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ADS-Syndrom und ADHS

Schwerpunkte: ADS, ADS-Syndrom, ADS Kinder, Schule ADS, ADS Hyperaktivität

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Es ist üblich, das Lernbehinderungen zusammen mit dem ADHS-Syndrom auftreten. Meist fällt es in der Schule oder im Internat auf, das hier etwas nicht stimmt. Forschungen haben gezeigt, dass etwa 30 Prozent der Patienten, bei denen ADHS diagnostiziert wurde, auch unter einer Lernschwäche leiden. Außer den Lernbehinderungen haben etwa 50 Prozent der Menschen, die unter ADHS leiden auch eine andere Form der Gehirnbasierenden Störungen; das erklärt auch, warum Depressionen, Angst, OCD, bipolare Störungen und andere ähnliche Störungen bei Ihnen häufiger auftreten als bei anderen Menschen.

Mit Sicherheit kann man sagen: Probleme mit Lernschwächen betreffen übrigens nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene. Diese Probleme können manchmal wie ein hoher Berg vor einem stehen.

Eine Lernschwäche, die fast bei allen Menschen mit ADS auftritt ist, das ihnen die Fähigkeit fehlt, eine Information aufzunehmen, sie zu bearbeiten und davon Gebrauch zu machen. Die meisten Personen sind dabei langsamer was diesen Prozess angeht oder sie können ihn gar nicht durchführen. Es heißt ja auch nicht, dass sie diese Information nicht verstehen – sie haben eben durch gegensätzliche Signale Probleme damit, sie dann auch völlig umzusetzen.

Aufmerksamkeitsdefizit – und Hyperaktivitätsstörung- Eine psychologische Störung bei Kindern

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist eine Form der Störung welche meist in jungen Jahren diagnostiziert wird, besonders in der frühen Kindheit. Aber nicht nur Kinder erkranken daran, die Störung tritt ebenso bei Jugendlichen oder Erwachsenen auf. Es macht auch keinen Unterschied ob man Single oder verheiratet ist. Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom wird so zeitig aufgespürt, weil es in der Vorschulzeit relevant ist. ADHS ist grundsätzlich eine Geistesstörung, unter der die Kinder auch leiden und die Störungen machen sich bemerkbar in den verschieden Bereichens ihres Leben, sei es in der Schule, im Internat, auf dem Spielplatz oder in der Nachbarschaft.

Die Kinder die unter ADHS leiden können folgende Symptome zeigen:

  • Impulsivität: bei diesem Symptom handelt das Kind spontan, ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen.
  • Hyperaktivität: Ungeduld verursacht Hyperaktivität. Dies macht das Kind ziemlich ruhelos.
  • Geistesabwesenheit: ADHS kann beim Kind Geistesabwesenheit verursachen. Das zeigt sich so, das das Kind nicht gut in der Lage ist, sich über einen längeren Zeitraum auf etwas zu konzentrieren.
  • Vergesslichkeit: Was das Kind gelernt hat und was ihm unterrichtet wurde, kann es durch ADHS wieder vergessen.

ADHS erscheint meist in jungen Jahren. Es ist sehr wichtig, dass so schnell wie möglich die richtige Diagnose durch einen Facharzt gestellt wird und die Störung behandelt wird. Geschieht das nicht, so besteht die Gefahr dass es zu weiteren psychologischen Komplikationen kommen kann.

Ritalin ist ein bekanntes Medikament, was bei der Therapie des ADS-Syndroms eingesetzt wird. Es ist oftmals der Anker an dem man sich hält, wenn vor einem ein großer Berg Probleme durch das ADS liegt. Ritalin ist ein sehr wirksames Medikament was Kindern und Erwachsenen zu einer erhöhten Konzentration bei den zu erfüllenden Aufgaben verhilft. Es ist sehr wichtig bei ADHS die richtige Diagnose zu stellen und die entsprechende Behandlung einzuleiten, da es sonst in späteren Jahren zu Komplikationen kommen kann. Die bekannteste Behandlung die bei ADHS erfolgt ist die medikamentöse Behandlung mit Ritalin. So hilft das Ritalin in der Behandlung von Hyperaktivität, Impulsivität und Geistesabwesenheit.

Ritalin kann aber auch eine nachteilige Wirkung auf das Gemüt, das Gehirn und das Verhalten haben. Ritalin ist bis zu einen gewissen Grad unter Kindern und unter Erwachsenen suchterzeugend. Ritalin hat keine positiven Folgen auf die mentale oder die akademische Präsentation des Kindes. Wenn Ritalin suchterzeugend wirkt, so verursacht das Störungen im Gehirn anstatt die Funktionen im Gehirn positiv zu beeinflussen. Ritalin schränkt außerdem bestimmte kreative, souveräne und unstrukturierte Tätigkeiten bei Menschen ein, die an das Ritalin gewöhnt und danach süchtig sind. Ritalin macht so auch gehorsam und unempfindsam.

Wenn Sie weitere Information über ADHS oder ADS suchen, so können Sie sich auch an Selbsthilfegruppen (z.B. in Berlin) wenden.

Eine andere allgemeine Lernschwäche bei Menschen mit ADHS ist, das Sie Probleme mit der Merkfähigkeit haben. Der Operativspeicher ist ein anderer Begriff für das Kurzzeit-Gedächtnis oder eben für Informationen, die Ihnen im Moment erzählt werden. Das kann die Informationen betreffen, die Sie hören, lesen etc. Das Arbeitsgedächtnis ist wichtig, um akademisch oder auch sonst bei der Arbeit erfolgreich zu sein.

Eine andere Form der Lernschwäche, die bei Personen mit dem ADHS-Syndrom auftreten ist, das es zu Problemen in der visuellen/räumlichen Vorstellung kommen kann. Das ist kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die meisten ADHS-Patienten Probleme haben, sich einen Raum einzuteilen. Wissenschaftlich würde das Themen wie Physik oder die Geometrie betreffen.

Andere allgemeine Lernschwächen sind die Legasthenie, Probleme mit dem Hör- und Leseverständnis, das rechnerische Denken, Probleme mit dem mündlichen Ausdruck und dem schriftliche Ausdruck, das erlernen einer Fremdsprache, den Satzbau betreffende Störungen und auch noch weiter Lernschwächen. Daher ist es wichtig, durch Tests festzustellen, ob eine Lernschwäche besteht oder nicht: eine Person kann ADHS haben, sie kann aber auch eine Lernschwäche haben. Und obwohl Sie nicht direkt etwas gegen diese Lernschwäche tun können ist es doch sehr wichtig, dass Sie wissen, wenn so eine Lernbehinderung bei Ihnen vorliegt. So sind Sie sich im Fall der Fälle darüber bewusst was Ihre Fähigkeit zu handeln betrifft. Außerdem können Sie akademische Anpassungen und Anpassungen im Job erhalten, wenn bei Ihnen so eine Lernschwäche durch eine Diagnostik beim Fachmann festgestellt wurde.

Um herauszufinden ob bei Ihnen eine Lernschwäche vorliegt ist es notwendig, dass Sie sich einer Reihe von Tests unterziehen, welche Ihren IQ mit Ihrer Persönlichkeit und Ihren Interessen gegenüberstellen. Wenn Sie bei einem Test bedeutend besser als bei den anderen Tests abschneiden, so kann dies ein Hinweis auf eine Lernschwäche sein. Wenn Sie zum Beispiel beim wörtlichen Teil des Testes gut abschneiden, aber dafür bei dem visuellen/räumlichen Test Probleme haben, so kann das bedeuten, dass Sie eine Lernschwäche haben.

Es ist noch nicht genau bekannt, warum ADS häufig mit einer Lernschwäche gekoppelt ist. Am wahrscheinlichsten ist, dass die atypischen Vernetzungen bei ADS-Patienten etwas damit zu tun haben. Neue Forschungen befassen sich nun mit dem Gehirn und wie es genau arbeitet – die Wissenschaft hat noch immer nicht alle Antwort auf diese Fragen.

Unter www.ads.de und bei Selbsthilfegruppen bekommen Sie noch weiter Informationen zu ADS und ADHS). Mit Sicherheit wird es Ihnen auch sehr helfen können, sich in einem Forum mit anderen Betroffenen auszutauschen. Dort gibt es Verheiratete und Singles mit ähnlichen Problemen.

 

ADHS-Medikamente – eine Zusammenfassung

ADS kann jeden treffen. Ob kleinere Kinder oder größere oder Jugendliche. Auch ADS bei Erwachsenen ist nicht selten. Meist treten die Probleme in der Schule oder im Internat auf, wenn sich die typischen ADHS-Symtome zeigen. So hängen ADS und Hyperaktivität eng zusammen.

Sobald Sie bei einem Neurologen /Psychiater waren und dieser nach umfangreicher Diagnostik ADHS diagnostiziert hat, wird er Ihnen die Behandlung mit Medikamenten empfehlen. Medikamente können die Symptome der ADHS-Erkrankung deutlich reduzieren und Ihnen so das Leben leichter machen. Die erste Wahl bei den Medikamenten sind die so genannten Stimulantien. Personen mit ADHS haben eine niedrigere Zahl an Dopaminen im vorderen bereich des Gehirnes. Stimulierende Medikamente bauen diese Dopamine auf und so werden die Symptome der Krankheit gemindert.

Das Medikament Ritalin ist häufig die erste Wahl, wenn Ihr Facharzt die medikamentöse Behandlung empfiehlt. Ritalin muss häufig eingenommen werden und kann Rückfall-Symptome verursachen, die für einige Menschen sehr unangenehm werden können. Als Alternative zu Ritalin wurde das Medikament Concerta zugelassen.

Adderall ist der Stimulant, der von Neurologen/Psychiatern häufig für die Behandlung von ADHS verordnet wird. Es ist ein Amphetamin-Salz und wird gern verschrieben, da man es nur zweimal am Tag einnehmen muss. Im Gegensatz zu anderen stimulierenden Medikamenten ist es bei diesen Medikament weniger schwierig, wieder davon loszukommen.

Dexadrine ist ein anderes stimulierendes Medikament, das ähnlich wie Ritalin wirkt. Als letzte Möglichkeit bei den stimulierenden Medikamenten wird von den Ärzten Cyclert genannt. Es wird sehr selten verwendet, da es für die Leber giftig sein kann. Cyclert wird nur dann verwendet, wenn wirklich alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und man sich von diesem Medikament eine Besserung verspricht.

Außer den stimulierenden Medikamenten ist seit nicht allzu langer Zeit eine neue Droge auf den Markt – das Medikament Strattera. Es arbeitet anders als die anderen Medikamente. Als Strarrera eingeführt wurde, sollte es das Wundermittel bei der Behandlung von ADHS sein. Es ist aber nicht so gut, wie die Ärzte das zuerst erhofft hatten. Trotzdem ist es ein wirksames Medikament für Menschen, die keine stimulierenden Medikamente nehmen möchten. Strattera arbeitet wie ein Antidepressivum, es vergrößert die Anzahl der Norepinephrine im Gehirn innerhalb von ein paar Tagen. Es hat auch einen antidepressiven Effekt und hilft so auch bei Angst und bei Depressionen.

Aufgrund der Natur von ADHS haben viele Personen, die darunter leiden, auch Probleme mit Angst und mit Depressionen. Einige Personen entscheiden sich, Antidepressiva zusammen mit anderen Medikamenten einzunehmen, um ihre Symptome zu lindern. Die empfohlenen Medikamente bei Angst und Depressionen sind die SSRI`s. Bekannte Medikamente der SSRI’s sind zum Beispiel Prozac, Celexa, Wellbutrin, Effexor und andere. Diese Medikamente können ein Lebensretter für Leute sein, die sich mit Stimmungsproblemen als ein Teil ihrer Leben befassen müssen.

Es kann einige Versuche erfordern, bis das richtige Medikament und die richtige Dosis gefunden sind. Also verzweifeln Sie nicht, wenn Sie nicht gleich beim ersten Anlauf das richtige Medikament finden. Es ist verständlich, dass Sie dann enttäuscht sind. Aber bedenken Sie: es gibt sehr viel Psychopharmaka auf dem Markt, die Ihnen helfen können. Vertrauen Sie sich einen gut ausgebildeten Facharzt an der Sie betreut und haben Sie bei der Behandlung Geduld. Dann wird mit Sicherheit auch Ihnen geholfen werden.

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet in unserem ADHS-Forum oder auch in Selbsthilfegruppen.

 

ADHS – Überlebenstipps fürs Teenageralter

Das Erziehen von Teenagern kann zuweilen recht schwierig sein. Wie ein großer Berg können sich da Probleme vor einem aufbauen. Das Großziehen von Jugendlichen in der Pubertät, die unter ADHS leiden, ist viel schwieriger als bei Teenagern mit ADHS, denn sie sind emotional weniger reif als ihre Altersgenossen. Sie machen noch die geistigen, physischen und emotionalen Veränderungen durch, die die Pubertät so mit sich bringt. Im Vergleich zu anderen Kindern in dem Alter sind sie jedoch nicht so gut ausgestattet, um mit diesen Veränderungen umzugehen. Mit anderen Worten: die Pubertät erleben sie noch härter als andere Kinder. Die meisten Regeln, wie man einen Teenager erzieht, werden auch so auf Ihr Kind zutreffen, aber es wird auch einige Anpassungen in Bezug auf die Erziehung geben, die speziell für Ihr ADS-Kind gelten werden. Bedenken Sie auch, das ADHS meist mit Hyperaktivität gepaart ist.

Es ist äußerst wichtig, das Sie ein paar Regeln festlegen, die Ihnen und auch Ihrem Kind klar sind. Es ist am besten, wenn Sie Ihren Teenager mit einbeziehen, wenn Sie die Regeln festlegen – auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit höher, das Ihr Kind diese Regeln auch einhält. Sie müssen auch sehr konsequent sein: wenn zwei Elternteile den Teenager erziehen so muss auch in Bezug auf die festgelegten Regeln eine klare Einigkeit herrschen. Überzeugen Sie sich, welchen Weg Ihr Kind geht und wie und wo seine Fähigkeiten sind: bleiben Sie mit der Schule und/oder dem Internat in Verbindung, lernen Sie die Freunde Ihres Kindes kennen und seien Sie auf den laufenden, welche Kontakte Ihr Kind sonst noch hat. Ein Belohnungssystem hat Ihnen vielleicht geholfen, als Ihr Kind jünger war, jedoch werden Modifikationen nötig sein, die berücksichtigen, dass Ihr Kind nun älter wird.

Sogar mit diesen elterlichen Richtlinien wird es nicht einfach sein, einen Teeanger mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom zu erziehen. Bei Teenagern mit ADHS besteht eine größere Gefahr, dass Sie mit illegalen Drogen experimentieren, kriminelle Handlungen ausüben und im Allgemeinen dazu neigen, rebellisch zu sein. Sie können sogar süchtig nach einigen dieser Sachen werden, weil sie einfach konstant diesen hohen Anreiz brauchen.

Behalten Sie das Verhalten Ihres Kindes immer im Auge und versuchen Sie, so gut es möglich ist eine positive Beziehung zu Ihrem Kind zu halten. Bedenken Sie, dass es kein Teenager gerne hat, wenn man ständig nur an ihn herumnörgelt – so werden Sie bei Ihrem Kind recht wenig erreichen.

Achten Sie auf irgendwelche Anzeichen, die Ihnen zeigen, dass Ihr Teenager in Schwierigkeiten steckt. Durch die emotionale Instabilität, die dem ADHS-Syndrom eigen ist, ist es wichtig, im Teenageralter besonders wachsam zu sein. Wenn irgendwelche Situationen oder Ereignisse sich ins negative wandeln, so denken Sie an die Möglichkeit, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein Berater ist jemand, mit dem Ihr Kind sprechen kann. Er gehört nicht unmittelbar zum täglichen Leben in der Familie und die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind ihn akzeptiert, ist relativ hoch.

Berater können sogar bei Problemen innerhalb der Familienmitglieder helfen und so etwas wie einen Anker darstellen, an den man sich hält. Ebenso kann eine Gruppentherapie eine gute Möglichkeit und Chance für Ihr Kind sein. Sie können auch nach einer Selbsthilfegruppe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ADHS suchen. Dort ist immer jemand da, der Ihnen hilft und Sie berät. Sie können auch Ihr Kind fragen, in welcher Gruppe es sich zugehörig fühlt.

 

Ungewöhnlich lebhaft – Hyperaktivität und ADHS

Die meisten Menschen denken beim Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom an Hyperaktivität und Impulsivität. Diese Personen sind meist sehr ruhelos, aufgelöst, sehr leicht ablenkbar und können sich nur schwer konzentrieren. Die betroffenen Kinder sind schon von früher Kindheit an ungewöhnlich lebhaft und haben aufgrund dessen dann auch Probleme in der Schule oder beim Spiel mit anderen. Das gute daran ist, das diese auffälligen Symptome meist recht früh erkannt werden und dadurch zeitig durch eine gründliche Diagnostik festgestellt werden können. Probleme zeigen sich nicht erst bei der Diplomarbeit, sie machen sich bereits meist in der Schule oder im Internat bemerkbar. Auch jüngere Kinder können Symptome aufweisen.

Eine Andere Eigenschaft von ADHS, die auf Hyperaktivität hinweist, ist das übermäßige sprechen, während dessen der jenige ständig in Bewegung zu sein scheint und Schwierigkeiten hat zuzuhören. Sie sind außerstande auf eine Möglichkeit zum sprechen zuwarten und unterbrechen daher immerzu ihren Gesprächspartner. Dieses Verhalten kann insbesondere für andere sehr enttäuschend wirkend. Außerdem fordern Menschen mit dem ADHS-Syndrom unentwegt Aufmerksamkeit um selbst immer wieder angeregt zu werden.

Zusätzlich zur Hyperaktivität können auch viele Symptome von Unachtsamkeit auftreten. Personen mit ADHS machen unbesonnene Fehler, neigen dazu, Dinge zu verlieren und sind bei alltäglichen Dingen vergesslich.

ADHS gepaart mit Hyperaktivität spricht in der Regel recht gut auf Stimulantien an. Wenn genügend Serotonin und Dopamin vorhanden ist, beruhigt sich das Gehirn und die übermäßigen Aktivitäten verringern sich. Wenn Sie vermuten, dass in Ihrer Familie oder bei Freunden und Bekannten jemand ADHS hat, so zögern Sie nicht und verweisen Sie denjenigen an einen Facharzt (Neurologe/Psychiater). Je länger jemand mit dieser Störung ohne Hilfe und Beratung ist, desto größer können die Schäden in Bezug auf seine Wertschätzung und auf seinen Lebensweg sein.

Personen, die unter Aufmerksamkeitsdefizitstörungen leiden neigen dazu, sehr impulsiv zu sein. In späteren Jahren kann sich diese Impulsivität in einem rebellischen Verhalten äußern. Das sind dann die Teenager, die Streit suchen, die häufig schon in jungen Jahren damit anfangen, Rauschgift zu nehmen und einfach jeden Anreiz suchen, den sie kriegen können. Eine frühe Diagnose und die entsprechende Therapie sind sehr wichtig – doch ist auch das kein Garant dafür, dass diese Teenager nicht einmal in Schwierigkeiten stecken werden. Die Dysregulation des Aktivierungsniveaus wird immer ein kritischer Punkt sein, unter den der Betroffene leidet und das kann eben zu Drogenmissbraucht und zur Sucht führen.

Bestimmte Übungen können jedem der unter ADS leidet helfen, aber sie sind besonders notwendig für Menschen mit ADHS. Übungen stimulieren das ganze Gehirn und können Störungen, unter denen ADHS-Patienten leiden, quasi „herunter regeln“. Daher sollte auch täglich trainiert werden – je häufiger, desto besser.

Eine andere Sache ist die, dass auch eine spezielle Diät einem ADHS-Patienten helfen kann. Dazu ist eine Beratung notwendig. Für Personen mit ADHS ist am ehesten eine Protein-Diät, welche mit Kohlenhydraten ergänzt wird, zu empfehlen. Protein aktiviert den Teil des Gehirns, der bei ADS-Patienten chronisch untergeordnet ist. In Bezug auf die Beratung hängt das auch von der Person an sich ab. Wenn die Störung in einen frühen Alter diagnostiziert wurde und später keine Probleme auftreten, ist die Beratung nicht unbedingt erforderlich. Jedoch sollte eine Beratung für diejenigen unbedingt in Betracht gezogen werden, wo mindestens an einer Stelle ein emotionales Problem auftritt. Selbsthilfegruppen können beratend zur Seite stehen und ein Anker für Sie sein. Dort treffen sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ADHS und ADS. So eine Gruppe befindet sich in jeder größeren Stadt, wie zum Beispiel auch in Berlin.

 

Welcher Typ von ADHS tritt am häufigsten auf?

Der kombinierte Typ von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) ist der schwerste von allen und auch am schwierigsten zu behandeln. Leider tritt gerade dieser Typ am häufigsten auf. Diejenigen, die darunter leiden, haben sechs oder mehr Symptome der Hyperaktivität und/oder der Unachtsamkeiten, die im Verzeichnis der psychiatrischen Störungen aufgelistet sind.

In der Kategorie der Hyperaktivität/Impulsivität muss eine Person sechs oder mehr der Symptome haben, die im Verzeichnis aufgelistet sind; einige dieser Symptome müssen vor dem 7. Lebensjahr und mindestens über eine Zeitspanne von 6 Monaten aufgetreten sein.

Die Symptome sind: oft auftretende Unruhe beim sitzen (besonders in der Schule oder im Internat) häufiges verlassen der Sitzgelegenheit, häufiges unpassendes herumlaufen (Zappelei). Schwierigkeiten ruhig zu spielen, übermäßiges sprechen, herausplatzen mit einer Antwort, bevor die Frage zu Ende gestellt wurde, Probleme zu warten bis sie an der Reihe sind, häufiges unterbrechen von Gesprächspartnern und das sich-aufdrängeln bei anderen.

In der Kategorie der Unachtsamkeit muss eine Person sechs oder mehr Symptome aufweisen: macht häufig bei der Arbeit, in der Schule oder im Spiel unbedachte Fehler, lässt häufig Schwierigkeiten erkennen, bei der Arbeit oder beim Spiel sich auf die anstehenden Aufgaben zu konzentrieren, scheint häufig wenn er angesprochen wird nicht direkt zuzuhören, hat häufig Schwierigkeiten die Arbeit oder andere Tätigkeiten zu organisieren, vermeidet häufig bzw. mag Arbeiten und Aufgaben nicht, auf die er sich länger konzentrieren muss, verliert häufig Dinge, die für das tägliche Leben notwendig sind, lässt sich leicht von anderen Stimuli ablenken und ist oft vergesslich.

Die oben genannten Symptome müssen auch schon vor dem 7. Lebensjahr aufgetreten sein und sie müssen mindestens über sechs Monate bestehen. Menschen mit dem kombinierten Typ ADHS sind am meisten gefährdet, in ihrem Leben auch noch andere negative Probleme aufgrund dieser Störung zu bekommen. Kinder, die unter den kombinierten ADHS-Typ leiden weisen höhere Raten von Verhaltensstörungen auf (Verhaltensstörungen, aufmüpfiges, aufsässiges Benehmen, bipolare Störungen).

Eltern die ein Kind mit diesem Syndrom haben, müssen in der Erziehung ihres Kindes besonders wachsam sein und müssen neben den spezifischen Symptomen des ADHS auch darauf achten, ob noch weitere Störungen auftreten. Jedoch müssen sie daran denken, das Probleme in den emotionalen, psychologischen und sozialen Gebieten das Ergebnis der ADHS-Erkrankung sind und nicht Störungen, die allein auftreten.

Die Möglichkeit, einen medizinischen Fachmann von Anfang an zu Rate zu ziehen kann die Wahrscheinlichkeit minimieren, das ihr Kind in seinem Leben Schwierigkeiten bekommen wird. Eine gute Diagnostik und die entsprechende Therapie sind da sehr wichtig. Eine gute medizinische Betreuung kann wie ein Anker für Sie sein, an den Sie sich halten können, wenn der Berg der Probleme Sie belastet. Im Allgemeinen haben Personen mit dem kombinierten ADHS-Typ auch ein höheres Risiko, noch an anderen psychiatrischen Störungen zu erkranken.

Wenn Ihr Kind mit dem kombinierten ADHS-Typ die Teenagerjahre erreicht und ein Jugendlicher wird, besteht die Gefahr, dass es noch andere Probleme bekommt. So ist es eher wahrscheinlich, dass es illegale Drogen nimmt, kriminell wird, zuviel trinkt oder andere Dinge tut. Sich dem Kind in dieser Phase mehr zu widmen und im Allgemeinen wachsamer zu sein, ist da zu empfehlen.

 

Dem ADHS-Geheimnis auf der Spur

Egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, Single oder Verheiratete – die Diagnose ADHS oder ADS kann jeden treffen. Meist treten die Probleme in der Schule oder im Internat auf bzw. werden da zuerst bemerkt. Wichtig ist eine genaue Diagnostik bei einem Facharzt. Im Internet gibt es mehr als ein Forum, wo sich Betroffene austauschen. Auch Selbsthilfegruppen gibt es, wie in Berlin, in jeder größeren Stadt.

ADHS gibt es schon eine ganze Weile, aber erst seit kurzem hat die Störung den Namen Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom bekommen. Vorher hatte diese Störung verschiedene Namen, welche sich im Laufe der Jahre immer änderten.

Eine Störung die in Zusammenhang mit der Impulsivität steht, wurde zuerst im Jahre 1902 in Großbritannien dokumentiert. Es wurde damals von einem Dr. Still diagnostiziert, welcher die Störung „Defekt der moralischen Kontrolle“ nannte. Er glaubte, dass die Person, bei der die Symptome auftreten, eine medizinische Störung jenseits seiner Kontrolle hat.

Die nächste Dokumentation über ähnliche Symptome war im Jahre 1922; hier wurden die Symptome, die mit ADHS in Verbindung gebracht werden als „Verhalten nach einer Gehirnentzündung“ bezeichnet.

Das nächste Ereignis in der Geschichte von ADHS war dann 1937, als Dr. Charles Bradley den Gebrauch von Stimulantien bei Kindern, die hyperaktiv waren, einführte. Es ist interessant, das Stimulantien verwendet werden um hyperaktive Kinder zu behandeln, die bereits außergewöhnlich lebhaft waren. Es entsprach der Wahrheit , das diese Stimulantien hyperaktive Kinder beruhigen können. Etwa 2 Jahrzehnte später, im Jahre 19 56 wurde Ritalin als das Medikament der Wahl eingeführt, um die Hyperaktivität zu behandeln.

Zu Beginn der 60er Jahre wurde die Störung dann „minimale Gehirn-Dysfunktion“ genannt. Ende des Jahrzehntes wurde die Störung dann in den Namen „Hyperkinetische Störung im Kindesalter“ geändert. Das einzige Symptom was da wirklich dokumentiert wurde, war die Hyperaktivität. Während dieser Jahre wurden die Stimulantien dann von vielen Menschen aus der Bevölkerung eingenommen.

Etwas später dann wurden neue Symptome zur Hyperaktivitäts-Störung hinzugefügt: ein Mangel an Fokus und Probleme bei der Organisation verbunden mit Impulsivität. Impulsivität schloss damit die wörtliche, kognitive und bewegende Impulsivität ein.

Im Jahre 1980 erhielt die Störung dann den jetzigen Namen Aufmerksmkeitsdefizitstörung – entweder mit oder ohne Hyperaktivität. Das wurde im DSM-III von der amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung dokumentiert. Damit sind nun ADS und ADHS zwei verschiedene Diagnosen.

Im Jahre 1987 wurde das ADS dann in die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung geändert. Die amerikanische Psychiatrische Vereinigung legte fest, dass das eine medizinische Diagnose, und nicht eine rein psychologische Diagnose war. Sie bemerkte auch, dass ADHD Verhaltensprobleme verursachen konnte.

1996 wurde ein neues Medikament mit den Namen Adderall durch den FDA für die Behandlung von ADHS genehmigt. Nach einer Zeit stellte man fest, das sich damit die Störung besser behandeln lässt, die Wirkung länger anhält und man leichter wieder von diesen Medikament wegkommen kann, wenn man es absetzt.
1999 wurden andere Medikamente wie Concerta und Focalin hinzugefügt, um ADHD zu behandeln. 2003 wurde das Medikament Strattera als das erste ADHD Medikament eingeführt, das kein Stimulant ist, sondern wie ein Antidepressiva wirkt und die Anzahl der Norepinephrine im Gehirn vergrößert.

Zusammenfassend kann man sagen, das man mit der rechtzeitigen Diagnostik und der entsprechenden Therapie diese Störung ganz gut in den Griff bekommen kann.

 

Die Erziehung von ADHS-Kindern

Die Erziehung von Kindern, welche an dem ADHS-Syndrom leiden, kann für die gesamte Familie äußerst schwierig sein. Deshalb ist es wichtig, elterliches Geschick zu erlernen um mit den spezifischen Problemen die ein ADHS-Kind hat, besser umgehen zu können. Das ist nicht nur für die Gesundheit des Kindes sehr wichtig, sondern auch für die Beziehung des Kindes zu den Eltern. Die Unterstützung durch eine Selbsthilfegruppe kann sehr hilfreich sein. Sie ist sehr nützlich und wirkt sozial unterstützend. In diesen Rahmen können Eltern erfahren, wie man mit diesen besonderen Kindern umgeht und wie man sie am besten erzieht. In einer Selbsthilfegruppe treffen sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit denselben Problemen.

Für die Eltern ist es äußerst wichtig, klare Absprachen für sich und für ihr Kind zu treffen und dann auch sich daran zu halten. Außerdem sollten Sie wissen, das ADS und Hyperaktivität eng zusammen hängen. Die Eltern erfahren häufig von der Schule oder dem Internat von diesen Problemen.

Eine gut funktionierende Eltern-Kind-Beziehung ist in jeder Familie wichtig, aber sie ist doppelt wichtig für Kinder mit ADHS. Um an dieser Beziehung zu arbeiten brauchen Sie sowohl Zeit als auch den Willen, Ihrem Kind zuzuhören. Nehmen Sie sich mindestens 15-30 min dafür Zeit. Fragen Sie ihn oder sie nach ihren Tag, führen Sie miteinander ein Gespräch oder essen Sie zusammen Mittag. Einfache Dinge wie diese tragen sehr dazu bei, die Beziehung zu Ihrem Kind aufrecht zu halten.

Wenn es auch so scheint, als ob ein Kind mit ADHS mehr schlechte Eigenschaften als gute hat, so ist es doch wichtig, das gute Verhalten zu erkennen und zu loben. Je mehr sie das tun, desto höher wird die Selbstachtung Ihres Kindes werden.

Wenn sich Ihr Kind schlecht benommen hat, dann versuchen Sie so gut es Ihnen möglich ist die Ruhe zu bewahren. Je mehr Sie die Kontrolle verlieren, desto weniger ernst nimmt Sie Ihr Kind und Sie erreichen nicht das was Sie möchten. Stellen Sie sicher, das, wenn vereinbarte Regeln gebrochen werden, das die dementsprechenden Folgen hat. Das sollte dem Kind klar und deutlich vermittelt werden. Hingegen ist das anschreien eines Kindes mit ADHS nicht zu empfehlen und kann noch mehr kaputt machen.

Lassen Sie Ihren Kind die Wahl: sagen Sie ihm nicht, was es zu essen, zu machen oder zu tun hat. Je mehr Sie ihm die Wahl lassen, desto selbständiger wird es auf seinem Weg werden.

Stellen Sie sicher, dass die Beziehung zwischen den Eltern gut ist. Die Kinder beobachten die Verhaltensweisen der Eltern und imitieren sie in ihrem eignen Leben. Achten Sie also auf Ihre Beziehung und gehen Sie mit gutem Vorbild voran.

Für Sie als Eltern ist es auch total wichtig, dass Sie selbst Zeit für sich haben. Ist das nicht der Fall so ist es vorprogrammiert, dass Sie ständig gestresst sind. Das trifft besonders für die Mütter zu, die immer denken, sie müssten ständig 100 Prozent von sich geben. Gerade als Mutter müssen Sie auch besonders gut auf sich selbst achten. Das wird Ihnen helfen auch in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben und Ihr Kind zu disziplinieren.

Erinnern Sie sich daran streng zu sein, aber auch gut zu sein. Streng zu sein ist richtig, aber zu streng zu sein ist ein Fehler, genauso, als wenn Sie zu passiv handeln. Gehen Sie sicher dass Ihr Kind dabei den Unterschied merkt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wird durch eine rechtzeitige Diagnostik die Störung erkannt und die entsprechende Therapie eingeleitet, so ist ADHS recht gut in den Griff zu bekommen.

 

Der Mythos und die Wahrheit des Erwachsenen-ADHS

Sicher gibt es jede Mengen Mythen über die Aufmerksamkeitsdefizitstörung, insbesondere dann, wenn sie nicht bei Kindern sondern bei Erwachsenen auftritt. An ADHS kann jeder erkranken – egal ob jung oder alt, ob Single oder verheiratet. Hier sind einige der am meisten bekanntesten Mythen und die Wahrheit darüber:

Mythos 1: Es ist nicht möglich, bei einen Erwachsenen ADS oder ADHS genau zu diagnostizieren. Während es stimmt, dass es keinen einzigen Test gibt, der diese Störung diagnostizieren kann, so gibt es doch ganz klare und formell dokumentierte Symptome im DSM-IV. Diese Symptome sind von der amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung dokumentiert, erforscht, studiert und ausgewertet wurden. Anhand dieser zuverlässigen Quelle und anderen Querverweise ist es sehr gut möglich, ADHS genau zu diagnostizieren.

Mythos 2: Kinder entwachsen den ADHS. Dieser Mythos ist völlig ungenau und stimmt nicht. Es ist in mehreren Studien belegt wurden, das ADHS eine neurobiologische Störung ist, die mit der Gehirnvernetzung zusammen hängt. Obwohl es nicht so scheint, als ob die Symptome im Erwachsenenalter schwer ausgeprägt sind, so ist ADHD ganz klar eine Störung, die ein Leben lang auftritt. Das wurde an mehreren Studien mit Personen, die unter dem ADHS-Syndrom leiden, belegt. Es ist außerdem wichtig zu wissen, das ein ADHS, was nicht diagnostiziert wird, zu weiteren psychischen Problemen wie zu Depressionen und zu Angst führen kann.

Mythos 3: Wenn Sie eine intelligente und clevere Person sind, so können Sie kein ADHS haben. Das ist völlig falsch. Tatsächlich neigen Personen, die eine höhere Intelligenz als der Durchschnitt aufweist, eher zu ADHS. ADHS hat rein gar nichts mit der Intelligenz zu tun; es ist eine Störung, die die Regulierung der Aufmerksamkeit betrifft. Diese kann zum Beispiel folgende Bereiche umfassen: wie gut Sie sich auf etwas konzentrieren können, wie gut sie längere Zeit sitzen bleiben können, wie gut Sie einen Chef oder Lehrer in der Schule zuhören können etc. ADHS hat rein gar nichts mit der Intelligenz zu tun – wie man weiß, hatte Albert Einstein auch ADS!

Mythos 4: Sie können kein ADHS haben, weil das in Ihrer Kindheit nicht offensichtlich war. Außer Sie waren ein Kind, was in der Klasse extrem lebhaft war, kann es sehr gut sein, das, wenn Sie wirklich ADHS haben, dies während der Schulzeit nicht bemerkt wurde. Erwachsene oder Jugendliche, die unter ADHS ohne Hyperaktivität leiden sind diejenigen, bei denen fast nie jemand an ADHS denkt. Viele Menschen mit dieser Form von ADHS verinnerlichen ihre Symptome. Häufig bringen die Leute das mit Hyperaktivität und Zappelei nicht in Verbindung. Es ist daher wichtig, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, welcher eine umfangreiche Diagnostik macht. In vielen Fällen hängen ADS und Hyperaktivität jedoch zusammen.

Mythos 5: Jeder zeigt manchmal Symptome des ADHS. Warum gibt es denn dann überhaupt diese Diagnose? Das ist ja fast so, als stellt man sich die Frage: Warum sollen Depressionen klinisch diagnostiziert werden, wo doch jeder Mensch mal depressiv ist? Ja, es stimmt, dass auch Durchschnittsmenschen manchmal abgelenkt erscheinen, sie manchmal abwesend sind und auch andere typische ADHS-Symptome zeigen können. Wichtig sind aber der Grad der Symptome und die Dauer dieser. Und wichtig ist auch zu schauen, ob man Probleme bei Dingen oder Tätigkeiten hat, die andere Menschen in dem Alter nicht haben.

Erwachsene suchen nur dann nach einer Diagnose, wenn diese Störung Probleme verursacht. Wenn bei einem Erwachsenen dann ADS oder ADHS diagnostiziert wird, so sind sie häufig sehr erleichtert – müssen sie sich doch für diese Störung nicht selbst verantwortlich machen. Die Therapie, die dann folgt, hilft ihnen in ihrem Leben so weiterzumachen wie sie es möchten.

 

Die Unterschiede zwischen ADS und ADHS

Die Aufmerksamkeitsdefizitstörung ist eine sehr komplizierte, häufig missverstandene Störung. Die Probleme die dadurch entstehen können sich wie ein großer Berg auftürmen. Die Basis dieser Störung ist psychologisch – jedoch kann die Anzahl der Verzweigungen im Gehirn auch begleitend eine Rolle spielen. Abgesehen davon: was sind nun die Unterschiede zwischen ADS und ADHS? Als ADHS wird die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung bezeichnet. Die Hauptsymptome dieser Störung sind für Außenstehende sichtbar und äußern sich in Hyperaktivität und Impulsivität ADS steht für die Aufmerksamkeitsdefizitstörung – der Hauptunterschied zum ADHS besteht darin, das hier das Hauptsymptom die Unachtsamkeit ist.

Viele Jahre lang ist das typische Bild einer Aufmerksamkeitsdefizit-Störung der kleine Junge gewesen, der extrem lebhaft ist und damit seine Eltern und die Lehrer in der Schule und im Internat verrückt gemacht hat. ADHS ist die am meisten diagnostizierte Störung der zwei Subtypen, einfach deshalb, weil diese Störung viel eher nach außen hin sichtbar ist als es bei ADS der Fall ist. Da Hyperaktivität viel mehr Ablenkung und Probleme in der Schule bereitet wird es meist früher diagnostiziert und der Störung Aufmerksamkeit gewidmet. Auch wenn ADS nicht so sichtbar ist, so können die Auswirkungen doch zerstörerisch sein.

Bei der eher unauffälligeren Aufmerksamkeitsdefizit-Störung, auch ADS genannt, kann die darunter leidende Person durcheinander und unorganisiert erscheinen. Betroffene Kinder oder Jugendliche starren typischerweise in der Schule oder im Internat dann meist aus dem Fenster und machen den Eindruck, als ob sie gar nicht anwesend sind. Dieser Typ der Störung ist viel schwieriger zu diagnostizieren und tatsächlich leiden manche Personen schon seit Jahren darunter, ohne es auch nur zu ahnen.

In der Vergangenheit wurde geglaubt, dass nur Jungs unter ADS leiden. Es wurde aber kürzlich bewiesen, dass dem nicht so ist. Es ist jetzt bekannt, das sowohl Jungen als auch Mädchen die Aufmerksamkeitsdefizit-Störung haben können und viele von ihnen haben diese Störung auch noch als Erwachsene. Ein Unterschied wurde aber entdeckt: Die Mädchen neigen eher dazu, unter dem unauffälligen Typ, also ADS zu leiden, der leider fälschlicherweise oft als Depression diagnostiziert wird. Das eher unscheinbarere ADS verursacht nicht die gleichen Probleme und Ablenkungen in Bezug auf die Umwelt wie das ADHS – darum leiden viele Betroffene über Jahre still vor sich hin, ohne zu wissen, das das ADS der Grund ihrer Schwierigkeiten ist.

Sowohl bei ADS wie auch bei ADHS ist eine schnelle Diagnose und die entsprechende Therapie durch einen Facharzt sehr wichtig. Obwohl Schwierigkeiten beim lernen die offensichtlichsten Symptome sind, so haben einige Betroffene bedeutende Probleme in der Schule mit nicht geleisteter Arbeit. Beobachten Sie Ihre Kinder. Nicht nur unter akademischen Gesichtspunkten – sondern schauen Sie auch auf die soziale und emotionale Seite. Haben sie mit den anderen Kindern Schwierigkeiten? Scheint es, als ob Ihr Kind Schwierigkeiten hat etwas zu organisieren oder ist es vielleicht sehr unordentlich? Hat es Probleme, über längere Zeit still zu sitzen? Ist Ihr Kind übermäßig ruhig oder aber extrem gesprächig? Es ist wichtig, das Sie sich erinnern, das diese Symptome nicht zwangsläufig bedeuten, das Ihr Kind ADS oder ADHS hat, aber sie zeigen, das es angebracht wäre, die Hilfe einer Beratung oder eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Die psychologische Gesundheit Ihres Kindes ist genauso wichtig wie seine/ihre Fitness und was sie/er in der Schule macht. Wenn Sie irgendeinen Verdacht haben, und sei es nur ein ungutes Gefühl, dann stellen Sie Ihr Kind einen Fachmann vor, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Wenn ADS lange Zeit unentdeckt bleibt so kann es zu weiteren sekundären Problemen führen, die die Entwicklung Ihres Kindes beeinträchtigen können.

 

Haben Sie als Erwachsene ADHS-Symptome?

Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom kann mit und ohne Hyperaktivität auftreten.

Viel zu lange nahm man an, das ADHS eine Störung ist, die speziell kleinere Jungen betrifft. Aber mit der medizinischen Technologie und den Weiterentwicklungen in der Forschung fand man heraus, dass die Kinder dem ADS nicht entwachsen, sondern auch als Jugendliche und Erwachsene noch darunter leiden. In der Regel nimmt die Hyperaktivität mit den Jahren ab, die Kernsymptome der Störung jedoch bleiben meist erhalten. Die Hyperaktivität kann sich im Erwachsenenalter in Impulsivität verwandeln, welche sehr destruktiv sein kann.

92 Prozent der Erwachsenen mit ADHS wurden erst nach ihrem 18. Lebensjahr behandelt und wünschten, das sie die Diagnose eher bekommen hätten – so fanden Forschungen heraus. Studien zeigen ebenfalls, das 90 Prozent der Lehrer meinen, das eine so späte Diagnose die akademische und soziale Entwicklung der Schüler und Studenten beeinflusst.

Familien, in denen jemand ADS hat sind der Meinung, das eine frühe Diagnose sehr wichtig ist, das aber gegensätzliche Informationen einen davon abhalten können, sich darauf untersuchen zu lassen. Medien wie Pharmakonzerne, die zum Beispiel das bekannte ADS-Medikament Strattera vertreiben, tragen zu diesen Fehlinformationen bei. Internetlinks, die angeblich auf ADS hinweisen, können ebenfalls Träger dieser Fehlinformationen sein. ADS ist nicht etwas, was man einfach so zum Beispiel mit einem leichten Quiz oder auf eine einfache Übersicht hin diagnostizieren kann. Diese Störung muss von einen Facharzt (Psychologen, Psychiater) diagnostiziert werden und umfasst ebenso einen offiziellen Test.

Bevor man herausgefunden hat, dass auch Erwachsene am ADHS-Syndrom erkranken können, bezeichnete man diese Menschen oft ungerechterweise als unmotiviert und faul. Man muss darüber nachdenken, gerade wenn man einige dieser Symptome aufweist, das man an dieser Störung leiden könnte. Es ist sind die Schwere der Symptome und ihre Lebensgeschichte, die mit bedacht werden sollten. Sie sollten wissen, das eine Störung definitionsgemäß etwas ist, unter der man leidet und die einen beeinträchtigt.

Für eine Diagnose im Erwachsenenalter müssen folgende Symptome bereits in der Kindheit aufgetreten sein: Unruhe, Ablenkbarkeit /Zerstreutheit, Impulsivität und die Unfähigkeit Dinge zu planen und zu organisieren.

Erwachsene mit ADHS können ein erfolgreiches Leben führen. Bei manchen von Ihnen kann die Störung jedoch eine Reihe von Auswirkungen auf Ihr Leben haben. Einige Personen mit ADHS werden Schwierigkeiten haben, ihr Studium abzuschließen, anderen wiederum wird dies leicht fallen. Einige werden Schwierigkeiten haben einen Job zu finden oder Karriere zu machen, andere haben diese Probleme nicht. Es hängt von vielen Faktoren ab: wie stark die Störung ist, wie die Person seitens der Familie unterstützt wird, ob sich noch sekundäre Störungen hinter den Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom verbergen etc. Einige Menschen haben ADS und beschließen, aus ihrer Kreativität und ihren Ideen etwas zu machen. Andere wiederum wissen nicht was sie tun möchten und leben nur im Augenblick. Unterm Strich kann man zusammenfassen: wenn Sie denken, das Sie ADHS haben könnten und die Symptome Ihre Lebensqualität beeinträchtigen, dann suchen Sie einen Facharzt auf, um der Sache auf den Grund zu gehen. Das richtige Medikament und die entsprechende Therapie können einen großen Einfluss auf Ihr weiteres Leben haben.

 

Hat Ihr Kind ADHS-Symptome?

ADHS können Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene haben. Neben ADHS ohne Hyperaktivität (ADS) ist auch die Kombination ADS und Hyperaktivität (ADHS) weit verbreitet.

Die Diagnose ADHS steht erst dann genau fest, wenn formelle Tests bei einem Facharzt für Psychiatrie oder bei einem Psychologen durchgeführt wurden. Leider sind es aber meist die Lehrer in der Schule, die diese Diagnose stellen, obgleich sie dazu überhaupt nicht berechtigt sind. Es ist das Beste, mit der Diagnose Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom bei Kindern vorsichtig zu sein, wenn es nicht wirklich ärztlich bewiesen ist.

Manchmal kann man die Symptome des ADS-Syndroms mit anderen Dingen verwechseln. Daher sollte man vorsichtig mit der Bewertung ADHS sein. Es ist notwendig, das die Lehrer in der Schule oder die Betreuer im Internat Augen und Ohren offen halten. Wenn Sie bemerken, dass ein Kind Schwierigkeiten hat, dann müssen sie die Eltern darüber informieren, so dass das Kind bald auf ADHS und auf andere Lernbehinderungen hin geprüft werden kann. Einige Kinder werden leider nie dahingehend untersucht und das endet dann damit, dass sie in der Schule oder im späteren Leben Probleme bekommen.

Nachdem die Entscheidung gefallen ist, das das Kind auf ADHS getestet werden soll, sollte die Entscheidung bezüglich des Testes getroffen werden, welcher durchgeführt werden soll, da es mehrere verschieden aussagefähige Tests gibt. Jedoch sollte der erste Schritt sein, andere physische Erkrankungen wie etwa eine Schilddrüsenerkrankung auszuschließen, da manche Erkrankungen ähnliche Symptome wie ADHS auslösen können. Ein Allgemeinmediziner oder ein Kinderarzt sind in der Lage, das zu untersuchen.

Nachdem das Kind einen Arzt für Allgemeinmedizin vorgestellt wurde, ist der nächste Schritt, einen Psychologen oder einen Facharzt für Psychiatrie hinzuzuziehen. Diese Ärzte haben die Möglichkeit, mit den verschiedenen Tests ADHS zu diagnostizieren. Fachärzte können Sie über Ihre Krankenkasse, über Ihren Allgemeinarzt, über das Internet oder über Selbsthilfegruppen (wie in Berlin) herausfinden.

Wenn Sie einen Psychologen oder einen Facharzt für Psychiatrie gefunden haben, so werden bei den ersten Sitzungen in der Therapie neben Ihrem Kind ein Verwandter (zum Beispiel Sie als Eltern) anwesend sein. Es ist wichtig, das eine Person dabei ist, die Ihr Kind von klein an kennt. Der Facharzt wird so einen umfassenden Überblick über das Kind von Seiten der Bezugsperson und von Seiten des Kindes selbst bekommen.

Danach werden verschiedene Tests (zum Beispiel der Test für variable Aufmerksamkeit) durchgeführt, um ADHS feststellen zu können. Dieser Test umfasst 23 Punkte und man kann damit sehr genau unterscheiden, ob jemand ADHS hat oder nicht. Es ist sehr wichtig, diesen Test durchführen zu lassen, damit man herausbekommt, ob das Kind unter ADHS leidet oder eine andere Lernbehinderung hat.

Andere Störungen, die auf den ersten Blick wie das ADHS-Syndrom aussehen können, können Depressionen und Angst, das Tourette-Syndrom, zeitiges einsetzen von bipolaren Störungen und andere Krankheiten oder Störungen sein. Es ist sehr wichtig, diesen Punkt nicht aus den Augen zu lassen.

 

Die Mythen über ADHS können die Menschen verletzen

Mythen über die Aufmerksamkeitsdefizitstörung gibt es viele und leider werden diese von vielen Menschen, die nicht richtig darüber informiert sind, auch geglaubt. Viele von diesen Mythen haben sich vor vielen Jahren entwickelt, als die medizinischen Fachleute hauptsächlich bei kleineren Jungen Hyperaktivität diagnostizierten. Eine der größten Mythen die heutzutage bekannt sind ist die, das ADS die populärste Diagnose in unserer Zeit ist, quasi das „Thema des Monats“. Wenn ein Kind in der Schule in einen Klassenzimmer sich so verhält, das es die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht, dann wird leicht behauptet, dass es eben ADS hat und eines Medikamentes bedarf. ADHS und Hyperaktivität können eng zusammen hängen, aber genauso kann ADHS ohne Hyperaktivität auftreten. Während es so scheint, als wenn es in Amerika einen drastischen Anstieg von Kindern mit ADS gibt, ist dies aber genauso auch von vielen Faktoren abhängig. Ein Faktor, der mit bedacht werden muss, sind die Entwicklungen in der Technologie und in der Medizin: wir lernen mehr und mehr über alle möglichen Störungen und ADS ist eben eine davon. Das macht daraus aber noch keine Modediagnose. Wir müssen auch bedenken, dass Kindern hier zuweilen ein Stempel aufgedrückt wird, bevor überhaupt eine genaue Diagnose durch einen Facharzt erfolgt ist. In der Tat wird die Bezeichnung ADS so häufig verwendet das es die Zahlen der Kinder verfälscht, die tatsächlich unter dem ADS-Syndrom leiden.

Ein anderer Mythos ist, das ADS einfach zu häufig diagnostiziert wird. Das ist nicht wahr. ADS kann nur diagnostiziert werden, indem ein Psychologe oder ein Psychiater das Kind genau daraufhin testet. Diese Tests können entweder formell oder informell sein; die Lebensgeschichte einer Person wird dabei angehört und ausgewertet. Die Ärzte sagen also nicht einfach, dass ein Kind ADS hat, nur weil der Mythos so ist.

Ein dritter Mythos ist, das ADHS nur eine Störung ist, die kleine Jungen betrifft. Dieser Mythos entstand vor vielen Jahren, als dieser Fakt von der medizinischen Gemeinschaft für wahr gehalten wurde. Nicht nur das ist falsch. Es ist ebenso falsch, das man glaubt, mehr Jungen als Mädchen würden an dieser Störung leiden. Bei Mädchen gibt es noch nicht lange den Begriff ADHS für diese Störung und darum gibt es noch keine genauen Zahlen darüber, wie viele Mädchen nun tatsächlich unter diesen Syndrom leiden.

Und noch einen anderen Mythos gibt es, der viel Schaden anrichten kann: man denkt, das ADS nur ein kleines Problem ist. Ja, einige Personen mit dieser Störung kommen im Leben besser zu recht als andere, aber viele von ihnen haben echte Probleme im täglichen Leben und diese Schwierigkeiten sollte man nicht einfach so abtun und auf die leichte Schulter nehmen.

Ein Mythos, der erst vor kurzem diskontiert worden ist, das Menschen im Alter von 12 oder 13 Jahren dem ADHS entwachsen. Während es bei einigen Personen so sein kann, das sie der Störung entwachsen oder das die Symptome mit den Jahren weniger werden, so leiden viele ein Leben lang darunter. ADHS ist also nicht etwas, was einfach so wieder verschwindet.

Und der letzte Mythos, dem viele glauben, ist der, dass betroffenen Personen nur durch ein Medikament geholfen werden kann. Ja es stimmt, dass Medikamente in vielen Fällen helfen, aber sie sind nur der Anfang der Behandlung, die diese Personen brauchen. Die Therapie und das lernen, wie man seine Zeit strukturiert sind ebenfalls ganz wichtige Bestandteile in der Behandlung von ADS.

 

Wie jung ist zu jung für die Diagnose ADHS?

ADHS mit Hyperaktivität kann ebenso vorkommen wie ADHS ohne Hyperaktivität. Jeder kann betroffen sein, seien es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene.

Einige Eltern bemerken an ihren Kindern bereits bevor sie in die Schule kommen Symptome wie Unachtsamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität. Das Kind ist vielleicht nicht dazu in der Lage, längere Zeit still zu sitzen oder seine volle Aufmerksamkeit auf sein Spiel oder den Fernseher zu lenken. Jedoch leiden nicht alle Kinder, die diese Symptome aufweisen, wirklich unter einer Störung. Kinder wachsen und entwickeln sich ganz verschieden, jeder in seinem eigenen Tempo. Deshalb ist es sehr wichtig, eine professionelle Meinung dazu zu hören.

ADHS kann von Eltern oder anderen Menschen unbemerkt bleiben, so lange, bis das Kind in der Schule Probleme bekommt. Da die Schule sehr strukturiert ist und dort aufgabenorientiert gearbeitet wird, ist das der Ort, an den ASHS viel eher bemerkt wird als sonst wo. Häufig ist es ein Lehrer, der zuerst das ADS-Syndrom bei einem Kind bemerkt. Lehrer haben täglich Kontakt zu vielen verschieden Arten von Kindern und haben einfach Erfahrung darin zu unterscheiden, ob ein Kind im Vergleich zu seinen Mitschülern Schwierigkeiten hat oder nicht. Sie werden dann diesen Verdacht den Eltern mitteilen und ihnen anraten, einen Facharzt aufzusuchen, damit das Kind auf ADHS getestet werden kann.

Eine Sache, die Lehrer aber nicht so schnell bemerken, sind die passiven Kinder, die quasi nur aus dem Fenster starren und abwesend erscheinen. Diese Kinder, die unter den unauffälligeren ADS leiden, sind häufig unaufmerksam und desorientiert – Eigenschaften, die im Klassenzimmer oder im Internat einfach nicht so auffallen. Sie werden auch nicht mit dem Image des hyperaktiven Kindes in Zusammenhang gebracht, an das man denkt, wenn von ADHS die Rede ist.

Wenn der Verdacht besteht, das ein Kind ADHS haben könnte, so ist der erste Schritt, das Kind auf eine physische Störung hin untersuchen zu lassen, um diese ausschließen zu können. Einige Erkrankungen, wie Schilddrüsenprobleme, können nämlich ähnliche Symptome wie ADHS hervorrufen. Dazu können Sie einen Kinderarzt oder einen Facharzt für Allgemeinmedizin aufsuchen, der diese Untersuchungen durchführen wird. Danach müssen Sie zu einem Facharzt gehen, welcher das Kind auf ADHS hin testen kann. Ärzte, die dazu befugt sind, sind zum Beispiel Kinderpsychologen, Psychologen, Psychiater und Neurologen.

Es ist notwendig, das jemand das Kind zu diesem Arzt begleitet, der das Kind seit seiner Kindheit von Anfang an kennt. Der Arzt hört sich die Lebensgeschichte des Kindes an und führt dann die Tests auf ADHS durch.

ADHS wird in keinem spezifischen Alter diagnostiziert. Wenn ein Kind jedoch in die Schule kommt, werden durch die strukturierte Umgebung Schwierigkeiten meist besser sichtbar. Und doch gibt es noch viele Personen, die bis ins Erwachsenenalter unbemerkt ADHS haben und die Zahl derer, die als Erwachsene unter dieser Störung leiden, steigt rapide an.

ADHS und ADS sind durch eine Therapie gut zu behandeln. Medikamentös können Ritalin, Concerta, Strattera und andere Mittel eingesetzt werden.

 

Primäre Symptome des ADHS

Die primären Symptome von ADHS sind Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit. Während bei normalen Kindern diese Symptome nur leicht ausgeprägt sind, so sind sie bei Kindern mit ADHS von einer gewissen Schwere und kommen über einen langen Zeitraum hinweg wiederholt vor. Jedoch treten diese Symptome bei so vielen Kindern auf, das es wichtig ist, einen qualifizierten Facharzt für psychiatrische Erkrankungen zu Rate zu ziehen und das Kind gründlich untersuchen zu lassen.

Wie bereits oben geschrieben müssen im Fall von ADHS die Symptome schwer sein und von langer Dauer. Bei Personen die unter ADHS leiden werden Hyperaktivität, die Symptome der Hyperaktivität und Impulsivität eher zu erkennen sein als die Unaufmerksamkeit. Bei Kindern, die unter ADHS mit Hyperaktivität leiden, werden die Symptome eher sichtbar sein als bei Kindern, die ADHS ohne Hyperaktivität (ADS) haben.

Ein Kind, das impulsiv ist, kann als ein Kind mit einen Verhaltensproblem bezeichnet werden und ein Kind, was ruhig und eher desinteressiert ist kann ungerechtfertigter Weise als faul hingestellt werden. Jedoch liegt in beiden Fällen ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom vor, auch wenn sie recht verschieden aussehen. Da es so viele Variablen bei dieser Krankheit gibt (zum Beispiel wie sie sich äußert), kann es sehr schwierig sein, hier die richtige Diagnose zu stellen. Das Problem hierbei ist, das, je länger die Person undiagnostiziert bleibt, desto häufiger kann es zu weiteren Problemen kommen unter der die Person leidet, ehe die passende Therapie eingeleitet wird.

Zeichen der Hyperaktivität und Impulsivität sind Zappelei, Unaufmerksamkeit, jemanden im Gespräch ständig zu unterbrechen und ohne nachzudenken übermäßig physisch aktiv zu sein (zum Beispiel grundloses hin und herlaufen). Wenn ein Kind älter wird, so kann sich die impulsive Seite noch weiter ausbreiten, wenn man nicht aufpasst. Impulsive Kinder oder Jugendliche neigen eher dazu, Drogen zu nehmen, kriminell zu werden oder sonstige Gesetze zu übertreten.

Zeichen der Unachtsamkeit schließen mit ein, das man leicht abgelenkt ist, unbesonnene Fehler macht, leicht aufgelöst wirkt und Probleme damit hat, ein Ziel zu verfolgen. Menschen, die unter dem ADS-Syndrom leiden, wirken leicht gelangweilt und wechseln häufig die Aufgaben. Bei Personen, die ADS haben, wird diese Störung meist lange Zeit nicht bemerkt, da die Symptome nicht so auffällig sind und von der Umgebung nicht so wahrgenommen werden. Jedoch bedeutet das nicht, dass die betroffene Person damit keine Schwierigkeiten hat. Menschen mit den eher unauffälligen ADS (ADHS ohne Hyperaktivität) neigen viel eher zu Angst und Depressionen, weil sie ihre Symptome viel eher verinnerlichen.

Wenn eine Person den kombinierten Typ von ADHS hat (ADHS mit Hyperaktivität), so sind meist alle Symptome wie Hyperaktivität, Impulsivität und Unaufmerksamkeit vertreten. Das sind dann die schwersten Fälle des ADS-Syndroms und dementsprechend schwierig zu behandeln. Menschen mit ADS finden es sehr schwierig, Dinge zu organisieren. Bei ihnen ist es sehr wahrscheinlich, das sie in der Schule oder beim Studium keinen Erfolg haben werden, das die Lehrer oder die Eltern mit ihren Verhalten ein Problem haben werden und das sie auch zu Schwierigkeiten im sozialen Bereich neigen. Jedoch ist mit der richtigen und vor allem rechtzeitigen Therapie die Erkrankung recht gut unter Kontrolle zu halten. Günstig ist, wenn die richtige Diagnose bereits bei Kindern und nicht erst bei Jugendlichen oder Erwachsenen gestellt wird. Je eher die Störung erkannt wird, umso besser.

 

Bericht einer Mutter

Als ich nach 6 langen Jahren endlich schwanger wurde, war es mein größtes Glück. Die Schwangerschaft verlief komplikationslos, ich dachte nur ich hätte einen Boxweltmeister im Bauch… Die Entbindung war langwierig und Tristan erblickte 10 Tage später als errechnet das Licht der Welt.

An ADHS habe ich damals bei weitem nicht gedacht, aber das sollte sich ändern. Tristan entwickelte sich völlig normal, erstmals. Er war gut entwickelt, schlief gut aß gut und machte „normale“ Fortschritte. Mit 6 Monaten krabbelte er und diese Mobilität nutzte er voll aus. An ADHS dachte ich dann als er 8 Monate alt war und frei laufen konnte. NICHTS war mehr vor ihm sicher. Er war wie ein ungesteuerter Roboter der nicht zu halten war. Er war überall und nirgends, stellte viel Unsinn an, testete viel aus. Als ich im Familienkreis ADHS ansprach hieß es nur, der Junge sei sehr lebhaft…. Ich nahm es erstmal so hin, aber hatte meine Bedenken. Als Tristan dann mit knapp 4 Jahren in den Kindergarten kam, änderte sich alles. ADHS war nach 1 Woche ein Thema. Die Erzieherinnen riefen mich an und sagten mir, dass Tristan „sehr auffällig“ wäre und wir ihn testen lassen sollten…. So fing ich damit an, mich mit der Thematik ADHS richtig auseinanderzusetzen und erfuhr, dass ADHS nur von Fachärzten bzw. Psychologen diagnostiziert wird.

Ich fing an einen Facharzt für ADHS zu suchen und wurde in einem Therapiezentrum fündig. Tristan wurde ausgetestet und es hieß: extremes ADHS, mit 4 Jahren sollte Tristan schon medikamentös eingestellt werden….. Wir fingen an nach Alternativen zu suchen, es muss doch Therapien geben die ADHS-Kindern helfen ohne gleich Medikamente zu verabreichen…. Keiner konnte uns helfen, ich telefonierte mir die Finger wund und fand dann einen Facharzt für ADHS der nebenbei noch Kinderpsychologe ist. Die Diagnose wieder dieselbe: ADHS , extreme Form. Auch hier wird uns empfohlen, Tristan medikamentös einstellen zu lassen….. was anderes konnte uns dieser Arzt auch nicht raten. Nein, so schnell wollten wir nicht aufgeben. ADHS muss doch auch noch therapierbar sein dachte ich immer. Im Kindergarten lief alles drunter und drüber. Ein Rauswurf stand schon fast bevor. Tristan eckte überall an, hielt sich nicht an Regeln und Grenzen wurden täglich ausgetestet. Da empfahl man uns die Früherkennungsstelle (ein Gesundheitsamt). Dort wurde Tristan wieder mal auf ADHS getestet. Diagnose bestätigt. Die Probleme mit einem ADHS-Kind zu leben wurden erstmals richtig verstanden und es war NICHT die Sprache von einer medikamentösen Therapie. Wir atmeten auf. Tristan besuchte von nun an die integrative Gruppe des Kindergartens und bekam Ergotherapie sowie Sprachtherapie. Es ging bergauf. Desweiteren suchten wir einen kompetenten Facharzt für ADHS. Wir mussten ja schließlich weiter an uns, unserem Leben und unserem Verständnis für Tristans Andersartigkeit arbeiten. Diesen Facharzt fanden wir dann auch in unserer Nähe und ich machte bei diesem Arzt 5 Jahre lang ein Elterncoaching. Ich erlernte den richtigen Umgang mit einem ADHS Kind.

 

Ich verstand plötzlich, was mit meinem Sohn los war und konnte mit ihm zusammen dran arbeiten. Das ADHS eine Art Wahrnehmungsstörung ist, habe ich erst durch diesen Arzt verstanden. Er erklärte mir mit simplen Worten, wie ich ADHS zu verstehen habe und konnte so vieles begreifen. Als Tristan dann 6 Jahre alt war machte er bei diesem Arzt eine Verhaltenstherapie, die ihm und uns viel gebracht hat. Kurz vor der Einschulung, als Tristan knapp 7 Jahre alt ist, lassen wir ihn medikamentös einstellen. Die Medikamente lassen Tristan endlich die Welt um sich herum richtig wahrnehmen. Die ungeballte , ungefilterte Lautstärke wird durch das Medikament [Ritalin, Concerta etc] (Wirkstoff Methylphenidat) gefiltert und einer „normalen“ Wahrnehmung steht ADHS`lern nichts mehr im Wege. Jetzt ist Tristan auf einmal aufmerksam, konzentriert und aufnahmefähig. Ja, wenn wir ihn rufen, reagiert er sofort. Vorher hat man 30 mal seinen Namen geschrien… dieseZeiten sind endlich vorbei. Weiterhin macht Tristan Therapien. Alles was sich anbietet und hilfreich ist. Die letzte Therapie war eine Gruppentherapie (extra für ADHS-Kids). Gebracht hat sie nichts außer Erfahrungen, dass Kinder jede Woche 1 Stunde Brettspiele spielen…. Durch das ADHS (ADS = Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) war irgendwann mein Akku leer. Tristan ist 9 Jahre alt. Er ist anders. Wir sagen immer ADHS=Anders Denken Hören sehen ! ! ! Wir sind vor 1 Woche aus einer Mutter-Kind-Kur zurrückgekommen. Wir sind alle toll erholt, mein Akku ist wieder voll aufgeladen und unser „anderes“ Leben mit ADHS wird weitergehen. Ich liebe mein Kind so wie es ist. Ich liebe seine Andersartigkeit. Ich liebe seine Kreativität (schonmal eine mit Gummibärchen tapezierte Tapete gesehen?) Ein Leben mit ADHS ist anders, aber es ist auch besonders ! ! ! ! und ich bin stolz nicht zu einer „normalen“ Gesellschaftsform zu gehören.

Kinder, die von ADS-Hyperaktivität betroffen sind, können dennoch in der Schule ebenso gute Leistungen erbringen, wie andere Kinder. Sie benötigen aber immer eine besondere Motivation und müssen gefördert werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie scheinbar nie still sitzen können, dass sie immer unaufmerksam wirken und ihren Bewegungsdrang nicht kontrollieren können. Die Hilfe für solche Kinder besteht aus einer therapeutischen und einer medikamentösen Behandlung.

Teilweise kann das Gefühl entstehen, ADS oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitstörung, beziehungsweise Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung) ist eine Modediagnose. Es werden bei immer mehr Kindern die Probleme festgestellt, so dass tatsächlich der Anschein entsteht, dass heute vielmehr Kinder davon betroffen sind, als noch vor zehn Jahren. Allerdings muss auch gesagt werden, dass den Kindern heute vielmehr Disziplin abverlangt wird und da fällt es natürlich weitaus mehr auf, wenn die Kinder nicht still sitzen können oder scheinbar der Zappelphillip in Person sind. Die Kinder werden zu Förderkursen gebracht – die natürlich drin stattfinden, ohne Bewegung – und es werden immer mehr Strecken bequem mit dem Auto zurückgelegt. Welches Kind hat da schon noch ausreichend Gelegenheit, seinem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen? Irgendwann drängt er doch nach draußen und dann sind Probleme vorprogrammiert.
Das soll nun aber nicht heißen, dass ADS und ADHS keine tatsächlich vorhandenen Krankheiten sind. Es darf nur nicht vorschnell darauf geschlossen werden, sondern die jeweiligen Kinder sollten eingehend untersucht werden.

Symptome für ADS
Die Kinder sind schnell ablenkbar und scheinen mehr wahrzunehmen, als sie tatsächlich verarbeiten können. Auch Träumerchen sind unter den betroffenen Kindern häufig zu finden. Sie denken nicht nach und handeln erst, sind also sehr impulsiv. Teilweise ist auch die Motorik betroffen und die Kinder wirken, als würden sie eine motorische Überaktivität zeigen. Diese übermäßige Bewegungsdrang und die Unruhe, die scheinbar ständig vorhanden sind, kommen bei der Hyperaktivitätsstörung hinzu.
Die Störung tritt schon bei ganz kleinen Kindern auf, ist also teilweise sogar schon bei Babys feststellbar. Dabei halten die Probleme für mindestens sechs Monate an, sind also nicht nur vorübergehend. Viele der Kinder fallen erst in der Schule richtig auf, weil sie hier längere Zeit still sitzen müssen. Sie überhören dann häufig die Anweisungen der Lehrer, spielen, sind mit den Gedanken ganz woanders. Oder sie stören und werden zum Klassenclown. Beim Schreiben fällt häufig eine schlechte Handschrift auf, die Schrift ist unregelmäßig und krakelig. Die Federn und Spitzen der Stifte brechen ab. Hinzu kommt das mangelnde Selbstwertgefühl, das durch Stören und Unterhalten der anderen kompensiert werden soll.

Positive Eigenschaften der Kinder
Natürlich haben auch Kinder mit ADS und ADHS nicht nur negative Eigenschaften. Sie werden oftmals als besonders charmant und witzig, als tierlieb, warmherzig, interessiert und aufgeschlossen empfunden. Allerdings gehen diese positiven Eigenschaften rasch unter, wenn die negativen nicht behandelt werden.

Förderkonzepte
Die Therapie kann nicht einseitig sein, sondern muss auf verschiedenen Ebenen ansetzen. Nicht selten wird versucht, der Krankheit mit Medikamenten beizukommen, Ritalin ist hier ein bevorzugtes Medikament. Häufig fühlen sich die Kinder sogar besser, wenn sie ihre Medikamente nehmen, denn dann sind sie ruhiger, können sich besser konzentrieren und passen sich besser in eine Gruppe ein. Doch Medikamente können nur bedingt helfen. Sie verbessern nur die Symptome. Die Therapie muss daher das Kind in seiner gestörten Motorik und im Verhalten verbessern. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass die impulsiven Verhaltensweisen reduziert werden und dass die Selbstwahrnehmung verbessert wird. Oft ist es besser, keine Einzeltherapie zu nutzen, sondern eine Gruppenbehandlung. Gefragt sind an der Stelle auch die Eltern, die versuchen müssen, das Kind in das soziale Umfeld besser zu integrieren.

Betroffene Eltern und Experten diskutieren auf der Seite http://www.ads-hyperaktivitaet.de/ADHS/adhs.html miteinander und geben zahlreiche Informationen für Interessierte.