Alleinerziehend Schwangerschaft + Baby |
Trennung und ScheidungAls
der Tag kam, an dem die Scheidung meiner Freundin vor
der Tür
stand, war ich so nervös als wäre es meine
eigene,
obwohl
dies ja quatsch ist, es ist ja eine Scheidung und keine Hochzeit.
Schnell noch einen Kaffee getrunken und ab zu meiner Freundin, die
mit der Trennung irgendwie nicht klar kam. Als ich da ankam, sagte
sie zu mir“meinst du
nicht, eine Scheidung wäre übereilt?"
Sie stand da und sagte, dies ist dann wohl das Ende einer glücklichen
Familie. Mann, er hat sie belogen und betrogen, über 2 Jahre lang
und sie stellt sich die Frage ob eine Scheidung die beste Lösung
ist. Das Ende von 12 Jahren Ehe? Ich habe ihr geraten, sie solle nicht
all zuviel darüber nachdenken, ob es das richtige ist oder das falsche
ist. Ihr Mann hat sie betrogen, und eine Scheidung ist das allerbeste.
Der lernt es nicht, er würde es immer wieder tun. Viele Chancen
hat sie ihm gegeben, aber immer und immer wieder hatte er sich mit andern
Frauen getroffen. Zuerst fuhren wir ihre Kinder zu den Großeltern.
Irgendwie sind sie ja die Trennungsopfer. Danach waren wir
dann
endlich auf dem Weg zum Gericht, und meine Freundin meinte wenn sie
jetzt die Scheidung vor
Gericht will, dann ist das endgültig. Ich
habe ihr gesagt, dass es noch nicht zu spät ist, wenn sie unbedingt
möchte, solle sie doch die Scheidung absagen. Sie meinte dann
irgendwie hätte ich ja schon Recht, er würde nie treu sein
können.
Wir warteten dann noch auf ihren Rechtsanwalt, der ihr noch mitteilte,
dass das psychologische Gutachten wegen des Sorgerechts doch
noch rechzeitig gekommen ist. Und sie bekam noch ein paar Infos übers
Familienrecht. Nach ausführlicher Beratung ging’s dann
ab in den Gerichtsaal und was passierte? Der Noch-Ehemann meiner
Freundin nicht da. Ok, neuer Scheiungstermin bezüglich Scheidung
und Unterhalt. Alle Nervosität
umsonst. Der neue Termin kam ans Tageslicht, und wir wieder nervös
dahin, die Kinder wieder zu den Großeltern, und schon vorm
Gerichtsgebäude sahen wir ,dass
der Noch-Ehemann meiner Freundin heute erschienen ist, da sein Auto
dastand.
Der
Richter stellte Fragen. Ob sie in der Partnerschaft mit dem Noch-Ehemann
misshandelt worden
wäre.
Meine Freundin verneinte und sagte es kam nie zu einer Misshandlung.
Es gab nur die ganz normalen Familienkonflikte bis
sie herausgefunden hatte, dass er fremdgegangen ist. Nach Befragung
des Noch-Ehemannes wurde dann nach der Düsseldorfer
Unterhaltstabelle festgelegt, wie viel Unterhalt er
an die Kinder zahlen
muss. Da meine Freundin ausdrücklich gesagt hat, dass sie keines
falls alleinerziehend sein
möchte, wurde das noch mit dem Besucherrecht geklärt.
Eine Scheidungs-Beratung ist dabei sehr wichtig. Sie will ihren ab jetzt
Ex-Mann nicht mit Kindesentzug strafen. Jetzt nach der schweren Zeit
des Lügens
und Betrügens
steht meiner Freundin ein Start ins neue Leben bevor. Und es wird sicher
nicht lange dauern, bis sie wieder einen Freund hat. Sie meinte nur,
dass es jetzt noch zu früh wäre für einen neuen Partner
an ihrer Seite. Sie will jetzt erstmal für sich und ihre Kinder
da sein. Vorerst will sie das Leben eines Singles genießen, obwohl
das ja auch nicht ganz stimmt, wenn man Kinder hat. Heutzutage wird ungefähr jede dritte
Ehe in Deutschland wieder geschieden. Das ist nicht gerade als positiv
zu bewerten, denn scheinbar hat die Ehe nicht mehr den Wert, den sie
einmal hatte. Doch natürlich hat jeder seine Gründe, den Weg
der Scheidung zu gehen und nicht selten ist es tatsächlich so, dass
sich anderweitig keine Einigung mehr erzielen lässt. Da helfen Scheidungsberichte
anderer Betroffener enorm weiter. Wobei gesagt werden muss, dass vor
allem Frauen solche Berichte lesen, sie suchen nach Ähnlichkeiten
bei anderen Fällen und damit im gewissen Sinn eine Unterstützung
für sich selbst. Außerdem wird häufig in solchen Berichten
Hilfe angeboten und es werden Informationen beispielsweise zum neuen
Scheidungsrecht erteilt. Hierbei taucht die Frage nach dem Versorgungsausgleich
auf. Dieser besagt, dass die Ansprüche auf eine Versorgung durch
die Rentenkasse oder anderweitige Anwartschaften gerecht geteilt werden
müssen. Nur allzu lange war es so, dass eine Hausfrau sich viele
Jahre lang der Versorgung der Kinder und des Haushalts gewidmet hat und
dann bei einer Scheidung plötzlich leer ausging. Da sie so lange
keine Beiträge an die Rentenkasse gezahlt hatte, waren die Anwartschaften
sehr niedrig und es drohte eine Altersarmut. Um das zu verhindern wurde
der Versorgungsausgleich ins Leben gerufen. |
Weitere Informationen zum Thema finden Sie in unseren Foren Sorgerecht + Unterhalt, Scheidung + Trennung und Alleinerziehend.
Foto: scissors and wedding ring © Renata Osinska