernsthaft
krank ist oder sich nur unwohl fühlt. Vermuten Eltern eine Erkrankung
oder Kinderkrankheit bei ihrem Kind, sollten sie nicht zögern,
ihr Kind bei einem erfahrenen Kinderarzt untersuchen zu lassen. Außerdem
sollten Eltern die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, und so den Gesundheitszustand
ihres Kindes regelmäßig überprüfen zu lassen.
Ratsam ist es sich auch, sich einen Ratgeber zu Kinderkrankheiten oder
ein Lexikon zu Kinderkrankheiten zuzulegen, um sich über typische
Kinderkrankheiten zu informieren. Oftmals sind diese Bücher mit
zahlreichen Bildern und Fotos versehen, anhand derer typische Symptome
erkannt werden können. Mütter und Väter, die Rat und
Hilfe suchen, wenden sich auch häufig an ein Forum für Eltern.
Hier können sie sich mit anderen Eltern über Kinderkrankheiten,
chronische Kinderkrankheiten und vieles andere mehr austauschen. Ob
es sich nun um Fragen rund um Röteln, Windpocken, Scharlach oder
Mundfäule handelt oder um natürliche Hilfen bei Blähungen,
in einem Elternforum finden viele Eltern wertvolle Hinweise. Natürlich
stellen die Ratschläge in einem Forum keinen Ersatz für eine ärztliche
Beratung da und können keinesfalls die Behandlung durch erfahrene
Kinder- und Jugendärzte ersetzen.
Das erste Jahr im Leben eines Kindes
Im ersten Lebensjahr legt das Kind gewaltige Entwicklungsschritte zurück.
Gleichzeitig sind die ersten 12 Monate im Leben eines Kindes die Zeit, in der
sich Eltern und Kind kennenlernen und sich aneinander gewöhnen. Die meisten
frisch gebackenen Eltern sind gerade in den ersten Wochen und Monaten etwas unsicher,
wie das Leben nun mit einem kleinen Lebewesen verläuft. Ist das Kind gesund?
Trinkt das Kind auch genügend? Entwickelt sich das Kind altersgerecht? Das
sind nur einige der Fragen, die zahlreiche Elternpaare beschäftigen. Mit
der Zeit lernen Eltern allerdings, etwas gelassener mit der neuen Situation umzugehen
und die Bedürfnisse ihres Kindes richtig einzuschätzen. Da ein Baby
jeden Tag neue Fortschritte zeigt, lernen auch die Eltern jeden Tag im Umgang
mit ihrem Kleinkind dazu.
Die Gesundheitsvorsorge beim Baby
Oft fragen sich Eltern, ob die Entwicklung ihres Babys normal verläuft.
Treffen sie sich mit anderen Eltern, sind die Babys meist das Hauptgesprächsthema
und manchmal machen sich die Eltern dann unnötige Sorgen. Auch wenn das
Baby der Freundin vielleicht schon krabbelt und das eigene Kind noch nicht, ist
dies noch kein Grund, in Panik auszubrechen. Ob die Entwicklung des eigenen Kindes
normal und altersgerecht verläuft, kann am besten ein erfahrener Kinderarzt
beurteilen. Machen sich Eltern also Sorgen um die Entwicklung ihres Babys, sollten
sie sich mit ihren Fragen und Bedenken vertrauensvoll an ihren Kinderarzt wenden.
Zur Früherkennung von Krankheiten haben Kinder in Deutschland einen rechtlichen
Anspruch auf Untersuchungen, die so genannten Vorsorgeuntersuchungen. Diese Vorsorgeuntersuchungen
dienen dazu, frühzeitig eventuelle Störungen der körperlichen
und geistigen Entwicklung zu erkennen und zu behandeln. Zusätzlich zu den
Vorsorgeuntersuchungen für Kinder sind die so genannten Jugendgesundheitsuntersuchungen
vorgesehen.
Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche
Die Vorsorgeuntersuchungen können jeweils nur in den angegebenen Zeiträumen,
unter Berücksichtigung der jeweiligen Toleranzgrenze in Anspruch genommen
werden. Die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen werden vom Kinderarzt in ein
spezielles Untersuchungsheft eingetragen, so dass jeder Arzt bei der nächsten
Vorsorgeuntersuchung die Ergebnisse der letzten Früherkennungsuntersuchung
einsehen kann. Das Untersuchungsheft erhalten Eltern entweder nach der Geburt
des Babys im Krankenhaus oder vom Kinderarzt.
Nach der U1, die direkt nach der Geburt stattfindet, folgt die
Früherkennung für Kinder - U2
Basisuntersuchung für Neugeborene, die zwischen dem
dritten und zehnten Lebenstag erfolgt.
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Schwierigkeiten beim Trinken
- Krämpfe
- Atemstillstand
Untersuchungen wie beispielsweise
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Skelettsystem
- Sinnesorgane
- Reifezeichen
- Körpermaße
- Motorik
Früherkennung für Kinder – U3
Untersuchung des Babys in der vierten bis fünften Lebenswoche
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Schwierigkeiten beim Trinken
- Krampfanfälle
- Stuhlauffälligkeiten
- Altersgemäße Ernährung fehlt
- Reaktionen fehlen
Untersuchungen wie beispielsweise
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Skelettsystem
- Geschlechtsorgane
- Sinnesorgane
- Körpermaße
- Motorik
Bei dieser Vorsorgeuntersuchung werden die Hüftgelenke des Babys mittels
Ultraschall untersucht. Auf diese Weise soll eine angeborene Fehlstellung der
Hüften rechtzeitig erkannt werden. Darüber hinaus erhalten die Eltern
Ernährungshinweise für ihr Baby im Hinblick auf die Mundgesundheit
(Maßnahmen zur Zahnprophylaxe).
Früherkennung für Kinder – U4
Untersuchung im dritten bis vierten Lebensmonat des Kindes.
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Schwierigkeiten beim Trinken und Füttern
- Schluckstörungen
- Erbrechen, Durchfall
- Stuhlauffälligkeiten
- Krampfanfälle
- Fehlen des reaktiven Lächelns
- Bewegung des Kopfes zur Schallquelle fehlt
Untersuchungen wie beispielsweise
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Sinnesorgane
- Geschlechtsorgane
- Skelettsystem
- Motorik
- Körpermaße
Früherkennung für Kinder – U5
Untersuchung im sechsten bis siebten Lebensmonat des Kindes
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Schwierigkeiten beim Trinken und Füttern
- Schluckstörungen
- Krampfanfälle
- abnorme Stühle
- fehlender Blickkontakt
Untersuchungen wie beispielsweise
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Sinnesorgane
- Geschlechtsorgane
- Skelettsystem
- Motorik
- Körpermaße
Darüber hinaus berät der Kinderarzt zur Mundhygiene und einer zahnschonenden
Ernährung.
Früherkennung für Kinder – U6
Untersuchung des Kindes im zehnten bis zwölften Lebensmonat
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Schwierigkeiten beim Essen und Trinken
- Krampfanfälle
- gehäufte Infektionen
- abnorme Stühle, Verstopfung
- fehlender Blickkontakt
- verzögerte Sprachentwicklung
Untersuchungen wie beispielsweise
- Körpermaße
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Sinnesorgane
- Motorik und Nervensystem
Darüber hinaus gibt der Kinderarzt Hinweise zur Zahnpflege.
Früherkennung für Kinder – U7
Untersuchung des Kindes im 21. bis 24. Lebensmonat
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Krampfanfälle
- Schwierigkeiten beim Essen und Trinken
- gehäufte Infektionen
- Fehlen einer altersgemäßen Sprache
- Verhaltensauffälligkeiten
Untersuchungen wie beispielsweise
- Körpermaße
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Sinnesorgane
- Motorik und Nervensystem
Früherkennung für Kinder – U7a
Untersuchung des Kindes im 34. bis 36. Lebensmonat
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Krampfanfälle
- Miktionsstörungen
- Auftreten von gehäuften Infektionen
- Fehlen einer altersgemäßen Sprache
- Fehlen eines altersgemäßen Sprachverständnisses
- Verhaltensauffälligkeiten
- Fluoridprophylaxe fehlt
Untersuchungen wie beispielsweise
- Körpermaße
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Skelettsystem
- Sinnesorgane
- Motorik und Nervensystem
Früherkennung für Kinder – U8
Untersuchung des Kindes im 46. bis 48. Lebensmonat (3 ½ Jahre)
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Krampfanfälle
- Auftreten von gehäuften Infektionen
- Miktionsstörungen
- Fehlen einer altersgemäßen Sprache
- Aussprachestörungen
Untersuchungen wie beispielsweise
- Körpermaße
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Skelettsystem
- Sinnesorgane
- Motorik und Nervensystem
- auffälliger Harnbefund
Früherkennung für Kinder – U9
Untersuchung des Kindes im 60. bis 64. Lebensmonat (5 Jahre)
Erhebung der Vorgeschichte wie beispielsweise
- Auftreten von gehäuften Infektionen
- Krampfanfälle
- Sprachstörungen und Aussprachestörungen
- Verhaltensauffälligkeiten
- motorische Ungeschicklichkeit
Untersuchungen wie beispielsweise
- Körpermaße
- Haut
- Brust- und Bauchorgane
- Skelettsystem
- Sinnesorgane
- Motorik und Nervensystem
- auffälliger Harnbefund
Jugendgesundheitsuntersuchung – J1
Diese Untersuchung findet bei Kindern im Alter zwischen 12 und 14 Jahren statt
und kann vom Hausarzt oder vom Kinder- und Jugendarzt durchgeführt werden.
Das Ziel dieser Jugendgesundheitsuntersuchung ist die Früherkennung von
Erkrankungen, die sich negativ auf die körperliche, geistige und soziale
Entwicklung des Kindes auswirken können. Darüber hinaus sollte eine
Aufklärung über gesundheitsgefährdendes Verhalten erfolgen.
Im Rahmen der Anamnese wird u.a. auf Folgendes geachtet:
- auffällige Verhaltensstörungen
- auffällige schulische Entwicklung
- Vorliegen chronischer Erkrankungen
- Gesundheitsgefährdendes Verhalten wie beispielsweise Rauchen, Drogenkonsum,
Alkoholkonsum
Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen u.a.:
- Körpermaße
- Pubertätsentwicklung (verfrüht oder verzögert)
- Störungen der körperlichen Entwicklung
- Auffälligkeiten des Skelettsystems
Kinder- und Jugendärzte empfehlen zu diesen Vorsorgeuntersuchungen die Jugendgesundheitsuntersuchung
J 2, die im Alter zwischen 16 und 17 Jahren stattfinden sollte. Diese
Untersuchung wird derzeit noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Auch wenn alle Vorsorgeuntersuchungen penibel eingehalten werden, können
Eltern ihre Kinder nicht davor schützen, an typischen Kinderkrankheiten
zu erkranken.
Was sind Kinderkrankheiten?
Kinderkrankheiten sind Infektionskrankheiten mit einer hohen Übertragungsfähigkeit,
die überwiegend im Kindesalter auftreten und in der Regel eine lebenslange
Immunität hinterlassen. Wurde im Kindesalter keine Immunität gegen
diese Krankheiten gebildet, können auch Erwachsene an Kinderkrankheiten
erkranken.
Typische Kinderkrankheiten
Zu den typischen Kinderkrankheiten zählen Drei-Tage-Fieber, Keuchhusten,
Masern, Mumps, Kinderlähmung, Ringelröteln, Röteln und Windpocken.
Drei-Tage-Fieber
Das Drei-Tage-Fieber (Exanthema subitum/Roseola infantum) ist eine hochansteckende,
aber in der Regel eher harmlose Viruserkrankung. Typisch für diese Kinderkrankheit
sind das plötzlich auftretende Fieber, das bis zu vier Tage andauern kann
sowie ein daran anschließender Hautausschlag, der sich nach ein paar Tagen
wieder zurückbildet. Häufig betrifft diese Erkrankung Säuglinge
und Kleinkinder bis drei Jahre. In Einzelfällen können auch ältere
Kinder von dieser Krankheit betroffen sein. Die Inkubationszeit kann bis zu 17
Tage betragen.
Keuchhusten
Keuchhusten (Pertussis)
zählt weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten
bei Kindern. Allerdings können nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene
von dieser Krankheit betroffen sein. Keuchhusten ist hochansteckend und führt
zu heftigen Hustenanfällen bei den Erkrankten.
Masern
Masern zählen zu den ansteckendsten Krankheiten. Von dieser typischen Kinderkrankheit
können aber nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene betroffen
sein. Nicht immer verläuft die Erkrankung harmlos, als Komplikationen können
Mittelohrentzündungen und Lungenentzündungen auftreten. In schlimmen
Fällen kann es zu einer lebensgefährlichen Gehirnentzündung (Enzephalitis)
kommen.
Mumps
Diese weltweit verbreitete Viruserkrankung wird im Volksmund auch oftmals als
Ziegenpeter bezeichnet. Gehäuft tritt die Krankheit im Frühjahr und
Winter auf. Mumps zählt zwar zu den typischen Kinderkrankheiten, kann aber
durchaus auch Jugendliche und Erwachsene betreffen.
Poliomyelitis, Kinderlähmung
Im Jahre 2002 hat die Weltgesundheitsorganisation Europa als poliofrei erklärt.
Allerdings ist es immer möglich, dass neue Infektionen eingeschleppt werden
können, da Kinderlähmung außerhalb Europas noch verbreitet ist.
Vorwiegend betrifft diese Erkrankung Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren,
kann allerdings auch ältere Kinder und Erwachsene betreffen.
Ringelröteln
Als Ringelröteln wird eine Virusinfektion bezeichnet, die in der Regel gutartig
verläuft. Sie tritt vorwiegend bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter
auf, kann allerdings auch manchmal bei Erwachsenen auftreten. Gehäuft ist
die Krankheit im Frühjahr und Winter festzustellen. Personen, die mit Kindern
in Kontakt stehen (Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen) haben ein besonders
hohes Risiko, an Ringelröteln zu erkranken.
Röteln
Röteln werden durch Viren hervorgerufen. Diese Kinderkrankheit verläuft
in der Regel komplikationsfrei, kann allerdings bei schwangeren Frauen zu Komplikationen
führen. Erkrankt eine Frau in der Schwangerschaft an Röteln, kann das
ungeborene Kind schwere Schäden erleiden.
Windpocken
Diese Kinderkrankheit ist weltweit verbreitet und gehört zu den häufigsten
Infektionskrankheiten im Kindesalter. In der Regel verlaufen die Windpocken harmlos,
können allerdings für Neugeborene und Menschen mit einem geschwächten
Immunsystem eine ernst zu nehmen Gefahr darstellen.
STIKO
Die STIKO ist die ständige Impfkommission in Deutschland, die aus mehreren
Experten besteht und vom Bundesminister für Gesundheit berufen wird. Die
Aufgabe der STIKO ist es, Empfehlungen für notwendige Impfungen in Deutschland
vorzubereiten. Dies geschieht auf wissenschaftlicher Grundlage.
Erste Hilfe
Neben den typischen Kinderkrankheiten passieren im Kindesalter schnell einmal
kleinere Unfälle. Damit Eltern in Gefahrensituationen schnell reagieren
können, müssen sie wissen, welche Sofortmaßnahmen bei einem Notfall
zu veranlassen sind. Dazu gehört, dass sie einige „einfache Handgriffe“ kennen
und darüber hinaus natürlich auch die erforderlichen Medikamente und
Hilfsmittel zur Verfügung haben. Ein „Erste Hilfe Kurs“ ist
für Eltern also unbedingt empfehlenswert. Da viele Unfälle in den eigenen
vier Wänden passieren, sollten Eltern einige Sicherheitsvorkehrungen treffen,
damit ihr Zuhause so kinderfreundlich wie möglich ist.
Was gehört in die Hausapotheke?
Kinder sollten ihre eigene Hausapotheke haben. Da sie in der Regel nicht mit
Medikamenten für Erwachsene behandelt werden, ist es empfehlenswert, für
Kinder eine eigene Hausapotheke oder zumindest ein Fach einzurichten. Zu einer
gut ausgestatteten Hausapotheke für Kinder zählen u.a.:
Medikamente
- Zäpfchen gegen Schmerzen und Fieber
- Wund- und Heilsalbe
- Salbe gegen einen wunden Po und gegen Hautausschlag
Verbandsmaterial und andere Hilfsmittel
- Fieberthermometer (digital)
- Hautdesinfektionsmittel
- Pflaster
- Sterile Lagen
- Dreieckstuch
- Brandwundauflage
- Pinzette
- Verbandsschere
- Wärmflasche
- kleine Taschenlampe
Tee
- Fenchel, Kümmel, Anistee gegen Blähungen
- Kamillentee gegen Bauchschmerzen
- Salbeitee gegen Erkältungen
Auch wenn die Hausapotheke für Kinder eingerichtet wird, ist sie für
Kinder tabu. Empfehlenswert ist es, die Hausapotheke zu verschließen und
sie außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren.
Notrufnummern
Notruf bundesweit 112
Polizei 110
Giftnotruf
BERLIN
Telefon: 030-19240 (Tag und Nacht) Telefonische ärztliche Hilfe rund um
die Uhr
Internet: www.giftnotruf.de
Welche Fragen werden beim Anruf in der Giftnotrufzentrale gestellt?
WER ist betroffen? (Kind, Erwachsener)
WAS wurde eingenommen? (Name auf der Packung, Name der Pflanze)
WIEVIEL wurde eingenommen? (wie viel könnte aus einer Packung fehlen)
WIE wurde es eingenommen? (geschluckt, eingeatmet, ins Auge)
WANN wurde es eingenommen?
WIE alt ist das Kind?
WIEVIEL wiegt das Kind?
WELCHE Symptome hat das Kind? (Erbrechen, Husten, Zuckungen, Benommenheit, Schmerzen)
Weitere Angaben: Adresse, Namen und Telefonnummer
Als Kinderkrankheiten werden die Krankheiten bezeichnet, die in erster
Linie im Kindesalter auftreten. Dabei ist der Name aber irreführend, denn es ist keineswegs so, dass die Krankheiten harmlos sind. Sie können sehr gefährlich werden, daher sind die Impfungen anzuraten. Als typische Kinderkrankheiten gelten das Drei-Tage-Fieber (keine Impfung möglich), Mumps, Röteln, Masern und Windpocken. So genannte Masernpartys, bei denen sich gesunde Kinder mit der Krankheit anstecken sollen, sind gefährlich.
Als Kinderkrankheiten werden die Infektionskrankheiten bezeichnet,
die sehr leicht übertragbar sind und die eine sehr hohe so genannten
Durchseuchungsrate aufweisen. Wie der Name schon sagt, treten die Krankheiten
in der Regel im Kindesalter auf. Allerdings kann es auch sein, dass
Erwachsene diese Krankheiten bekommen können, was dann häufig
mit schwereren Komplikationen einhergeht. Heute wird aber wieder verstärkt
darauf geachtet, dass die Kinder gegen die typischen Krankheiten geimpft
werden, auch wenn es immer noch Eltern gibt, die sich als Impfmuffel
darstellen. Wer die jeweilige Krankheit einmal durchlebt hat, ist in
der Regel lebenslang immun gegen den Erreger. Allerdings werden nicht
alle Krankheiten als Kinderkrankheiten bezeichnet, nur weil sie im
Kindesalter auftreten.
Eine typische Kinderkrankheit ist das Drei-Tage-Fieber. Es wird durch
Niesen oder Husten übertragen und es besteht eine Inkubationszeit
von bis zu zwei Wochen. Für drei Tage lang hat das Kind hohes
Fieber, dann wird es innerhalb weniger Stunden fieberfrei. Es folgt
ein Hautausschlag meist am Rumpf, teilweise auch an Armen und Beinen.
Teilweise wird auch Scharlach zu den Kinderkrankheiten gezählt.
Streng genommen ist das aber falsch, denn eine lebenslange Immunität
besteht dabei nicht. Es ist also auch möglich, mehrfach an Scharlach
zu erkranken.
Bekannt sind des Weiteren Keuchhusten, Masern, Kinderlähmung,
Röteln, Mumps, Ringelröteln und die Windpocken. Geimpft wird
heute meist in Form der Sechsfachimpfung, die vor Keuchhusten, Tetanus,
Hib-Viren, Kinderlähmung, Hepatitis-B und Diphtherie schützt.
Hinzu kommt die Vierfachimpfung gegen Masern, Mumps, Röteln und
Windpocken.
Meist handelt es sich bei den Erregern der Kinderkrankheiten um Viren,
nur teilweise, wie etwa beim Keuchhusten, kommen Bakterien in Frage.
Die Erreger lösen beim Immunsystem eine Art Erinnerungsvermögen
aus, so dass es gegen die Viren und Bakterien ankämpfen kann,
wenn es erneut damit in Kontakt kommt.
Auch wenn die Bezeichnung Kinderkrankheit eher harmlos klingt, so sind
es diese Erkrankungen doch bei Weitem nicht. Sie können ernsthafte
Schädigungen nach sich ziehen. So können zum Beispiel durch
Masern schwere Organschäden verursacht werden. Kein Wunder also,
dass Mediziner vehement gegen so genannte Masernpartys sind, die teilweise
auch bei Windpocken angewendet werden. Dann treffen sich Eltern mit
gesunden und Eltern mit kranken Kindern und lassen diese zusammen spielen.
Die gesunden Kinder stecken sich an und erleben die Krankheit. Davon
abgesehen, dass der Piks bei der Impfung weitaus leichter für
das Kind zu ertragen ist – Nebenwirkungen der Impfungen verlaufen
recht umkompliziert – so kann die Erkrankung auch sehr gefährlich
werden. Lungenentzündungen, Luftröhren-Entzündungen
oder sogar Krupp-Anfälle können die Folge sein. Eine Therapie
der Ursache der Erkrankung ist nicht möglich, es können immer
nur die Symptome bekämpft werden. Nicht selten landen daher vor
allem sehr kleine Kinder im Krankenhaus. Es ist daher wichtig, die
erste Impfung vorzunehmen, wenn der Nestschutz, den das Kind durch
die Mutter mitbekommen hat, nachlässt.
Durch die Impfungen wird zudem erreicht, dass Kinderkrankheiten heutzutage
eher selten vorkommen. Die Krankheiten, gegen die nicht geimpft werden
kann, wie etwa das Drei-Tage-Fieber, sind eher harmlos. Hier muss nur
die Höhe des Fiebers beobachtet werden und es müssen eventuell
Maßnahmen zur Senkung der Körpertemperatur ergriffen werden.
Noch etwas zu den Nebenwirkungen der Impfung: Meist reagiert das Kind
mit leichtem bis mittlerem Fieber, das nach zwei Tagen schon wieder
verschwunden ist. Ein Kind, das eine Erkältung oder einen anderen
Grund für ein angeschlagenes Immunsystem aufweist, wird in der
Regel nicht geimpft.