Kindererziehung - Hilfe und Tipps für Eltern zur Kindererziehung
Kindererziehung – ein Thema zum Diskutieren, Streiten, Schlichten.
Ein Thema, bei dem immer wieder die verschiedensten Meinungen aufeinanderprallen.
Woran liegt das? Sicherlich zum Einen daran, dass es nicht DIE Methode
und DEN Weg zur Kindererziehung gibt. Wie einfach wäre es, wenn
Kindererziehung so logisch wie Mathematik wäre. 1+1 ergibt 2.
Das ist logisch, jedem einleuchtend und es gibt äußerst
selten Streit über diese Addition.
Anders sieht es beim Thema Kindererziehung aus. Es gibt keine Ausbildung, keinen
Lehrgang, bei dem Eltern ein Diplom in Sachen Kindererziehung erwerben können.
Wie viel einfacher wäre es dann vielleicht. So aber verschlingen Eltern
stapelweise Ratgeber, Bücher und Tipps in Sachen Kindererziehung, tauschen
sich mit anderen Eltern in Foren aus und stehen doch manchmal ganz ratlos da.
Einig sind sich wohl alle Eltern, dass die Rohrstock-Methode mit Sicherheit nicht
die richtige ist. Antiautoritäre Erziehung kann auch nicht der einzig wahre
Weg sein. Aber welche Methode zur Kindererziehung ist denn die Richtige? Und
gibt es die hundertprozentige Strategie überhaupt?
Anfangs sieht die Welt meist noch rosarot aus. Das Baby ist geboren, das erste
Lächeln, die ersten Schritte. Doch schon bald kommen die ersten Trotzphasen,
die ersten Konflikte, die sich dann meist in der Pubertät zu einem täglichen
Kampf auswachsen können. Spätestens dann erkennen viele Eltern das
niedliche Baby von einst nicht mehr wieder und zweifeln an sich und ihrer Erziehung.
Oft hört man: Früher war alles besser. Aber war es das wirklich? Vielleicht
gab es für Kinder nur weniger Ablenkung in Form von Handy, PC, Playstation
und Fernseher. Da wurde noch draußen gespielt und sich mit Freunden verabredet.
Nicht virtuell, nein, ganz real im richtigen Leben.
Um Kindern Werte und Verhaltensweisen mit auf den Weg zu geben, ist es ratsam,
wenn Eltern diese ihren Kindern auch vorleben. Allerdings reicht auch das manchmal
nicht aus und Kinder entscheiden sich für einen anderen Weg, als für
den, den Eltern sich wünschen.
Einig sind sich alle Eltern allerdings darin, dass Kindererziehung auf jeden
Fall keine einfache Sache ist. Oftmals gehen beide Elternteile arbeiten, das
Geld ist knapp und zu wenig Zeit für das Kind vorhanden. Viele Faktoren
von außen erschweren die Erziehung eines Kindes. Trotz aller guter Vorsätze
sind Eltern auch nur Menschen und sicherlich machen sie in puncto Kindererziehung
nie alles richtig, zumindest in den Augen ihrer Kinder. Aber mit einer Prise
Humor, viel Vertrauen und ein paar klaren Grenzen ist Kindererziehung kein
ganz so schwieriges Thema mehr. Zumindest bis zur Pubertät – aber
das ist ein anderes Kapitel.
Grenzen gehören dazu
Klare Grenzen sind wichtig. Je nach Alter und Entwicklung eines Kindes
sind die Grenzen enger oder weiter gesteckt. Allerdings müssen die Grenzen auch eingehalten
werden - von beiden Seiten - nur dann können sie auch funktionieren.
Regeln im Alltag
Regeln bestimmen den Tag. Nicht nur bei Erwachsenen, auch bei Babys gelten sie
schon. Bereits Babys und Kleinkinder lernen auf spielerische Weise, was Regeln
sind und wie Eltern auf die Nichteinhaltung von Regeln reagieren.
Finanzielle Hilfen vom Staat
Zur Kindererziehung gehören nicht nur Liebe und Vertrauen sondern auch die
finanziellen Aspekte. Bei allem Idealismus – Kinder kosten Geld. Natürlich
ist ein Kinderlachen nicht mit Geld zu bezahlen – Windeln, Kleidung, Spielzeug
usw. kosten dagegen einiges. Aber was kostet denn nun eigentlich ein Kind? Modellrechnungen
sprechen von 120.000 Euro bis zur Volljährigkeit. Studium, Auto und Versicherungen
sind da allerdings noch gar nicht mit einberechnet.
Um die finanziellen Belastungen für Eltern etwas leichter zu machen, gibt
es in Deutschland finanzielle Hilfen vom Staat.
Auf einen Blick:
- Mutterschaftsgeld
- Kindergeld
- Elterngeld
- Elternzeit
- Kinderzuschlag
- Unterhaltsvorschuss
- BAföG
- Wohngeld
- Krankenversicherung
- Kinderfreibetrag
- Kinderbetreuungskosten
- Freibetrag Alleinerziehende
- Schulbedarfspaket
Mutterschaftsgeld
Sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Entbindung gilt für schwangere
Frauen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen oder arbeitslos sind, der Mutterschutz.
Während der gesamten Mutterschutzfrist haben sie Anspruch
auf Mutterschaftsgeld sowie den Zuschuss des Arbeitgebers. Mütter, die in
einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, bekommen von dieser bis zu 13
Euro am Tag. Voraussetzung dafür ist eine Bescheinigung des behandelnden
Arztes, in der der voraussichtliche Geburtstermin genannt wird. Die Differenz
zwischen diesen 13 Euro und dem täglichen Netto-Entgelt übernimmt
der Arbeitgeber. Keinen Anspruch auf Mutterschaftsgeld haben Hausfrauen. Mütter,
die privat versichert sind, erhalten vom Bundesversicherungsamt ein einmaliges
Mutterschaftsgeld in Höhe von 210 Euro.
Kindergeld
Der deutsche Staat zahlt unter bestimmten Voraussetzungen an alle minderjährigen
Kinder Kindergeld. Der Anspruch auf Kindergeld verlängert sich bis zum 25.
Lebensjahr, solange sich das Kind in einer Ausbildung befindet. Ist ein Kind
arbeitslos, wird das Kindergeld bis zum 21. Lebensjahr gezahlt. Hat ein volljähriges
Kind eigenes Einkommen, entfällt der Anspruch auf Kindergeld, gegebenenfalls
auch rückwirkend für das gesamte Kalenderjahr, bei Überschreiten
einer Einkommensgrenze von 7.680 Euro/Jahr. Seit dem 1. Januar 2009 werden für
das erste und zweite Kind 164 Euro Kindergeld im Monat gezahlt, für das
dritte Kind 170 Euro und für das vierte und jedes weitere Kind 195 Euro.
Weitere Informationen zum Kindergeld sind auf der Webseite der Bundesagentur
für Arbeit abrufbar.
Elterngeld
Anspruch auf Elterngeld können die Eltern anmelden, die nach der Geburt
des Kindes auf eine volle Erwerbstätigkeit verzichten. An Stelle des bisherigen
Erziehungsgeldes tritt nun das Elterngeld. Elterngeld wird in einer Höhe
von 67 % des monatlichen Erwerbseinkommens gezahlt, das bis zur Geburt des Kindes
erzielt wurde. Die Höchstgrenze ist 1.800 Euro. Ein höheres Elterngeld
erhalten Familien mit Zwillingen, Drillingen, Mehrkindfamilien und Geringverdienende.
Insgesamt können Eltern 14 Monate Elterngeld erhalten. Dabei kann der Zeitraum
der Inanspruchnahme frei unter den Eltern aufgeteilt werden. Seit dem 24. Januar
2009 muss allerdings jeder, Vater und Mutter, mindestens zwei Monate Elterngeld
in Anspruch nehmen. Wenn nur ein Elternteil auf die volle Erwerbstätigkeit
verzichtet, um sich voll der Kindererziehung zu widmen, haben die Eltern Anspruch
auf 12 Monate Elterngeld. Diese Regelung gilt nicht für Alleinerziehende.
Beim Bezug von Elterngeld ist eine Teilzeittätigkeit von bis zu 30 Stunden
pro Woche möglich.
Weitere Informationen zum Elterngeld sind auf der Webseite des zuständigen
Bundesministeriums erhältlich.
Elternzeit
Ein Anspruch auf Elternzeit besteht
für berufstätige Eltern nach der
Geburt des Kindes für drei Jahre. Dieser Anspruch gilt jeweils für
Mutter und Vater. Wenn die Eltern es wünschen, können sie zunächst
nur einen Teil der Elternzeit in Anspruch nehmen und bis zu 12 Monate Elternzeit „aufheben“.
Diese restliche Elternzeit kann dann bis zum 8. Lebensjahr des Kindes zu einem
frei wählbaren Zeitpunkt in Anspruch genommen werden, allerdings ist hierzu
die Zustimmung des Arbeitgebers erforderlich.
Auch die Großeltern können seit dem 24. Januar 2009 unter bestimmten
Voraussetzungen Elternzeit in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist, dass sie in
ihrem Haushalt ein Enkelkind betreuen.
Weitere Informationen sind auf der Webseite des Bundesfamilienministeriums abrufbar.
Kinderzuschlag
Der Kinderzuschlag ist für Eltern gedacht, die zwar sich selbst, aber nicht
ihre Kinder finanzieren können. Sie können für jedes Kind, das
in ihrem Haushalt lebt, einen Kinderzuschlag von bis zu 140 Euro im Monat beantragen.
Weitere Informationen zum Kinderzuschlag sind auf der Webseite der Bundesagentur
für Arbeit erhältlich.
Unterhaltsvorschuss
Unterhaltsvorschuss kann
an den Elternteil gezahlt werden, das vom unterhaltspflichtigen Elternteil keinen
Unterhalt für das Kind erhält. Die Auszahlung erfolgt
durch das zuständige Jugendamt. Unterhaltsvorschuss wird maximal sechs Jahre
lang und längstens bis zum 12. Geburtstag des Kindes gezahlt.
Weitere Informationen zum Unterhaltsvorschuss sind auf der Webseite des zuständigen
Bundesministeriums erhältlich.
BAföG - Bundesausbildungsförderungsgesetz
BAföG richtet sich an bestimmte Schülergruppen und Studierende an Hochschulen,
deren Eltern nicht in der Lage sind, ihnen eine Ausbildung zu finanzieren. Für
Schwangere und Auszubildende mit Kindern enthält das BAföG eine Reihe
von Sonderregelungen, um Schwangerschaft und Kindererziehung vereinbaren zu können.
Weitere Informationen zu Weiterbildung, Teilerlass, Sonderurlaub, Rückzahlung
u.a. sind auf der Webseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
abrufbar.
Wohngeld
Für einkommensschwache Familien ist es möglich, einen staatlichen Zuschuss
zur Miete und zu den Heizkosten zu beantragen. Die Höhe des Wohngeldes ist
von bestimmten Voraussetzungen abhängig. Um Wohngeld zu beantragen, muss
der Antrag bei der zuständigen Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung mit den erforderlichen
Nachweisen abgegeben werden.
Krankenversicherung
Für minderjährige Kinder gilt: Sie sind in der gesetzlichen Krankenkasse
kostenlos mitversichert.
Kinderfreibetrag
Anstatt Kindergeld können Eltern auch den Kinderfreibetrag in Anspruch nehmen.
Zusätzlich gibt es einen steuerlichen Freibetrag für die Betreuung
und Kindererziehung. Ob Kindergeld oder Kinderfreibetrag im Einzelfall günstiger
ist, darüber kann das zuständige Finanzamt informieren.
Kinderbetreuungskosten
Betreuungskosten für Kinder können zum Teil steuerlich abgesetzt werden.
Nähere Informationen dazu sind auf der Webseite des zuständigen Bundesministeriums
abrufbar.
Freibetrag für Alleinerziehende
Alleinerziehende können einen steuerlichen Freibetrag in Höhe von 1.308
Euro im Jahr geltend machen.
Schulbedarfspaket
Ab dem Schuljahr 2009/2010 erhalten Eltern, die Arbeitslosengeld II, Sozialgeldoder
Sozialhilfe beziehen, pro Kind und Schuljahr einen Betrag in Höhe von
100 Euro. Dieses Geld ist für die Finanzierung der nötigen Schulsachen
gedacht. Die Zahlung erfolgt bis zum 10. Schuljahr eines Kindes.
Rente
Wer Kinder erzieht, bekommt bei der gesetzlichen Rentenversicherung für
diese Zeit Pflichtbeiträge gutgeschrieben, so dass er später mehr Rente
erhalten kann. Dies ist als Ausgleich dafür gedacht, dass Mütter und
Väter oftmals auf Grund der Kindererziehung nur noch eingeschränkt
oder gar nicht arbeiten können. Um auch nach einer Scheidung eine
gerechte Rentenaufteilung zu ermöglichen, wurde eine Reform des Versorgungsausgleiches beschlossen. Das Gesetz soll am 01. September 2009 in Kraft treten.
Weitere Informationen zu Rentenanspruch, Rentenversicherungspflicht, Hinweise
zum Formular „Angaben zur Kindererziehung V805“, Anrechnung der Kindererziehung
und vieles andere mehr sind auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung
abrufbar.
Kinder müssen nicht bewusst erzogen werden, sie sehen sich ganz viel von ihren größten Vorbildern, den Eltern ab. Daher ist es auch wichtig, dass auf Strafen und Schläge verzichtet wird. Eltern sollten sich stets auch einmal in die Lage des Kindes versetzen und Dinge aus dessen Sicht betrachten. Die Kindererziehung sollte einige Regeln verfolgen, denn Kinder benötigen auch Grenzen, an die sie sich halten können
und die ihnen Sicherheit geben. Mit einer guten Erziehung werden die Kinder auf
das Leben vorbereitet.
Wenn Kinder auf die Welt kommen, ist es nicht einfach mit der guten
Versorgung getan. Die Kinder wollen und müssen auf das Leben vorbereitet
werden und das heißt nicht, dass sie bestimmtes Wissen in der
Schule erlernen müssen. Sie müssen lernen, sich sozial einzugliedern
und sich in der Gesellschaft zurecht zu finden, sie müssen bestimmte
Verhaltensweise erlernen und sollen „angenehm“ im Umgang
sein. Doch was heißt eigentlich „angenehm“? Kinder
können auf viele Erwachsene als Störfaktor wirken – und
genau das müssen sie auch! Sie müssen sich ausprobieren können
und sollen keine kleinen, ruhigen Erwachsenen sein. Die Zeiten, in
denen es hieß „Kinder soll man sehen, aber nicht hören“ sind
Gott sei Dank vorbei. Kinder müssen sich Gehör verschaffen,
nur allzu lange sind sie in der Gesellschaft untergegangen und als
minderwertige Geschöpfe behandelt worden. Dennoch dürfen
Kinder natürlich nicht einfach als Mitläufer groß werden.
Sie haben einen Anspruch auf eine angemessene Beschäftigung mit
den Eltern und auch auf Zeiten, in denen sie sich selbst überlassen
sein können und sich ausprobieren dürfen. Und sie haben einen
Anspruch auf ein gewisses Maß an Erziehung. Der Begriff der Erziehung
wird zu allen Generationen neu definiert. Während sich die Kinder
noch vor einigen Jahrzehnten komplett unterordnen mussten, kam dann
die antiautoritäre Erziehung auf, bei denen sie im Kindesalter
keine Grenzen erfuhren und diese teilweise schmerzlich erst als Erwachsene
erlernen mussten. Heute wird häufig versucht, eine Art Mischform
aus beiden Formen zu bilden. Die Kinder haben die Freiheit, ihre Meinung
zu äußern – auch wenn das nur allzu oft in Trotzanfällen
bei den Jüngsten endet – und sie müssen sich in einigen
Punkten unterordnen. Sie sollen ihre Eltern akzeptieren, sie aber gleichzeitig
als gute Vertraute und Gleichberechtigte sehen. Für die Eltern
heißt das, dass sie einen Balanceakt bewältigen müssen,
der manchmal nicht realisierbar ist. Doch die Eltern sollten den Kindern
gegenüber auch einmal Schwäche eingestehen können ihnen
klar machen, wenn es so nicht weitergehen kann. Kinder verstehen mehr,
als man denkt. Sie brauchen aber Grenzen, weil sie diese gewissermaßen
zur Orientierung nutzen. Sie wollen wissen, wie ihre Eltern zu manchen
Dingen stehen und wenn sie so etwas begriffen haben, setzen sie sich
auch nicht darüber hinweg.
In die Kindererziehung fließen heute viele Aspekte aus der Umwelt
mit ein. So müssen die Kinder lernen, wie mit den Medien richtig
umgegangen wird und dass nicht alles so ist, wie es von selbigen dargestellt
wird. Sie werden früh in die Welt der Erwachsenen eingeführt
und sollen dennoch die Möglichkeit haben, Kinder zu sein. Ein
Stichwort ist dabei die von vielen Eltern angestrebte Frühförderung.
Viele Eltern haben Angst, ein Zeitfenster nur noch geschlossen zu sehen,
wenn sie ihre Kinder nicht rechtzeitig an Sprachen, Musik oder Sport
heranführen. Doch die vielen Kurse im Kleinkindalter überfordern
die meisten Kinder, die einfach nur spielen wollen. Das Spiel ist ohnehin
die beste Möglichkeit zum Lernen. Hier kann die Welt der Erwachsenen
kindgerecht gestaltet werden und die Kinder haben die Chance, auf ihre
Art und Weise ein Stück der Welt zu begreifen. Das sollte das
eigentliche Ziel der Erziehung sein und nicht, wie aus kleinen Kindern
umgängliche Erwachsene geformt werden.
Sehr interessant ist auch die Seite http://www.kindererziehung.com/ zum Thema.
Wenn zwei Menschen Eltern werden, stellt sich für sie die Frage
nach der richtigen Erziehung ihres Nachwuchses. Dabei gibt es kein
richtig oder falsch. Bis auf eine Ausnahme: Schläge haben im Alltag
mit Kindern nicht zu suchen und sei es nur der „Klaps auf den
Po“, der bei vielen Menschen als normal angesehen wird. Wer sich
für eine Erziehungsmethode entscheidet, sollte sich einmal vor
Augen halten, wie er sich selbst dabei fühlen würde. Wer
seine Kinder anschreit, sollte sich einmal vorstellen, er wäre
selbst nur einen Meter groß und würde von jemandem in ohrenbetäubender
Lautstärke angebrüllt, der dazu noch doppelt so groß ist,
wie man selbst. Keine schöne Vorstellung. Warum wird das den Kindern
also so oft angetan? Viele Eltern sind einfach ratlos, wenn die Trotzphase
des Kindes einsetzt. Sie sind überfordert, weil sie Familie und
Haushalt sowie die Karriere unter einen Hut bringen müssen und
lassen den Frust nur allzu leicht an den Schwächsten aus. Doch
man muss kein Experte in Kinderpsychologie sein, um die Kinder zu verstehen.
Etwa im Alter von zwei Jahren lernen die Kinder, dass sie ihren eigenen
Willen haben und versuchen diesen auch durchzusetzen. Manchmal geht
das nur mit Gebrüll einher. Die Kinder merken zudem in dem Alter,
dass sie Grenzen haben. Sie können etwas versuchen, sind dazu
geistig auch in der Lage, aber körperlich noch nicht. Wenn das
Kind zum Beispiel versucht, etwas auszuschneiden und die Schere will
partout nicht das machen, was sie soll, ist das auch frustrierend.
Da hilft manchmal nur Gebrüll, damit die kleine Kinderseele wieder
Ruhe hat. Dass das Schreiben am Zustand an sich nichts ändert,
spielt dabei keine Rolle. Die Trotzphase ist eine ganz normale Phase
in der Kindesentwicklung und wird von jedem Kind durchlaufen. Bei einem
mehr, beim anderen fällt sie etwas schwächer aus. Genauso
ist es in der Pubertät, der zweiten „so richtig schwierigen“ Phase
im Leben des Kindes. Auch hier sind viele Eltern ratlos, wie den zahllosen
Foren im Internet zu entnehmen ist.
Die Kindererziehung ist kein Kunststück und auch keine Wissenschaft,
dennoch sollten einige grundlegenden Dinge verstanden werden, die sich
rund um das Kind drehen. Für das Kind sind die Verhaltensweisen,
die es zeigt, ganz normal. Es lernt von seinen Eltern den Umgang mit
anderen Menschen, wie man sich am Tisch zu benehmen hat und so weiter.
Doch warum machen es manche Kinder ihren Eltern so schwer? Beliebt
ist in dem Zusammenhang die Antwort, dass die Kinder ihre Grenzen austesten
wollen. Doch dem ist nicht so. Kinder sind immer bestrebt, ihren Eltern,
den „Übermenschen“ zu gefallen. Wenn sie mit etwas
nicht klarkommen, Probleme haben oder „sich selbst nicht grün“ sind, äußern
sie das in einer Art und Weise, die Erwachsene nicht so ganz verstehen.
Doch wer von den Erwachsenen war denn früher anders? Nur wurden
die Kinder vor einigen Jahren noch bewusst klein gehalten und nicht
als gleichberechtigt behandelt. Auch heute können sie nicht immer
in alle Entscheidungen einbezogen werden, sollten aber Erklärungen
bekommen, was warum wie ist. Doch Vorsicht: Wer sich in allzu viele
Erklärungen verliert, steht bald als Schwätzer da und wird
nicht mehr ernst genommen. Klare und deutliche sowie kindgerechte Aussagen
sind für das Verständnis ausreichend – aber wichtig.
Auf der Seite http://www.familie.de/kind/erziehung/ sind weitere Informationen
zur Kindererziehung zu finden.